12

Sirius P.o.V
Die nächsten Monate waren die Besten meines Lebens.
Es war, als wäre alles was ich anfasste, alles was ich fühlte, alles was ich mir vornahm, mit einer Schicht Gold überzogen.
Ich schwebte in einer rosaroten Blase aus Glückseligkeit, die von der simplen Tatsache lebte, dass eine Beziehung mit Remus noch so viel besser war, als ich sie mir vorgestellt hatte.
Es war, als hätten all meine Träume Gestalt angenommen und wären sogar noch schöner geworden.
Ich wusste endlich wer ich war, welchen Weg ich gehen wollte und wen ich dabei an meiner Seite haben wollte.
Natürlich war es nicht immer einfach. Remus hatte seine Phasen, in denen er sich in seine eigene kleine Welt zurückzog und nicht wirklich ansprechbar war. Wenn das geschah, lag er in seinem Bett und starrte an die Decke, ohne auch nur ein Wort zu sagen. Vorher, als wir noch nicht zusammen waren, bereitete mir das schon schlaflose Nächte, doch die Tatsache, dass ich sein Freund war, der Mensch der ihn in-und auswendig kannte, und ihm trotzdem nicht helfen konnte, machte mich schier verrückt. Doch ich hatte gelernt, ihn in Ruhe zu lassen und ihn mit offenen Armen aufzunehmen, wenn er Nächte später ohne Vorwarnung in mein Bett gekrochen kam und sich an mich kuschelte.
Trotz der Schwierigkeiten und lauten Auseinandersetzungen, die wir manchmal hatten, war ich so glücklich, dass ich manchmal das Gefühl hatte, meine Brust würde jeden Moment platzen.
Genau das sagte ich eines Abends zu Moony, als er in meinen Armen lag und mit geschlossenen Augen geschichtliche Daten für die UTZ Prüfungen, die morgen anstanden, herunterratterte.
Er unterbrach seinen Redefluss um sich leicht aufzurichten und mich anzublicken.
"Du bist also so glücklich, dass die die Brust platzt?"
"Ich bin so glücklich, dass ich das Gefühl habe, als würde mir die Brust platzen. Das ist ein Unterschied.", verbesserte ich ihn lächelnd.
Nun richtete er sich komplett auf und kam meinem Gesicht immer näher.
"Du bist also glücklich?", murmelte er mit rauer Stimme, den Kopf unschuldig zur Seite geneigt.
Seine Augen huschten zu meinen Lippen und auch mein Blick fiel auf die seinen, die sich zu einem fast unmerklichen Lächeln verzogen hatten und nur Zentimeter vor meinen schwebten.
Ich schluckte und zwang mich, ihm wieder in die Augen zu Blicken.
Er schaute mich mit diesem ganz bestimmten Blick an, der meine Knie weich und meinen Mund trocken werden ließ, seine Lider waren halb geschlossen und ich konnte erkennen, dass seine Pupillen ein wenig geweitet waren.
Schlafzimmer Blick schoss es mir durch mein Hirn, ehe es vollkommen abstürzte, als Remus Finger anfingen an dem Saum meines Shirts herumzuspielen.
Ich spürte, wie ich eine Gänsehaut am ganzen Körper bekam, und mein Herz schlug so laut und heftig, dass ich dachte es würde mir gleich aus der Brust springen.
Es war eine absolute Meisterleistung von mir, dass ich meine Beherrschung nicht verlor, sondern reglos liegen blieb und darauf wartete, was er als nächstes tun würde.
Schließlich überbrückte er den letzten Abstand zwischen unseren Lippen, doch anstatt mich zu küssen, wie ich erwartet hatte, biss er leicht in meine Unterlippe.
Mein Atem stockte und meine Hand machte sich auf die Suche nach seiner, unsere Finger verschränkten sich und ich wünschte mir, wie jedes Mal, dass ich sie nie wieder los lassen musste.
Unsere Lippen trafen aufeinander, wieder und wieder und wieder.
"Ich finde wirklich-"
Kuss.
"Das du-"
Kuss.
Seine Hand in meiner Hose.
Das Denken wurde Schwerstarbeit.
"Für heute genug gelernt hast."
Kuss.
"Der Meinung bin ich auch.", flüsterte er grinsend.
Ich zog ihm sein Shirt über den Kopf und ließ meine Fingerspitzen über seine Brust wandern.
Als wir das erste Mal miteinander schliefen, hatte ich jede einzelne Narbe ausfindig gemacht und sie geküsst.
Anfangs war es Moony sichtlich unangenehm, dass ich ihn so sah. Vermutlich bildete er sich ein, dass ich ihn, sobald ich seine Narben sah, nicht mehr lieben würde, was natürlich vollkommener Mist war.
Das sagte ich ihm auch so.
Ich liebte Remus weil er Remus war, und daran würden ein paar Narben nichts ändern.
Es war ein langer und zäher Kampf zwischen ihm und seinem Selbstbewusstsein, doch inzwischen machte es ihm nichts mehr aus, wenn ich ihn so sah wie er war.
