Kapitel 16 - Die Frage der Realität
„Cease!"
Auch wenn sich alles in ihr dagegen sträubte, rollte sie sich in dieser Dunkelheit von Cale weg. Das hier ist nicht real, dachte sie sich, denn sie wusste, dass ihr Herz wie wild pochte, jedoch nichts spürte - Sie fühlte sich vollkommen kalt.
„Nein...", keuchte sie, sie konnte Cales Blick auf sich spüren. Das, was sie sah, war nicht real, genauso sehr wie ihre Mutter, kurz bevor sie erneut in diesen Zustand gefallen war. Es jagte ihr Angst ein. Sie wollte den richtigen Cale, nicht einen Cale, der bloß von ihrem verkorksten Verstand erzeugt wurde.
„Bleib.", flehte seine Stimme und sie sah zu ihm zurück, wie er dort lag und seinen Arm zu ihr ausstreckte.
„Nein."
Wenn sie bei ihm bleiben würde, dann wäre sie ein Opfer ihres eigenen Gehirns und wie sie wusste, konnte sie dies manchmal täuschen. Denn es erzeugte Halluzinationen, Personen, die in der Realität ganz anders waren, und verwirrende Bilder. War ihr Gehirn verwirrt und getäuscht, so täuschte es auch ihren gesamten Körper.
„Cease, wo willst du hin?"
Seine Stimme trieb ihr Tränen in die Augen. Sie wollte so sehr zu ihm zurück, sich in seine Arme legen und nie mehr auch nur an den Krieg denken, sondern für immer einfach dort bleiben, wo sie waren. Auf einmal war er ihr so unglaublich wichtig. Und es zerriss ihr das Herz sich immer weiter von ihm entfernen zu müssen.
„Sag nichts.", flehte sie, wissend, dass seine Stimme sie vielleicht doch noch überreden konnte.
Dann war es plötzlich still. Alles andere als erleichtert drehte sie sich um und stellte fest, dass sie nichts als schwarz sah - Sie war in ihrem eigenen Traum blind.
Doch dann leuchtete etwas vor ihr.
Cale ragte vor ihr auf, sah sie mit einem so düsteren Blick an, dass es ihr die Sprache verschlug.
„Verräterin."
Seine Hand zuckte. Er hatte die Sicherung seiner Waffe gelöst.
„Cale..."
Sie wollte ihn berühren, versuchen ihn zu beruhigen, aber da lag schon sein Blaster auf ihrer Stirn und sie erstarrte.
„Habt ihr wirklich geglaubt, dass wir auf eure Täuschungen hereinfallen würden? Dass wir einfach tun und lassen, was ihr uns sagt? Wir sind keine Droiden, Jedi. Doch gerade ihr habt uns wie welche behandelt, die sie einfach mit einer Handbewegung abschalten kann."
Cease rührte sich keinen Millimeter, stattdessen sah sie perplex in seine Augen, die plötzlich so dunkel funkelten, dass ein kalter Schauer durch ihr Herz fuhr.
„Cale...", versuchte sie zu sagen, doch da presste er ihr sein Blaster noch stärker gegen die Stirn und knirschte mit den Zähnen.
„Haltet den Mund. Keiner wird hier mehr auf eure Spiele hereinfallen. Wir werden euch jagen, wir werden euch vernichten bis nicht ein Staubkorn noch von euch übrig bleibt!", brüllte er ihr direkt ins Gesicht. Mit Tränen in den Augen musterte sie ihn.
„Wieso, Cale? Weshalb tu-"
„Ich habe gesagt haltet den Mund, verdammt!"
„Nein, Cale, das bist nicht du!"
Und dann spürte sie wie der Blaster an der ihrer Stirn verschwand, übrig blieb nur der Schmerz. Erleichtert atmete sie auf, doch sobald sie den Blick auch nur zu Cales Richtung richtete, sah sie bereits wie eine Faust auf sie zu flog. Aber ehe sie Schmerz spürte, war sie wieder ein Nichts. Ein Nichts, dessen Vision ihr das Herz zerschmetterte.
***
In den letzten Minuten bevor die Yuuzhan Vongs Cease gepackt und aus der Halle geschliffen hatten, war sie zum Glück ansprechbar gewesen. Cale hatte ihre Hand halten können, während sie dort gelegen und den Krampfanfällen hilflos ausgeliefert war, und als sie wieder zu sich gekommen und ihm mit ihren schönen Augen angesehen hatte, musste er sich zusammenreißen, um nicht vor allen Offizieren zu lächeln.
Jetzt war sie fort und er saß dort auf dem Ferrobeton und dachte an sie. Cease war schlagartig in den Händen des Vongs ohnmächtig geworden und der Gedanke, dass sie sie irgendwo hin gebracht hatten, wo niemand war, der ihr zumindest eine Decke geben konnte, löste einen Zorn in ihm aus, der ihm neu war.
„Ich frag mich immer noch wo sie Tahlee hingebracht haben.", meinte Aven neben ihm, der sich hingelegt und die Augen geschlossen hatte. Cale konnte das nicht. Sie waren auf feindlichem Gebiet, auch wenn man ihnen keine Handschellen angelegt hatte.
„Keine Ahnung. Aber ich habe da so ein Gefühl, dass sie Vri'lia genau zu ihm bringen werden. Es ist nur eine Frage der Zeit bis sie Moris holen."
Als sie angegriffen wurden, hatte er Tahlee nur am anderen Ende des zerstörten Lagers gesehen. Er war durch die Trümmer gegangen, weg von Cease, und hatte sich hin und wieder auf den Boden gekniet um mögliche Spuren zu untersuchen. Die Leiche jedoch, die die Vongs ihnen zurückgelassen haben, war neu, sonst hätte man ihnen noch vor dem Abzug der Bataillone Bericht erstattet. Es war also gewollt, dass sie alle Personen zusammen haben, um anzugreifen. Cale jedoch verstand diese Taktik nicht. Er selbst hätte eine andere Strategie gewählt, doch da er nicht wusste, was die Vongs mit ihnen vorhatten und was ihre Intention war, konnte er sie nicht genau benennen. Es war eine ganze Stunde vergangen nachdem der große Vong sich Cease über seine Schulter geworfen und mit ihr die große Halle verlassen hatte. Mittlerweile war kaum mehr die Hälfte von ihnen übrig, die andere Hälfte war bereits hinausgeführt worden, wohin auch immer das sein mochte. Jedenfalls gefiel Cale die gesamte Situation nicht.
Aven hustete und rieb sich seinen Nacken.
„Ich hätte nicht gedacht, dass Warten so ätzend sein kann.", gab Cale von sich und lehnte sich zurück an die Wand aus Ferrobeton. Er war unruhig und konnte keinen klaren Gedanken fassen, der nicht Cease galt. Sie war zwar stark, überzeugend und schnell, doch als ihre Krampfanfälle und Schreie begonnen hatten, wusste er, dass die Vongs genau wussten, dass dieses Gift ihrer Reptilien auch eine Jedi umlegen konnte. Seyda und Brüder, die sehr angeschlagen und an den gleichen Symptomen wie Cease litten, hatten sie vorerst in Ruhe gelassen. Hammer saß in der Nähe des jungen Mädchens, welches noch immer tief schlief und sich nur kurz herumgewälzt hatte. Vielleicht war dies auch besser so, dass sie nichts von all dem mitbekam, vielleicht wäre es sonst zu viel für die Seele eines jungen Mädchens gewesen.
