🌙11. Kapitel🌙
"Riku?! Nash?!", schockiert und besorgt blickten Luca, Kyra und Yasha in das neu-entstandene Loch. Nash hustete bei dem aufgewühlten Staub und erkannte dann, dass er immer noch auf Riku drauf lag, um sie herum und teils auch auf den Beiden drauf die kaputten Bretter. Seine Hand stützte sich direkt neben Riku's Kopf und ihre Körper durch die auf ihm liegenden Bretter direkt aneinander gepresst. Beide starrten sich einen Moment geschockt in die Augen, als Yasha dazwischen funkte. "Geht es euch gut?!", rief der Blonde von oben. "Alles gut, wir sind auf dem Heu gelandet", antwortete Nash und versuchte so schnell es ging von Riku runterzukommen.
"Na toll, jetzt müssen wir noch ein Loch mehr flicken", Luca seufzte und wendete sich dann den Brettern zu. "Braucht Ihr Hilfe?", fragte Kyra jedoch weiterhin besorgt, als sie bemerkte, dass Nash die Holzbalken nicht von sich runter bekam. "Ja, ich denke-"
"Nicht nötig!", unterbrach Riku den Blauhaarigen. "Fangt schon mal an, sonst verprassen wir zu viel Zeit. Wir räumen hier unten so lange das Desaster auf."
Kyra und auch Yasha zögerten einen kleinen Moment, sahen sich gegenseitig an, doch verschwanden dann auch von dem Rand des Loches.
"Das ist alles deine Schuld", zischte Nash ihm genervt zu und versuchte sich aufzustemmen, wurde jedoch durch das Gewicht sofort wieder auf Riku gedrängt. "Meine Schuld?! Du hast doch diesmal mit deinen Sprüchen angefangen!", widersprach Riku zähneknirschend und bemühte sich, Nash zur Seite zu drücken, wodurch die Bretter zwar leicht verrutschen, aber immer noch eine Last darstellten. "Und du musstest ja direkt ausrasten deswegen!", Nash spürte Riku's Körperwärme und das leicht unregelmäßige Beben seines Brutkorbes, wodurch er sich nervös über die Lippen leckte und sich dann auf seinen Unterarmen abstützte, um ein wenig Raum zu schaffen.
"Großartig. Und wie sollen wir hier jetzt wegkommen?", fragte er dann genervt zum Kleineren. "Also wenn du wirklich zu schwach bist, dich aufzustemmen...", meinte Riku und brummte nachdenklich, weshalb Nash seine Augen verdrehte. "Ich hab eine Idee. Leg' dich ganz flach auf mich, Kopf zur Seite."
"Was, warum?", fragte Nash, sein Herz setzte kurz aus, doch Riku verdrehte nun nur seine Augen. "Ich versuche mal, ein paar Bretter von Dir runterzuziehen, los jetzt, ich will langsam mal fertig werden."
Schluckend befolgte Nash die Anweisung und legte sich direkt auf ihn drauf. Sein Kopf lag nun flach auf Riku's Oberkörper und die Markierungen fingen vor Peinlichkeit an zu leuchten. Es war ungewohnt, direkt auf Riku drauf zu liegen, schließlich waren sie ja Rivalen. Riku's Arme strichen direkt an Nash's Kopf vorbei und griffen nach einem der Bretter, wodurch Nash gleich darauf spürte, wie er langsam den Balken von ihm runterzog. Nash blickte nach oben, erkannte Riku's konzentrierte Gesichtsausdruck und wie er manchmal kurz das Gesicht vor Anstrengung verzog.
Schlussendlich zog er einen der Balken von Nash runter, was eine kleine Kettenreaktion auslöste und zwei weitere auf ihm landeten. Beide fingen bei dem Staub an zu husten und Riku stieß den entfernten Balken weg von dem Trümmerhaufen. "Das hat nicht viel gebracht. Wir müssen doch auf die Anderen warten, denke ich."
Sie schafften es schließlich doch noch selber aus dem eingestürzten Haufen heraus und schwer atmend saßen die Beiden neben dem Heu und holten Luft. "War doch... ganz einfach", keuchte Riku und war der Erste, der sich wieder hinstellte. "Jetzt müssen wir nur noch alles aufräumen, den Anderen oben helfen und dann die Ställe reparieren."
Beide seufzten entladen. "Tut mir übrigens leid für, naja, die Sprüche", sprach Nash sich verlegen und kratzte sich am Hals, während er entschuldigend-grinsend zu Riku hochsah.
