Kapitel 3
Die nächsten Tage beobachtete ich dich von weitem, still und heimlich, auch wenn du weißt, dass ich da bin. Du ziehst dich nicht mehr wirklich um wenn du schlafen gehst und vor deinem Badezimmerfenster ist jetzt ein Vorhang. Schade eigentlich..
Heute ist aber etwas anders, heute ist kein Mord geplant. Du bist in einen Club gegangen und trinkst wie ein Verrückter! Oh man, wie kann man so viel Whiskey trinken? Nach deinem wahrscheinlich fünfzehnten Glas tanzt du mit einer mir unbekannten Frau, durch deine Unterhaltung mit ihr konnte ich aber ihren Namen herausfinden. Hab ihn mir aufgeschrieben, den Zettel aber verlegt.
Jetzt trinkst du schonwieder?
Oh man, ich muss wohl auch in den Club um mehr zu erfahren.. unangenehm..
Nachdem ich es aber irgendwie durch die Duftwolke und Menschenmenge geschafft hatte ließ ich mich ein Stück von dir entfernt nieder, beobachte dich weiterhin.
Schon setzt sich eine Frau zu dir, eine wahre Schönheit um ehrlich zu sein. Sie redet mit dir aber deine Antworten sind kurz, du willst nicht mit ihr reden, oder? Gut so.
Nicht, dass ich eifersüchtig wäre..
Als die Frau von eben wiederkommt höre ich dich laut lachen, sie scheinst du zu mögen.. vielleicht hätte ich mir ihren Namen merken sollen, sie scheint die ja bekannt zu sein.
Nach meinem dritten Glas und deinem wasweißich wievieltem, meinst du echt ich zähle mit?, hast du mich dann doch entdeckt.
Stehst auf, kommst zu mir und setzt dich grinsend vor mich.
"Malwieder nichts besseres zu tun als einem einfachen Mann hinterher zu laufen? Ich fühl mich heute echt gut, wie wär's wenn ich dir was ausgebe?"
Es ist wirklich schwer zu erkennen ob du betrunken bist oder nicht, ich muss mir dein Verhalten merken.
"Ich hatte schon.. ich will mich nicht betrinken.."
Dein grinsen.. wächst? Gott sieht das unnatürlich aus.. urgh, gruselig.
"Ach, pff, ein bisschen hältst du noch aus, vertrau mir!"
Und ohne ein Antwort besorgtest du noch mehr Alkohol.
So viel Alkohol ...
Um drei Uhr warst du dann wohl endlich durch, hingst da wie ein Schluck Wasser. Die Frau die wohl eine deiner Bekannten ist kommt auf mich zu und sieht mich mit so einem bösen Frauenblick an.
"Kennst du ihn? Was willst du von ihm? Warum ist er so dicht, normalerweise trinkt er nicht so viel!"
"Was weiß ich, jetzt verzieh dich sonst lass ich ihn hier noch liegen. Hatte gerade vor zu gehen."
Gott wie ich Frauen hasse
Ich stehe also auf, schnappe mir deine raue Hand und zieh dich irgendwie zu dir nach Hause. Ich hatte ehrlich gesagt keinen Bock auf dich aufzupassen, hab dich also einfach in den Bett geschmissen und mich dazu gelegt. Gut, vielleicht etwas unangebracht aber was hätte ich sonst tun sollen, nach Hause gehen? Tch..
-
Am nächsten Morgen wachst du nach mir auf und brauchst erstmal einen Moment bevor du mich aus deinem Bett trittst.
"Heilige scheiße, Alastor, wenn du so auch zu Frauen bist kann ich verstehen warum du single bist!"
Ich stand auf und verdeckte mit vorbereiteten Materialien so wie gestern Abend mein Gesicht. Das sollst du nämlich noch nicht sehen.
"Was willst du in MEINEM Bett?"
"Auf dich aufpassen.. von nahem.. du warst besoffen."