„Das war es doch schon immer.", antwortete ihm Aven.
„Immerhin haben sie Chaos noch hier gelassen."
Die Gruppe aus den neuen Troopern saß nur einige Meter entfernt von ihnen, Cross rieb sich angestrengt seinen Schädel und selbst Silver war leise. Der Überfall musste ihm die Sprache verschlagen haben.
„Wo auch immer die uns hinbringen, ich hoffe dass dort eine Sanitäranlage ist. Meine Blase drückt."
„Wir sitzen hier umzingelt in einem Dorf von Yuuzhan Vongs und du interessierst dich nur für deinen Harndrang? Hmm, vielleicht fragst du diese Kreatur mal, ob sie dir die Toilette zeigt.", antwortete er und deutete auf den Vong, der mit einem Reptil in der Hand vor dem großen Tor zur Außenwelt stand.
„Schon gut, ich wollte nur nicht die ganze Zeit wilde Theorien aufstellen, mein Freund. Im Moment können wir uns weder gegen ein ganzes Dorf Yuuzhan Vongs verteidigen, noch können wir es uns hier gemütlich machen."
Angestrengt seufzte Cale tief. Seitdem er Teil dieser Legion sein durfte, war Aven sein Freund, möglicherweise sogar der einzige mit dem er etwas mehr als nur drei Worte sprach ohne sich nach einiger Zeit belästigt zu fühlen. Cale mochte Ruhe, er schätzte es wenn der Duschraum leer war und er ein paar wertvolle Minuten für sich hatte, doch auch mochte er es gelegentlich ein paar der aktuellen Lieder auf Coruscant zu hören - Und noch lieber mochte er es die Stimme von Cease zu hören. Sie beruhigte ihn, sodass er sich wünschte in einem gemütlichen Bett zu liegen, die Augen zu schließen und sich dem wundervollen, weiblichen Ton ihrer Stimme hinzugeben. Jahrelang hatte er nur die gleiche Stimme gehört, dass er es manchmal satt gewesen war auch nur Hammer einen guten Morgen zu wünschen, denn täglich den gleichen Ton zu hören, war öde und frustrierend. Mit Sa-Vin war nicht viel zu reden gewesen, denn dies hatte er noch nie getan. Der verstorbene Jedi war verschlossen gewesen, harsch und militärisch, weswegen es selbst für Hammer schwer gewesen war mit ihm auch nur etwas Smalltalk zu führen. Cease hingegen war ganz anders. Sie war ausgeglichen, sie strahlte Ruhe und Sicherheit auch - Cale wusste nicht, was es war, doch wenn man in ihrer Nähe war, dann mussten Klone wie er nicht befürchten, dass sie ihre Leben unnötig aufs Spiel setzen würde. Wenn er nur ein einfacher Mann wäre, von dem es nicht noch Millionen von Kopien gäbe, wenn sie nur eine einfache Frau wäre, die ihm eines Tages plötzlich in einem Tapcafé begegnen würde, dann würde er nachts von ihr träumen, er würde sie nach weiteren Treffen und Verabredungen fragen und sie in ein gemütliches Restaurant führen, wo sie den ganzen Abend lang gemeinsam sitzen und lachen würden. Er würde sie nach Hause bringen, ihre Frage, ob er noch kurz bleiben wolle, bejahen. Und anschließend würde er sie so küssen, wie er es schon immer tun wollte. Zwar verstand er die Leben von einfachen Zivilisten nicht, doch er wusste, wie sein Leben aussehen würde, wäre er einer.
„Okay, das sind die Letzten!", ertönte es plötzlich und in dem offenen Tor standen drei weitere Yuuzhan Vongs, gekleidet in Brust- und Armpanzer aus massivem Durastahl, welcher im leicht flackerndem Licht der Lampen glänzte. Sie kamen auf sie zu, auf die letzte Gruppe, die aus circa dreißig Männern bestehen musste, einschließlich Seyda, bei der Cale sich mittlerweile nicht mehr ganz sicher war, ob sie nun schlief oder bewusstlos war.
Mit Amphistäben in den Händen stellten sich die Vongs vor sie, einer von ihnen kniete sich zu Seyda und begutachtete sie.
„Na los, ihr Fleischbüchsen, hoch mit euren Hintern!"
Widerwillig richtete Cale sich auf, dann zog er Aven an der Hand hoch.
„Boss, die ist bewusstlos!"
Gebrüll ertönte. Und sogar Hammer war für einen kurzen Moment perplex.
Das kleine Mädchen im Alter von fünfzehn Jahren war aufgesprungen, wirbelte in mehreren Umdrehungen hoch und stieß beide Vongs mit einem gewaltigen, unsichtbaren Stoß an das andere Ende der großen Halle. Gebannt richtete Cale sich auf.
„Schnappt sie euch!", brüllte der Vong, der noch bei Chaos stand und seinen Amphistab nun anspannte wie einen gewaltigen Schlagstock. Mit gefletschten Zähnen und Speichel, der ihm übers Kinn rann, stürzte er sich auf den jungen Padawan, ließ den Stab wieder erschlaffen, den er nun als Peitsche versuchte um das Bein Seydas zu schlingen und sie zu betäuben. Doch sie war schneller, gelenkiger und kleiner, sprang mit Leichtigkeit über ihn hinweg, sodass sie nun bei Hammer und Chaos stand. Hammer stand auf, wusste für einen Moment nicht, was er tun sollte, denn er wusste auch, dass wenn er eingreifen würde, er es nicht nach den Angriffen des Vongs überleben würde. Cales Blick huschte zu den Eingang, doch die Wachen, die nun zum Führer eilten, war bereits durch Neue ersetzt worden.
Der Führer verzog seine Visage zu einem furchteinflößenden, teuflischen Grinsen, während er Moris mit der Körperhaltung einer Bestie ansah.
„Du bist zu klein, Jedi. Du bist zu schwach, zu jung, um auch nur einen von uns ohne dein lächerliches Schwert umzulegen. Du bist nur ein Mittel zum Zweck für uns, wir werden dich und dein Kanonenfutter zerstückeln bis wir das haben, was rechtmäßig uns gehört!"
Das Mädchen zuckte nicht mal mit einem Finger in ihrer Kampfhaltung, die sie eingenommen hatte.
„Ihr täuscht euch. Vielleicht habt ihr meine Meisterin und Tahlee gefangen genommen, doch eure Taktik wirkt bei mir nicht. Ihr werdet uns jetzt freilassen, uns Virai und ihre Truppen geben, bevor eine Vielzahl an Battalionen euer Dorf dem Erdboden gleich machen. Man sucht bereits nach uns, ich kann es spüren."
Doch ich die Worte Seydas beirrten den Vong nicht im geringsten.
„Deine Sinne täuschen dich, deine Fähigkeiten sind schwach. Wehre dich und stirb auf der Stelle. Ich habe keine Hemmungen ein Kind umzubringen."
„Na dann hoffe ich, dass dies der Moment der Vergeltung ist."
Cale hatte es an Hammers Gesichtsausdruck gesehen, an seiner ausgestreckten Hand, dass er Moris zurückhalten wollte, doch noch bevor er dies tun konnte, befand sich die junge Schülerin schon mittendrin. Sie wirbelte umher, wich den Fäusten und dem Amphistab des Vongs aus, noch bevor sie sie treffen konnten. Die Kreatur brüllte auf, als sie sich zur Seite rollte, als er seine schlangenartige Waffe um ihr Bein schlingen wollte, sie jedoch nicht traf.
