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Katsuki

Während der Autofahrt spielte der kleine Nerd die ganze Zeit nervös mit seinen Fingern. Ich merkte, dass ihm etwas auf dem Herzen lag, doch solange er sich nicht traute es zu sagen oder zu fragen, hatte es für mich keine Relevanz. Ich hatte mich nicht in ihn verknallt und deshalb würde ich auch auf keinen Fall gefühlsseelig werden oder mich für seine Sorgen interessieren. Es war mir egal, womit er alles harderte, wie schwer das alles für ihn sein musste und wie überfordert er mit dem war, was ihm in der letzten Woche passiert war.
Ich würde mit ihm die Klamotten aus seiner Wohnung holen, damit er etwas zum Anziehen hatte und dann würde ich ihn bei Eijiro abliefern, damit ich meiner Arbeit nachgehen konnte.
Zwar könnte ich ihn auch bei mir einsperren, doch das Risiko war mir zu groß.

Der Kies unter den Reifen meines Wagens knirschte, als ich die Auffahrt hinauffuhr und direkt vor der Tür parkte. Ich sah, wie die Hände des Grünhaarigen zitterten und der Drang, dieses Zittern zu unterbinden und ihm die Angst zu nehmen, machte mich wütend. Ich kümmerte mich nicht um andere Menschen!
Stärker als notwendig gewesen wäre schlug ich die Tür zu. Durch die Scheibe erkannte ich, dass mein Spielzeug zusammenzuckte, eher er sich endlich abschnallte und ausstieg. Ja, ein Spielzeug, das war doch eine gute Verwendung für ihn. Er könnte nützlich sein. Mich beruhigen, wenn es notwendig war und mich befriedigen.
Vielleicht sollte ich ihn doch mitnehmen, wenn ich ins Kasino fuhr. Diese ersten Besuche, wo ich mir alles ansehen, mir die Ausreden der Mitarbeiter anhören und die Bücher studieren musste, waren stets besonders nervtötend.

Grinsend beobachtete ich meine neue Ablenkung und schloss dann die Tür auf. Seine Schlüssel hatte ich ihm schließlich abgenommen.
"Izuku!", schrie da plötzlich eine schrille Stimme, die mich augenblicklich nervte. Wütend sah ich mich um und entdeckte ein kleines, braunhaariges Mädchen mit großen Brüsten, welches auf uns zugelaufen kam. Dahinter eine ebenfalls kleine Frau mit wirren blonden Zöpfen, die etwas langsamer lief.
Ich erinnerte mich, dass die Braunhaarige eine Freundin sein musste. "Deku...", brummte ich und unsicher trat er näher. Noch waren wir außer Hörweite, wenn ich leise sprach. Es kostete mich jedoch einiges an Selbstbeherrschung nicht zu schreien. "Was will sie hier?" Unauffällig drückte ich ihm seinen Schlüssel und sein Handy in die Hand, welches ich aus der Hosentasche pflückte. Es würde komisch aussehen, wenn ich es hätte.
"Ich...ich weiß nicht...", stotterte er unsicher.
"Reiß dich zusammen. Wenn sie was ahnt, sind beide tot.", beschwor ich ihn und meinte es todesernst. Meine Menschenkenntnis verriet mir anhand seiner Haltung und seiner Atmung, dass er es verstanden hatte. Jetzt kam es nur auf seine Schauspielkünste an, ob diese beiden süßen Frauen, überleben würden.