"Ich liebe dich.", flüsterte ich und auf seinem Gesicht breitete sich ein Grinsen aus, welches seine Augen aufstrahlen ließ. Ich würde nie darüber hinwegkommen, dass ihm diese drei Worte aus meinem Mund so wichtig waren.
"Ich find dich auch ganz ok.", erwiederte er und küsste mich, während wir gleichzeitig versuchten mein Shirt über meinen Kopf zu ziehen, ohne dass wir uns trennen mussten.
...
"Schon eine Idee für den Abschlussball?", fragte ich später, als Remus wieder in meinen Armen lag, jedoch unter ziemlich anderen Umständen als noch vor circa zwei Stunden.
"Ich habe da seine Grundidee, aber ich weiß noch nicht wie wir das hinbekommen sollen."
"Erzähl mir davon."
Er drehte sich ächzend ein wenig um, damit er mir seine Vorstellungen unterbreiten konnte.
Wenn er seine Ideen für diverse Streiche vorstellte, glänzten seine Augen immer ein wenig abwesend, als würde sein Geist sich gar nicht mehr im gleichen Raum wie sein Körper befinden. Außerdem fing er immer damit an, mit den Händen herumzufuchteln, was ihm immer den Eindruck eines verrückten Wissenschaftlers verlieh.
Bei dem Gedanken daran musste ich schmunzeln.
Meine Belustigung wich jedoch schon bald puren Erstaunen und Begeisterung, als er mir seine Pläne unterbreitete.
"Moony das ist genial! Besser könnten wir nicht abtreten!"
Er lächelte vergnügt.
"Das ist mir bewusst Sirius. Nur weiß ich nicht so ganz..."
Er ließ seinen Satz unbeendet und biss sich voller Konzentration auf die Unterlippe.
Ich nahm sein Gesicht in meine Hände und küsste ihn stattdessen.
Aus irgendeinem Grund hasste ich es, wenn er auf seiner Unterlippe herumkaute.
Auch wenn sie dann leicht geschwollen und wunderbar küssbar aussahen.
"Vielleicht sollten wir uns mal an unseren geliebten Poltergeist wenden.", meinte ich.
Remus blickte bei dieser Ankündigung missmutig drein und ich seufzte.
"Ich weiß dass du ihn nicht magst-"
"Er hat mir im fünften Jahr eine Vase über den Kopf gestülpt! Natürlich mag ich ihn nicht.", rief er empört.
"Aber es geht hier um unseren Abschluss, darling. Wir Rumtreiber müssen uns ordentlich verabschieden."
Nun war Remus derjenige der ergeben seufzte.
"Wenn es sein muss. Aber wir räumen vorher alle Vasen aus dem Weg, die wir finden. Ich will das nicht nochmal erleben."
Ich lachte auf und machte mich daran, aus diesem viel zu bequemen Bett aufzustehen und meine Hose anzusehen.
Remus sah mir nur dabei zu, offensichtlich war er zu träge, um seinen Hintern aus dem Bett zu hieven.
"Komm. Wir müssen zu Krone und Wurmschwanz und ihnen von deiner grandiosen Idee berichten."
Moony stöhnte widerwillig auf, machte sich dann aber doch daran, aus dem Bett zu klettern.
Auf dem Weg zum Abendessen griff ich nach seiner Hand und lächelte ihn vergnügt an.
Ich war davon überzeugt, dass ich noch nie in meinem Leben so glücklich war.
Nicht mal an dem Tag, als James Eltern mich bei ihm aufgenommen hatten, nachdem ich, Gott sei Dank, endlich von Zuhause abgehauen bin.
Remus Hand lag warm und beruhigend sicher in der meinen und wir waren auf dem Weg zu meinen besten Freunden, um unseren Abschluss zu planen, nach dem dann endlich unser Leben los gehen würde.
"Ich finde wir sollten zusammen ziehen, nach all dem hier.", platze es aus mir heraus.
"Was hälst du davon? Du. Ich. Zusammen. Eine Wohnung.", fragte ich und mit jeder Sekunde wurde ich nervöser.
Hätte ich das vielleicht nicht sagen sollen?
Remus lächelte leicht.
"Ich wusste gar nicht, dass das überhaupt noch einer Unterhaltung bedarf, Tatze. Du bist zwar manchmal verdammt nervig, brauchst viel zu lange im Bad, weißt alles besser und wirst sauer wenn man dich auf deine Größe anspricht, aber ich würde trotzdem liebend gerne mit dir zusammen leben. Auch wenn ich gerade nicht so genau weiß warum, wenn ich so darüber nachdenke.", sagte er schließlich und lachte.
"Das liegt daran, dass ich so unverschämt gut im Bett bin, Moony. Ich habe dich unter meinen Bann gezogen.", erwiederte ich und zwinkerte ihm zu, woraufhin er nur die Augen verdrehte.
Ich war definitiv noch nie in meinem Leben so glücklich.





Es ist offiziell: Die Serie DRUCK bestimmt zurzeit mein Leben, weshalb ich nicht viel schreibe. Sorry guys. Danke für euren ständigen Support übrigens. Auch wenn ich nichts uploade, sehe ich trotzdem alles, was ihr mit dieser Geschichte so anstellt, egal ob Leseliste oder Votes und jede einzelne Benachrichtigung freut mich mehr als ihr glauben könnt.

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