Dann hielt er inne, spannte seinen Stab an.
„Na komm, Jedi, greif mich an. Wir können noch lange dieses Spiel spielen, doch gewinnen kann man nur, wenn man auch kämpft."
Die Schülerin ballte ihre Hände zu Fäusten und sah zu dem Vong hinauf, der sie um mindestens drei Köpfe überragte. Für einen kurzen Moment meinte er etwas in ihren Augen aufflackern zu sehen, als sie zu Hammer blickte, der die Augen schloss, als sie wieder hinauf zu der Bestie sah.
„Dann soll es so sein."
Seyda war gut im Ausweichen gewesen und bei einem normalen Lebewesen, dass nicht die Muskelmassen eines Yuuzhan Vongs besaß, hätten ihre Schläge schmerzten verursacht, ihre Beine, die sich um den Nacken des Vongs schlungen, ein schmerzvolles Aufschreien, doch Cale wusste, dass Kinder dazu neigten sich zu überschätzen. Ein Kind, wenn auch eine Jugendliche wie Seyda, hatte keine Chance gegen ihn. Sie wurde von den langen und breiten Armen, die mit beträchtlichen Muskeln bepackt waren, ergriffen, mit Kraft auf den Boden gedrückt. Der Amphistab fiel neben sie auf den Boden.
Das Mädchen keuchte, versuchte sich aus dem Griff um ihre Kehle zu befreien, doch die Kreatur, die mit seinem ganzen Gewicht auf ihr lag, war in Laune jemanden zu töten.
Um sie herum standen die restlichen Trooper auf, in der Hoffnung sich nützlich zu machen, doch Hammer deutete ihnen mit einer Armbewegung dort zu bleiben, wo sie waren,
Cale fragte sich, was er nur vorhatte.
„Die Jedi waren schon immer schwach. Ich habe jeden gebrochen, der mir begegnet ist, wie deine Meisterin. Und ich werde auch dich brechen, Kind. Die Jedi sind schwach. Und es wird nur noch etwas Zeit brauchen bis euer Einfluss zerfällt und sich in Staub auflöst. Dieser Staub wird unter meinen Sohlen kleben, Mädchen. Es wird nicht mehr als nur noch Staub sein."
Cale konnte Tränen in ihren Augen erkennen, als der Vong an ihren Haaren zerrte.
„Der Staub... wird euch verfolgen. Er wird an euch... kleben... und zeigen, dass ihr... ein Mörder seid!", presste das Mädchen aus ihrem Mund hervor.
Dann musste Cale schließlich einsehen, dass sie schlauer war, als er zuerst gedacht hatte.
Ihr Hand tastete unauffällig nach dem Reptil, das nur wenige Zentimeter entfernt von ihr lag.
„Ja, sie macht Hammer nun eindeutig Konkurrenz.", meinte Aven leise neben ihm.
Wäre Cease da gewesen, hätte sie Seyda gesagt, sie solle zurückziehen, doch ihre Schülerin war ein äußerst mutiges Mädchen.
Ihre Hand ergriff den Amphistab, packte den Kopf der Schlange und ließ dessen Zähne sich in den Hals des Vongs rammen. Er brüllte auf, doch Seyda drückte das Reptil und als es sich erneut anspannte, zu einem tödlichen Stab wurde, zuckte es und pumpte das Gift in den Körper des Yuuzhan Vongs. Noch einmal brüllte er auf, fasste sich erschrocken an den Hals, um das Reptil zu entfernen, doch das Mädchen wusste genauso sehr, dass eine hohe Dosis des Giftes auch bei den Vongs tödlich war. Als der Körper der Kreatur auf ihr langsam erschlaffte, drückte sie ihn von sich, riss das Reptil aus dem Hals des Vongs und nahm eine Kampfhaltung vor den anderen Artgenossen ein, die nun langsam auf sie zu kamen. Sie wollte sich gerade auf beide stürzen, doch da trat Hammer endlich vor.
„Seyda, leg die Waffe weg."
Das Mädchen reagierte nicht, doch sie bewegte sich auch nicht.
„Seyda.", wiederholte Hammer.
Auch wenn Cale nur den Rücken des Mädchens sah, wusste er, dass die Worte seines Vorgesetzten sie schon längst aufgeben ließen.
„Wir können das hier schaffen.", zischte sie, doch da war Hammer schon bei ihr und hatte ihr das Reptil abgenommen.
„Nein, das können wir nicht. Du hattest schon Schwierigkeiten diesen einen Yuuzhan Vong umzulegen, also wirst du es bei einem ganzen Dorf wohl nicht schaffen."
Die anderen Vongs blieben nicht stehen, doch sie attackierten auch nicht Seyda. Stattdessen rannten sie auf ihren Führer zu, knieten sich neben ihn auf den Boden, um seinen Herzschlag zu überprüfen. Der junge Padawan sah zu.
Doch dann zuckte sie zusammen.
„Er ist tot! Diese kleine Göre hat ihn umgebracht!", brüllte eine der Kreaturen und deutete mit ausgestrecktem Arm auf das Mädchen, das plötzlich so hilflos aussah, so verloren, dass Cale für einen Moment befürchtete, sie würde in Tränen ausbrechen.
Noch bevor weitere Wachen hinzukamen, ihre Gruppe und Cale packte und aus der Halle hinausführten, sah er, wie Hammer dem Mädchen etwas zuflüsterte, jedoch so leise, das nicht mal er etwas verstand.
Das Dorf war genauso, wie Hammer es beschrieben hatte. Überall kamen Yuuzhan Vongs aus ihren Bauten, stauten sich als Schaulustige an, während sie einen furchteinflößenden Haufen bildeten, denn sie waren nicht nur größer als Menschen, sondern besaßen auch die doppelte Muskelmasse, ebenso die Frauen. Zwischen den Schaulustigen entdeckte Cale zum Teil Kinder, dessen Haut noch sehr bläulich wirkte und straff auf ihren Gesichtern saß.
Der Vong, der ihn gepackt hatte und nun führte, stieß ihm von hinten in den Rücken und deutete ihm an schneller zu gehen.
Cale war erstaunt, dass die Gebäude des Dorfes aus festem Ferrobeton bestanden und die Dächer aus Durastahl, denn er wüsste nicht, dass es auf Belkadan eine größere Stadt gab, die diese Materialien verkaufte.
„Schneller.", ertönte es zischend hinter him.
Sie betraten ein rundes Gebäude durch eine große Tür, die aus massivem Metall gegossen wurde. Das Innere wirkte wie etwas, das einst eine Scheune gewesen war, denn Reste von Stroh waren auf dem Boden zu finden. Eine Spiralförmige Treppe schlängelte sich tiefer in den Erdboden hinein, bis sie sich einige Meter unter der Erdoberfläche befanden und einen Gang entlangliefen, an dessen Seiten sich Zellen befanden, die mit Metallplatten als Sichtschutz versehen waren, sodass ein Blick in diese ihm verwehrt wurde. Doch er hörte, wie seine Brüder miteinander redeten und fluchten, dass sie nichts erkennen konnten.
Wieder wurde ihm in den Rücken gestoßen und er stolperte leicht, als der vorderste Vong am Ende des Ganges mit Seyda stehenblieb. Die Kreatur öffnete die Zelle altmodisch mit einem Schlüssel, der an einem Schlüsselbund befestigt war und stieß das junge Mädchen ins Innere, gefolgt von Hammer, Aven und dem Chaos-Trupp. Erst als die zwölf Männer vor ihm in der Zelle waren und Ghost lautstark protestierte, jedoch von Hunt zurückgezogen wurde, hielt der Vong ihn auf, indem er ihn grob am Oberarm packte, der in der blassen Hand zu verschwinden schien.
