3.

Die Umgebung wirkte alles andere als einladend. Die Bäume und das dichte Unterholz kamen einer grünen Wand gleich. Egal, in welche Richtung sie sah, überall war das gleiche deprimierende Bild.

Ihr Blick blieb an dem Reiter neben ihr hängen. Harry hielt die Zügel lässig mit einer Hand. Die andere lag auf seinem Bein, genau neben dem aus der Satteltasche ragenden Gewehr. Würde er auf sie schießen, wenn sie floh? Sie betrachtete sein Gesicht und verfing sich in seinen grünen Augen.

Verdammt. Er beobachtete sie!

Naima schrumpfte unter seinem intensiven Blick förmlich zusammen. Irgendwie beschlich sie das ungute Gefühl, dass er ganz genau wusste, worüber sie nachdachte. Schnell sah sie weg.

Die Strecke ging langsam in immer unwegsameres Gelände über. Große Felsbrocken säumten ihren Weg und die Männer mussten die Pferde mehrmals um Hindernisse herumdirigieren, um voranzukommen. Als sie über eine kleine, natürliche Lichtung ritten, wurde Liam langsamer. Er drehte sich im Sattel um und sprach etwas Unverständliches mit den beiden Männern hinter ihm. Für den Bruchteil einer Sekunde war er von ihr abgelenkt.

Das war ihre Chance! Blitzschnell entspannte sie alle Muskeln im Körper und rutschte wie ein nasser Fisch aus seinem Griff.

Liam fuhr herum, konnte sie aber nicht mehr fassen. Kaum berühren ihre Füße den Boden, hetzte sie los. Der Adrenalinschub verlieh ihr ungeahnte Kräfte, als sie mit einem enormen Satz über einen niedrigen Felsen setzte und zwischen zwei umgefallene Baumstämme sprang.
Dann hatte sie die Lichtung verlassen.

Naima rannte wie eine Verrückte, rannte um die Freiheit, rannte um ihr Leben. Zweige peitschten in ihr Gesicht und zerrten an ihren Haaren. Büsche zerkratzten jedes Stück ungeschützte Haut. Mehrmals wären sie fast gestürzt. Die gefesselten Handgelenke waren beim Halten des Gleichgewichts nicht gerade vorteilhaft, aber daran konnte sie im Moment nichts ändern. Als sie hörte, wie die Männer hinter ihr durcheinanderriefen, spurtete sie noch schneller voran. Sie hatte keinen Schimmer, in welche Richtung sie überhaupt lief. Das war vorerst auch unwichtig. Ihr einziges Ziel war, so viel Distanz wie möglich zwischen sich und ihre Peiniger zu bringen. Mit rasendem Herzen behielt sie ihr mörderisches Tempo bei, auch wenn sie wusste, welch enorme Kräfte das koste.

Plötzlich hörte sie es.

Hinter ihr brachen Äste unter schnellen Schritten. Kein Zweifel, einer der Männer folgte ihr. Naima schlug einen Haken nach links. Hastig sah sie über die Schulter. In diesem Augenblick verkeilte sich ihre Fußspitze unter einer freiliegenden Wurzel. Sie strauchelte, trippelte einige hektische kurze Schritte und wären beinahe der Länge nach hin gefallen. Im letzten Moment fing sie sich und rannte schluchzend weiter.

Die Aktion hatte sie wertvolle Sekunden gekostet.

Die Geräusche ihres Verfolgers kamen gefährlich näher. Selbst Naimas regelmäßige Joggingrunden konnten bei der Belastung eines solchen Laufs nicht lange helfen. Schon begannen ihre Beinmuskeln vor Anstrengung zu zittern und ihre Atmung kam in immer kürzeren Zügen. Lange hielt sie nicht mehr durch. Sie musste schnellstmöglich ein Versteck finden, sonst war alles verloren.

Panisch sah sie sich im Laufen um. Einen Wimpernschlag später prallte jemand mit voller Geschwindigkeit von hinten gegen sie. Drahtige Arme legten sich wie Stahldrähte um ihren Oberkörper, als die geballte Wucht des Angriffs sie gemeinsam von den Füßen riss. Sie landeten unsanft auf dem Waldboden und rollten einige Meter weit. Naima sah nur noch einen Wirbel aus Blättern, Erde und braunen Haaren. Dann war es vorbei.

Schwer atmend lag sie eingeklemmt unter einem harten Körper. Fast genauso außer Atem wie sie, hob ihr Angreifer den Kopf. Naima starrte in unglaublich klar grüne Augen.

Harrys Gesicht schien vor Anspannung aus Stein gemeißelt, als er wütend zurückstarrte. „Wo, verdammt noch mal, glaubst du hier eigentlich zu sein, im Freizeitpark?“, herrschte er sie an. „Wir befinden uns mitten in der Wildnis. Meilenweit keine Menschenseele. Du hättest keine zwei Tage überlebt!“

Trotzig und ziemlich unvernünftig drehte Naima den Kopf zur Seite. Mehr Bewegung war unter seinem Gewicht nicht möglich.

