3. Kapitel

Evie

Das Gespräch mit Hermine über Ron und ihre glückliche Beziehung wirkte nun wie ein Kontrast zu der düsteren Atmosphäre, die Draco umgab. In meinem Zimmer angekommen, ließ ich mich auf mein Bett sinken und starrte in die Dunkelheit, während Gedanken an Draco Malfoy meinen Verstand durchkreuzten.

Die nächsten Tage vergingen in einer seltsamen Spannung. Draco und ich begegneten uns kaum, doch wenn sich unsere Blicke trafen, spürte ich eine unerklärliche Anziehungskraft. Die Dominanz, die er ausstrahlte, hatte eine eigenartige Faszination, selbst wenn sie mit einer unheimlichen Bedrohung einherging.

Die Routine des Schulalltags setzte sich fort, als wäre nichts geschehen, und doch war alles verändert. Bei jedem Schritt durch die Korridore spürte ich die schleichende Unsicherheit, die von Dracos Anwesenheit ausging. Selbst inmitten der zauberhaften Unterrichtsstunden und den gemeinsamen Mahlzeiten in der großen Halle lag eine unterschwellige Spannung.

Die Worte, die er mir zugeflüstert hatte, hallten nach, und ich konnte die Bedeutung dahinter nicht abschütteln.

War es eine Warnung, eine Drohung oder etwas ganz anderes? Die Magie von Hogwarts schien tiefere Geheimnisse zu bewahren, und ich fühlte mich in einen Strudel von Ereignissen gezogen, die noch im Dunkeln schlummerten.

In einer sternenklaren Nacht wanderte ich allein durch den verzauberten Wald, die Schatten der Bäume spielten mit den Geheimnissen, die sich in der Dunkelheit verbargen. Ein fernes Heulen durchbrach die Stille, und ich konnte nicht anders, als an Draco Malfoy und die düsteren Wendungen unserer Begegnung zu denken.

Die Welt von Hogwarts schien in diesem Moment von einer geheimnisvollen Aura umgeben zu sein, und ich konnte nicht ahnen, welches Schicksal sich in den Sternen für mich abzeichnete.

In den folgenden Wochen vermied ich bewusst den direkten Kontakt mit Draco. Die unsichtbare Barriere zwischen uns schien größer zu werden, und doch spürte ich, dass die Anziehung zwischen uns nicht so leicht zu überwinden war. Jede zufällige Berührung oder flüchtige Begegnung schickte elektrische Schauer durch meine Haut.

Der Unterricht brachte neue Herausforderungen, und die Magie von Hogwarts entfaltete sich in Form von rätselhaften Zaubern und geheimnisvollen Kreaturen. Doch selbst in den faszinierenden Momenten des Lernens konnte ich Draco's Einfluss nicht leugnen. Sein Schatten schien überall zu sein, vermischt mit der Magie, die Hogwarts durchströmte.

                                  ***
Die große Halle vibrierte vor Aufregung, als der alljährliche Quidditch-Wettkampf zwischen den Häusern bevorstand. Gryffindor gegen Slytherin, eine Rivalität, die in den Gemäuern von Hogwarts eine lange Geschichte hatte. Die Spannung in der Luft war greifbar, als die Teams auf ihre Besen stiegen und in den Himmel aufstiegen.

Ich saß auf den Tribünen, meine Augen folgten den fliegenden Spielern, als plötzlich ein Schatten über mich fiel. Draco Malfoy stand neben mir, sein Blick fest auf das Quidditch-Feld gerichtet. Die Dominanz, die er ausstrahlte, war in diesem Moment fast überwältigend.

»Malfoy«, murmelte ich, meine Stimme von der aufgeladenen Atmosphäre beeinflusst.

»Thorne«, erwiderte er knapp, ohne mich anzusehen.

Die Gryffindor-Mannschaft erzielte einen spektakulären Treffer, und ein Jubelruf erfüllte die Luft. Draco blickte mich flüchtig an, und in seinen Augen lag eine undurchsichtige Mischung aus Emotionen.

Der Quidditch-Wettkampf erreichte seinen Höhepunkt, und der goldene Schnatz flitzte durch die Luft. Ein Beben durchzog die Menge, als der Gryffindor-Suchermann ihn einfing und den Sieg für sein Haus sicherte. Der Jubel war ohrenbetäubend, doch inmitten des Trubels fanden sich meine Blicke erneut mit Draco's.

Ein leises Lächeln umspielte seine Lippen, als hätte er eine verborgene Freude in dem Triumph gefunden.
Die Magie von Hogwarts entfaltete sich in diesem Moment der Ekstase, und ich konnte nicht leugnen, dass etwas zwischen uns lag, das über die Grenzen der Häuser und die Welt von Quidditch hinausreichte.

