Prolog
─━━━━━━⊱✿⊰━━━━━━─
2013
Es ist kalt. Die Kälte sticht wie kleine Nadeln in meine Haut und das Gefühl, von ihnen durchbohrt zu werden, überkommt mich. Das Eis unter mir breitet sich wie eine Welle über mir aus und die Zärtlichkeit einer Melodie erklingt, welche mir so fern erscheint. Es ist wie ein Traum, aus dem man erwachen möchte, doch durch etwas daran gehindert wird.
Salz berührt meine Lippen und fließt in Form kleiner Tränen mein Gesicht hinunter. Ich höre meinen Herzschlag so laut und schnell, als würde mir mein Herz direkt aus dem Leibe springen wollen und sich an Orte begeben, die meine Vorstellungen übertreffen.
Wo bin ich?
Die Frage drängt sich mir schmerzend in den Kopf, der so schwer auf dem kalten Eis liegt. Die Kälte hüllt alles um sich wie eine Decke ein. Ich möchte mich bewegen, aber erziele damit nur Schmerzen, die sich wie ein Messer tief in meine Knochen bohren.
Was ist geschehen?
Ein helles Licht blendet mich und meine Sicht verschwimmt mit jeder Sekunde, in der mich das Eis fest in seinem grausamen Griff hält. Ich möchte mich wehren und entkommen, aber meine Gliedmaßen rühren sich nicht. Wie vereist fühlt sich mein Körper an.
Etwas Warmes, beinahe Wohltuendes, fließt an meiner Stirn entlang und bildet Muster auf meinem Hals.
Träume ich?
Stimmen hallen wider, mal lauter und mal leiser, aber dennoch kann ich nicht verstehen, welche Worte die Luft erfüllen, obwohl die Stimmen so nah sind. Als befände ich mich in einer Welt, die der eigentlichen so ähnlich ist, und doch so grundlegend verschieden. Als würden die Welten in unmittelbarer Nähe zueinander liegen, aber durch dünne Wände getrennt sein.
Kleine Funken beginnen vor meinen Augen zu tanzen und feiern ein Fest voller Energie. Schatten vermischen sich mit dem Licht und drängen es immer weiter zurück. Langsam fällt die Kälte wie ein Schleier von mir herab und eine Wärme überzieht meinen Körper.
Ich sehe mich auf dem Eis und wie ich mich auf diesem bewege. Meine Bewegungen sind perfekt einstudiert und mit unsichtbaren Flügeln fliege ich auf dem Eis. Menschen um mich herum beobachten mich gebannt und applaudieren zu meinen Künsten.
Der zarte Klang, welcher mich begleitet, ertönt laut und lässt mich wie in einem Märchen fühlen. Ich habe alles gehabt und jetzt ist alles fort. Ein Moment, ein Wimpernschlag und mein Leben hat aufgehört, ein Märchen zu sein. Ein Happy End ist mir verwehrt worden. Dabei habe ich Märchen immer so geliebt.
Schatten um Schatten. Sie kämpfen und drängen sich vor mich, bis ich das Gefühle habe, zu fallen. Ich falle in eine Schwärze, die mir unbekannt ist, aber mich in sanfter Harmonie zu sich zieht. Mein Herz schlägt schnell. Ein bebender Rhythmus.
Sterbe ich?
─━━━━━━⊱✿⊰━━━━━━─
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top