Ich brauche dich
Leon und ich hatten seit dem "Vorfall" neulich nicht mehr miteinander gesprochen. Waren uns aus dem Weg gegangen, so gut das in einer Zweiraumwohung eben möglich war.
Und nun saß ich gerade in meinem Auto und fuhr zu einem Vorstellungsgespräch. Mein Mitbewohner und bester Freund hockte aktuell in der Universität.
Endlich schaltete die Ampel auf Grün sodass ich weiterfahren konnte.
Wie schon in den letzten Tagen, reisten meine wirren Gedanken nur um ein einziges Thema: Leon.
Leon mit seinem umwerfenden, schelmischen Grinsen und den Lachfältchen an den Wangen.
Mit seiner Vorliebe, mich auf die Palme zu bringen und mir trotzdem jeden noch so kleinen, bedeutungslosen Wunsch von den Augen abzulesen.
Die Situation zwischen uns war einfach zu viel für meine Schwächen Nerven. Zweimal hatte ich mich jetzt nämlich schon dabei erwischt, wie ich nachts an meine Zimmerdecke starrte und die Tränen zu fließen begannen.
Dabei war es doch so einfach.
Alles, was ich tun musste, war zu Leon zu gehen und mich zu entschuldigen. Ihm sagen, dass ich vielleicht noch eine Weile brauchen würde, aber dennoch auf dem besten Weg war, ebenfalls die drei magischen Worte zu benutzen.
Aber irgendwas in mir hielt mich davon ab. Brüllte meinem Verstand zu, dass es dazu einfach noch viel zu früh war.
Konnte ich mich denn nicht wenigstens dieses eine, einzige Mal entscheiden, was ich wollte? Was ich verdammt nochmal wirklich wollte?
Angespannt wie ich war, verkrampften sich meine Finger um das Lenkrad, sodass meine Knöchel weiß hervortraten, während ich gerade in das Parkhaus einbog und mich hier nach einem freien Platz für mein Auto umsah.
Hoffentlich würde der restliche Tag nicht auch noch so deprimierend werden, wie diese scheinbar unendliche Suche.
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Es war vier Uhr, als ich am Nachmittag zurück in unsere Wohnung kam. Und durch die offene Tür zu seinem Zimmer, bemerkte ich, dass Leo ebenfalls bereits zurück war.
Jetzt oder nie!
Auch, wenn mir das 'Nie' deutlich besser vorkam, so blieb ich doch bei meinem Entschluss. Ich würde Leon sagen, wie es in mir aussah.
Damit atmete ich ein letztes Mal tief durch, schlich mit zitternden Knien über dem Flur, kaum dass ich mir Schuhe und Jacke ausgezogen hatte.
In der Zimmertür blieb ich stehen, starrte den Schreibtischstuhl an, auf welchem mein bester Freund saß.
„Was gibt's, Elly?“, fragte Leon und drehte sich mit seinem Stuhl zu mir um. Sofort sank das winzige Bisschen Mut in mir wieder.
„Nichts!“, beteuerte ich deshalb schnell, „Ich wollte nur...wissen, wie es dir geht!“.
Skeptisch zog Leo eine Augenbrauen hoch, zuckte dann aber mit seinen Schultern und drehte sich wieder zurück, wobei er eine einsilbige Antwort murmelte.
Normalerweise wäre das jetzt der Moment gewesen, indem ich gegangen wäre, doch heute wollte das nicht funktionieren. Ich musste es ihm einfach sagen.
„Ich liebe dich!“, rutschte es mir raus. Prompt schlug ich meine Hände vor dem Mund zusammen und beobachtete, wie Leo sich überrascht wieder zu mir wandte.
Und ab da war es so einfach.
„Ich glaube, ich liebe dich. Und ich brauche dich, verdammt nochmal! Ich brauche dich und deine blöden Kommentare. Dich und dein dummes Grinsen, wenn du dich darüber lustig machst, dass ich -angeblich- so klein bin!“, fuhr ich fort, redete mich so richtig in Rage.
Mit jedem meiner Worte, wurde sein Blick ungläubiger.
„Es tut mir leid, dass ich dich einfach so geküsst habe. Und es tut mir leid, dass ich nicht jeden Abend sage, dass ich dich liebe. Aber vielleicht bin ich einfach noch nicht so weit. Oder vielleicht ja doch.
Ich habe keine Ahnung von irgendwas, dass uns betrifft, weil du mich so sehr durcheinander bringst und...“.
An dieser Stelle wurde ich einfach unterbrochen. Unterbrochen von Leon, der mich an sich zog und mich zärtlich küsste.
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Soo, jetzt habe ich es auch endlich mal wieder geschafft zu schreiben. Endlich. Und dann sogar gleich 2 Kapitel.
Die Frage ist nur, ob es wirklich eine so gute Idee von mir war, NACHTS UM HALB 1 damit anzufangen🤦♀️
Nunja, zumindest geht es bei Leon und Elly (scheinbar) etwas bergauf. Das ist doch die Hauptsache, oder?
Dafür müssen Grammatik und Logik in den beiden Kapitel dann wohl ausnahmsweise etwas leiden. Aber hey, sehen wir es positiv: Schlimmer als meine "Schreibkünste" in diesem und im vorherigen Kapitel kann es nicht mehr kommen😂😂
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