„Boss, die Zelle ist voll. Die Fleischbüchse hier ist noch übrig."
Der Vong neben ihm schnaubte und packte ihn so grob am Haar, an dem er zog, sodass er gezwungen wurde der Kreatur in die Augen zu sehen, schmerzte, dass er das Gesicht verzog.
„An denen ist nicht viel Essbares dran. Der hier wäre gutes Feuerholz, wenn seine Knochen erstmal anfangen zu brennen."
Plötzlich lachten beide Vongs laut und in Lauten auf, die Raubtieren glichen.
„Ist die daneben noch frei?"
„Nein, da ist die Jedi drin.", antwortete der Vong, der seinen Oberarm noch immer zermalmte.
„Na und? Dieses Weib hat sich eine Zelle für sich alleine nicht verdient, also los. Rein mit ihm!"
Die Tür, wo Hammer, Seyda, Aven und Chaos drinsaßen, schloss sich, jedoch sah er, kurz bevor die Tür sich schloss, etwas in den Augen des Mädchens aufflimmern. Als Beruhigung nickte er stumm und musste sich nicht mehr fragen, um welche Jedi es sich handelte, die sich neben ihnen in der Zelle befand.
Schlüssel klapperten, ein Bolzen schoss zurück und er wurde in die fast leere Zelle geschubst, ehe sich die Tür genauso schnell wieder schloss.
Es war Cease, die dort eingerollt auf dem kalten Boden lag. Schweißperlen zeichneten sich auf ihrer Stirn ab, ihre Augen waren halb geöffnet und ihre Augenbrauen zogen sich zusammen, als er einen Moment lang nachdachte, was er tun sollte. Ihre Lippen bewegten sich, doch er verstand nicht, was sie murmelte.
Zuerst suchte er nach etwas wie einer Decke, die er Cease geben konnte, doch als er feststellte, dass diese Zelle komplett leer war und nicht mal einen Stofffetzen besaß, kniete er sich vorsichtig neben sie hin und strich mit den Fingern über ihre Wange. Es konnte sie niemand sehen, die Wände waren aus Ferrobeton und die Gitterwand besaß den besagten Sichtschutz, sodass er nur durch den Spalt unten am Boden durch die gegenüberliegende Zelle sehen konnte.
Cease regte sich leicht und ihr Augenlider zuckten, als sie versuchte diese ganz zu öffnen, doch Cale versuchte sie zu beruhigen.
„Shhh. Ich bin es.", flüsterte er ihr zu, da er wusste, dass die Zellen nicht schalldicht waren.
Sie zitterte. Cale wusste, dass sie halb im Schlaf, halb bei Bewusstsein war, denn als er sich dicht neben Cease hinsetzte, an die Wand lehnte und versuchte sie näher an sich zu ziehen, klammerte sie sich an ihm fest und schlang die Arme um seinen Oberkörper. Dann fiel ihr Kopf beiseite, doch Cale war schneller und bettete ihn auf seiner Brust. Ihr Körper regte sich nicht mehr. Dann, und das hatte er bereits geahnt, verkrampfte sie sich zu einem Stein, schrie und fuhr sich mit den Fingernägeln über die Haut ihres Gesichts, als würde sie einen Albtraum durchleben. Er nahm schnell ihre Hände von ihrem Gesicht und zog sie auf sich, damit er sie mit beiden Armen festhalten konnte und sie sich nicht mehr selbst verletzten konnte.
„Cale, was ist da los?", hörte er Hammer rufen.
„Sie krampft wieder, Sir.", antwortete er und drückte ihren Kopf mit seiner Hand an seine Brust, damit sie sich nicht den Nacken bei ihren Krämpfen verrenkte.
„Halte sie fest. Pass auf ihren Kopf auf."
„Das tue ich bereits, Sir. Aber wir brauchen dieses Gegengift!", antwortete er und hob die Stimme, als er merkte, wie aus ihren Augen Tränen traten. Ihre Zuckungen wurden schwächer, sie atmete gleichmäßiger, als er endlich ihren Kopf loslassen konnte und ihr die losen Haarsträhnen aus dem Gesicht strich. Dann schluchzte sie nur noch. Er rutschte etwas tiefer und zog sie etwas höher, sodass sie ihren Kopf auf seine Schulter legen konnte.
„Cease.", flüsterte er und rüttelte an ihr, während ihre Tränen seine Haut am Hals befeuchteten und sie weinerliche Laute von sich gab, die ihn schlucken ließen.
Ihre Augen öffneten sich, sie hob den Kopf und blinzelte verschlafen, völlig erschöpft und blass im Gesicht, die Haare ganz zerzaust.
„Cale."
Es war eher eine Feststellung, die sie von sich gab. Verwirrt versuchte sie sich aufzurichten, schien sich nicht zu erinnern, wie sie in diese Zelle gekommen war und nun auf Cale lag, doch er hielt sie fest.
„Du musst dich ausruhen."
Noch immer verwirrt schüttelte sie widerwillig den Kopf.
„Doch, Cease. Du hast wieder gekrampft."
Das brachte sie zum Schweigen. Erschöpft sank sie wieder auf ihm zusammen, zu kraftlos, um noch weiter ihren Kopf aufrecht zu halten, und klammerte sich an seinen Platten fest. Cale wollte schmunzeln, dass sie so erschöpft war und sich dennoch an ihn klammerte, doch daran war nichts zu lächeln, schließlich war sie krank von dem Gift der Amphistäbe und würde dem nicht mehr allzu lange standhalten. Wieder entfernte er ihr einzelne Haare aus dem Gesicht, sodass er kurzerhand ihr das Band aus den Haaren zog, ihre Haare zu einem Bund nahm und das Band wieder verknotete.
„Wo ist Seyda?", kam es plötzlich von ihr an seinen Hals genuschelt.
„Neben uns in der Zelle. Hammer ist bei ihr. Und sie ist inzwischen wieder auf den Beinen.", antwortete er so laut, dass man es nebenan in der Zelle, trotz der Wand aus Ferrobeton, hören konnte, damit ihre junge Schülerin wusste, dass ihre Meisterin inzwischen ansprechbar war.
„Meisterin?", ertönte keine Sekunde später eine junge, weibliche Stimme. Cale spürte, wie sich Cease regte, sich aufrichten wollte, jedoch kaum die Kraft besaß, weshalb er nur ihren Kopf mit zwei Fingern anhob, damit sie ihm in die Augen sehen konnte, und ihr mit einem Nicken deutete, dass sie nicht ihre wertvolle Kraft ins Reden investieren sollte.
„Sie ist ansprechbar, aber das Reden fällt ihr schwer.", rief er zurück, legte jedoch seine Hand auf ihr Ohr, damit sie keinen Hörsturz erlitt.
„Wie ist ihr Zustand?"
Er zögerte.
„...Schlecht. Wenn ich ehrlich bin, sehr schlecht."
„Cale, hier ist Aven. Versuche ihr Schmerzmittel und ein Beruhigungsmittel zu geben. Vielleicht können wir damit ihre Symptome lindern und uns etwas Zeit verschaffen."
„Okay, ich tue es."
Er griff hinter sich an seinen Gürtel und zog das Medipack hervor, das jeder Soldat bei sich trug. Dann suchte er nach den richtigen Einwegspritzen, in denen sich die besagten Mittel fanden, schob ihr Haar am Hals beiseite und injizierte ihr die Flüssigkeiten.
