04: Küsse

BAKUGO POV:

Ich wusste genau, welche Auswirkungen meine Worte auf Deku hatten und ich war immer zufrieden mit mir, wenn ich der Grund für seine roten Wangen war. Diesmal war es nicht anders, doch anstelle, wie sonst, weg zu sehen, starrte er mich an, als könnte er nicht glauben, was ich da gerade gesagt hatte.

„M-Meinst du das ernst?", fragte er, ungläubiger als jemals zuvor. Und ich muss zugeben, dieser Anblick machte mich schon etwas an, deshalb antwortete ich mit: „Das kannst du entscheiden. Möchtest du es mit mir tun oder nicht?"

Und natürlich wurde er wieder rot und sah mich schüchtern an, eine Antwort gab er mir aber keine. „Aber wenn du nicht willst, kann ich und werde ich dich nicht dazu zwingen", seufzte ich, ließ von ihm ab und war dabei, zu gehen, als er mich an meinem Arm festhielt. „W-Warte! Es i-ist nicht so, als ob i-ich es nicht will... a-aber nur nicht j-jetzt sofort", sagte er laut, woraufhin ich ihn überrascht ansah.

Nach all dem, was ich ihm angetan habe, vertraut er mir immer noch so sehr?, fragte ich mich verwundert, dann breitete sich ein warmes Lächeln auf meinen Lippen aus. Wie kann jemand nur so süß sein?, stellte ich mir die Frage, doch ich konnte sie nicht beantworten.

Langsam drehte ich mich wieder ganz zu ihm um und sah ihn für eine Weile an. Immer wieder schnellten meinen Augen zu seinen Lippen und dann wieder zu seinen Augen. „Achtung. Ich werde dich jetzt küssen, letzte Chance, um wegzulaufen", sagte ich, gerade noch laut genug, damit er es hören konnte. Mental machte ich mich bereit, einen Korb zu bekommen, doch Deku hatte andere Pläne.

Er blieb nämlich einfach stehen, schloss die Augen und wartete darauf, dass meine Lippen die seinen berührten. Ich zögerte ein wenig, doch riss mich zusammen und drückte meine Lippen auf Dekus, wenn auch nicht für lange. Dann löste ich mich wieder von ihm und blickte, mit roten Wangen, auf den Boden.

Er starrte mich einfach nur an und konnte wahrscheinlich selbst nicht glauben. „D-Du weißt schon, d-dass das mein erster Kuss war?", fragte er, schüchterner als jemals zuvor. Oh Gott, ich habe ihm wirklich seinen ersten Kuss gestohlen!?, durchdachte ich schnell bevor ich antwortete: „Hat es dir... gefallen?", fragte ich vorsichtig und machte mich wieder auf einen Korb bereit.

Doch was dann kam hatte ich sicher nicht erwartet. Denn anstatt zu antworten, drückte mir Deku noch einen Kuss auf, nur einen viel innigeren. Schmetterlinge wirbelten in meinem Bauch, als ich den Kuss erwiderte. Es war das schönste Gefühl, das man beschreiben kann. 

Nach guten zehn Sekunden lösten wir uns voneinander. „Ich nehme das mal als ein Ja", vermutete ich und bekam meine Bestätigung durch das kleine Nicken seinerseits. Ein warmes Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus und, weil ich mich nicht zurückhalten konnte, ich küsste ihn noch einmal, diesmal verlangender, doch nicht auf die falsche Weise.

Und wieder fühlte ich dieses Kribbeln im Bauch, es machte mich verrückt. „Spürst du es auch? Dieses komische Gefühl", fragte ich Deku, denn er sollte mir ja etwas über die Liebe beibringen. „Ja, Bakugo. Ich fühle es auch, es nennt sich Liebe. Wahre Liebe", antwortete er mir in einer ruhigen und dennoch attraktiven Tonlage.