"War ich nicht, ich halte viel aus!"
"Das glaubst auch nur du, so dicht war nichtmal mein Vater wenn er wiedermal Stress auf der Arbeit hatte!"
"ICH. WAR. NICHT. BETRUNKEN!"
"...hab ich gesehen. Deshalb wurde ich von deiner kleinen Freundin angezickt und musste dich hierher tragen."
"Fick dich"
"Nicht hier, nicht jetzt, aber danke für die Erlaubnis "
Fünf Minuten Stille, dann stehst du endlich auf und- klatschst mir eine, voll ins Gesicht.
"Jetzt geh, ich will meine Ruhe"
Oh man bist du aggressiv heute, sowas mach ich nicht nochmal.
Vielleicht doch, der Schlag war gut..
Ewww
Was soll das
Raus aus meinem Kopf!
Wie gewünscht verließ ich dein Haus durch das immernoch zerbrochene Fenster, das solltest du echt Mal reparieren lassen.
Repariert man kaputte Scheiben? Ich glaube ersetzen wäre einfacher.. ach was weiß ich..
Auf dem Weg nach Hause machten sich Kopfschmerzen bemerkbar, die mir definitiv den Tag versauen wollten. Aber nicht mit mir, ich habe viel zu tun! Ich muss das wieder gut machen, er wirkte sehr aufgebracht..
Ich ging zu einem Blumenladen und sah die junge Dame an.
"Rosen brauch ich. Keine roten. Vielleicht doch lieber irgendwas anderes, es ist wichtig und muss noch heute fertig sein."
Sie sah mich kurz skeptisch an, schien mein Gesicht dann aber doch zu erkennen. Als ein zufriedenstellender Blumenstrauß fertig war hatte sich hinter mir schon eine kurze Schlange angesammelt, es hatte echt lang gedauert.
"Für wen ist er denn? Wir könnten ein kleines Namenschild an das Papier machen.. wenn sie wollen, Sir.."
"Alastor ist sein Name, aber mach schnell jetzt! Es ist wirklich wichtig, ja?"
"Ein.. Mann? Sie kaufen Blumen.. für einen Mann..?"
Und so hat sie keine Bezahlung sondern nur eine kliiiiitzekleine Drohung bekommen, ihr Pech wenn sie gleich vom Schlimmsten ausgeht.
Jetzt muss ich den Strauß nur zu ihm bringen.. was wenn er mich garnicht sehen will? Was wenn jemand anderes mich sieht? Da wohnt doch nur er und Vorbeikommen tut da nie jemand, das ist sicher komisch wenn ich da mit Blumen stehe.. scheiße.
Bevor ich überhaupt umdrehen konnte war ich vor deiner Tür, starrte sie an und klopfte nach einem Moment.
Schritte, deine genervte aber auch verwirrte Stimme, dann ging die Tür auf und du sahst in meine Augen.
"Was willst du hier? Warum stehst du vor meiner-"
Ich drückte dir nur den Blumenstrauß in die Hand und lächelte nervös, scheiße warum war ich so nervös?
Diese scheiß Frau hat mir richtig Angst gemacht!
Hab ich schon erwähnt dass ich Frauen hasse?
"Blumen. Als Entschuldigung.. und.. wenn du möchtest.. dann.."
Diesmal unterbrachst du mich mit deinem selbstbewussten Lachen.
"Du kaufst mir Blumen? Du bist echt verrückt, wirklich. Da steht sogar mein Name! ..der Schrift nach warst das wohl kaum du. Man da muss dich aber jemand blöd angeguckt haben.. na komm, rein mit dir sonst sieht dich noch wer!"
Und schon ziehst du mich in dein Haus, das ist das erste Mal dass ich es mit deiner Erlaubnis betrete.. Wow.
Die Blumen stellst du in eine schöne Vase und betrachtest sie noch einen Moment bevor du die Stille mit deiner wunderschönen Stille brachst:
"Hast du Hunger?"
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