                                   ***
Der Abend verstrich in einem Strudel aus Gefühlen und aufgewühlten Gedanken. Im Schatten von Hogwarts schien das Mysterium unserer Begegnung weiter zu wachsen, und ich konnte nicht anders, als mich von der Magie dieses Ortes und den ungewissen Geheimnissen, die sich vor mir ausbreiteten, gefangen nehmen zu lassen.

Die Tage in Hogwarts vergingen in einem straffen Rhythmus aus Unterricht, gemeinsamen Mahlzeiten und unvergesslichen Momenten der Magie. Doch während ich versuchte, mich auf meine Studien zu konzentrieren, blieb Draco's Einfluss allgegenwärtig. Unsere Wege kreuzten sich unvermeidlich, sei es in den Korridoren, im Gemeinschaftsraum oder während der Unterrichtsstunden.

Ein düsterer Schatten schien über Hogwarts zu fallen, als Gerüchte über mysteriöse Ereignisse und unerklärliche Phänomene die Schule durchzogen. Selbst Hermine, die sonst so vernünftig und bodenständig war, wirkte plötzlich von einer seltsamen Unruhe ergriffen. In unseren Gesprächen vermied sie es beharrlich, auf die sich verdichtenden Geheimnisse einzugehen.

Ein stürmischer Abend brach herein, begleitet von wildem Regen und peitschendem Wind. Die Geräusche des Sturms vermischten sich mit geheimnisvollem Flüstern, das durch die Gemäuer von Hogwarts hallte. Unser Gemeinschaftsraum war erfüllt von gedämpften Gesprächen und nervöser Erwartung.

Draco Malfoy, in seiner typisch unnahbaren Art, saß abseits und starrte in die Flammen des Kaminfeuers. Ich wagte es, mich ihm zu nähern, angezogen von einer unsichtbaren Kraft, die mich zu ihm zog.

»Draco, hast du von den seltsamen Vorkommnissen in der Schule gehört?«, fragte ich vorsichtig.

Ein finsteres Lächeln umspielte seine Lippen, als er antwortete: »Es gibt Dinge, Thorne, die du nicht verstehen würdest.«

Die Antwort verwirrte mich, und bevor ich weiter nachhaken konnte, erhob sich Draco und verließ den Gemeinschaftsraum. Der Sturm tobte draußen, die Fenster klirrten im Wind, und die Magie von Hogwarts schien in diesem Moment besonders intensiv.

In der Dunkelheit der Nacht wagte ich mich hinaus, den geheimnisvollen Geschehnissen auf den Grund zu gehen. Ein unerklärlicher Instinkt führte mich zu einem verlassenen Teil des Schlosses, wo Schatten und Flüstern eine eigene Sprache zu sprechen schienen.

Plötzlich stand Draco Malfoy vor mir, sein Blick durchdringend und sein Ton harsch: »Was suchst du hier, Thorne? Dies ist kein Ort für neugierige Mädchen.«

Die Dominanz in seiner Stimme löste eine Mischung aus Angst und Faszination in mir aus. Doch anstatt einzuknicken, stellte ich mich ihm herausfordernd entgegen: »Ich will wissen, was hier vor sich geht. Und ich lasse mich von dir nicht einschüchtern.«

Ein leises Lächeln spielte um seine Lippen, und in der Dunkelheit der Geheimgänge von Hogwarts spürte ich, wie sich das Mysterium unserer Begegnung weiter verdichtete. Was auch immer in den Schatten von Hogwarts lauerte, schien uns unaufhaltsam zu verbinden, und ich konnte nicht anders, als mich dem Sog der Magie und Geheimnisse dieses Ortes hinzugeben.

Draco seufzte, eine Mischung aus Frustration und Zögerlichkeit auf seinem Gesicht.
»Es geht dich nichts an, Thorne. Aber da du schon hier bist... Ich habe eine Entdeckung gemacht, etwas, das im Raum der Wünsche verborgen ist.«

Seine Worte hingen in der Luft wie der Rauch eines geheimnisvollen Tranks. »Es ist etwas Mächtiges, und ich versuche, herauszufinden, wie ich es kontrollieren kann. Doch das ist eigentlich nicht für die Ohren wie für jemanden wie dich bestimmt.«

Ein ferner Donnerschlag unterstrich seine Worte, als er fortfuhr, »Du kannst gehen, wenn du nichts mit dunkler Magie zu tun haben willst. Dies ist kein Spiel für Unwissende.«

