10
Doch nicht nur Oliver hatte Handlanger, die gegen Geld alles für ihn tun würden - auch ich hatte ein paar solche Personen, die sich kaufen ließen und mir dann quasi aus der Hand frassen. Natürlich alles hinter Olivers rücken, er würde nie glauben, dass ich zu einer Aktion fähig war. Einen Mensch entführen zu lassen, seinen Sohn. Er würde ihn tagelang suchen, doch, ob er ihn je wieder finden würde, stand in den Sternen. Ich würde ihn gut genug verstecken lassen, in einer kleinen Hütte mit alten Gerätschaften, die eigentlich niemanden mehr gehörte im Wald. Ein böser Plan, mein letzter und finaler Schlag gegen Oliver. Oliver würde Augen machen, wenn ausgerechnet sein derzeit mit einer schweren Grippe infizierter Sohn, Thomas plötzlich nicht mehr Nachhause kommen würde, obwohl er sich doch nur kurz mit seiner Verlobten am See treffen wollte. Ein kurzer Spaziergang und etwas Luft sollten im gut tun - dazu die magie der Liebe. Dass er beim See nicht seine verlobte, sondern meine 2 Schergen treffen würde, konnte er nicht wissen. Dass der Anruf seiner Verlobten er möge doch bitte kurz zu ihr zum See kommen, ein Bisserl Abwechslung und Bewegung im Wald würden ihm gut tun nur mit einer speziellen App fingiert war, konnte er auch nicht ahnen. Da er jedoch ausgebildeter Soldat war, wäre er meinen beiden Schergen fast entkommen, aber nur fast, dann hatten sie ihn wieder fest im Griff. Als er in der Hütte ankam, war er bewusstlos - ob von den Schlägen meiner Handlanger oder von seinem neuerlichen hohen fieberschub konnte keiner sagen. Als Oliver bemerkte, dass Thomas nicht Nachhause gekommen war und auch seine Verlobte sich schon große Sorgen machte, war Thomas schon Stunden weg. Gefangen in seinem fieberwahn und seinem im Wald verborgenen Versteck. Ich half Oliver nicht beim suchen, sondern redete ihm ein mich um die Arbeit auf seinem Hof hier kümmern zu müssen damit er sich freispielen konnte, es widerstrebte mir zutiefst mich so verstellen zu müssen. Eigentlich sollte ich mehr „ein Profi" sein - aber ich war wohl etwas unvorsichtig. Ich war mir so sicher, dass Oliver meine schöne scheinfassade bis zum bitteren Ende nicht durchschauen würde. Ich hasste die Arbeit und die Pferde auf seinem Hof, ich war noch nie tierlieb gewesen, aber ich erledigte einfach nur das nötigste, um mich nicht noch Verdächtiger zu machen. Es sollte aussehen, als sei auch ich außer mir vor Sorge und konnte mich daher nicht so gut auf meine Arbeit konzentrieren. Ich musste mittlerweile, dass auch die Polizei eingeschaltet worden war, aber ich glaube nicht, dass sie die Gegend hier gut genug kannten, um eine kleine Hütte zu finden, die fast komplett im Dickicht versteckt war und nur von 1 einzigen Stelle am Ufer des Sees einsehbar war. Sie durften Thomas einfach nicht finden - nicht bevor Oliver so richtig gelitten hatte. Nicht bevor Oliver wusste, was Schmerz und Verlust bedeuteten. Ich würde ihm zeigen, wie nah die Hölle auf Erden sein konnte. Ich würde ihn brechen und vernichten, ein für alle mal. Ich würde ihn in die Dunkelheit stürzen, ein tiefer Fall, bodenlos.
Glaubt ihr Oliver wird Thomas bald finden?
Über votes und Kommentare würde ich mich wie immer sehr freuen
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top