Sie spürte, wie sich sein Armmuskeln anspannten, dann schüttelte er sie, bis ihre Zähne aufeinanderschlugen.
„So einen verfluchten Schwachsinn wirst du nicht noch einmal versuchen! Hast du mich verstanden?“, knurrte er.

Naima hielt es für klüger, zu schweigen.

Er fluchte unterdrückt, richtete sich auf und gab ihren Körper frei. Harry sprang in die Höhe und zog sie an den gefesselten Handgelenk mit sich. Naima half ihm kein Stück, machte sich sogar extra schwer, was ihn jedoch nicht weiter kümmert. Es war einfach ungerecht, mit welcher Leichtigkeit er sie wieder auf die Füße stellte. Frustriert blickte sie zu ihm hoch. Dass er sie auch noch um gut einen Kopf überragte, war ihrem Vorsatz, sich unter keinen Umständen von ihm einschüchtern zu lassen, nicht gerade einfach. Trotzdem wand sie sich in seinem Griff. „Sie tun mir weh! Lassen Sie mich sofort los!“

Harry riss sie derart kraftvoll an sich, dass sie vor Schreck nur noch blinzeln konnte. „Lady, du hattest verdammtes Glück, dass nicht mein Bruder dich verfolgt hat. Er ist nicht so zimperlich, was Frauen angeht. Ganz besonders nicht, wenn sie ihm davonlaufen“, sagte er gefährlich leise.

Sein Gesicht war nahe genug, das Naima goldene Reflexionen in seinen grünen Iris erkannte. Sonnenflecken auf einem Teich ... Ihr Herzschlag setzte einen Takt aus. Wie konnte ein Mann nur solche Augen haben?

Rebellisch verbog sie die Handgelenke. Ohne Resultat. Seine Finger gaben kein Stück nach.

„Sie hätten es an meiner Stelle auch versucht, also hören Sie auf, mir Angst einzujagen. Das klappt nicht.“ Bestürzt stellte sie fest, dass ihre tonlose Stimme das exakte Gegenteil vermittelte. Sie räusperte sich.

Harry kniff missbilligend die Augen zusammen, dann drehte er sich wortlos um, stapfte los und zerrte sie wie ein widerspenstiges Kalb hinter sich her.

Sie versuchte nicht mehr, sich gegen ihn zu wehren. Das hätte ohnehin keinen Sinn gehabt. Genauso gut hätte sie versuchen können, den Lauf der Planeten zu ändern. Sie musste ihre Kräfte für den nächsten Fluchtversuch aufsparen. Ein Blick auf ihren wachsamen Peiniger ließ ihren Mut jedoch ins Bodenlose sinken. Er würde einen erfolgreichen Ausgang zu verhindern wissen.

Schweigend legten sie den Weg zu den anderen zurück. Die Männer hinter Liam stießen sich vielsagend an, während sie ihre Rückkehr mit einem dreckigen Lachen quittierten. Bestimmt hatten sie Wetten darauf abgeschlossen, wie schnell es Harry gelingen würde, sie wieder einzufangen. Rekordverdächtig schnell, wenn man bedachte, wie nah sie noch an der Lichtung gewesen war.

Liam rempelte einen der Männer unwirsch zur Seite und kam auf Naima zu, das Gesicht zu einer brutal wirkenden Maske verzerrt. Er sagte etwas, das sie Gott sei Dank nicht verstand und holte aus.

„Nein, Liam!“ Harry schubste sie hinter sich und fing den Schlag mit dem Unterarm ab.

Zwischen den beiden Männern entbrannte ein kurzer, aber heftiger Streit und Naima schwante langsam, was Harry mit dem, was er über seinen Bruder sagte, gemeint hatte.

Kurz darauf stiegen die Männer auf die Pferde. Liam drückte Naima wieder grob vor sich in den Sattel. Angewidert ignorierte sie das Gefühl seines Armes um ihren Bauch.

Ausgerechnet in diesem Moment fiel ihr ein Satz ein, den Greg kurz vor der Trennung zu ihr gesagt hatte. Du magst es nicht, wenn man dich anfasst. Seine verletzenden Worte beschäftigten sie wohl ziemlich, wenn sie jetzt, in dieser Situation, darüber nachdachte.

Sie hatte eigentlich nicht den Eindruck gehabt, dass sie körperliche Nähe als unangenehm empfand. Obwohl ... Wenn sie ehrlich war, hatte sie sich nicht gerade nach Gregs Zärtlichkeiten verzehrt. Sie hatte ihn gemocht, genug, um ihn heiraten zu wollen. Aber unermessliche, Funken sprühende Leidenschaft, wie man sie aus Büchern kannte, war es nicht gewesen.