Draco Malfoy schien einen Moment zu zögern, bevor er tief durchatmete und schließlich sprach: »Im Raum der Wünsche ist etwas Verborgenes, etwas Mächtiges. Es ist eine uralte Magie, die von Generation zu Generation weitergegeben wurde. Dieser Raum erscheint nur, wenn jemand mit einem starken Wunsch ihn herbeiruft.«

Er machte eine kurze Pause, und seine Augen suchten fast schon meine, als würde er prüfen, wie ich auf seine Worte reagierte. »Aber Vorsicht, Thorne, nicht alle Wünsche sind harmlos. Manchmal manifestiert sich im Raum der Wünsche das Dunkelste in einem Menschen. Es kann eine Prüfung sein, eine Versuchung. Ich warne dich, geh nicht leichtfertig mit deinen Wünschen um.«

Dracos Stimme klang ernst, fast besorgt, während er diese mysteriöse Facette von Hogwarts enthüllte.

Ich starrte Draco direkt in die Augen, fest entschlossen, die Geheimnisse des Raums der Wünsche zu ergründen.
»Warum gehst du dorthin, Draco? Was suchst du in diesem Raum?«

Sein Blick verriet einen inneren Konflikt, als würde er zwischen Offenbarung und Verschweigen hin- und hergerissen. Schließlich seufzte er leicht und begann zu erzählen. »Manchmal brauche ich Antworten, die ich sonst nirgendwo finde. Der Raum der Wünsche gewährt mir einen Rückzugsort, um meinen Gedanken nachzuhängen. Es ist wie eine Zuflucht vor der Realität.«

Der Wind heulte, während die Worte zwischen uns schwebten. Sein Blick verriet mehr, und ich konnte spüren, dass es noch ungesagte Teile dieser Geschichte gab. Doch meine Neugierde trieb mich weiter, und ich wollte mehr über den geheimnisvollen Raum erfahren.

Ich setzte an zu reden, doch wurde sofort unterbrochen.

Draco zog die Augenbrauen zusammen, und seine Stimme wurde schärfer: »Frag nicht so viel, Evie. Du bist ohnehin in meine Angelegenheiten verwickelt. Vertrau darauf, dass es Gründe gibt, warum ich den Raum der Wünsche aufsuche. Du musst nicht alles wissen.«

Sein Blick durchbohrte mich, und ich spürte eine vibrierende Spannung in der Luft. In diesem Augenblick wurde mir klar, dass hinter seiner rauen Fassade eine ungezähmte Intensität lauerte, die einen Hauch von Verführung mit sich brachte.

Der Raum war erfüllt von einer seltsamen Spannung, als unsere Blicke sich trafen. Seine Nähe wirkte beinahe erdrückend, und dennoch wagte ich es, ihm tief in die Augen zu sehen. In diesem Augenblick schien die Welt um uns stillzustehen, nur das Knistern der Magie war zu vernehmen.

Ein leises Seufzen entglitt meinen Lippen, als ich endlich den Mut fand zu sprechen. »Malfoy«, fing ich an. »Es ist schon spät«

Es ist schon spät? Wirklich, Evie? Meine Gedanken überschlugen sich, und ich sagte das Erste, was mir in den Sinn kam, nur um die Stille zu brechen.

Diese Worte waren von einem Schleier der Zurückhaltung umgeben, meine wahren Gefühle geschickt versteckt.

In diesem Augenblick wurde mir klar, dass zwischen uns mehr existierte als nur Worte. Es war eine unausgesprochene Verbindung, eine magische Anziehungskraft, die sich gegen meinen Willen durchsetzte.

Als ich mich abwenden wollte, spürte ich seine Hand auf meinem Arm, die mich zurückhielt.
»Wo denkst du hin, Thorne? Du gehst nirgendwo hin«, knurrte er und seine Augen funkelten auf eine bedrohliche Art. In diesem Moment war da eine Mischung aus Verachtung und Faszination, die mich zögern ließ.

Genervt von Draco's provokativen Annäherungen, verschränkte ich die Arme vor der Brust.

»Was soll das alles?«, fragte ich. »Du kannst mich so wenig gut leiden wie ich dich. Auch, wenn ich jetzt etwas mehr weiß. Lass mich in Ruhe, ich will schlafen.«

Trotz seiner offensichtlichen Versuche, mich zu irritieren, war meine Entschlossenheit, diesen Konfrontationen aus dem Weg zu gehen, stärker.

Er drehte sich kurz um und fügte hinzu:
»Du wirst es sowieso bald herausfinden, Thorne«, sagte er mit einem halb spöttischen Lächeln »Schlaf gut.« Seine Worte klangen wie ein Versprechen, während er in den Schatten des Gangs verschwand.

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