"Kein Ding", blickte Riku bloß ab und Nash schwor, dass er ein kurzes Schmunzeln auf seinen Lippen entdecken konnte. "Ich bin auch nicht besser, bei weitem nicht."
Erleichtert blickte Nash wieder nach unten und wollte sich gerade aufstemmen, als eine Hand vor seinem Gesicht auftauchte. Verwirrt starrte er seine raue Hand an, die Riku ihm anbot, ehe er sie annahm und sich wortlos hochziehen ließ. "Dann... Fangen wir mal an, wenn wir noch rechtzeitig am Abend feiern wollen", meinte Nash und griff dann nach dem ersten Brett. "Wir sollten die Bretter, die wir nicht mehr gebrauchen können, draußen vor der Scheune stapeln. Der Besitzer kann dann entscheiden, was damit passieren soll."
"Wusstest du, dass der Besitzer Beltor's Vater ist? Zumindest glaube ich das, sein Vater ist doch für das Rind zuständig und die Ställe sehen aus, als wären sie für diese Tierart gebaut worden", fragte Riku ihn, während er sich ebenfalls einen Balken schnappte. "Wirklich? Ich kenne seinen Vater nicht, wusste also auch garnicht, dass er aus einer Bauernfamilie kommt", antwortete Nash überrascht und rutschte auf dem Brett ab, wodurch er sich ungeschickt einen Splitter zuzog. "Ah verbannt und verstoßen! Ein Splitter", fluchte er leise und ließ vor Schreck das Holz los.
Riku seufzte daraufhin kopfschüttelnd und ließ sein Brett dann ebenfalls fallen. "Zeig mal her", verlangte er dann und griff nach seiner Hand, um sich den Splitter anzusehen. "Sollte nicht allzu schlimm sein", meinte er dann, ihre Hände verweilten für den Bruchteil einer Sekunde weiterhin ineinander, ehe Riku auch schon losließ. "Trotzdem wäre es gut, wenn wir Handschuhe hätten... Hey, Luca! Kyra? Yasha? Habt ihr da oben irgendwo Handschuhe bei den Werkzeugen gefunden?", rief er dann den letzten Teil nach oben zu seinen Teamkameraden.
Keinen Moment später flogen bereits zwei alte Lederhandschuhpaare vom Loch und Riku ins Gesicht. "Okay, das hätte sich dann erledigt. Hier", er überreichte Nash eines der Paare und zog sich dann seine eigenen Handschuhe an. "Danke", murmelte Nash leise und tat dies ebenso. Schlapp hingen die spitzen seiner Handschuhfinger hinunter, die da Handschuhe viel zu groß für ihn waren. "Was ist? Sind deine Patschehändchen zu klein?", fing Riku ihn natürlich sofort an mit einem fiesen Grinsen zu ärgern. "Nein sind sie nicht!", keifte Nash sofort im Verteidigungsmodus und griff erneut nach dem Balken. "Wir können notfalls tauschen", bot Riku dann an, sein einer Mundwinkel war immer noch nach oben gezogen.
"Nicht nötig. Als wären deine Hände so viel größer als meine. Du bist schließlich viel kleiner als ich", erwiderte der Blauhaarige und bemerkte kurz darauf, wie Riku an ihn herantrat. Verwirrt zog er eine Augenbraue nach oben und beobachtete schweigend, wie Rinu ihm das Brett abnahm und es rücksichtslos auf den Haufen warf. Dann schnappte er sich erneut Nash's Hand, diesmal jedoch die Rechte, also die Hand ohne den Splitter und rupfte ihm den Handschuh ab. Dann zog er dazu seinen rechten Handschuh aus und stülpte sich Nash's über.
Auch ihm war der Lederhandschuh zu groß, jedoch bei weitem nicht so viel wie bei Nash. "Das ist doch- seit wann hast du so große Hände?!", fragte Nash fassungslos und umfasste Riku's Hand mit seinen beiden, um sie abzugleichen. "Schon immer, denke ich", Riku schnaubte leise und zuckte dann mit seinen Schultern. "Und ich werde schon noch wachsen, keine Sorge", fügte er dann noch grinsend hinzu und wand sich dann von Nash ab. Doch kurz bevor er sich umdrehte, zwinkerte er ihm verstohlen zu, ehe seine Aufmerksamkeit auf dem Haufen lag. Nash stotterte kurz überfordert und brauchte einen kurzen Moment, ehe er sich ebenso an die Arbeit machte.
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