🌙1. Kapitel🌙


Es waren nun zwanzig Jahre seit Joshua's Abenteuer mit den Shadows vergangen. Zwanzig Jahre in denen es in Avilonien rauf und runter ging.

Die Black Ravens hatten sich aufgeteilt, auf der gesamten Insel ausgebreitet und verkürzten ihren Namen auf 'die Ravens', um sich den anderen entstandenen Dörfern anzupassen. Nur zwei Jahre danach brach jedoch eine Epidemie im Land aus, die vielen guten Menschen das Leben kostete und Avilonien in eine düstere Zeit geworfen hatte, die jedoch dank Tyler als neuen Anführer und Kato als seinen Stellvertreter schnell vorbeiziehen konnte. Joshua hingegen nahm den alten Platz seiner Mutter ein, nachdem Miss Kessie zurückgetreten war und wurde der Magier der Ravens. Auch Taro und Mirana standen goldene Zeiten bevor, natürlich. Aufgrund ihrer Kampfkünste im großen Kampf gegen die Shadows, unterrichten Sie heute selber den Nachwuchs im Kämpfen, Verteidigen und Jagen.

Nach zwei weiteren Jahren fanden Joshua und Tyler den kleinen Nash in einem Flechtkorb am Strand. Auf Joshua's Wunsch -und Quengeln- hin, nahmen die beiden den elternlosen, mysteriösen Jungen bei sich auf und ließen ihn bei den Ravens aufwachsen. Und auch, wenn Nash anhand seiner Gesichtsmarkierungen eindeutig woanders abstammte, konnte der Junge mit den blauen Haaren sich nirgendwo anders vorstellen, als hier in Avilonien bei seinen Vätern und seinen Freunden. Und Riku, gezwungenermaßen.

"Heute", verkündete Mirana, ihre Arme waren hinter ihrem Rücken verschränkt und ihr Blick glitt durch die Schülergruppe, die sich in Reihen auf dem Trainingsplatz befanden, "spielen wir ein Spiel", fügte sie grinsend hinzu und beobachtete, wie die Jugendlichen aufgeregt anfingen zu tuscheln. Taro trat neben sie und sprach weiter, "da ihr seit Jahren in vier Teams mit je fünf Personen arbeitet, werden heute zwei Teams die Angreifer sein und zwei die Verteidiger", während seiner Rede versammelten sich die Schülerinnen und Schüler bereits in Ihre üblichen Teams.

Seit dem Anfang des Trainings vor ein paar Jahren arbeitete Nash nun schon zusammen mit Luca, Kyra -die auch so ziemlich seine einzigen Freunde waren-, dann noch Riku und seinem kleinen Bruder Yasha. Während Luca immer eher die laute Draufgängerin war und am liebsten immer mit dem Kopf zuerst durch die Wand wollte, war Kyra mehr die kühle Nachdenkerin, die Luca im letzten Augenblick mit einem besseren und durchdachterem Plan zurückhielt. Yasha war das Sorgenkind, da er nicht nur der Jüngste war, sondern auch ein gehöriger Angsthase mit einem viel zu großen Herzen und Riku war Yasha's großer Bruder, der ganz nach seinem Vater Kato in dessen jungen Jahren schlug.

Und dann gab es natürlich noch Nash inmitten der chaotischen Gruppe, der verzweifelt versuchte, immer alles richtig zu machen und sich selbst zu beweisen.

"Team Nash und Team Yuna, ihr seid beide die Angreiferteams", Luca freute sich mit einem leisen Siegesruf und stieß Nash glücklich in die Seite. "Team Beltor und Team Artus, ihr seid beide die Verteidiger. Ihr beide sucht euch getrennt in unserem Gebiet einen eigenen Stützpunkt, den ihr verteidigen sollt. In der Mitte eurer Basen werden jeweils diese lilafarbenen Flaggen platziert. Die Angreiferteams werden ebenfalls getrennt sein und müssen versuchen, die Stützpunkte einzunehmen und die Flaggen an sich zu reißen. Keine schweren Verletzungen und Schläge, besonders mit dem Gestaltenwandeln, verstanden? Die Angreiferteams lassen den beiden anderen einen Vorsprung."
Alle Schüler nickten und sammelten sich dann zusammen, um ihre Pläne zu besprechen.

