Kapitel 25
-Back to Liam-
Ich öffnete die Tür zu Louis und Harrys Schlafzimmer und wurde sogleich von einem blonden Schopf überrannt. „Liam, oh Gott, zum Glück geht es dir gut." Niall drückte sich noch näher an mich, sodass die Spitzen seiner Haarsträhnen an meiner Nase kitzelten. Etwas unbeholfen tätschelte ich seinen Rücken. „Ich habe dafür gebetet, dass dir nichts passiert. Bei diesen Viechern weiß man ja nie und-„
Ein lautes Räuspern unterbrach ihn und plötzlich war Niall von meiner Brust verschwunden und befand sich in Zayns eisernen Griff. „Blondie, ich schätze deine Hilfe wirklich sehr, aber Liam ist immer noch MEIN Freund, also übertreibs nicht, kapich?", knurrte er und schob den Blonden von sich. Nialls Augen weiteten sich und er schaute zwischen Zayn und mit hin und her. „Dein Freund?", fragte er stotternd und sah mich dann an, als erwartete er eine Antwort von mir. „Du bist zusammen mit diesen- diesem Mörder! Zwei Monate und du bist schon am Stockholm Syndrom erkrankt. Was hat der da bitte was i-„ Wieder wurde er durch Zayns dunkles Knurren unterbrochen.
„,Ein weiteres Wort und ich schwöre ich reiße dir den Kopf ab. Wir sind nicht hier, um deine Verlustängste zu bereden, sondern um den König loszuwerden" Niall nickte kleinlaut und trat einen kleinen Schritt von Zayn weg. Im selben Moment flog die Tür mit Wucht auf, sodass sie mit einem lauten Knall gegen die Wand stieß und Harry , der Louis auf dem Rücken trug, stürmte in den Raum. Als er uns erblickte, blieb er stehen und stöhnte genervt auf. „Wir waren ernsthaft langsamer als ihr?! Das ist nur deine Schuld, Louis!", sagte er und ließ die Beine seines Freundes los, sodass dieser mit einem dumpfen Geräusch auf den Boden fiel.
„Aua." Beleidigt schaute Louis seinen Freund an. Seine Miene änderte sich aber schnell wieder. „Moment. Wie seid ihr hier reingekommen, ohne Wachen zu begegnen? Das ist unmöglich. Selbst Haz und ich werden jedes Mal kontrolliert, wenn wir durchs Haupttor reinkommen." Zayn zuckte unschuldig mit den Schultern. „Wir sind Wachen begegnet. Ich hab ihnen Liam gezeigt und sie meinten eben, dass ich ihn in sein altes Schlafgemach bringen soll."
Einen Moment legte sich Stille über uns, bis Harry einen Schritt auf meinen Freund zumachte. „Zayn...", fing er an und atmete einmal tief durch, „das ist hier nicht Liams Schlafgemach, falls du es nicht gemerkt hast." Wieder zuckte Zayn mit den Schultern, doch langsam sickerte die Situation zu uns allen durch. Niall war der erste, der sich mit der flachen Hand gegen die Stirn schlug und „dämliche Vampire", murmelte. „Das heißt, die Wachen werden wahrscheinlich Liams Eltern informiert haben, was den König beinhaltet, die Person, die eigentlich erst im allerletzten Moment erfahren sollte, dass wir hier Sind", fasste Louis stumpf zusammen.
Alles sahen Zayn und mich an. „Uh, der Plan war sowieso von Anfang an zum Scheitern verurteilt! Der König hätte doch so oder so davon erfahren, dass wir hier sind", sagte Zayn. Im selben Moment ertönten laute Schreie aus dem Flur. „EINDRINGLINGE! EINDRINGLINGE IM SCHLOSS!" Niall ließ sich im Schneidersitz auf den Boden fallen. „Super, wir sind alle so gut wie tot! Warum hab ich euch nur geholfen! Ihr-„ Weiter kam er nicht, denn eine zweite Stimme donnerte durch den Flur . „DURCHSUCHT JEDEN VERDAMMTEN ZENTIMETER DIESES SCHLOSSES, BIS IHR DIESE VIECHER GEFUNDEN HABT!" Louis entfuhr ein leises Wimmern, bei der zornigen Stimme des Königs und wurde daraufhin sofort in Harrys Arme gezogen.
