Kapitel 19
Ginny sank in die Kissen zurück. Sie war tot müde. Kurz bevor ihr die Augen endgültig zu vielen und sie einschlief, spürte sie, wie sich ein Arm um ihre Hüfte legte. Im Halbschlaf kuschelte sie sich enger an Harry, dann glitt sie über ins Land der Träume.
Auch Hermione legte sich kurz darauf wieder ins Bett. Das Pergament lag ausgebreitet auf dem Schreibtisch, so dass sie es am nächsten Tage nicht vergessen würde, allerdings auch gut lesbar.
Sie hoffte alles würde gut werden.
Müde kuschelte sie sich in die Kissen und in ihre Decke. Kurz darauf schlief sie ein.
Als Ginny am nächsten Morgen aufwachte, ging die Sonne gerade erst auf. Unter normalen Umständen hätte sie sich ihren Besen geschnappt und wäre vor dem Frühstück eine große Runde geflogen. Stattdessen stand sie auf, bemüht darauf Harry nicht zu wecken, und machte sich einige Minuten später daran das Frühstück vorzubereiten. Während sie aß, las sie den Tagespropheten. Neben einigen uninteressanten Dingen würde noch einmal von der Dichtung Hermiones berichtet. Wütend knülle sie die Zeitung zusammen und warf sie ins Feuer, wo sie in Flammen aufging.
Sie nahm ein Tablet und machte sich auf den Weg zu Ron und Hermione, die beiden hätten sich ein entspanntes Frühstück im Bett wirklich verdient. Als sie das Zimmer betrat und das Tablet auf dem Tisch abstellen wollte, entdeckte sie dort einen Brief.
Als Ginny das Zimmer betrat, wachte Hermione sofort an dem minimalen Geräusch des Tabletts, dieses Ginny auf den hölzernen Tisch stellen wollte, und die Schritte der Weasley, auf. Ihre rehbraunen Augen musterten ihre Freundin für einen Moment. Für eine Minute beobachtete sie noch die Weasley, bevor sie sich langsam aufsetzte. "Guten Morgen...", murmelte sie mit schlaftrunkener Stimme und lächelte leicht. Der Duft des köstlichen Frühstücks, lenkte ihren Blick auf das Tablett. "Du hast ein Frühstück gemacht?", fragte sie Ginny. Es erinnerte sie tatsächlich kurz an den Moment, an diesem Fleur Harry ein Essen ans Bett gebracht hatte. Ein belustigtes Grinsen huschte über ihr Gesicht.
Als sie dann allerdings den Brief wieder bemerkte sah sie sofort in Ginny's Gesicht. Ob sie ihn gelesen hatte? Ob sie gelesen hatte dass sie McGonagall um die Chance gebeten hatte, ihren Schulabschluss nachzuholen. Selbst wenn sie nur hier lernen könnte und dann für die Prüfung anreisen müsste oder Sonstiges. Sie wollte diesen Abschluss.
"Guten Morgen", sagte Ginny etwas zögerlich. Hatte Hermione bemerkt, dass Sie den Brief gelesen hatte? "Hör mal...", sagte sie nach einem kurzen Zögern, "Du weißt, dass du nicht nach Hogwarts zurückkehren kannst, vorerst zum mindestens, aber wenn du von hier aus lernst, dann werde ich dich voll und ganz unterstützen! Es wird nicht einfach, aber ich weiß, dass du das schaffen wirst, genauso, wie wir die Todesser besiegen werden und endlich in Fremden Leben werden können!"
"Das war auch eigentlich der Plan. Sofern McGonagall es mir gestattet, wollte ich vorerst von hier aus lernen. Das wäre wahrscheinlich auch eine Entlastung für euch oder? Ihr könntet eurem Alltag nachgehen, Arbeiten, und ich bin hier beschäftigt und ihr müsst euch keine Sorgen machen.", sagte sie mit einer aufmunternden Stimme. "Wirst du heute zur Arbeit gehen? Und sind Harry und Ron schon losgegangen?", fragte sie sie mit sanfter Miene.
"Nein", sagte Ginny, "Keiner von uns wird heute zur Arbeit gehen!" Bis die Gefahr, die von den Todessern ausging nicht beseitigt war, würden sie das Haus nur im Notfall verlassen. Harry hatte bereits am Vorabend seine Kollegen im Autorenbüro kontaktiert und mit ihrer Hilfe würde es hoffentlich nicht lange dauern, bis sie wieder normal Leben konnten.
"Könnt ihr eure Arbeit denn gut von hier erledigen? Ich will nicht dass ihr deshalb hinterher hängt und dann nachher vielleicht in Stress geratet...", sagte sie überlegend und hoffte wirklich die anderen würden sich nicht allzu großen Stress machen.
"Klar, dass wird schon irgendwie klappen. Ich kann mal ein paar Tage auf das Training verzichten und Spiele sind in nächster Zeit eh nicht.", sagte sie, "Ron ist sein eigener Chef und er und George schaffen das auch so irgendwie und Harry wird die Auroren informieren und dann können Sie uns helfen."