Nach Gregs Meinung besaß sie anscheinend auch keine Fähigkeit dazu. Er hatte sie zwar nicht direkt als frigide bezeichnet, aber weit davon entfernt war er nicht mehr gewesen. Zum ersten Mal fiel ihr auf, wie arrogant er geklungen hatte.

Liams Hand rutschte etwas höher und riss sie aus ihren Gedanken. Die Zähne zusammen gebissen versuchte sie, den winzigen Abstand zu ihm beizubehalten, während er das Pferd einen kleinen Absatz hinauftrieb.

Stundenlang setzten sie den Weg fort, bewegten sich bergauf, dann wieder abwärts. Sie ritten bis tief in die Nacht hinein, ohne Pause, ohne Verpflegung und leider auch ohne eine neue Gelegenheit, das Weiter zu suchen.

Als die Männer endlich von den Pferden absaßen, war sie am Ende ihrer Kräfte – und ihrer Weisheit. Wäre es nicht so demütigend gewesen, sie hätte vor lauter Verzweiflung geweint. Ihre Lage wurde immer aussichtsloser. Selbst wenn ihr noch einmal eine Flucht gelang, was nach ihrem missglückten ersten Versuch doch ziemlich unwahrscheinlich war, hätte sie nicht den Hauch einer Chance, sich in dieser Wildnis zurechtzufinden. Schweren Herzens gestand sie sich ein, dass ihr nichts anderes übrig blieb, als abzuwarten und zu hoffen, das die Sache ein gutes Ende nahm.

Liam zog sie rüde vom Pferd und schleifte sie bis zu einer abseitsstehende Eiche. Dort fesselte er sie knapp genug an den Stamm, dass sie sich nicht hinsetzen konnte, ohne ihre Arme schmerzhaft zu verdrehen.

Stolz blieb Naima stehen, auch wenn ihre Beine vor Anstrengung und Hunger zitterten, auch wenn es ihr nichts brachte, außer einen letzten Rest an Würden zu wahren.

Harry verfolgte die Aktion ohne erkennbare Regung, während er ein Lagerfeuer entfachte. Nicht zum ersten Mal fragte sie sich, was der Mann hinter dieser kalten, emotionslosen Maske wohl dachte. Er schien nicht ganz so brutal zu sein wie Liam, soweit sie das nächste seinem Verhalten bei ihrem Fluchtversuch beurteilen konnte. Das war das bisher einzige Male gewesen, bei dem er mit ihr gesprochen, geschweige denn ein gewisses Maß an Gefühlen gezeigt hatte.

Liam kehrte zu den anderen Männern zurück und sprach einige schnelle spanische Sätze, deren Inhalt alle bis auf Harry äußerst belustigend fand.

Er sah kurz in ihre Richtung. Nur seine Wangenmuskeln traten deutlich hervor, als er ruhig, beinahe unbeteiligt das Wort an Liam richtete. Weil die Brüder während des Gesprächs immer wieder zu ihr herüberblicken, konnte Naima unschwer erfassen, um wen es ging.

Liam beendete das Thema mit einer wegwerfenden Handbewegung und wandte sich ab. Harry zuckte mit den Schultern und drehte sich wieder zum Feuer.

Als die Männer später die Verpflegung wegpackten, ohne ihr einen Bissen abgegeben zu haben, wurde ihr klar, dass sie sich ihre Essensration durch den Fluchtversuch verspielt hatte.

Unbeugsam blieb sie aufrecht stehen, als berührte sie das alles nicht im Geringsten. Lieber würde sie sterben, als auch nur um einen Krümel zu betteln. Um sich von dem Hungergefühl abzulenken, ließ sie ihre Gedanken bewusst zu den Ereignissen mit Greg zurückdriften.

Passend zu seiner Aussage über ihre Abneigung gegen Körperkontakt war er natürlich davon ausgegangen, ihr mangelnder Enthusiasmus beim Sex läge allein an ihr und nicht daran, dass er sich auch nicht gerade übertriebene Mühe gegeben hatte, auf sie einzugehen. Offenbar hatte ihre Zurückhaltung ihn mächtig gestört, doch statt mit ihr darüber zu reden, hatte er sie mit einer anderen Frau betrogen.

Es tat immer noch weh. Nicht so sehr, dass sie nun von ihm getrennt war, sondern vielmehr der Vertrauensbruch, der damit einherging. Ob sie wohl jemals wieder bereit wäre, sich von ganzem Herzen auf einen Mann einzulassen?

Sie begriff langsam, dass Amy  mit ihrem spontanen Dankgebet nach der Trennung goldrichtig gelegen hatte. Der gut aussehende, aalglatte Greg Meaning hatte ihr unterm Strich nur Kummer gebracht.

