|°ĸapιтel 6°| Flüchten ohne Gewissen
„Tori!" eine verzweifelte Stimme rief meinen Namen und diese Person rüttelte so fest an mir, sodass ich Angst haben musste, gleich nochmal in den Schlaf zu fallen.
„Wach doch auf, Viktoria!", befahl und flehte sie und immer mehr wurde diese Stimme klarer. Sie gehörte Alissa, diese bezaubernde liebliche Stimme konnte nur von meiner kleinen Schwester stammen. Ich öffnete leicht und schmerzlich meine Augen, da sie mir einfach immer noch etwas zu schwer waren.
Mit meinen Armen und Händen versuchte ich aufzustehen und bemerkte, dass der Schmerz an meinem Handgelenk gar nicht mehr so stark war, wie zuvor. War die Zeit wirklich so langsam vergangen, sodass der Schmerz sich erholt hatte?
„Nun beeil dich doch! Wir müssen fliehen, bevor er wieder zu Bewusstsein kommt!" hetzte sie mich und half mir irgendwie zwanghaft auf die Beine zu kommen. Doch als ich endlich stand, realisierte ich wovon sie da sprach. Ich dachte, ich würde schon längst bei ihm im Kerker liegen, da ich meinen Plan zur Flucht schon total vermasselt hatte. Doch nun, lag dieser Mistkerl vor meinen Füßen am Boden und Alissa direkt neben mir. Wir beide sahen uns noch kurz den Mann an, ehe ich sie fragen wollte, was passiert sei, doch sie schüttelte nur den Kopf bevor ich auch nur ein Wort rausbringen konnte.
„Erzähle ich dir später, wir müssen hier weg" doch ich konnte nicht gehen. Mein Gefühl sagte mir, sobald wir fliehen würden, würde er dieses Dorf angreifen und dies nur wegen mir. Ich hätte ein armes Dorf auf den gewissen, welches nur wegen meiner Anwesenheit zu Grunde gerichtet werden würde. Alissa sah mir meine Gedanken an, doch sie packte mich am Arm und zog mich aus dem Wirtshaus.
Die Nacht war kühler als zuvor und der Mond erstrahlte ganz oben am Horizont. Es wirkte beinahe so, als wäre der zu vorige Gelbton verblasst und er würde nur noch im weißen strahlen. Ich hörte einige Raben krächzen die plötzlich über unseren Köpfen vorbei zischten. Es fühlte sich an, als würde ich dieses Dorf verraten nur für meine Freiheit. War das wirklich richtig?
Zusammen rannten Alissa und ich aus dem Dorf in Richtung Gardentrau. Während unserer erneuten Flucht hatte sich der Wind gegen uns gelehnt, denn wir bekamen keinen Rückenwind, sondern Gegenwind. Außerdem schneite es fürchterlich und diese ganzen Schneekristalle griffen uns wie verbitterte Todesfeinde an. Selbst Mutter Natur war gegen unseren Verrat, doch Alissa zog mich immer noch Schnurstraks mit sich ohne ein Wenn und Aber.
„Gardentrau liegt nur eine halbe Stunde von Ferin entfernt", gab sie mir Bescheid und ich nickte. Sie hatte Recht, es kam mir nicht wie eine Ewigkeit vor, es dauerte gefühlt vielleicht nur eine Viertelstunde und schon erkannten wir das kleinere Dorf. Doch bevor wir dieses Dorf betraten, blieb Alissa plötzlich stehen.
„Weißt du, wir verloren nun unser ganzes Gold und das bedeutet, keine Übernachtung in einem Gasthaus", berichtete sie mir während sie mir starr in die Augen schaute. Ich nickte, sodass sie wusste, dass ich die Konsequenzen erkannte. Doch plötzlich zog sie einen kleinen Dolch hinter ihrem Kleide hervor. Sie spürte meine Anspannung.
„Keine Sorge, ich habe ihn nicht getötet", beruhigte sie mich.
„Nur bewusstlos geschlagen, so wie du es getan hättest" ich lächelte leicht daraufhin und sah dann zu ihrem Dolch.
„Das habe ich vom Wirt als Geschenk bekommen, er war für unsere Flucht" nun lächelte sie während sie den Dolch plötzlich auf sich richtete. Ängstlich und verwundert sah ich sie an, doch sie schüttelte nur den Kopf, es solle mir zeigen, dass ich mir keine Sorgen machen müsse. Zufrieden stach sie plötzlich dem scharfen Gegenstand in ihre rechte Schulter. Es spritzte sofort weißes Blut auf mein Gesicht.
„Was sollte das?!", schrie ich sie an, doch sie gab mir keine Antwort. Sie seufzte nur kurz wegen dem Schmerz auf und holte aus ihrer Tasche eine neue Flasche heraus. Sofort machte sie diese auf und nahm einen winzig kleinen Schluck. Mit ihrem Zeigefinger deutete sie auf ihre Stelle und ich erkannte, wie das weiße Blut sich in ein rotes verfärbte. Was war das?! Warum tat sie das?
„Damit verfärbt sich nur das Blut in rot, damit wir als Menschen durchkommen und wir in der Krankenstation landen" Wütend und mit bedrohlichen Augen sah ich sie mir an, sie hatte wahrscheinlich keine Ahnung was dies bedeutete. Sich zu verletzen um als Mensch durchzukommen, damit wir in die Krankenstation kommen? Wir hätten auch wieder arbeiten können!
Stampfend kam ich auf sie, während der Schnee unter meinen Füßen dabei stark knisterte. Mit meiner linken Hand holte ich aus und gab meiner kleinen Schwester eine Schelle, dabei hatte sich ihr Kopf nach rechts gedreht. Zögerlich hielt sie sich ihre Hand auf die Stelle, beugte sich jedoch auf die Knie um eine kleine Schneeschicht aufzuheben um mit dieser die Schmerzen zu kühlen. Sie ging ohne ein Wort zu sagen in das Dorf hinein und suchte das Gebäude in denen Kranke oder Verletzte versorgt werden.
