Die Entscheidung
Ich kneife meine Augen zusammen und versuche die Panik zu ignorieren, die langsam in mir aufsteigt. Johann will etwas... und das können weder Ohnezahn noch Astrid ihm geben. Nur ich. Er will mich und durch sie versucht er an mich ran zu kommen. Wie konnte ich nur denken, ich könnte ihm entkommen? Die Berkianer und Drachen vor ihm schützen? Warum war ich so naiv? So dumm? So Kopflos? Leise knirsche ich mit den Zähnen. Doch da merke ich, dass die Aufgabe die Johann mir stellt, unlösbar ist. Ich KANN mich nicht zwischen diesen beiden entscheiden. Ich kann nicht, selbst wenn ich wollte... Doch dann kommt mir ein Einfall. Ernst sehe ich Johann an, bevor ich ruhig anfange zu sprechen, "Johann. Wir wissen beide, was du willst. Durch Astrid und Ohnezahn hoffst du, dass es eintrifft, aber das wird es nicht. Ich weiß es, du weißt es.. Ganz Berk weiß es! Ich bin der einzige der dafür sorgen kann, dass es eintrifft. Also mache ich dir einen Vorschlag, lass all die unschuldigen Leute -einschließlich Astrid und meinen Drachen- frei und ich sorge dafür das das, was du seit Anfang an im Sinn hattest auch eintrifft.". Johanns Blick flackert zwischen mir, Astrid und Ohnezahn hin und her und bleibt schließlich an mir hängen. Lange sagt niemand ein Wort. Nur das Rauschen der Wellen und das leise Rascheln der Blätter des Waldes durchbrechen die Stille. Es ist keine angenehme Stille, keine bei der man einfach weiß, dass jedes Wort überflüssig ist, sondern eine Stille die sich wie ein dunkler Schatten um alles Hüllt und mir die Luft zum atmen nimmt. Die Luft ist so angespannt, dass sie zu knistern scheint. Plötzlich nickt Johann, es ist eine kleine, eigentlich unbedeutend erscheinende Bewegung und doch.... und doch entscheidet sie über Leben und Tod. Zittrig atme ich aus und fordere leise:, "Ich will mich erst noch verabschieden.". Wieder nickt Johann kaum merklich und ich gehe langsam auf meinen Drachen zu, vorsichtig streiche ich über seinen Kopf und murmle sanft, "Du bist mein bester Freund kleiner... mein bester Freund..", bevor ich weiter zu meinem Vater gehe. Durch die Gitter des Käfigs werfe ich ihm einen intensiven Blick zu, den das Stammesoberhaupt voller Liebe erwidert. Leicht lächle ich und drehe mich zu Johann, der noch immer Astrid festhält. Langsam lässt er sie los, fixiert sie aber weiter mit seinen kleinen verschlagenen Augen. Astrid sieht mich verwirrt an, doch ich lächle liebevoll, um ihr zu zeigen das alles gut wird. Schließlich liegt sie auch schon in meinen Armen, sanft streiche ich ihr durchs Haar und lege mein Kinn auf ihren Kopf. "Hicks?", fragt sie so leise, dass nur ich sie hören kann. Langsam hebt sie ihren Kopf und sieht mir in die Augen. Vorsichtig beuge ich mich vor und küssen sie, sie erwidert den Kuss und ich lächle in den Kuss hinein. Leise flüstere ich, "Ich liebe die Mylady.", bevor ich sie los lasse und zurück an meinen Platz gehe. "Nun?", höre ich Johanns verhasste Stimme fordern und ich sehe ihn nur stumm an. Zögerlich nicke ich und fange an immer weiter zurück zu weichen, bis ich spüre, dass ich am Rand der Klippe angekommen bin. Ein letztes mal sehe ich zu meinem Drachen -meinem besten Freund, zu meinem Vater, meinem Stamm und zu Astrid -meiner Astrid. Ein leiser Seufzer entweicht meinen Lippen und mein Herz krampft sich zusammen. In Gedanken flüstere ich liebevoll, "Auf Wiedersehen...", bevor ich einen letzten Schritt zurück mache und mich fallen lasse. Ich schließe die Augen und höre nur noch das Rauschen der Wellen...
Wir werden uns wiedersehen, in Walhalla.
Das ist fast das Ende des Buches, nur noch ein Kapitel und dann... *seufzt* Es ist Schade aber wie manche vielleicht wissen, arbeite ich an einem zweiten Teil.
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