05: Happy End
Sofort fror ich ein. Ich wagte es nichtmal, ihn anzusehen. „Wie...wie lange hast du hier gewartet?", fragte ich ein wenig verängstigt. „Lange genug", beantwortete er mir meine Frage, ging auf mich zu und zwang mich somit, ihm in die Augen zu sehen. „I-Ich-", beenden konnte ich diesen Satz jedoch nicht, denn Katsuki hielt mir den Mund zu. „Ich glaube, du weißt, was mein Problem ist, oder?", fragte er mich in einer sehr bedrohlichen Stimmlage.
Verängstigt nickte ich und er nahm seine Hand wieder weg. Dann sah er mich auffordernd an. Natürlich. Irgendwas musste ich ja sagen, auch wenn es nur eine kleine Entschuldigung war, doch in meinem Gehirn herrschte elende Leere. Langsam öffnete ich meinen Mund, jedoch schloss ich ihn schnell wieder, als ich realisierte, dass nichts aus ihm herauskommen würde.
Katsuki sah mich währenddessen immer noch erwartungsvoll an und stresste mich damit nur noch mehr. Und ja, vielleicht übertrieb ich es in diesem Moment, aber ich war nun mal sehr emotional und mein Körper und Verstand wusste sich nicht anders zu helfen, als einfach in Tränen auszubrechen.
Und so sank ich zu Boden, mein Gesicht in meinen Händen vergraben, während Katsuki mich immer noch mit seinen Blicken verfolgte. Ein paar Sekunden vergingen, bis er endlich einen Laut von sich gab, nämlich ein Seufzen. „Gott...du wirst für immer gleich bleiben. Wann wirst du lernen, dich nicht nur für andere, sondern auch für dich selbst einzusetzen? Schau dich an, glaubst du, du kannst so ein Held werden?", diese Worte verletzten mich zutiefst, doch er hatte Recht.
Wie willst du überhaupt ein Held werden? Alles, was du kannst, ist weinen!, dachte ich mir betroffen und fing noch mehr an zu weinen. Das reichte Katsuki dann anscheinend und er kniete sich zu mir hin, um meine Hände von meinem Gesicht zu nehmen und mir in dieses zu sehen. „Hey...bitte hör auf zu weinen...vor allem, weine nicht wegen mir. Es tut unglaublich weh der Grund für deine Tränen zu sein. Ich habe vorhin wohl etwas überreagiert...", flüsterte er mir beruhigend zu.
„A-Aber du hast recht! Es...es tut m-mir so Leid, Katsuki. I-Ich wollte d-dich nicht ignorieren...", weinte ich mich an seiner Schulter aus. Er streichelte mir derweil über den Rücken, doch wusste offensichtlich nicht, was er tun sollte. Er hatte definitiv nicht unrecht, als er sagte, dass er nicht weiß, wie man liebt, dachte ich belustigt und fing deshalb auch ein wenig an zu kichern, was Katsuki nur noch verwirrter machte.
„Warum...warum lachst du jetzt auf einmal?", wollte er wissen und drückte mich gleichzeitig ein wenig von ihm weg. „Naja, du weißt ja gar nicht, was du jetzt tun sollst. Du bist echt unerfahren in Sachen Liebe", kicherte ich und er fing an, ein wenig zu schmollen. „Aber weißt du was? Vielleicht ist das ja auch gar nicht so schlecht. Jetzt weine ich wenigstens nicht mehr!", tröstete ich ihn und umarmte ihn zur Versöhnung, jedoch drückte er mich wieder weg.
Als ich ihn daraufhin fragend ansah, sagte er nur: „Also, ein bisschen mehr als eine Umarmung sollte es schon sein, findest du nicht?" Kurz musste ich überlegen, was er wohl meinte, doch es wurde mir schnell klar und mit einem Lächeln drückte ich ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen. Zwar wurde Katsuki anschließend leicht rot, doch er war ja immer noch Bakugo und so nahm er mein Gesicht in seine Hände und küsste mich ziemlich aggressiv, was ich natürlich erwiderte.
Nachdem er dann scheinbar seinen Hunger nach Küssen gestillt hatte, sah ich ihm, immer noch ein wenig schuldig, in die Augen. „Verzeihst du mir, dass ich dich heute ignoriert habe?", fragte ich in meiner unschuldigsten Stimme und natürlich konnte er mir nicht widerstehen. Jedoch gab er mir keine Antwort, sondern drückte mir lieber noch ein paar Küsse auf. „Ich nehme das als ein Ja", grinste ich und schlang meine Arme um seinen Hals.
