12. Kapitel

Evie

Ich saß allein in meinem Zimmer, umgeben von der Stille, die nach den Ereignissen des vorherigen Tages herrschte. Das Sonnenlicht drang sanft durch das Fenster und warf zarte Schatten auf die Wände, während ich versuchte, meine Gedanken zu ordnen.

Mein Blick schweifte durch den Raum, wanderte über die Regale voller Bücher und die Wand, an der Fotos von Freunden und Erinnerungen hingen. Ich verharrte einen Moment vor einem Bild von Draco und mir, ein Lächeln auf den Lippen, bevor seine ernsten Worte wieder in meinem Kopf hallten.

Ein leises Klopfen am Fenster ließ mich aufblicken. Draußen erkannte ich die Silhouette einer Eule, die mit ausgebreiteten Flügeln vor dem Glas schwebte. Hastig stand ich auf und öffnete das Fenster, sodass das Tier hereinflattern konnte. In ihren Krallen hielt sie einen zusammengefalteten Brief, den sie mir sofort entgegenstreckte. Mit leicht zitternden Fingern nahm ich das Pergament und entrollte es.

Evie, wir müssen reden. Bitte lass mich rein. – Hermine

Ich seufzte leise, streichelte der Eule dankend über das Gefieder und machte mich auf den Weg zum Gemeinschaftsraum.
Dort angekommen, spähte ich vorsichtig durch die Tür, bis ich Hermine in einer dunklen Ecke entdeckte. Sie stand etwas verloren da, offensichtlich darauf wartend, dass ich ihr Zutritt gewährte. Mit einem letzten Blick über die Schulter, um sicherzugehen, dass niemand uns beobachtete, öffnete ich die Tür und zog sie rasch hinein.

»Schnell, bevor jemand dich sieht«, flüsterte ich.

Sie betrat anschließend mein Zimmer mit einem nachdenklichen Ausdruck auf ihrem Gesicht. Ihre braunen Locken fielen ihr sanft über ihre Schultern, während sie den Raum musterte. Ein Ausdruck der Sorge lag in ihren Augen, als sie schließlich zu mir kam.

»Also ...«, fing sie an, ihr Tonfall schärfer als gewöhnlich.

Ein unbehagliches Schweigen erfüllte den Raum, als sich das Gryffindor Mädchen setzte. Die Spannung war förmlich spürbar und ich vernahm, wie sich ein Kloß in meinem Magen bildete.

Sie seufzte leise und faltete die Hände in ihrem Schoß.

»Evie, ich weiß, dass du dich in einer schwierigen Situation befindest, aber wir müssen über Draco sprechen«, begann sie und ihr Blick wurde ernst. »Ich glaube nicht, dass er gut für dich ist und das, was mit Snape passiert ist, zeigt nur, wie gefährlich es ist, dich mit ihm einzulassen.«

Ich schluckte schwer und versuchte, meine Nervosität zu verbergen. »Was schlägst du vor?«, fragte ich schließlich und spürte, wie sich die Anspannung in mir weiter aufbaute.

Hermine sah mich ernst an und antwortete:
»Wir müssen uns zusammenschließen und einen Plan entwickeln. Wir können nicht zulassen, dass Snape unsere-« Sie stoppte. »deine Schwäche ausnutzt. Es ist Zeit, dass wir die Initiative ergreifen und die Zukunft selbst in die Hand nehmen.«

Ihre Worte trafen mich wie ein Schlag. Die Realität der Situation wurde mir klarer als je zuvor. Wir waren nicht länger einfache Schülerinnen, sondern standen vor einer Bedrohung, die wir nur gemeinsam überwinden konnten.

Doch bevor ich antworten konnte, spürte ich Hermine's Zorn in ihrer nächsten Äußerung.

»Evie, ich bin wirklich enttäuscht von dir«, sagte sie mit einem scharfen Unterton. »Du hättest nicht einfach zu Snape laufen dürfen, ohne uns vorher zu informieren. Das war unverantwortlich und gefährlich.«

Ihre Worte trafen mich wie ein eiskalter Schauer. Ich senkte den Blick, unfähig, ihr in die Augen zu sehen. Die Schuldgefühle schnürten mir die Kehle zu, während ich versuchte, eine Antwort zu finden.