Dabei hatte alles so romantisch begonnen. Jetzt, Monate später, konnte sie nicht mehr fassen, wie märchenhaft sich ihre Beziehung zunächst entwickelt hatte.

Greg war vor knapp einem Jahr als neuer Arzt auf ihre Station gekommen. Vier Jahre älter als sie, blendend aussehend, der Schwarm einer jeden Schwester und Patientin. Das allein hätte ihr eigentlich Wahrung genug sein müssen. Trotzdem hatte sie nur zu gern eingewilligt, als er sie nach einem Date gefragt hatte.

Sie hatte sich am Anfang sehr zurückgehalten. Was das anging, hatte er recht, denn sie wollte nicht, dass ihre Beziehung gleich zum heißesten Tagesgespräch der Station wurde. Aus Angst, er könnte nur auf eine schnelle Eroberung aus sein, hatte sie fast einen Monat gewartet, bis sie das erste Mal mit ihm geschlafen hatte.

Im Nachhinein betrachtet hätte sie auf ihr Gefühl hören sollen. Aber wer dachte schon nach, wenn man vom Traummann schlechthin um sein Hand angehalten wurde?

Warum Greg das nach nur fünf Monaten Beziehung getan hatte, blieb ihr weiterhin ein Rätsel. Vielleicht hatte ihm seine herrische Mutter das Messer auf die Brust gesetzt. Vielleicht, weil er schon sechsunddreißig Jahre alt war. Vielleicht, vielleicht, vielleicht.

Es spielte keine Rolle mehr, warum. Er hatte sie betrogen. Als sie es zufällig von einer Kollegin erfuhr, hatte sie sich von ihm getrennt. Trotzdem stellte sie Greg zur Rede, wollte ihm wenigstens die Chance geben, sich dazu zu äußern. Das hatte er dann auch getan, indem er ihr die Schuld für seinen Fehltritt in die Schuhe schob, nur darauf aus, seinen männlichen Stolz zu retten.

Das heftige Zittern ihrer Beine holte Naima in die Realität zurück. Sie versuchte, sich etwas schräger gegen den Baum zu lehnen, doch das half nur kurzfristig. Die quälende Haltung ließ ihre Muskulatur mehr und mehr versagen. Sie harrte aus, bis ihr Körper seine letzten Reserven verbraucht hatte und ihr nichts mehr anderes übrig blieb, als aufzugeben.

Kraftlos sanke sie zu Boden, nahm vor Erschöpfung sogar den Schmerz in ihren Armen in Kauf. Obwohl sie alles versuchte, konnte sie nicht vermeiden, dass ihr Tränen aufstiegen. Hastig blinzelte sie sie weg. Man brauchte nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, wie hämisch Liam reagieren würden, sollte er dieses Zeichen ihrer schwäche entdecken. Wenigstens diesen Triumph wollte sie ihm nicht gönnen.

Kurz bevor sich die Männer schlafen legten, kam Harry zu ihr an den Baum. Das flackernde Feuer hinter ihm hüllte sein Gesicht in Schatten, trotzdem spürte sie förmlich, wie seine außergewöhnlichen Augen über ihr verweintes Gesicht glitten. Sie wandte den Kopf ab.

Ohne das Wort an sie zu richten, löste er das Seil und führte sie mit scheinbar lockerem Griff zum Feuer. Naima ließ sich davon nicht täuschen. Nach den letzten Stunden kannte sie Harrys blitzartige Reflexe. In seiner Gegenwart konnte sie einen Fluchtversuch vergessen. Falls es ihr überhaupt gelänge, sich von ihm los zu reisen, würde sie in der Dunkelheit ohnehin nicht weit kommen. Eine Flucht zu diesen Bedingungen glich wohl eher einem Kamikaze als denn einem genialen Schachzug. Widerstandslos ließ sie sich von ihm auf das Lager nahe dem Feuer drücken.

Harry knotete das lose Ende des Stricke um seine Fußgelenke, warf ihr einige Decken zu und legte sich hin. Frierend kauerte sich Naima in größtmöglichem Abstand zu ihm zusammen. Noch bevor sie die Wärme des Feuers richtig spürte, schlief sie vor Erschöpfung ein.

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Hallo meine lieben Leser :D

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen?

Was sagt ihr zu Greg? Nun wurde ja aufgelöst weswegen sie das weite gesucht hat.

Eure Meinung zu Harry?

Leider ist der Fluchtversuch ja nicht gelungen. Ob sie nochmal die Chance bekommt? Oder denkt ihr es wäre Lebensmüde dort abzuhauen?

Ich danke euch für eure Kommentare und Votes.

Ich freue mich auf eure Gedanken zu diesen Kapitel.

Bis bald.

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