🌙13. Kapitel🌙


Nash spürte eine Hand, die ruhig und sanft immer wieder über seine Wange und hinauf zu seinen Haaren strich. Er brummte daraufhin, der Kater vom vielen Alkohol überkam ihn nur kurz darauf, weshalb er sich auf den Rücken legte. "Geht es dir gut?", erklang Arteus' warme Stimme, die Nash sofort zum Lächeln brachte. "Arteus?", fragte er ihn dann. "Nur ein Kater, nichts schlimmes", krächzte er und öffnete seine Augen, seine Hand legte sich auf Arteus' seine, damit diese an seiner Wange bleiben würde. "Ein Kater?", fragte Arteus verwirrt, er saß auf seinen Knien direkt neben Nash und blickte liebevoll aber auch besorgt zu ihm runter.

"Ich hatte zu viel Alkohol und habe jetzt einen Kater, verstehst du?"
Verstehend nickte Arteus und lachte dann leise, während er weiterhin über Nash's Wange strich. "Bei uns nennt man das einen Wolf. Und wenn man einen ganz schlimmen Wolf hat, dann hat man einen Werwolf."
"Warum Werwolf?", fragte Nash mit brummenden Schädel und Übelkeit. "Ein Werwolf ist ein Fabelwesen aus alten Mythen. Werwölfe sind Menschen, die sich jedoch in Wölfe verwandeln."
Sein Vater war also ein Werwolf? Sehr interessant, darauf würde Nash nochmal später drauf zugreifen. 

"Soll ich dir ein Glas Wasser bringen?", bot Arteus dann an, doch Nash schüttelte langsam seinem Kopf und setzte sich in der gleichen Geschwindigkeit auch auf, um sich gegen das Kissen zu lehnen. "Geh nich' schon wieder. Bleib einfach bei mir", meinte er dann und zog den Größeren weiter nach vorne. "Aber ich könnte dir etwas gegen deinen Wolf machen. Es gibt viele gute Tränke dagegen", beharrte Arteus jedoch. "Würde das überhaupt klappen? Wenn wir hier wirklich in deinen Erinnerungen sind, kannst du dann trotzdem etwas von hier entwenden wie ein Glas Wasser und es trinken?"

"Gute Frage", nachdenklich kratzte Arteus sich am Nacken. "Aber ich vermute eher nicht. Wir sind zwar in einem Zwischenstadium von Träumen und Wach sein, aber trotzdem existiert alles um uns herum nicht wirklich", Arteus seufzte und legte sich dann wieder hin, sein Kopf auf Nash's Schulter. "Solange du nur wirklich existiert, ist es mir gleich", lächelte Nash und unterdrückte das Gefühl, sich übergeben zu wollen. "Kannst du mir etwas über die anderen Hüter erzählen? Sie sind Dir wirklich wichtig."

"Sie bedeuten mir alles", Arteus seufzte sehnsüchtig und spielte abwesend an dem Saum von Nash's Oberteil. "Wir sind ein perfektes Team, ich hab lange Zeit gebraucht, um zu verstehen, wieso wir so gut funktionieren."
"Und was war deine Erkenntnis?"
"Unser Vertrauen auf jeden Fall. Ich würde ihnen ohne Zweifel mein Leben anvertrauen. Dann natürlich noch, dass wir einander brauchen. Wir sind alle ein wichtiger Teil, verstehst du?"
Nash nickte nachdenklich. "Ich verstehe", murmelte er dann lächelnd und dachte an sein eigenes Team.

War wirklich jeder ein wichtiger und nützlicher Teil des Teams? Kyra auf jeden Fall mit ihren klugen und durchdachten Ideen. Luca mit ihren ausgezeichneten Kampfkünsten, ihrem Geschick und ihrer Loyalität. Yasha, der von schleichen bis schwimmen alles beherrschte und trotz seiner Ängste nie die Nerven verlierte. Riku natürlich noch, der zwar sehr aufbrausend war, aber Kyra's Ideen den letzten Feinschliff gab und sie brilliant umsetzte, da er sehr objektiv und realistisch an die Aufgabe ranging. Und Nash? Das wusste er selber nicht. Er war in allem ganz in Ordnung, aber nicht überragend.