Hermine seufzte und schüttelte den Kopf.

»Draco ist nicht der Richtige für dich, Evie. Ich meine, er ist Slytherin durch und durch. Nicht wie du. Er würde über Leichen gehen, um seine Ziele zu erreichen. Kannst du dir wirklich vorstellen, mit jemandem zusammen zu sein, der so rücksichtslos ist?«

Ihre Worte trafen mich wie ein Schlag ins Gesicht. Ich spürte einen Stich der Verteidigung für Draco, aber gleichzeitig nagte der Zweifel in mir. Lag Hermine vielleicht doch richtig? War Draco wirklich doch nicht der Richtige für mich?

»Ich weiß, dass du ihn verteidigen wirst«, fuhr Hermine fort, »aber denk darüber nach, Evie. Er ist nicht das, was du brauchst. Du verdienst jemanden, der dich unterstützt und dich nicht in Gefahr bringt.«

Ich senkte den Blick und kämpfte mit meinen Gedanken. Hermine hatte recht - Draco war nicht perfekt. Aber gab es überhaupt jemanden, der perfekt war? Und trotz allem, was er durchgemacht hatte, konnte ich nicht anders, als an das Gute in ihm zu glauben.

»Ich weiß nicht, Hermine«, murmelte ich schließlich leise und strich mir eine Strähne hinters Ohr. »Vielleicht hast du recht, aber ich kann ihn nicht einfach aufgeben. Es ist kompliziert.«

Hermine seufzte erneut und legte ihre Hand sanft auf meine Schulter. »Ich verstehe, Evie. Aber denk daran, dass du nicht allein bist. Ich bin immer hier, um dir zu helfen und dich zu unterstützen, egal was passiert.«

Ich nickte langsam und spürte eine gewisse Erleichterung über ihre Worte. Trotz unserer Differenzen wusste ich, dass ich mich auf Hermine verlassen konnte. Und vielleicht war es an der Zeit, dass ich meine Beziehung zu Draco noch einmal überdachte.

Ich zog die Augenbrauen zusammen, als Hermine anfing, Draco schlechtzureden. »Hermine, das ist nicht fair. Du kennst ihn nicht so gut wie ich. Draco mag seine Fehler haben, aber er ist nicht das Monster, das du in ihm siehst.«

Hermine seufzte frustriert. »Evie, ich weiß, dass du in ihn verliebt bist, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass er ein Slytherin ist. Mit Verbindung zu Bellatrix Lestrange. Sie sind manipulativ und skrupellos. Du darfst dich nicht von deinen Gefühlen täuschen lassen. Du bist das liebenswerteste Slytherinmädchen, das ich kenne. Du bist nicht wie sie ...«

Ich stand wütend auf. »Ist das gerade dein Ernst? Ich gehöre auch dazu« Ich fuhr mir über den Umhang und zeigte auf meine Krawatte und die eingenähte Schlange an meiner Robe.

Ich spürte, wie ihr Zorn aufstieg. »Du hast keine Ahnung, wovon du redest, Hermine. Draco ist anders. Er hat sich verändert, er kämpft für das Gute. Du kannst nicht einfach alle Slytherins über einen Kamm scheren, nur weil ich in deinen Augen anders bin!«

Sie sah auf den Boden. Ich erkannte, dass ihr ihr Fehler bewusst wurde.

Hermine schüttelte danach den Kopf. »Du bist naiv, Evie. Draco wird dich enttäuschen, das verspreche ich dir. Du bist zu gut für ihn, du verdienst jemanden, der dich wirklich respektiert.«

Ach auf einmal?

Die Worte trafen mich dennoch wie ein Schlag. Ich kämpfte mit den Tränen, während ich versuchte, meine Wut zu kontrollieren. »Du verstehst es einfach nicht, Hermine. Draco ist nicht nur ein Slytherin, er ist ein Mensch mit Gefühlen. Und er verdient es, dass man ihm eine Chance gibt.«

Die Spannungen zwischen uns beiden Mädchen war greifbar und ich fühlte mich zwischen meiner Loyalität zu Draco und meiner Freundschaft zu Hermine zerrissen. Es schien, als ob es keinen Ausweg aus diesem Konflikt gab, der uns beide zu verschlingen drohte.