Jedoch hatte ich komplett vergessen, dass wir beide immer noch am Boden saßen und so verlor ich das Gleichgewicht und kippte nach hinten, Katsuki zog ich natürlich mit. Nun lag er über mir, stützte sich mit seinen Armen neben meinem Kopf ab und schaute mir überrascht in die Augen. Dann begann er aber sanft zu lächeln und gab mir einen kurzen Kuss auf die Stirn, bevor er aufstand und auch mir hoch.
„Es wird langsam spät. Ich glaube ich schlafe heute hier, wenn du willst", meinte er, während er mich hoffnungsvoll ansah, doch ich gab ihm keine Antwort. Stattdessen sprang ich auf ihn und schlang meine Beine um seine muskulöse Hüfte. „Ich hätte deine Anwesenheit heute Nacht sehr gerne!", lächelte ich und drückte ihm noch einen kurzen Kuss auf. Er begann förmlich zu stahlen und trug mich zum Bett, auf dem er mich fallen ließ und dann auch selbst hinein hüpfte.
So lagen wir für einige Minuten nebeneinander da und starrten die Decke an, bis ich das Wort ergriff. „Katsuki?" „Ja?" „Ich glaube ich bin bereit es allen zu erzählen...", gestand ich ihm peinlich berührt, obwohl ich nicht genau wusste wieso. Trotz dem Fakt, dass es viel zu dunkel zum Sehen war, konnte ich Katsukis Lächeln spüren. Zwei muskulöse Arme drehten mich in seine Richtung schlangen sich anschließend um meine Hüfte. „Sag es einfach allen, wann immer du bereit bist, aber mach dir nicht so viele Gedanken, okay? Versuch zu schlafen", flüsterte er mir beruhigend zu und ich kuschelte mich an seine Brust.
Wie viel sich in den letzten Tagen wohl verändert hat? Ich kann das alles gar nicht glauben..., diese Gedanken gingen mir noch durch den Kopf, als ich ins Land der Träume abdriftete.
10 Jahre später (jaa, ich weiß, niemand mag lange Timeskips, aber ich will diese Story nicht mit einer ein paar Tage alten Beziehung beenden, sorry)
„Was liest du denn da?", fragte mein Verlobter interessiert, als er das Zimmer zusammen mit duftenden Ramen betrat. „Ach, nur mein altes Tagebuch. Da sind so viele schöne Erinnerungen drinnen...", schwelgte ich vor mich hin, zumindest, bis Katsuki mir das Buch aus der Hand riss und mir stattdessen das Tablet mit den Schüsseln in die Hand drückte. Auch er blätterte einige Minuten darin und fing an zu lächeln. „Da hast du aber gute Arbeit geleistet", lobte er mich und setzte sich endlich zu mir, damit ich mich an ihn kuscheln konnte.
Das Licht aus dem Fenster fiel genau auf den Silberring, den mein Freund seit einem halben Jahr trug, was mich auf einmal ein wenig traurig stimmte. „Wann glaubst du können wir endlich heiraten?", fragte ich ihn bedrückt, doch er antwortete mir mit einem kleinen Lachen: „Die meisten heiraten wenn sie 30 sind und du willst jetzt schon?" „Nein, ich meine, wann könnten wir theoretisch heiraten?" Diese Frage ließ auch seine Laune merklich sinken.
Obwohl unsere Beziehung inzwischen im ganzen Land akzeptiert wurde, eine offizielle Hochzeit war für Homosexuelle nicht drinnen, was mich immer ziemlich traurig stimmte. „Brauchen wir überhaupt eine Hochzeit? Wir lieben uns, reicht das denn nicht?", fragte er, um mich aufzuheitern. „Doch, aber ich hätte es schon gerne offiziell...", schmollte ich rum, was Katsuki zum Lachen brachte. „Kopf hoch! Irgendwann wird auch unsere Regierung nachgeben, immerhin sind wir die einflussreichsten Helden im Land." „Vielleicht hast du Recht", gab ich nach, kuschelte mich noch mehr an ihn und zusammen aßen wir die Ramen, den Sonnenuntergang anschauend.
Ich hoffe, er weiß jetzt, was Liebe ist...
——————————————————————————————
Ende!
So das war's mal mit dieser Geschichte, ich erspare euch mal das Geplapper, wer's dennoch lesen möchte, der kann noch das Nachwort lesen.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top