Abschied (2)

Beim letzten Kapitel hat mich jemand gefragt, wieso der Titel des Kapitels Abschied ist...  Nun, also das wir quasi ein drei Teiliges Kapitel. Aber lest selbst, ich will nicht spoilern.

Als ich die Augen aufschlage, liege ich in einer Zelle, einer Zelle der Drachenjäger. Es war also doch kein Albtraum, ich fluche leise und halte mir meinen schmerzenden Kopf. "Ah, du bist wach!", höre ich eine, mir sehr bekannte Stimme. Schnell fahre ich herum und versuche mich auf zu richten, was mich auch relativ gut gelingt, zumindest muss ich nicht wieder unkontrollierbar husten. Kalt und misstrauisch sehe ich auf meinen Ziehvater herab und frage ihn, "Wieso hast du mich vom Himmel geholt?!", er setzt seine typische undurchdringliche Mine auf und meint, "Nun mein Junge... Du weiß, ich HASSE Verräter!", plötzlich wirft er ein Messer nach mir, dem ich aber locker ausweichen kann. "Und wie kommst du darauf, dass ich ein Verräter bin?!", fauche ich eben so wütend. Nebenbei bemerkt HASSE ich es, wenn ich Verräter genannt werde, Schwächling, Nichtsnutz, Nichtskönner, Dummkopf, Idiot, das kann ich alles verkraften. "Warum hast du keine Anstalten gemacht zu landen, als du das Schiff gesehen hast?!", schreit nun Johann und funkelt mich an. Ich seufze genervt auf, zum einen, weil das zu meiner Vorstellung gehört die ich Johann jetzt vorführen werde und zum anderen, weil Johann wirklich kein einfacher Gegner bei sowas ist, ich schaffe es zwar oft ihn in dem glauben zu lassen, dass ich es ernst meine und es genau so passiert ist... aber es ist trotzdem alles andere als einfach... "Benutzt du alles was oberhalb deines Halses sitzt immer nur um Türen auf zu stoßen oder auch mal in Sachen denken?", wütend schnaubt der mir gegenüber, jeder andere wäre jetzt zurück gewichen, ja hätte sich gar nicht erst getraut das zu sagen... Aber ich bin anders, war ich schon immer, obwohl das nichts schlechtes heißen muss. Denn anders zu sein ist gut- es bedeutet nur, dass man besonders ist. "Ich hatte einen sehr guten Grund nicht zu Landen, lange habe ich gebraucht, bis ich den Tagschatten überhaupt gefunden habe, wurde dabei gefangen genommen und heute hat sie mir endlich vertraut! Das ist doch einfach nur toll! Du hast uns dann gleich vom Himmel geholt! Ich meine.. ERNSTHAFT!!!", tief atme ich durch um mich zu beruhigen und sehe zu Johann, jeder andere würde sagen, dass meine kleine "Rede" nichts gebracht hat, aber ich weiß es besser. Wenn irgendjemand Johann gut kennt, dann bin ich das! Ich meine, ich habe bis ich 18 war mit ihm unter einem Dach gelebt, kenne alle seine Stärken und auch seine Schwächen und so weiß ich genau, dass Johann nachdenkt und zwar über das, was ich ihm eben erklärt habe. "Wir hatten einen Deal! Schon vergessen, Vater?", frage ich ihn und dabei betone ich das Wort Vater mit besonders viel Verachtung und Gleichgültigkeit. Johann sieht mich nur an, er muss zu mir auf sehen, da ich inzwischen einen Kopf größer bin und nickt anschließend leicht. Bevor er anfängt vor meiner Zelle auf und ab zu gehen. "Wieso sollte ich dir glauben?", faucht er auf einmal und schlägt mit einem Kurzschwert gegen die Gitter meiner Zelle. "Laut meinen Informanten bis du auf deiner alten Insel einem Wikingermädchen ziemlich nah gekommen....", meint er und sieht mich kalt an. "Dann weiß dein Informant doch sicher auch, dass sie es mir ermöglicht hat aus meiner Zelle hinaus zu sparzieren, wann immer ich wollte.", erwidere ich gleichgültig und sehe ebenso kalt zurück. Plötzlich lacht Johann und es ist nicht sein übliches kaltes, herzloses Lachen, sondern ein Lachen, dass fast ehrlich glücklich klingt. "Holt ihn da raus!", ruft er einer Wache zu und sieht mich dann stolz an. "Mein lieber Hicks... das alles war eine Prüfung! Ich wollte testen ob du, auch wenn du die Möglichkeit bekommst wieder zu deinem alten Leben zurück kehren zu können, zu mir zurück kommst...", er lächelt und kaum das ich aus der Zelle heraus getreten bin, klopft er mir immer noch lächelnd auf die Schulter. Jetzt da Johann mir wieder vertraut, werfe ich etwas ein, "Johann.. der Tagschatten war viel zutraulicher als normale wilde Drachen. Zuerst hat es gedauert bis sie sich gezeigt hat, aber dann war sie sehr zutraulich.... Weiß du woran-", doch ich werde unterbrochen. Als ein maskierter Reiter auf dem Tagschatten landet, den ich versucht habe hier aus dem Gebiet der Drachenjäger zu lozen. Aber natürlich! Deswegen hat das keiner von uns gemerkt! Jeder wilde Drache wäre spätestens bei einem Drachenjägerschiff misstrauisch geworden. Ohnezahn und ich sind es nicht geworden, weil wir hier zu hause sind und der Drache und seine Reiter sind hier offenbar auch bekannt. Als ich genauer hinsehe, erkenne ich, dass der Reiter eigentlich eine Reiterin ist. Sie trägt einen Mundschutz und eine Kapuze, zusätzlich noch eine Rüstung, die sie fast wie einen "normalen" Drachenjäger aussehen lässt. Langsam steigt sie von ihrem Drachen herunter, "Was soll das Johann!", fragt sie entrüstet und sieht zu mir. Verwirrt erwidere ich ihren Blick und da fällt mich auf, dass ihre Augen violett sind. "Er ist ein Verräter!", faucht sie entrüstet und funkelt Johann an. Offenbar hat sie nicht damit gerechnet, dass ich auch etwas zu verteidigen habe, auch wenn es nicht mein Leben ist... sondern das Leben der Leute, die ich liebe.... Blitzartig greife ich nach einem meiner "Spezial Messer" und werfe es nach ihr, ich will sie gar nicht treffen, sondern bloß etwas einschüchtern und darin bin ich (ohne damit an zu geben) echt gut. Sie wird wie schon gesagt nicht getroffen, sondern nur an die Reling des Schiffs genagelt. Verzweifelt versucht sie sich zu befreien, scheitert aber. Wisst ihr, warum ich so gut im Kampf bin? Weil ich sofort die Stärken und Schwächen meiner Gegner sehe. Bei ihr ist es so, dass sie zwar eine gute Kämpferin ist, aber hauptsächlich ihre Schnelligkeit einsetzt um zu gewinnen, wenn man also schneller und stärker ist, hat sie keine Chance. Langsam und bedrohlich gehe ich auf sie zu, beuge mich leicht vor und flüstere ihr ins Ohr, "Nenn mich noch einmal einen Verräter und ich werde nicht ein zweites mal daneben werfen...", aus dem Augenwinkel sehe ich, wie sie geschockt ihre Augen aufreißt. Leicht lächelnd packe ich das Messer und ziehe es mit Leichtigkeit aus der Schiffswand heraus. "Packt den Drachen und sperrt ihn zu den anderen!", schreit Johann hinter uns auf einmal und ich höre den Tagschatten kreischen und knurren. Sofort wirble ich herum und werfe das Messer nun nach den Jägern, die den Drachen bedrohen. Sofort weichen sie zurück. "Ayla!", schreit das Mädchen und rennt zu dem Drachen. Wütend sieht sie Johann an, "Warum?! Ich habe deinen Auftrag erfüllt!", kreischt sie und ich erkenne, dass sie erst 16 oder 17 ist. Innerlich stöhne ich genervt auf, wieder ein Mädchen, dass denkt, es könnte bei den Drachenjägern durchhalten. Ich meine das nicht diskriminierend gegen über Mädchen/Frauen, aber Heidrun ist eine der stärksten Frauen, die ich kenne und selbst sie hat es nicht geschafft. Bei den Drachenjägern gilt das selbe Motto wie auf Berk, "Töte oder du wirst getötet" und das nicht von Drachen, sondern von Drachenjägern. Wenn du bei den Drachenjägern nicht gleicht umkommen willst, sondern es zu etwas bringen willst, musst du entweder so wie ich sein. Kalt, Gefühllos, ein gnadenloser Gegner im Kampf und auch in allem anderen und Drachentrainer oder du musst (wie Heidrun) jemanden kennen, der so ist. Sonst kannst du einpacken! "Nein! Das hast du nicht! Unser Deal war, du sagst mir ALLES was auf Berk passiert und du darfst deinen Drachen behalten, wenn nicht...", erklärt Johann gleichgültig und dem Mädchen laufen vereinzelte Tränen über die Wangen. Sie wird in eine Zelle gesperrt, genau wie ihr Drache. 