Hermine stieß einen frustrierten Seufzer aus und strich sich eine Strähne ihres braunen Haares aus dem Gesicht. »Evie, ich mache mir nur Sorgen um dich. Du kannst nicht einfach so in die Arme eines solchen Slytherin's rennen, besonders nicht in dieser Zeit. Es ist gefährlich und unvernünftig.«

Evie spürte eine Mischung aus Ärger und Verletztheit. »Du denkst nur an das Schubladendenken, Hermine. Du bist so besessen von dem, was du für richtig hältst, dass du nicht einmal die Möglichkeit in Betracht ziehst, dass Draco sich geändert haben könnte.«

Sie schüttelte den Kopf, ihre Miene unerbittlich. »Ich denke nicht im Schubladendenken, Evie. Ich denke an deine Sicherheit und an die Sicherheit der Schule. Wenn du nicht einsehen kannst, dass Draco eine Gefahr darstellt, dann bist du blind vor Liebe.«

Meine Augen brannten vor unterdrückten Tränen. »Ich bin nicht blind vor Liebe, Hermine. Ich sehe nur das Gute in Draco, welches du offenbar nicht sehen willst. Aber das heißt nicht, dass ich mich von dir davon abhalten lasse, für das zu kämpfen, was ich für richtig halte.«

Wir starrten uns einen Moment lang schweigend an, bevor Hermine schließlich aufstand und zur Tür ging. »Ich hoffe nur, dass du irgendwann erkennen wirst, wie falsch du liegst, Evie. Bis dahin werde ich dich nicht in deinem naiven Selbstbetrug unterstützen.«

Mit diesen Worten verließ Hermine den Raum und ließ mich allein mit meinen Gedanken zurück. Die Worte meiner Freundin hallten in meinem Kopf wider und ich wusste, dass dieser Konflikt zwischen uns noch lange nicht vorbei war.

Hatte ich sie verloren?

Als Hermine den Dorm verließ, huschte ein Schatten des Bedauerns über mein Gesicht. Doch bevor ich mich weiter in meinen Gedanken vertiefen konnte, vernahm ich Schritte im Flur. Dort angekommen, stieg ein unheilvolles Gefühl in mir auf, als ich erkannte, wer da kam.

Ich erschrak und eine Gänsehaut überzog mich.

»Schlammblut«, flüsterte die Stimme.

Draco Malfoy trat in den Raum, sein Blick voller Anspannung. »Was war das mit diesem dreckigen kleinen Schlammblut gerade?«, fragte er mit einem Unterton aus Bitterkeit und Wut.

Ich spürte einen Kloß in meinem Hals, als ich aufblickte und seine enttäuschten Augen sah. »Rede nie mehr so über sie, hast du verstanden!«, fauchte ich.
»Was wenn nicht?« Seine Stimme war scharf und bestimmend.

»Verdammt, sie ist einfach besorgt um mich, Draco«, antwortete ich verzweifelt.

»Besorgt um dich?«, wiederholte er mit einem bitteren Lachen. »Das war keine Besorgnis, das war offene Verachtung. Sie denkt wirklich, ich sei nicht gut genug für dich.«

Ich senkte den Blick, unfähig, ihm zu widersprechen. »Draco, das ist nicht fair ...«

»Doch, das ist es«, unterbrach er mich und trat näher. »Du hast keine Ahnung, wie es ist, von den Menschen verurteilt zu werden, die du am meisten schätzt. Aber anscheinend ist es einfacher für dich, mir die Schuld zu geben, als Hermine zu widersprechen.«

Seine Worte trafen mich wie ein Schlag. Ich wollte ihn verteidigen, aber ich wusste nicht, wie. Stattdessen senkte ich den Kopf und murmelte leise: »Es tut mir leid, Draco. Ich wollte nicht, dass es so endet.«

Draco atmete auf und strich sich durch das blonde Haar. »Ich weiß, Evie. Aber ich kann nicht einfach zusehen, wie du dich von deinen Freunden abwendest, um für mich zu kämpfen. Es ist nicht fair dir gegenüber, auch wenn ich deine kleine Gryffindorfreundin nie gemocht habe.«

Ich biss mir auf die Lippe, meine Augen füllten sich mit Tränen. »Es tut mir leid«, wiederholte ich leise und wusste, dass es nicht genug war, um den Riss zwischen uns zu kitten.