„Cease.", flüsterte er, strich ihr sanft über die Wange, denn einen Moment lang dachte er, sie wäre wieder eingeschlafen.
„...Ja?", antwortete sie ihm flüsternd.
Nun musste er lächeln und konnte sich keineswegs dagegen wehren, denn es war absurd, dass Cease ihn an diesem Morgen das erste Mal geküsst hatte, sie dann in einen Hinterhalt gerieten und nun zusammen und alleine in einer Zelle hockten. Vielleicht war es das, was manche als Zufall bezeichneten.
„Du wirst wieder gesund. Das verspreche ich."
Nach diesen Worten drückte er seine Lippen für einen langen Kuss auf ihre glühende Stirn.
Sie regte sich erneut, doch gerade als er dachte, dass sie erneut krampfen würde, krallte sie sich mit ihrer rechten Hand in seinem Haar fest und schloss seufzend die Augen. Behutsam, als würde er eine Mine in den Händen halten, strich er über ihren Rücken.
„Cale."
Plötzlich hörte er sie erneut schluchzen, er konnte spüren, wie ihre Tränen erneut auf die freie Haut an seinem Hals trafen, während sie ihre Stirn weiter gegen diesen drückte.
„Cale... Ich bin keine Verräterin... Das... Das weißt du doch. Ich würde euch niemals verraten.", flüsterte sie schluchzend unter seinem linken Ohr. Verwirrt und sich gleichzeitig auch schuldig fühlend, da er das Gefühl hatte vielleicht etwas Falsches gesagt zu haben, zog er den Kopf etwas zurück und sah Cease mit zusammengezogenen Augenbrauen und einem fragenden Gesichtsausdruck an.
„Wer behauptet denn, dass du eine Verräterin bist?"
Sie schniefte, um dann erneut in Tränen auszubrechen und so zu weinen, als wäre soeben die Galaxis für sie in tiefstem Rot untergegangen.
„Ich würde euch niemals verraten, Cale... Du... Du darfst mich nicht schlagen.... Bitte."
Bei ihren Worte spürte Cale plötzlich, wie ein Stechen seine Brust traf.
„Ich werde nie wieder weglaufen... Es tut mir leid... Cale... Es tut mir leid..."
Unfähig, doch gleichzeitig auch nicht wissend, was er ihr antworten sollte, schlang er die Arme um ihren Rücken und drückte sie so nah an sich, wie er nur konnte. Augenblicklich spürte er, wie sie sich an ihn klammerte, sich danach jedoch in seinen Armen sichtlich entspannte, sodass sie nicht ständig von einem Schluchzen unterbrochen wurde.
„Der Tod... Weißt du, wie ich mir ihn vorstelle? Ich stelle ihn mir abstrakt vor. Mit hellen und leichten Farben, einer Landschaft, die ewig in der Morgenröte liegt. Es liegt Schnee, aber die Sonne erscheint nicht über den Bergen. Und der Mond wird von etwas angestrahlt, das wir nicht sehen können, das niemals erscheinen wird. Cale..."
Cales Herz stand erneut still.
Es hatte soeben ausgesetzt, sobald sie auch nur das Wort Tod in den Mund genommen hatte.
„Cease. Du wirst nicht sterben, hörst du? Bevor die Nacht anbricht werden wir hier wieder raus sein und ehe du dich versiehst, sind wir wieder auf dem Kreuzer."
Die Frau in seinen Armen antwortete ihm nicht. Stattdessen ließ ihr Griff in seinem Haar nicht locker, während sie sich mit verzogenem Gesicht auf ihm wandte, als würde sie etwas quälen, das Cale nicht verstand. Tief in seiner Brust saß diese nie zuvor gespürte Furcht sie an den Tod zu verlieren, denn in seinen Gedanken, in seinen Wünschen und Vorstellungen sah er sie vor seinem inneren Augen aufflammen, wie Cease neben ihm im Gras lag, ihn anlächelte und zu den Sternen hinauf deutete, während er sie näher zu sich zog und erst ihre Hand losließ, als er einschlief und all seine Muskeln erschlafften. Die Vorstellung, die sich bereits so sehr in sein Gehirn eingebrannt hatte und bettelte erfüllt zu werden, ließ ihn zornig werden, allein bei dem Gedanken, dass Cease bereits um ihr Leben kämpfte und von dem Tod viel zu früh abgeholt werden würde.
Stur zog er sie noch näher an sich, bis er glaubte, dass sie schlecht Luft bekam. Er würde sie nicht gehen lassen, weder an diesem Tag, noch am nächsten, übernächsten oder in einigen Wochen.
„Cale...", hauchte sie, es glich kaum mehr als einem leisen Atemzug.
„Ja?"
„Ich muss meine Schulden begleichen."
Nachdem die Worte ihren Mund verließen, musste er über sie nachdenken, und die Botschaft dahinter entdeckte er erst, als es zu spät und Cease bereits eingeschlafen war. Vielleicht hielt das Abendessen, dass sie ihm noch schuldete, ihren Lebenswillen aufrecht. Zwar wusste er nicht, was sie mit der Beschreibung des Todes gemeint hatte, doch er war sich sicher, dass Cease eines Tages den schönen Ort, wie sie ihn beschrieben hatte, erreichen würde.
Aber dieser Tag lag noch in sehr, sehr weiter Ferne.
Auch wenn sie es vielleicht nicht mitbekam, drückte er seine Lippen mehr als nur ein paar Sekunden fest auf ihre Stirn, während er die Tränen ignorierte, die sich in seinen Augen gesammelt hatten.
***
„Na, das nenne ich mal einen Erfolg."
„Halt die Klappe und nimm deine Beine von mir runter.", entgegnete Hunt dem gelangweilten Vec, der einen Versuch zu entspannen begonnen und seine Beine auf die von Hunt gelegt hatte. In der Zelle war es eng, die Luft war schon stickig und unsere Helme waren uns abgenommen worden bevor wir auch nur anfänglich die Halle betreten hatten. Nun hockten wir mit elf Mann und einem vierzehnjährigen Mädchen in einer Zelle, während nebenan Vri'lia im Bann des Giftes gefangen war und Cale die Rolle des Sanitäters übernehmen musste.
„Hier unten ist es stickig.", gab Trueblood neben mir von sich und strich sich einzelne Haarsträhnen aus dem Gesicht.
„Du brauchst ein Haarschnitt.", sagte ich zu ihm, während ich auf seine Seiten deutete, die ein ganzes Stück länger geworden waren seitdem ich ihn das erste Mal gesehen hatte.
„Gut möglich. Und du eine neue Tönung."
„Ich werde sie mir nicht mehr färben. Langsam bin ich die Farbe leid, schließlich kann ich es nicht ändern, dass es noch Millionen andere gibt, die sich mit mir die gleiche Visage teilen."
„Wie wäre es mit einem Tattoo?"
Ich lachte und lehnte meinen Kopf an die Wand, an der ich saß.
„Ich passe."
„Ist nicht so schlimm wie du denkst."
„Ich belasse die Nadeln lieber bei den Krankenstationen."
Trueblood wollte noch etwas sagen, doch als ich im Augenwinkel sah, wie Hammer eine Trockenration aus seinem Gürtel hervorholte und sie Seyda geben wollte, sah das Mädchen mit Tränen in den Augen auf und schüttelte kaum bemerkbar den Kopf, während sie ihn erneut senkte und damit ihre Gesicht verbarg.