Wahre Liebe..., dachte ich über seine Worte nach und sah ihn dabei verträumt an. „Kannst du heute bei mir schlafen? Ich will nicht wieder alleine hier die Nacht verbringen", bat mich Deku mit einem Dackelblick, zu dem ich einfach nicht Nein sagen konnte. Deshalb willigte ich ein und lief noch schnell in mein Zimmer, um meine Schlafsachen zu holen.

Genau dort erwartete mich Kirishima. „Und wo warst du jetzt die ganze Zeit?", erkundigte er sich mit einem strengen Blick. „Bei Deku. Außerdem wirst du mich für diese Nacht los, ich schlafe bei ihm", antwortete ich uninteressiert. „Uhhh, bitte seid aber nicht so laut", sagte der Rothaarige mit einem perversen Grinsen und wackelnden Augenbrauen. Ich schmiss ihn mit einem Kleidungsstück ab und schnalzte genervt mit der Zunge. Eigentlich hätte ich ihn umgebracht, aber er hatte nicht mal so unrecht.

Nachdem ich dann alles zusammen hatte, verließ ich ohne ein Wort das Zimmer und begab mich zu Deku. Er hatte sich schon hergerichtet und lag im Bett. Als er mich bemerkte, hellte sich sein Gesicht auf und er machte mir Platz. Allerdings war ich noch in Straßenklamotten, deshalb musste ich mich noch umziehen.

Ein Grinsen schlich sich auf mein Gesicht, als ich beschloss, mein Shirt genau vor Dekus Nase auszuziehen. Ein Blick in seine Richtung verriet mir, dass er mich ganz unverhohlen anstarrte. „Ich kann auch so ins Bett gehen, wenn du willst", sprach ich, ziemlich verführerisch und erfreute mich an der süßen Reaktion. Der Grünhaarige wurde zur lebendigen Tomate und öffnete den Mund, schloss ihn allerdings gleich wieder, als würden ihm die Worte fehlen.

Dann drehte er sich in Lichtgeschwindigkeit um und blickte die Wand an, wahrscheinlich immer noch mit rotem Gesicht. Immer noch grinsend zog ich mich nun wirklich um und stieg zu ihm ins Bett. Dort drehte sich Deku wieder zu mir und sah mich ein wenig verwirrt an. „Sind wir jetzt eigentlich zusammen, oder nicht?", fragte er mich und ich bemerkte einen kleinen Hoffnungsschimmer in seinen Augen.

„Wir haben uns geküsst, und das nicht wenig, also ich würde ja sagen, aber es ist auch deine Entscheidung", sagte ich ruhig und zog ihn in eine Umarmung. Er begann zu Lächeln und schaute mit glänzenden Augen zu mir auf. „Ich würde gerne mit dir zusammen sein, Bakugo!" „Katsuki." „Was?" „Nenn mich nicht Bakugo, nenn mich bei meinem Vornamen", bat ich ihn und er nickte verstehend. 

„Okay, Katsuki. Ich würde sehr gerne mit dir zusammen sein", flüsterte er, während er sich weiter an mich kuschelte. Sanft lächelte ich und drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Stirn, bevor ich es mir ein wenig bequemer machte und die Augen schloss.

DEKU POV:

ICH BIN MIT IHM ZUSAMMEN!!!, schrie ich innerlich und platzte beinahe vor Freude. Mit dem größeren Lächeln, das ich je hatte, schloss ich meine Augen und genoss noch die Wärme, welche von meinem Freund ausging, bevor ich endgültig ins Land der Träume abdriftete. 

Allerdings hielt meine Reise dorthin nicht lange an, denn ich wurde von einem lauten Grollen aufgeweckt. Schnell löste ich mich von Katsuki und versuchte hektisch das Licht anzuschalten, was nicht klappte.

Stromausfall.

Alles war stockdunkel. Ängstlich legte ich mich wieder ins Bett und kringelte mich ein. (Wie so ne Katze uk?)