"Izuku! Wo warst du nur die ganze Zeit! Wir haben uns solche Sorgen gemacht! Geht es dir gut?", sprudelte es aus der Braunhaarigen heraus, kaum, dass sie die Einfahrt erreichte. Sie hatte Ausdauer, das musste man ihr lassen.
"Wer ist das?", erkundigte sich die Blonde misstrauisch und mit hochgezogener Augenbraue sah ich sie an. Erst jetzt schien der Wirbelwind mich zu bemerken. Auch ihr schenkte ich einen knappen Blick, der deutlich machte, wie weit unter meiner Würde sie war. Es war besser, wenn sie mich nicht mochten. Angst sollten sie allerdings nicht vor mir haben.
Abwartend sah ich Deku an. Ich würde mich auf keinen Fall selbst vorstellen. Das war unter meinem Niveu. Überhaupt mit diesen Extras zu reden, nervte mich.
"D-das ist Bakugou Katsuki. Er ist ehm... ein Freund...", blubberte er und das brachte mich zum Schnunzeln. Seine Unschuld war irgendwie niedlich.
"Ein Freund? Woher...? Ehm... Es freut mich dich kennenzulernen. Tut mir leid, normalerweise kenne ich Izukus Freunde." Freundlich sah die Braunhaarige mich an und verbeugte sich leicht. Ich erwiederte die Begrüßung mit einem Kopfnicken.
"Wir haben uns erst kürzlich... kennengelernt.", erklärte ich und sah deutlich im Gesicht der beiden, dass sie noch immer misstrauisch waren.

"Ach so. Ja ehm Izuku, wo warst du die ganze Zeit? Ich konnte dich nicht erreichen!"
Verlegen kratzte der Kleine sich den Kopf und lachend wuschelte ich ihm durchs Haar. Er war zu verklemmt, zu nervös und zu unsicher. Natürlich kauften seine Freundinnen ihm das nicht ab.
"Ich fürchte, das war meine Schuld. Ich hab ihn in einer Bar abgeschleppt und naja, wir haben etwas die Zeit vergessen." Es war mir immer wieder ein Vergnügen zu sehen, wie die Erkenntnis einen Menschen traf und ihn verlegen machte. Schließlich sprach man in der Öffentlichkeit nicht über Sex. Zumindest nicht in den Kreisen dieses Grünhaarigen.
"Izu!", brach es aus der Braunhaarigen heraus und betrachtete ihren Freund schockiert, der völlig errötet war und sich halb hinter mir versteckte. Seine Hände krallten sich in meine Lederjacke, doch ich ließ es geschehen.
"Na endlich.", entkam es der Blonden wohl ungewollt. Die Braunhaarige fuhr herum und auch Deku lugte hinter meinem Rücken hervor. Neugierig, um die Aussage zu verstehen.
Die Blonde zuckte jedoch nur lässig mit den Schultern. "Wurde auch mal Zeit, dass dus checkst. War ja nicht mit anzusehen, diese Selbstfindungsschwierigkeiten. Ich hab die Wette gewonnen, meine Liebe. Er ist schwul."

Peinlich berührt, drückte Deku sich an mich und ich konnte nicht anders, als vor mich hin zu grinsen. Dass er wirklich auf Männer stand und es anscheinend noch nicht mal gewusste hatte, erklärte all seine Reaktionen auf meine Annäherungen. Es würde mir eine Freude sein, ihn all diese neuen Dinge zu lehren. Angefangen damit einen Schwanz in sich zu haben.
Die Fantasie ging etwas mit mir durch, sodass ich erfreulicherweise den kurzen Streit der Mädchen verpasste, die sich über die Sexualität ihres Freundes nicht einig zu sein schienen. Das Misstrauen war auch jeden Fall aus der Welt geschafft, was die Hauptsache war.
"Wenn ihr uns entschuldigen würdet, wir müssen noch wo hin und wollten nur ein paar von Dekus Sachen holen.", beendete ich die Zankerei, indem ich ein wenig die Stimme erhob. Augenblicklich hatte ich wieder alle Aufmerksamkeit.
"Wohin denn?", wollte die Braunhaarige neugierig wissen und versuchte hinter meinen Rücken zu schauen.
"Deku?", merkte die Andere irritiert an.
"Ins Kino und ja, ein Spitzname. Sonst noch Fragen?", antwortete ich knapp und verschränkte die Arme.
"Äh nein .. ehm... Dann, viel Spaß. Und ruf mich an."
"Ja mach ich.", nuschelte der Grünhaarige hinter meinem Rücken und endlich zogen die beiden Frauen ab.
"Wir gehen ins Kino?"

1.057 Wörter

Ich hoffe, es ist verständlich rüber gekommen, wer die beiden sind?
Oh und frohe Ostern!

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