„Iss etwas.", meinte Hammer und ließ damit nicht locker. Ich fragte mich zwar noch immer, wie er schon ein so gutes Verhältnis zu ihr pflegte, nachdem erst ein paar Wochen vergangen waren seitdem Vri'lia ihre Schülerin in die Kaserne mitgebracht hatte, aber jeder in dieser Legion kannte Hammers Charme. Dieser war eine Entschuldigung genug.
„Ich habe gerade ein humanoides Lebewesen getötet, wie soll ich da noch Appetit verspüren?"
Schwer hörten wir Hammer seufzen.
„Auch als Soldat, dessen grundsätzliche Aufgabe es ist, Lebewesen zu töten, ist es oft schwer auch nur einen Bissen runterzukriegen. Aber spätestens am darauffolgenden Tag wird man merken, dass man nichts zu sich genommen hatte. Diese Würfel schmecken nach gar nichts, sie zergehen einfach im Mind und geben dem Körper alle wichtigen Nährstoffe. Also würde ich es nicht als eine richtige Mahlzeit bezeichnen."
Das junge Mädchen sah von seinen wahren Worten bewegt auf und begutachtete die weißen Würfel, die er in der Hand hielt. Ich hasste Trockenrationen schon seitdem ich noch sehr jung war. Sie schmeckten nach Nichts, vermischten sich mit dem Speichel zu einer klebrigen Masse und um diese Konsistenz nicht noch länger ertragen zu müssen, schluckte sie jeder Soldat sofort runter. Das Hungergefühl blieb jedoch. Und vielleicht war genau dieses sogar der unangenehmste Nachteil.
„Na schön.", murmelte das Mädchen und rieb sich die Tränen aus den Augen. Dann nahm sie einen Würfel, betrachtete ihn weitere Minuten und legte ihn dann auf ihre Zunge. In der ganzen Zelle war es still geworden, jedes Augenpaar lag auf dem Mädchen, das mit einem verzogenen Gesicht schluckte.
„Das ist ja widerlich."
Hammer lachte.
„Es ist nicht gerade erfüllend, das gebe ich zu."
„Ich hoffe nur, dass wir vor Mitternacht hier wieder raus sind."
Mir entging nicht, wie Hammer sich verlegen, gleichzeitig aber auch mit einem stolzen Gesichtsausdruck am Hinterkopf kratzte und und mit dem Fuß auf und ab wippte.
„Nun ja, ich wollte es vor allen Jungs nicht gesagt haben, aber mir ist es kurz vor dem Angriff gelungen ein Positionssignal durchzustellen. Da Zess allerdings nur unsere letzte aktualisierte Position kennt und unsere Komlinks uns abgenommen wurden, ist die Chance auf Rettung gesunken. Entweder er kommt mit zwei Bataillonen oder es ist möglich, dass er uns nie findet."
Arrow schluckte neben mir und drückte Silver zur Seite, der sich mit verschränkten Armen vor der Brust in einer sowieso kleinen Zelle breit gemacht hatte.
Es gab nichts Nervenaufreibenderes für einen Soldat als zu warten. Wir wurden für körperliche Anstrengung, strategischem Denken und Präzision beim Schießen ausgebildet, nicht für das Warten in einer engen Zelle mit einem Mädchen, das zu tiefst darüber erschüttert war, dass sie soeben ein humanoides Lebewesen getötet hatte. Ich konnte mich noch an die vorgeschriebenen Ruhezeiten während einer Belagerung auf Dorin erinnern, an die Versuche zu schlafen, während in der Ferne der Lärm des Flakfeuers nicht zu enden schien und wir nur die Zeit bis zum nächsten Einsatz totschlagen mussten. Die einzigen Personen, die es tatsächlich geschafft hatten einzuschlafen, waren Straight und Blackout gewesen. Ghost hatte gelacht, als Straights Kopf nach kaum drei Minuten zur Seite gesackt war und ich ihm darauf den Mund zugehalten hatte, damit er beide nicht weckte, die es immerhin schafften etwas Ruhe zu bekommen. Meine Hand hatte gezittert vom ständigen Betätigen des Abzugs und meine Ohren pfiffen noch immer von den Explosionen. Vec hatte sich andauernd beschwert, dass ihm kalt wäre und Arrow zitterte die ganze Zeit ununterbrochen, während jede Explosion in der Ferne mein Herz rasen ließ. Diese Schlacht war wenige Monate nach Geonosis gewesen.
Und nun freute ich mich nach jeder Schlacht auf Ruhe, bei der ich es mittlerweile schaffte sie zu bekommen. Captain Bel hatte einmal zu mir gesagt, dass der Krieg uns kalt und gefühlslos machte, er uns abhärten würde - Und nun verstand ich seine Worte.
Als Soldat, der gerade erst von Kamino kam, würde mein Herz in dieser engen Zelle rasen, schließlich hatten die Kaminoaner es nicht geschafft, Fetts Abneigung gegen enge Räume aus ihren Klonen zu verbannen. Nach nahezu drei Jahren im Krieg sehnte ich mich nur nach etwas Ruhe, meinetwegen auch in einem engen Tunnel. Nur bei Trueblood konnte ich die Abneigung noch spüren, denn andauernd bewegte er sich, versuchte sich zwischen Platz zu schaffen, aber er scheiterte.
„Ganz ruhig. Versuch an etwas anderes zu denken.", meinte ich leise zu ihm.
Er nickte nur, wischte sich ein paar Schweißtropfen von der Stirn.
Plötzlich erschien er mir schrecklich jung.
***
Während dieser Reise durch endlose Stadien konnte sie sich an keine dieser mehr erinnern, doch sie wusste sehr wohl, dass dort immer eine Hand gewesen war, die sie umklammert hatte. Sie wusste nicht genau, was wirklich real gewesen war, denn die Frage der Realität belastete sie in diesem Zustand zu sehr, aber diese Hand war es gewesen. Als sie vor Schmerzen schrie, in einer Welt zwischen Bewusstsein und Bewusstlosigkeit in endlose Tiefen viel und Insekten ihren Körper befielen, hatte sie sich an diese Hand geklammert und den Himmel angeschrien, dass diese Schmerzen doch aufhören sollten.
Und nun, als sie wieder das Bewusstsein erlangte und direkt in ein Gesicht über ihr sah, erblickte sie Cale, bei dem sie wusste, dass er schon länger dort war. Auch wenn er nur eine kleine Rettung für sie gewesen war, gab es ihr immerhin nun ein Gefühl der Ruhe.
„Cease, hey."
Eine Hand schlug ihr sanft gegen die Wange und sie hatte gar nicht bemerkt, dass sie für einen Moment erneut die Augen geschlossen hatte.
„Ich bin wach.", antwortete sie nickend.
„Wie fühlst du dich?"
Wie sie sich fühlte? Sie schwitzte, kalter Schweiß stand auf ihrer Stirn, doch gleichzeitig war ihr auch unfassbar kalt und ihre Gliedmaßen fühlten sich taub an. Und dann war da wieder diese Schwärze in die sie gezogen wurde und ihr Schmerzen zugefügt wurden.
„Nicht gut."
Himmel, sein Gesicht wirkte plötzlich so schön und jung, so weich und sanft in dem Licht, dass sie sich ein Lächeln bei diesem Anblick nichts verkneifen konnte. Cease dachte an seine Lippen, die sie an diesem Morgen geküsst hatten und plötzlich erfuhr sie wieder schmerzhaft, wie schön es war sich zu verlieben.