Ginny hoffte wirklich, dass diese ganze Sache schnell vorbei ging und sie endlich ihr Leben genießen konnte. Sie wollte ihre Hochzeit feiern und Kinder bekommen und dann wollte sie mir ihrer Familie alt werden.
"Na gut...aber lass dich von mir nicht in deinem Training zurückwerfen. Schließlich ist das was du dir da erbaut hast nichts was man über Nacht erreichen kann.", sagte sie ehrlich und legte leicht den Kopf schief.
"Wieso lasst ihr euch von mir so in eurem Alltag zerstören...?", fragte sie etwas wehmütig und seufzte einmal schwer auf.
Sie hoffte wirklich die anderen könnten so schnell wie möglich in ihren üblichen Alltag zurückkehren, doch noch wusste sie einfach nicht, wie sie die anderen dabei unterstützen könnte. "Gibt es denn wenigstens etwas wie ich euch helfen kann? Und wenn es nur einfache Hausarbeit ist. Ich will euch unterstützen!"
Ein Fünkchen Wut machte sich in Ginny breit. "Verstehst du denn nicht, Mione? Wir wollen dich in unserem Alltag! Und wir helfen dir, weil du unsere Freundin und in gewisser Maßen auch unsere Familie bist!", erklärte sie. Hermione war so eine schlaue und intelligente Hexe, aber diese einfache Tatsache schien nicht in ihren Kopf zu gehen. "Klar war unser Leben in den letzten Jahren wieder halbwegs normal, aber da war immer etwas, das gefehlt hat! DU!"
Sie hoffte, dass Hermione endlich einsah, dass Sie all diese Einbüßen für sie fast schon gerne in Kauf nahm, wenn das hieß, dass Sie ihre beste Freundin zurück bekommen würde.
"Wenn du unbedingt was machen willst, dann back einen Kuchen oder so.", sagte sie mit einem Schmunzeln, "Harry und Ron würden begeistert sein!"
Mit nachdenklichen Blicken hörte sie Ginny zu und nickte einmal vorsichtig. Sie konnte sich vorstellen wie es Ginny ergangen sein musste, denn immerhin, hatte sie damals enorme Sorgen gehabt, ohne dass sie sich unsicher sein musste, das ihre Freunde in Sicherheit wären, denn sie war schließlich nah dabei gewesen und hatte gehört wie es um ihre Freunde stand. Doch die Tatsache das die anderen nicht ein einziges Mal wussten wie es um sie stand, ließ Bedauern in ihr aufkommen.
"Bis sie sich die Zähne aus beißen.", antwortete Hermione nur grinsend und sah die Weasley kurz schmunzelnd an.
"Wie läuft es eigentlich mit eurer Familienplanung? Wollt ihr nur ein Kind oder mehrere?"
"Bis sie sich die Zähne aus beißen!", wiederholte Ginny mit einem Grinsen, dass direkt im Anschluss zu einem seligen Lächeln wurde. "Wir sind uns noch nicht sicher...," begann sie zu erklären, "eigentlich wollten wir beide immer mehrere Kinder, aber jetzt haben wir ja Teddy, und nach der Adoption ist er ja auch offiziell unser Kind." Sie dachte einen Moment nach. "Vielleicht ändert dich dadurch nichts, wenn der Abstand zwischen den Kindern groß genug ist, vielleicht bekommen wir aber auch nur ein oder zwei eigene Kinder. Die Zeit wird es zeigen." Sie warf Hermione ein breites Lächeln zu.
"Das klingt vernünftig.", gab die Brünette nickend zurück, immerhin waren die beiden noch jung und hätten ihr ganzes Leben noch vor sich. Sollten Ginny und Harry ein oder mehrere Kinder bekommen, so würde es sich zeigen. Hermione war sich sicher die beiden wären wunderbare und liebevolle Eltern, diese ihr bestes geben würden, damit das Kind es schön hatte, so wie sie es auch mit Teddy taten. "Bringt ihr Teddy, wenn sich die Situation normalisiert hat, auch mal mit? Ich würde ihn gerne mal nach all der Zeit sehen.", lächelte sie leicht. Auch wenn es ihr fast ein wenig Angst bereitete, denn wie sehr das Kind gewachsen war, würde davon zeugen wie viel Zeit doch schon vergangen war. Doch es zählte wohl nur das jetzt. "Komm! Du musst mir helfen mich in eurer Küche zurechtzufinden!", drängelte sie Ginny grinsend und schob sie von hinten an. Sie freute sich darauf einen Kuchen mit ihrer besten Freundin zu backen. Und darauf ihn später mit den anderen zu verspeisen. Wie früher.
"Du wirst ihn bald sehen können!", sagte Ginny zuversichtlich, "Ich bin nur froh, dass er gerade zu Besuch bei Andromeda ist, glaub mir, bei allem was hier los ist willst du echt kein Kleinkind dabei haben!"
Sie nahm Hermiones Hand und zog sie in Richtung der Küche. Sie war recht klein, aber urgemütlich. Als sie hier eingezogen waren, hatte Ginny sehr viel Zeit damit verbracht sie so einzurichten, dass Sie nun das Herzstück des Hauses war.
Geschäftig begann sie Zutaten aus dem Schrank zu holen, während Hermione bereits dabei war sich eine Schürze um zubinden.
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