Kapitel 4
Gähnend schloss Erza ihre Haustür auf und Tastete im Dunkeln nach dem Lichtschalter. Sie blinzelte als sie ihn endlich fand und helles Licht den Flur durchflutet. ,,Ich bin zu Hause!" rief sie und ging langsam den Gang zum Wohnzimmer entlang. Seufzend blieb die Rothaarige im Türrahmen stehen und blickte auf den schlafenden Körper ihrer Mutter. Sie war klein und blass, ihr Gesicht wirkte eingefallen und ihre Haut wie brüchiges Papier das jede Sekunde zu Staub zerfallen könnte. Leise schlich Erza auf sie zu und strich das leblose rote Haar aus dem Gesicht ihrer Mutter. ,,Schlaf schön..." flüsterte sie und legte eine Decke über Yuki Scarlet. Danach stieg sie über Bücherstapel hinweg in die Küche. So lautlos wie möglich räumte sie den größten Dreck weg und schaltete die Spülmaschine ein. ,,Wie soll das nur mit dir weitergehen Mum..." flüsterte sie müde und schleppte sich zum Bad. Erza streifte ihre Klamotten ab und schaltete das Wasser ein. Seufzend schloss sie ihre Augen und genoss wie das Wasser über ihren Körper floss und die Strapazen des Tages abzuwaschen schien. Nach einigen Minuten stieg sie aus der Dusche und machte sich bettfertig. Vor dem Spiegel blieb sie kurz stehen und starrte fest in die Augen ihres Spiegelbildes. ,,Ein weiterer Tag vorbei. Ich habe jetzt 16 Jahre geschafft, die nächsten 64 sind doch ein Klacks dagegen!" sprach sie sich selbst Mut zu und seufzte dann. ,,Das hoffe ich zumindest..." Gähnend kramte Erza in ihrer Tasche herum und holte letztendlich ihre Hausaufgaben hervor. Mehr oder weniger motiviert fing sie an zu arbeiten und gähnze dabei immer öfter, bis ihr Gesicht letztendlich auf ihrem Physikbuch landete und sich nicht wieder erhob.
Pünktlich wie jeden Morgen klingelte Erzas Wecker, den sie am liebsten gegen die Wand geklatscht hätte. Mit jeder Sekunde in der sie wach war kam ihr der gestrige Tag unwirklicher vor, bis sie letztendlich davon überzeugt war das alles nur ein Traum war. Müde machte sie sich für die tägliche Hölle, auch Schule genannt fertig und ging langsam in die Küche wo sie sich ihr Pausenbrot zurecht machte. Als sie das Wohnzimmer betrat blieb Erza kurz stehen und schaute zu ihrer Mutter. ,,Guten Morgen..." flüsterte sie leise, wurde jedoch vollkommen ignoriert. So war es immer seit dem ihr verdammter Bruder gestorben war. Yuki war damals mit ihm gestorben und lediglich ihre Überreste blieben. Als ihr Vater dann auch noch abhaute war alles vorbei... Ihre Mutter hatte nie verleugnet das Reiki ihr Liebling war, aber nachdem er bei einer dämlichen Mutprobe ersoffen war hatte Erza sich scheinbar in Luft aufgelöst. Sie hörte nicht was sie sagte, sah sie nicht, redete nicht mit ihr und wenn denn der seltene Fall eintrat das sie kochte, dann definitiv nicht für 2 Personen. Mit gesenktem Blick verließ Erza das winzige Haus in dem sie wohnte und lief die Straße zur Schule entlang. Plötzlich hörte sie jemand ihren Namen rufen und drehte sich verwundert um. Sie sah eine blonde und eine blauhaarige Gestalt auf sie zu kommen und runzelte verwirrt die Stirn. ,,Ich hätte schwören können das ich nur geträumt habe..." Die beiden kamen keuchend vor ihr zum stehen. ,,Wo denkst du bitte gehst du ohne uns hin?" fragte Lucy außer Atem. Erza lief scharlachrot an weil es ihr peinlich war zuzugeben das sie die beiden für ein Produkt ihrer Fantasie hielt. ,,N- Nirgendwo. Kommt ihr? Ich will nicht zu spät kommrn. Wieso geht ihr überhaupt Auf getrennte Schulen?" Diesmal lief Jellal rot an. ,,Ich habe früher viel Scheiße gebaut und wurde der Schule verwiesen." murmelte er und hatte es plötzlich ganz eilig zur Schule zu kommen. Erza sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an und dann Lucy die nur seufzend nickte. ,,Jap. So ist es. Aber er hat sich geändert." meinte sie und warf der Rothaarigen einen seltsamen Blick zu. Nach einer Weile hatten sich auch die anderen zu ihnen gesellt und Erza und Jellal Bogen nach links ab, während die anderen nach rechts gehen. ,,Wir sehen uns nachher! Vergiss nicht das wir Mira besuchen gehen!" rief Lucy noch bevor sie von Natsu weitergezerrt wurde. ,,Mira?" fragte Erza und Jellal antwortete: ,,Sie war gestern nicht bei uns. Sie ist so alt wie wir, hat aber die Schule abgebrochen um ihre Geschwister versorgen zu können, Elfman und Lisanna Strauss. Ihre Eltern sind gestorben und seitdem arbeitet Mira und geht abends zur Schule. Du wirst sie mögen." Er warf ihr auch diesen Blick zu bevor er sich abwand. ,,Wieso schaut ihr mich alle so komisch an? Das ist so eine Mischung aus prüfend, mitleidig und noch irgendwas und es macht mir Angst!" Jellal lachte nervös. ,,Ach was das bildest du dir nur ein!" meinte er und betrat das Schulgebäude, eine zweifelnde Erza direkt hinter sich.
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