Seine Hand strich sanft über ihre Wange.
„Wir werden hier bald wieder raus sein. Zess sucht schon nach uns."
Cease wollte ihn fragen, wie es Seyda ginge, doch da hörte sie draußen vor den Zellen Gebrüll, Metall, das aufeinander traf, Türen, die geöffnet wurden und Yuuzhan Vongs, dessen Stimmen sie niemals vergessen würde.
Plötzlich schlug ihr Herz ganz wild.
„Die ist hier hinten!"
Stimmen kamen näher, sie betete innerlich, dass sie nicht noch einmal die Amphistäbe genießen durfte oder auch nur die Muskelkraft eines Vongs. Plötzlich strahlte sie helles Licht an, das sie erfasste, als die Zellentür quietschend geöffnet wurde und zwei Vongs, bewaffnet und ausgerüstet mit Panzerplatten und Amphistäben, vor ihr standen.
„Na seht euch das an, ich habe immer gedacht, dass Jedi stärker wären. Los, Klon, lass sie los!"
Mit geweiteten Augen sah sie zu Cale hinauf und flehte ihn kopfschüttelnd an, sie auf keinen Fall loszulassen. Sie krallte sich an seine Platten fest, in der Hoffnung, dass ihr dadurch nicht noch mehr Schmerzen zugefügt wurden.
Hände packten ihre Schultern. Ein dumpfes Geräusch ertönte und Cale ächzte, ließ ihre Hand jedoch nicht los. Aber dann wurde sie weggerissen und sah ihn, wie er sich seine blutende Nase rieb.
„Sehr anhänglich, dieses Weib. Gib mir die Handschellen.", brummte der Vong der sie auf die Beine gezogen hatte. Seine Hände hatte er nun so fest um ihre Schultern geschlossen, dass sie befürchtete, er würde ihr noch Knochen brechen, und hatte alle Mühe sich auf den Beinen zu halten. Ihr Kopf dröhnte so unangenehm, ihr Herz raste so pausenlos in der Brust und ihr war übel, je mehr sie sich auf den Beinen halten musste.
Der andere Yuuzhan Vong musterte sie abschätzend und packte dann ihre Handgelenke, um ihr die Handschellen anzulegen.
„Wunderbar. Der Klon braucht keine, den kriegen wir auch mit ein paar Schlägen platt. Auf die Beine, du Abschaum!"
Ihre Schultern wurden losgelassen.
Aber dann gaben ihre Beine nach und sie fiel zu Boden, auf dem sie sich mit ihren Händen nicht abfangen konnte und unangenehm mit der Schulter landete. Hinter ihr trat Cale hervor, der sich zu ihr bückte und ihr auf helfen wollte, doch da fing er sich einen kräftigen Schlag auf den Hinterkopf ein.
„Du fasst sie nicht an und redest nicht mit ihr! Dieser Jedi-Abschaum soll gefälligst selbst laufen! Na los! Oder willst du noch eine Dosis?"
Mit Gänsehaut am gesamten Körper schüttelte sie den Kopf. Erst als sie es geschafft hatte einigermaßen sicher auf den Beinen zu stehen, gab der Vong ihr einen Stoß in den Rücken und deutete seinem Komplizen zu folgen. Sie liefen diesen Gang entlang, der ihr endlos schien, denn andauernd merkte sie, wie ihre Beine anfingen zu zittern, wie ihre Augen immer zufielen und Schweiß ihr übers Gesicht rann, während sie kämpfte gleichzeitig zu laufen und bei Bewusstsein zu bleiben. Als sie zu Cale sah, blutete er noch immer aus der Nase, vor der er sich die Hand hielt und sie mit einem Ausdruck auf dem Gesicht ansah, den sie nicht deuten konnte.
Sie konnte kaum noch mehr laufen, als sie plötzlich durch eine Tür gebracht wurden, hinter der sie frische Luft und Gesang von Vögeln erreichte, sowie einen Himmel, der in der Abendröte lag. Cease starrte nur auf den Boden, auf ihre Füße, in der Hoffnung nicht erneut zusammenzubrechen und sich Schläge einzufangen. Aber als sie aufsah, erblickte sie einen großen Platz in dessen Mitte ein Holotisch befand....
Und vor diesem knieten knapp achtzig Männer in grüner Rüstung, während in der ersten Reihe eine die vermisste Togruta samt ihrer Männer kniete, die Cease anhand ihrer Lekkus schon von weitem erkannt hätte, sowie den Mann, der ihr die ersten Lichtschwerttechniken in ihrem Leben beigebracht hatte.
Sie wusste nicht, ob es vor Freude war, doch ihre Beine gaben Meter vor ihnen nach und sie stürzte. Und dann war da noch diese Übelkeit, die sie kurzzeitig ganz vergessen hatte. Denn als der Vong ihr einen Tritt in den Magen verpasste, schaffte sie es geradeso sich auf die Arme zu stützen und übergab sich.
Cease hatte sich kaum etwas beruhigt, da wurde sie an einem Arm gepackt, über den Boden geschliffen und neben Tahlee wieder zu Boden geworfen.
„Wie kannst du es wagen unseren Boden zu beschmutzen, Jedi? Ihr seid eine Plage für unseren Planeten!"
Zitternd blinzelte sie den Staub von Boden aus ihren Augen, doch ihr Körper schmerzte viel zu sehr als dass sie sich hätte aufrichten können, also blieb sie einfach nahe bei Tahlee liegen, der als Beruhigung eine Hand auf ihren Kopf legte. Es war die Macht, die er nutzte, um für einen Moment ihre Schmerzen zu stillen und ihren zitternden Körper zu beruhigen. Ihr ehemaliger Meister war zwar gut in Zweikampfduellen, aber sie wusste auch, dass seine Heilkünste überragend waren.
„Meisterin!"
Plötzlich beugte sich eine Seyda über sie, in dessen Augen Tränen standen.
„Fass sie nicht an, Mädchen, oder du wirst dasselbe Schicksal erleiden, wie sie!", brüllte ein Vong sie an. Zusammenzuckend entfernte sich das Mädchen, blieb jedoch nahe bei ihr sitzen.
Es fühlte sich an wie Stunden in denen nichts geschah und sie nur Stimmen von Vongs hörte, sowie eine Menge an Schritten auf erdigen Boden.
Doch dann, gerade als sie wieder dabei war in die Schwärze abzutauchen, ertönte nur ein paar Meter weiter vor ihr die Stimme eines Vongs.
„Wir haben die Republik in Folge eines Angriffes der Handelsföderation gerufen, um das zu verteidigen, was rechtmäßig uns gehört! Die Togruta und ihre Laborprodukte haben sie zurückgedrängt, sie vernichtet. Allerdings...", brüllte der Vong und machte anschließend eine Pause, in der er vor ihnen auf und ab ging. „...wurden eine Aspekte des Vertrages nicht berücksichtigt! Unsere Wälder wurden zerstört, Altmetall liegt in der Natur unseres Planeten, sowie Leichen von Klonen! Noch dazu wurde ein Lager errichtet, das ausdrücklich untersagt wurde! Wir wollen euch Abschaum nicht auf unserem Planeten haben und alles weitere darüber hinaus habt ihr euch selbst zu verschulden!"
Fühlte es sich so an, zu sterben? Musste man diese Schmerzen ertragen, um danach, von jetzt auf gleich, von ihnen erlöst zu werden? Fügte die Macht ihr plötzlich solche unerträglichen Schmerzen zu, dass sie sich zusammenrollte und ein unterdrücktes Wimmern von sich gab?