Mitten in der Nacht:

Ich schließe leise die Zelle des Mädchens und die ihres Drachens auf und winke beide zu mir heran. "Wieso tust du das?", fragt das Mädchen misstrauisch und sieht mich forschend an. Leise flüstere ich, "Weil ich nicht ganz so Gefühlskalt bin, wie ich immer vor Johann tue und es ungerecht ist einem so jungen Menschen das Leben zu nehmen!", sie reißt geschockt die Augen auf, ich lache bitter. "Du denkst doch nicht etwa, dass Johann dich am Leben gelassen hätte, damit du versuchen kannst deinen Drachen zu befreien?", frage ich ungläubig und sie nickt nur, als wäre das selbstverständlich. "Oh Thor! Also, ich will dir deinen Kindergarten glauben ja nicht nehmen, aber diese Welt hier -die Welt der Drachenjäger- ist so viel härter als viele glauben! Hier gilt, töte oder du wirst getötet!", erkläre ich ihr und sehe sieh lange an. Sie wirkt geschockt und verstört, aber sie scheint verstanden zu haben. Schnell führe ich die Beiden hoch auf das Deck und gebe den Beiden sogar noch etwas Proviant mit. "Ich wollte dir damit keine Angst machen, aber ich bitte dich, geh und komm nie wieder zurück!", bittend sehe ich sie an. Knapp nickt sie, bevor sie mich umarmt. "Danke...", flüstert sie und lächelt mich an. "Gern geschehen...", antworte ich und sehe lächelnd zurück. Sie steigt auf ihren Drachen auf, als hinter uns plötzlich ein Geräusch ertönt und wir herum fahren...

 Wieder ein Cliffhänger, sorry dafür😅 Aber ich musste mal einen Break machen, da 1512 schon sehr lang sind und es ja außerdem drei Teile geben soll. Also jaaa. Genug geredet! Habt ihr Ideen, wer die unbekannte sein könnte? Wer oder was taucht hinter den beiden auf? Wenn ihr Kritik, Verbesserungsvorschläge oder der gleichen habt, schreibt mir das gerne🤗

Eure Nuli💚 


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