„Okay, wir können das immer noch hinbekommen", sagte ich. Anscheinend fanden die anderen das weniger, denn ich begegnete nur skeptischen Blicken. „Kommt schon! Wir sind zu fünft und 3 ½ von uns sind Vampire , das kann doch nicht so schwer sein." Zayn drehte sich zu mir um und nahm vorsichtig meine Hände in seine. „Du vergisst, dass der Mann da draußen weiß, wie man Vampire mit Leichtigkeit umbringen kann. Er ist ein Experte auf dem Gebiet Vampire und ich glaube, unsere Chancen stehen wirklich schlecht gegen ihn anzukommen, wenn er vorgewarnt ist." Ich schüttelte den Kopf und lief Schnurstracks auf die Tür zu. Zayn versuchte mich aufzuhalten, doch ich wimmelte seine Hände ab und öffnete die Tür einen Spalt breit.
Der Flur vor dem Zimmer war menschenleer. Mit einer Handbewegung gab ich den anderen an mir auf den Flur zu folgen, was sie nach kurzem Zögern auch taten. Als wir alle in Flur standen, blieb ich stehen und drehte mich zu den anderen um. „Wir brauchen Waffen aus dem Kerker", sagte ich flüsternd. Bei dem Wort ‚Kerker' sank Louis sofort in sich zusammen und presste sich gegen Harrys, der ihn noch immer festhielt. „Wir gehen nicht darunter", sagte er bestimmend, wobei seine Augen rot aufleuchteten. Abwehrend hob ich meine Hände.
„Vielleicht sollten wir uns aufteilen „, schlug Niall vor, wurde aber direkt von Zayn unterbrochen. „Aufteilen? Sag mal, guckst du keine Horrorfilme? Wenn wir uns aufteilen, geht mindestens einer von uns drauf oder wird entführt." Beruhigend legte ich meine Hand auf Zayns Arm. „Er hat aber recht. Wir brauchen Waffen und Louis wird sicher nicht darunter gehen." Erschlagen nickte Zayn. „Gut, ihr beide geht zurück ins Zimmer und wenn jemand fragt, ihr habt nichts gehört und nichts gesehen. Wir kommen dann mit den Waffen wieder hier hin," entschied ich, worauf alle nickten und den Plan in die Tat umsetzten. Louis und Harry verschwanden wieder hinter der Tür in ihr Schlafgemach, während Niall, Zayn und ich den Flur entlangliefen. „Kennt jemand den Weg zum Kerker?", fragte ich leise. „Ich kenne ihn", sagte Niall schnell und lief etwas voran.
„Ich trau dem Kerl nicht", flüsterte Zayn in mein Ohr, sobald Niall außer Hörweite war. Ich verdrehte nur meine Augen und stieß leicht gegen seine Schulter. „Du solltest ein bisschen mehr vertrauen in Menschen haben", sagte ich, doch mein Freund schüttelte direkt den Kopf. Er zeigte mit seinem Zeigefinger auf Niall und machte dann eine, Daumen nach unten, Geste. Kopfschüttelnd lief ich nach vorne zu Niall, der mit schnellen Schritten die leeren Flure entlanglief.
Er schenkte mir ein kleines Lächeln, was ich erwiderte. Vor uns gabelte sich der Flur nun in mehrere Flure, weshalb Niall stehenblieb und versuchte sich zu orientieren. „Ich glaube, wir müssen rechts lang", sagte er leise. Gerade als wir in den rechten Gang abbiegen wollten, hörte ich einen dumpfen Knall hinter uns. Ich wirbelte herum und hielt den Atem an. Mein Herz setzte eine Sekunde aus, als ich Zayn erblickte, der nun leblos auf dem Boden lag. „Zayn!", rief ich panisch und ließ mich neben ihm auf den Boden fallen. Hektisch fühlte ich nach seinem Puls, als ich eine Stimme hinter mir hörte „du hast vergessen, dass ich auch eine Menge über Vampire weiß, vor allem wie man sie unschädlich macht". Ich hatte keine Chance, mich umzudrehen. Ein harter Gegenstand wurde gegen meinen Kopf geschlagen, sodass sich sofort alles in Schwarz hüllte.
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