"Bei der alten Zaubererhütte werden bestimmt welche hingen", meinte Riku sofort in den Kreis, den die fünf gebildet hatten. "Ich stimme ihm zu", meinte Kyra, "vielleicht noch irgendwo bei den Klippen und am Strand, da können sie leicht und von weit weg sehen, wenn jemand angreift."
Nash nickte verstehend dazu und beobachtete dann, wie die beiden Verteidigerteams sich bereits aufmachten. "Nash!", Yuna kam mit einem Grinsen auf die Gruppe zugesteuert, ihre Teamkameraden blieben etwas zurück. Ihre blonden Locken hüpften leicht auf und ab.

"Wir werden im Norden nach einem der Teams schauen. Bei der Zaubererhütte und am Fluss, du weißt schon. Wo hattet ihr vor, zu suchen? Nur, damit wir uns besser aufteilen können", Yuna grinste leicht, in ihren Augen funkelte bereits die Aufregung auf die bevorstehende Suche und auch Nash freute sich insgeheim ein wenig auf die Jagd nach den Teams. "Hey", Riku stapfte zwischen Yuna und Nash, unterbrach somit die Unterhalten und seine grau-blauen Augen blitzten durch seinen schwarzen Strähnen wütend auf. "Du solltest wenn schon uns alle fragen und nicht nur ihn, er ist nicht unser Anführer", verlangte er mit verschränkten Armen, weshalb alle seufzten. "Wir wollten sowieso im Süden bei den Klippen und am Strand nachschauen, dann passt es ja", sprach Nash, der seinen Teamkollegen einfach ignorierte und Yuna nickte, während Riku nur schnaubte.

"Dann möge das schnellere Team gewinnen!", verabschiedete Yuna sich schließlich und drehte sich wieder um, wodurch Nash sich ebenso seinen Freunden wieder zuwendete. "Okay, wir sollten-"
"Jetzt hast du ihnen den Goldpreis überlassen!", zischte der Schwarzhaarige dann zu Nash, nachdem Yuna's Gruppe ebenso verschwand. "Das hab ich garnicht!", erwiderte Nash daraufhin spitz und starrte auf den Kleineren runter. "Natürlich hast du das! Ich verwette meine gesamte Ausrüstung darauf, dass ein Team sich in der Zaubererhütte einbunkert und jetzt müssen wir auf gut Glück im Süden nach dem anderen Team suchen."

"Und wenn wir eines der Teams dort finden, kassieren wir doppelte Anerkennung, also was ist dein Problem? Der einfachste Weg ist nicht immer der beste", mischte Luca sich genervt von Riku ein, stieß diesen dann mit ihrem Ellenbogen in die Seite. "Okay Team", Nash seufzte und pustete eine seiner blauen Strähnen aus seinem Gesicht. "Auf geht's, wir sollten uns beeilen."
"Hör auf ständig so zu tun, als wärst du unser Anführer! Nur weil dein Ziehvater einer ist, bist du noch lange nicht geeignet dafür, ebenso einer zu sein!"

Nash ballte seine Hände vor Wut und konnte nicht verhindern, seine Markierungen kurz aufleuchten zu lassen. "Ach wie süß, da gehen die kleinen Lichterchen an. Das Einzige wofür wir dich gebrauchen können, ist bei Nacht als Laterne", setzte Riku noch fies grinsend einen obendrauf. "Immerhin bin ich zumindest für etwas zu gebrauchen, im Gegensatz zu dir. Du bist genauso zweitklassig wie dein Vater", grollte Nash wütend zurück und atmete dann, um sich zu beruhigen, mehrmals ein und aus. "In Ordnung, Leute", ging Kyra dazwischen, erdolchte Riku mit ihren Blicken. "Wir lassen jetzt die dummen Streiterein und gehen los. Währenddessen überlegen wir uns einen Plan, alles klar?"


Vielen Dank fürs lesen, hoffe es hat euch gefallen! ^^

Vik xx

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