„Deku?", ertönte die verschlafene Stimme von Katsuki: „Was ist los?" Panisch drückte ich mich an ihn, gerade als ein weiterer Donner ertönte. Er schien zu verstehen und legte seine Arme beschützend um mich. „Keine Angst, es ist nur ein Gewitter. Außerdem werde ich nicht zulassen, dass dir was passiert", flüsterte er in einem beruhigendem Ton und ich entspannte mich ein wenig.

Zwar konnte ich die restliche Nacht nur wenig schlafen, allerdings wäre ich alleine noch schlimmer dran gewesen. Am Morgen wurde ich von sanften Küssen und leichtem Rütteln geweckt. „Deku! Aufstehen! Du willst doch nicht zu spät kommen", drang die sanfte Stimme von Katsuki zu mir durch.

Nachdem wir beide ganz wach waren, zogen wir uns an und wie das Schicksal es wollte, durfte ich ihn in Boxershorts sehen. Ich versuchte es so gut wie möglich zu ignorieren, doch er bemerkte es und begann, mal wieder, zu grinsen. „Also ich weiß jetzt auf jeden Fall, wie ich dich rum bekomme", schmunzelte er und zog sich, Gott sei Dank, weiter an.

Doch bevor wir hinausgingen, hielt ich Katsuki am Arm fest. „Warte! Was sollen wir den Anderen erzählen?", fragte ich ein wenig nervös. „Mach dir keine Sorgen, wenn du es erzählen willst dann tu es, ich werde meinen Mund halten, bis du es nicht mehr tust. Aber dann wird jeder wissen, dass du mir gehörst", sprach er und mein Herz begann stärker zu schlagen, als jemals zuvor.

Ich gab ihm noch einen kurzen Kuss, dann verließ ich das Zimmer und begab mich zum Klassenraum. Dort setzte ich mich, wie jedes Mal, auf meinen Platz und wartete darauf, den Tag wieder alleine zu verbringen. Doch es kam ein wenig anders, als Ochako auf mich zukam und begann, mit mir zu reden.

Es war ein nettes Gespräch und ich fing an, mich das erste mal in dieser Klasse wohl zu fühlen. Ich merkte nicht, wie Katsuki in die Klasse kam, sondern konzentrierte mich auf meine neu gewonnene Freundin. Immer wieder spürte ich seine Blicke auf mir, doch ich ignorierte sie gekonnt.

Während dem Unterricht konnten wir nicht sprechen und in der nächsten Pause wurde ich von Ochako zu ihrer Freundesgruppe gezogen. Kurz sah ich Katsuki entschuldigend an, dann wandte ich mich zu Ochakos Freunden. Die Unterhaltung dauerte die ganze Pause lang, und auch in der nächsten, und auch letzten, vertbrachte ich meine Zeit mit ihnen. Katsuki vergaß ich in dieser Zeit völlig.

Nach dem Unterricht ging ich wie immer etwas essen, doch mir fiel auf, dass Katsuki nicht, wie sonst, da war. Vielleicht hat er noch etwas zu tun, dachte ich mir, während ich mit den Schultern zuckte. Nach dem Essen ging ich in mein Zimmer, doch es war schon jemand drinnen.

„Hast du dich auch endlich hochbequemt?" (Das Zimmer ist halt im obersten Stock deshalb „hochbequemt")

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So, das war's mit dem vorletzten Kapitel.

Btw tut es mir leid, keine Pro Heroes oder Schurken einzubauen, aber ich dachte mir, ein bisschen mehr Fluff ist immer gut.

Ach ja, CopyNinjas_Wifu, du musst die Story in die Bibliothek geben, damit du Benachrichtigung bekommst. Es ist mir nämlich aufgefallen, dass du die letzten zwei Kapitel nicht gelesen hast. 

Ich hoffe, es hat euch gefallen

Bye, love u❤️💙❤️❤️💙

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