Er seufzte schwer, als er mich ansah. »Evie, das kann so nicht weitergehen«, begann er mit einem ernsten Ton. »Was wir getan haben, hat nicht nur uns, sondern auch die anderen in Gefahr gebracht. Wenn wir Pech haben, könnten wir alle sterben.«

Ich senkte den Blick, Malfoy's Worte drangen tief in mein Bewusstsein. Ich wusste, dass er recht hatte, aber ich konnte nicht leugnen, dass ein Teil von mir immer noch hoffte, dass alles gut ausgehen würde.

»Ich weiß«, antwortete ich schließlich leise. »Aber was sollen wir tun? Wir können nicht einfach tatenlos zusehen, wie die Dunkelheit über Hogwarts hereinbricht.«

Draco's Hände fühlten sich wie eiserne Klammern auf meinen Schultern an und sein Blick durchbohrte mich förmlich. Er schüttelte stumm den Kopf.
Seine vorherigen Worte trafen mich hart und ich konnte den Ernst der Situation spüren, selbst durch seine raue Behandlung.

»Ich weiß, Draco«, flüsterte ich, während ich versuchte, meinen Blick vor seinem zu halten. Ich wusste selbst nicht, was ich sagen sollte. »Aber was sollen wir jetzt tun?«

Als er mich losließ und einen Schritt zurücktrat, fühlte ich mich wie befreit, obwohl sein Blick weiterhin hart und entschlossen blieb. »Wir müssen uns zusammenraufen und einen Plan machen«, erklärte er mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldete. »Wir können nicht einfach hier sitzen und hoffen, dass alles von alleine besser wird. Wir müssen handeln, bevor es zu spät ist.«

Seine Worte hallten in meinem Kopf wider, und ich wusste, dass er recht hatte. Wir mussten handeln, auch wenn es bedeutete, uns unseren Ängsten und den Konsequenzen unserer Handlungen zu stellen.

»Wir müssen nochmal zu Snape«, sagte ich schnell.

»Niemals« Draco starrte mich mit zusammengekniffenen Augen an und ich spürte die Hitze seiner Wut förmlich in der Luft. Seine Kiefermuskeln waren angespannt und seine Hände ballten sich zu Fäusten. Es war offensichtlich, dass er sauer auf mich war, aber ich konnte nicht aufhören, für das zu kämpfen, was ich für richtig hielt.

»Draco, bitte«, flehte ich ihn an, meine Stimme zitterte leicht vor Verzweiflung. »Wir müssen alle verfügbaren Optionen in Betracht ziehen, um die Dunkelheit aufzuhalten. Snape könnte uns mehr wichtige Informationen geben.«

Seine Lippen kräuseln sich zu einem bitteren Lächeln, und er schüttelt den Kopf. »Nein, Evie. Ich habe bereits eine Entscheidung getroffen und ich werde nicht zulassen, dass du mich davon abbringst. Wir ...«, er stockte. »Ich kann das allein schaffen, ohne die Hilfe von Snape oder irgendjemand anderem.«

Ich fühlte mich wie erstarrt, unfähig, etwas zu erwidern. Seine Entschlossenheit war erschreckend und ich frage mich, wie wir jemals einen Weg finden sollten, wenn er so unnachgiebig blieb.

Tränen brannten in meinen Augen, aber ich zwang mich, stark zu bleiben. Ich konnte nicht aufgeben, nicht jetzt.

»Du?«, zitterte ich.

Draco's Blick war eiskalt, als er mich ansah, und ich spürte, wie sich ein Kloß in meinem Magen bildete. Es schmerzte, ihn so zu sehen, so distanziert und abweisend.

»Draco, bitte ...«, versuchte ich erneut, aber er unterbrach mich mit einer abwehrenden Handbewegung.

»Es ist vorbei, Evie«, sagte er mit einer Stimme, die keine Widerrede duldete. »Ich kann nicht zulassen, dass du mich weiter in diese gefährlichen Spielchen hineinziehst. Ich hatte dir damals gesagt, geh nicht zu Snape. Du bist gegangen. Was würde als nächstes kommen? Du würdest wieder zu ihm zurückkehren.«

Ich weinte.