Entweder sie war wütend auf mich oder sie akzeptierte meine Wut, ich war mir dabei nicht so sicher. Sie lief einige Schritte vor mir voraus, sodass wir nicht mehr nebeneinander gingen, so wie wir es die ganze Zeit eigentlich getan hatten.
„Helfen sie mir!", kreischte sie plötzlich auf und nach kurzer Zeit traten ein paar Menschen aus den Häusern. „Wir wurden von einem Goldvampir angegriffen! Ich bin verletzt, ich...", sie zögerte holte tief Luft und versuchte irgendwie noch glaubwürdiger zu klingen „ich werde sterben, wenn mir keiner hilft" sie flog schauspielerisch auf den eiskalten Schnee und versaute damit ihr schreckliches Sklavenkleid.
Eine junge Dame eilte auf uns zu und betrachtete Alissas Verletzung. Zur Sicherheit schaute auch mir die Wunde noch einmal an, der Dolch steckte noch fest, aber man erkannte eine rötliche Flüssigkeit. Es war jedoch sehr hell, vielleicht hätte sie mehr davon trinken müssen.
„Du armes Ding, ich bringe dich sofort ins Warme und werde dich behandeln" mitleidig sah die Frau meine kleine Schwester an. Wenn sie wüsste, dass Alissa dies nur getan hatte, damit wir hier einen Schlafplatz hatten, würde sie uns höchstwahrscheinlich als verrückte abstempeln. Sie versuchte schützend Alissa in ihre Arme zu legen, sodass sie sie tragen konnte. Doch sobald sie in den Armen getragen wurde, keuchte sie plötzlich auf und meinte: „Wenn ich es nicht schaffe, kümmert euch um bitte um meine Schwester. Dies ist mein letzter Wunsch" sie krampfte dabei ihre Hände in das Gewand der Helferin die nur besorgt nickte und dabei mich anschaute. Mein Blut war weiß, wenn man mich einmal verletzen würde, würde es jeder hier im Dorf wissen.
Als Alissa auf eine Matratze gelegen wurde, setzte ich mich mitfühlend neben sie. Die Helferin versorgte es so gut es ging, aber als sie den Dolch rausziehen musste, schrie Alissa vor Schmerz. Auch wenn es schnell ging, man hörte wie sich das Fleisch von Alissa vom Dolch absetzte und man bekam ein rotes blutiges Schauspiel vor die Augen geführt. Es tropfte vom messerscharfen Gegenstand hinunter und auch aus der Wunde tropfte helles Blut. Diese Wunde versorgte sie dann noch besser und desinfizierte es mit Alkohol, was Alissa wieder zum Schreien brachte, doch ich versuchte sie zu beruhigen indem ich ihre Hand in meine Hände hielt.
Nachdem alles versorgt war, verschwand die Helferin mit dem Worten „Ich wünsche euch eine seelenruhige Nacht und fühlt euch wie zu Hause" Woraufhin Alissa danach kicherte. Ich wusste warum, es erinnerte sie an die Worte, die Papa immer sagte, zumindest diese seelenruhige Nacht. Auch ich verwendete diese Worte sehr oft.
„Wie haben wir es eigentlich nur bis hierher geschafft?", fragte ich und sah dabei die Decke über meinen Kopf an.
„Soll ich dir erzählen, wie ich es geschafft hatte? Natürlich in Kurzfassung?" Ich blicke zu Alissa, die in ihrem Bettchen gut versorgt lag. Natürlich nickte ich, damit ich endlich aufgeklärt wurde.
„Er hatte sich schließlich nur noch auf dich konzentriert und dabei wurde seine Vampirmacht bei mir viel schwächer, sodass ich mehrere Bilder von dir und ihm sah. Ich merkte dadurch, dass meine Sinne meiner Augen mir ein Trugbild zur Schau stellten und ich lief zu euch und überrumpelte ihn von hinten. Dadurch fiel er zu Boden und wurde bewusstlos und schließlich versuchte ich dich irgendwie aufzuwecken. Somit war dies die Kurzfassung."
Ich spürte, dass jemand uns belauschte und drehte mich sofort zum Fenster um. Doch ich erkannte niemanden. Naja- es war auch nicht schlimm, wenn jemand uns belauschte, wir erwähnten ja nicht, dass wir selbst Vampire sind. Aber dass wir einen Vampir erledigt haben? Das Einzige was man daraus schlussfolgern könnte, wäre wir seien Vampirjäger.
*°*°*
Ich möchte einer ganz bestimmten Person danken.Dieses Mädchen habe ich ganz rein zufällig in Wattpad gefunden.Ich las mir ihr Profil durch und war sofort fasziniert von ihr!Sie hat soviel erreicht, sie gab mir Kraft, ohne dass sie überhaupt etwas davon wusste.Also beschloss ich sie anzuschreiben.Es stellte sich heraus, dass sie eine ganz wunderbare Person ist und ebenfalls dankbar für meine Nachricht war.
Dank ihr werde ich versuchen immer mein Bestes zu geben.
Ich möchte euch damit sagen, egal wie weit entfernt ein Mensch von euch sein kann, ihr könnt dieser Person trotzdem etwas Gutes tun, eure Dankbarkeit ausschütten, oder einfach nur ein paar liebe Worte schreiben! Auch wenn es nur eine Nachricht ist.
Es wird diese Person sehr glücklich machen :) Selbst wenn ihr sie gar nicht kennt.
MelMizore Danke nochmals dafür ❤
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