„Sei still Jedi! Und jetzt schauen wir mal, ob euer hohes Haus bereit ist für ein paar Leben mit den Yuuzhan Vong zu verhandeln."
Die hochgewachsene Kreatur nickte einem anderen Vong zu, der sich zum Holotisch begab und begann eifrig etwas einzutippen. Es vergingen Sekunden, Minuten in denen sie nur ein Summen und Piepen des Tisches hörte in der Versuchung eine Frequenz nach Coruscant herzustellen.
Ein Mann erschien.
„Büro des obersten Kanzlers, was kann ich für Sie-"
Der Mann erstarrte augenblicklich, als er realisierte, dass sich vor ihm ein Hologramm eines Yuuzhan Vongs mit vier gefangenen Jedi befand. Der Vong grinste teuflisch.
„Wir wollen nur... eine Audienz. Ich bin sicher, dass ihn vier gefangene Jedi sehr interessieren."
Das Hologramm verschwand, doch anhand des lauten Summens war zu hören, dass die Frequenz nicht abgebrochen worden war.
Dann war es für sie eine Zeit lang still. Es zogen sich Minuten für Minuten hin bis sie dachte, dass der Kanzler solche kniffeligen Angelegenheiten lieber auf sich beruhen ließ.
Aber dann, und sie konnte das erleichterte Schnauben Tahlees hören, erschien ein Hologramm des Kanzlers und Mitgliedern des Rates, bei dessen Anblick sie nie gedacht hätte, dass es ihr Herz einige Takte langsamer schlagen ließ.
„Ah, wie ich sehe haben sich alle hohe Tiere versammelt. Wir haben schon befürchtet, dass ihr euer Gefolge sterben lasst...", gab der Vong in einem so abschätzenden Ton von sich und schaute dabei auf seine langen Krallen an den Händen, dass ihr plötzlich wieder übel wurde.
„Ich möchte eins klarstellen: Die Republik hat unseren Planeten mit seinem Dreck beschmiert. Unsere Flora und Fauna leidet unter der dreckigen Art Schlachten zu schlagen und es wurde ein Lager errichtet, bei dessen Aspekt wir ausdrücklich unser Veto eingelegt haben..."
„Was wollen Sie?", unterbrach der Kanzler ihn.
„Was wir wollen? Wir wollen den Dreck der Republik nicht ständig beseitigen müssen. Nun ja... Daher haben wir gewisse Forderungen. Erstens: Die Yuuzhan Vong verlangen von der Republik eine Entschädigung in Höhe von achthundert Millionen Credits. Zweitens: Wir verlangen, dass das Altmetall und die Leichen aus unseren Wäldern geschafft wird. Und drittens: Für meinen Bruder, den diese kleine Göre umgebracht hat, fordern wir ebenfalls zehn Millionen!"
Sekunden vergingen.
„Ich kann ihre Verärgerung verstehen, dass ihre Wälder unter den Schlachten gelitten haben, allerdings schickten wir Truppen in guter Absicht Ihnen zu helfen. Wir verfolgten keine schädigenden Intentionen, daher fordern wir als Gegenleistung die sofortige Freilassung unserer Truppen und Generäle.", antwortete Meister Windu stattdessen und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Wie ich sehe kommen wir langsam ins Geschäft... Nur sagt mir... Warum habt ihr diese beiden lächerlichen Weiber mit einem ganzen Bataillon geschickt? Wir kennen eure Taktiken, Jedi! Diesen Planeten haben wir erobert, wir haben das genommen, was niemand wollte und nun rechtmäßig uns gehört!"
„Wir haben den Kontakt zu Meisterin Virai und ihren Truppen verloren, daher schickten wir General Vri'lia, um unser vermisstes Mitglied zu finden und auf Feindkontakt der Separatisten vorbereitet zu sein."
„Das spielt keine Rolle. Wir wollen eine Entschädigung!"
„Halt!"
Tahlee hatte plötzlich seine Hand gehoben.
„Es wurden einige unserer Leute mit diesen Amphistäben angegriffen und leiden unter der Wirkung des Giftes, inklusive General Vri'lia! Daher bitten wir Sie um das Gegengift."
Der Vong zeigte sich unbeeindruckt.
„Dieses Gegengift existiert nicht."
„Sie lügen, ich habe ihre Leute darüber reden gehört! Warum kämpft man mit hochgiftigen Reptilien und besitzt kein Gegengift? Das ist Schwachsinn."
Ertappt fauchte der Vong Tahlee an.
„Ihr steht auf dünnem Eis, Jedi. Na schön, ich mache euch einen Vorschlag: Werden all unsere Forderungen erfüllt, erfüllen wir eure."
Hoffnungsvoll lagen alle Augen auf dem Kanzler.
Innerlich betete Cease, dass sie entweder das Gegengift oder endlich einen schnellen Kopfschuss bekam.
„Wie können wir euch vertrauen? Wie können wir euch sicher sein, dass ihr tatsächlich unsere Truppen freilasst?"
„Dafür werde ich sorgen."
Die Menge drehte sich zum Rand des Waldes um und als sie dort diesen Mann, in seinen Sechzigern mit seinem Bart und den grauen Haaren, stehen sah, umzingelt von Klonen mit Bataillonskommandant Boro, hätte sie vor Erleichterung weinen können.
„Admiral Zess. Es ist eine wahre Freude Sie zu sehen. Ich bin froh, dass Sie unsere dringende Nachricht erhalten haben.", antwortete Meister Windu mit einem schwachen Lächeln.
„Die Freude ist ganz meinerseits. Nachdem wir den Kontakt zu General Vri'lia verloren haben, machten wir uns sofort auf die Suche und ich bin sehr erleichtert, dass wir unsere Vermissten gefunden haben."
Sie sah zu, wie die zwei Kompanien, die Zess mitgebracht hatte, ihre Waffen auf die Yuuzhan Vong richteten.
Der Vong am Holotisch schnaubte.
„Das ist Verrat!"
„Nein, mein Freund, das ist bloß die Forderung unsere Leute gehen zu lassen. Also: Gebt uns das Gegengift und befreien Sie unsere Truppen!"
Ein Schrei, der die ausweglose Situation und Verärgerung des Vongs zum Ausdruck brachte, ertönte und er ballte seine mit Krallen besetzten Hände zu Fäusten.
„Wir wollen unsere Entschädigung!"
Aber noch bevor die Kreatur zu Gewalt greifen konnte, hielt Bataillonskommandant Boro ihm schon seinen Blaster an den Hinterkopf.
„Ich schlage vor, du tust besser, was der Admiral sagt, Freundchen."
Weitere Sekunden vergingen und dann, endlich, gestand der oberste Yuuzhan Vong seine Niederlage ein und deutete einem anderen seiner Art mit einem Nicken zu. Seine Haut war plötzlich mehr weiß als eine Mischung aus schwachem Blau und Grün.
Cease schloss einfach die Augen.
Erst als sie etwas in den Hals stach, regte sie sich wieder und rieb sich die schmerzende Stelle.
Sie spürte bereits wie die Schwärze erneut ihre Hände nach ihr ausstreckte und ein Kribbeln in ihrer Brust begann, aber als Sekunden vergingen und der Schmerz ausblieb, öffnete sie die Augen.
Und blickte Seyda in die Augen, die sie mit einem Lächeln bedachte.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top