»Wir sind nicht mehr dasselbe und ich möchte dich erstmal nicht sehen«

Seine Worte trafen mich wie ein Schlag ins Gesicht und ich fühlte mich wie gelähmt vor Schmerz. Die Entschlossenheit in seinen Augen war unmissverständlich und ich wusste, dass es keinen Raum für Diskussionen gab.
Unsere Verbindung schien endgültig zerrissen zu sein und ich stand allein in einem Meer aus Ungewissheit und Verzweiflung.

»Lass mich in Ruhe«

Meine Augen füllten sich mit Tränen, als ich einen Schritt auf ihn zugehen wollte. Doch sein abweisender Blick traf mich wie ein eisiger Stich und ich blieb wie erstarrt stehen. Draco's Miene blieb ausdruckslos und ich konnte die Kälte in seinem Blick spüren, als er sich von mir entfernte.

»Draco, bitte«, flehte ich mit zitternder Stimme, doch seine Entschlossenheit war unerschütterlich. Er wich weiter zurück, als ob meine Nähe ihm Schmerzen bereiten würde. Jeder Schritt, den er von mir entfernt war, fühlte sich an wie ein weiterer Riss in meinem Herzen.

»Es ist besser so, Evie«, sagte er kühl und seine Worte durchdrangen mich wie ein eisiger Wind. »Wir sollten uns besser voneinander fernhalten. Das ist das Beste für uns beide.«

Meine Lippen bebten, unfähig, eine Antwort zu finden. Ich spürte, wie sich mein Hals zuschnürte und meine Hände zitterten vor Verzweiflung. Die Luft um uns herum fühlte sich schwer und erdrückend an, als ob das Gewicht unserer gebrochenen Verbindung auf unseren Schultern lastete.

Mit einem letzten verzweifelten Blick wandte ich mich ab, unfähig, seinen kalten Blick länger zu ertragen. Tränen rannen unaufhaltsam über meine Wangen und ich schluchzte leise, als er ging. Allein gelassen mit meinen gebrochenen Träumen und der schmerzhaften Erkenntnis, dass unsere Verbindung unwiderruflich zerstört war.

Nachdem Draco mich verlassen hatte, irrte ich alleine durch die dunklen Gänge von Hogwarts, meine Gedanken in einem Chaos aus Schmerz und Verzweiflung gefangen. Jeder Schritt fühlte sich schwer an, als ob ich durch ein undurchdringliches Dickicht aus Trauer und Enttäuschung waten würde.

Immer wieder hallten Snape's Worte in meinem Kopf wider, seine eisigen Bemerkungen über Draco und mich. Seine Verachtung schien mir wie ein peitschender Wind ins Gesicht zu schlagen und ich konnte nicht anders, als mich zu fragen, ob er Recht hatte.

War Draco wirklich zu schwach, um zu kämpfen? War unsere Liebe eine Illusion, die nur dazu bestimmt war, in der Dunkelheit zu verwehen?

Als ich wieder in meinem eigenen Schlafsaal ankam, sank ich auf mein Bett und ließ die Tränen ungehindert fließen. Der Schmerz in meinem Herzen war überwältigend und ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte. Alles, was ich mir gewünscht hatte, war eine Zukunft mit Draco, aber jetzt schien selbst dieser Traum unerreichbar.

In meinen Gedanken spielten sich unzählige Szenen ab, in denen ich alles anders gemacht hätte, aber es war zu spät für Reue. Der Moment, den wir gemeinsam geteilt hatten, war verloren, und ich konnte ihn nicht wieder zurückholen. Die Stille des Raumes umhüllte mich wie eine erdrückende Decke und ich fühlte mich allein gelassen in einem Meer aus unerfüllten Träumen und gebrochenen Hoffnungen.

Mit einem tiefen Seufzer schloss ich meine Augen und versuchte, meinen zerrütteten Gedanken zu ordnen. Doch selbst im Dunkeln der Nacht fand ich keinen Trost, nur die unerbittliche Leere, die sich in meinem Herzen ausgebreitet hatte.

Langsam driftete ich in einen unruhigen Schlaf, umhüllt von der Dunkelheit, die mich gnadenlos verschlang.

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