"Alles gut?", Arteus durchbrach seine Gedankenbarriere, wodurch Nash kurz zusammenschreckte. "Ja alles gut", beruhigte er ihn dann, seine Hand begann sanft durch Arteus' braune Haare zu fahren. "Ich hab nur an mein Team in Avilonien gedacht."
"Sie bedeuten Dir auch viel, oder?"
"Ja, sie sind meine Freunde immerhin. Zumindest größtenteils. Luca, Kyra und Yasha, würde ich als meine Freunde betiteln. Riku eher weniger."
"Warum das?", fragte Arteus neugierig nach und sah Nash an, der seinen Blick erwiderte. "Er ist so kalt und unfreundlich, außerdem zieht er über meine Herkunft her. Riku ist einfach ein Einzelgänger, deswegen kommt er nicht gut mit uns klar und darum gibt er sich auch keine Mühe, sich mit uns anzufreunden."

"Selbst hinter der dicksten Wolkenwand versteckt sich die Sonne. Ich bin mir sicher, dass er nicht so schlimm ist. Vermutlich hat er sich so große Mauern gebaut, dass er nicht mehr weiß, wie er sie einreißen soll."
"Du bist sehr poetisch, oder?", fragte Nash amüsiert und bekam ein leises Lachen. "Kann schon sein, ich liebe Poesie und Vergleiche. Sie hilft ungemein, Menschen besser zu beschreiben."
Nachdenklich brummte Nash, musste ihm aber innerlich zustimmend. "Alles hat eine zweite Seite, Nash, ganz besonders Riku, da bin ich mir sicher. Du solltest die Dinge von allen Seiten betrachten und nicht nur von oben."

Sofort blitzten die Bildet von dem Scheunen-Ereignis in Nash's Kopf auf. Wie angenehm Riku als Zeitgenosse nach dem Einsturz war. Wie sie einfach reden und sogar miteinander scherzen konnten. Wie Riku kurzzeitig tatsächlich eine andere Seite gezeigt hatte. "Du hast recht", stimmte Nash ihm grinsend zu. "Das sollte ich wirklich tun, danke."

Arteus zeigte nur weiter sein Lächeln, das Nash zum schmelzen brachte. Ihre Gesichter waren bereits wieder so nah dran, dass Nash ohne jegliche Rettung in seinen tiefblauen Augen ertrank. "Darf ich dich küssen, Arteus?", hauchte er leise. "Dafür musst du doch nicht fragen, Nash", erwiderte Arteus in der selben Lautstärke. Nash schnaubte leise, ein Mundwinkel zog sich nach oben und seine Hand legte sich fast schon vorsichtig an Arteus' Wange, ehe er ihn etwas ranzig und sanft ihre Lippen aufeinander treffen ließ.

Arteus erwiderte ohne Verzögerung und seine Hand verfing sich hinter Nash's Ohr in dessen blauen Haaren, um daran ziehen zu können und die Distanz noch noch etwas mehr zu verringern. Nash setzte sich etwas auf, nahm Arteus dadurch automatisch mit und ihn dann wieder langsam gegen die Matratze zu drücken, diesmal jedoch Nash über ihm schwebend.

"Du musst mich nicht immer wie eine zerbrechliche Blume zu behandeln", meinte Arteus, als Nash eben so vorsichtig und langsam seine Hände über seine Brust fahren ließ. "Ich weiß, ich-", Nash seufzte kurz und ham ihm einen Kuss auf die Wange. "Habe nur irgendwie Angst."
"Angst wovor?", lachte Arteus leise und amüsierend. "Davor, dass du mich kaputt machst?"
"So ungefähr", murmelte Nash beschämend, seine Markierungen begannen daraufhin zu leuchten. "Du bist nur... zu wunderschön, das möchte ich nicht zerstören."

"Das ist wirklich süß von dir", kleine Lachfalten hatten sich unter Arteus' Augen gebildet, seine Mondsichel begann ebenfalls zu leuchten und Nash dachte kurz, er würde umfallen. "Aber du musst dir keinen Sorgen machen. Deine weichen Hände werden mich schon nicht kaputt machen.", Arteus grinste ihn so sorgenfrei und glücklich an. Seine Arme waren um Nash's Hals geschlungen und seine Hände strichen immer wieder verirrte Strähnen hinter Nash's Ohren.

Das musste der Himmel sein, an denen vielen Menschen auf der Erde glaubten, drang in Nash's Kopf. Zumindest ist es mein Himmel.




Nächstes Kapitel geht's endlich mal richtig los hier, freut euch drauf xD ;)

Vielen Dank fürs lesen, hoffe es hat euch gefallen!
Vik xx

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