«36.2» Versöhnungen

Kurz nachdem die Türe ins Schloss gefallen ist, purzeln auch schon die Tränen. Nicht eine oder zwei, auch nicht drei sondern ganze Wasserfälle laufen mir die Wangen runter. Ich setze mich grade auf die Couch und ziehe meine Beine an meinem Körper. Niemals hätte ich gedacht, dass es nach so kurzer Zeit schon wieder so weh tut. Ein kleiner Naiver Teil in mir, hat gehofft und gebetet, dass Louis kämpfen würde und nicht einfach abhaut! Aber bin ich jetzt nicht selber Schuld? Schließlich hatte ich grade quasi Schluss gemacht, oder nicht?

Er hat sich kein Stückchen geändert - nicht ein Millimeter

Wieder hallen mir Lisas Worte durch den Kopf. Aber hatte sie wirklich recht? Vielleicht bin ich es ja auch die, sich nicht geändert hat. Schließlich habe ich ihn weggeschickt und an unsere Beziehung gezweifelt. Am liebsten würde ich jetzt Isi anrufen. Ihr erzählen wie blöd ich war.
Aber das würde bedeuten, dass ich meiner besten Freundin den Kinoabend versauen würde, das will ich auf kein Fall.

Ich "vergrabe" mein Kopf zwischen Beine und Oberkörper, suhle mich im eigenen Mitleid, schluchze und weine wie schon lange nicht mehr. So sehr das ich gar nicht mitbekomme wie sich jemand in die Wohnung schleicht, sich neben mich setzt und in den Arm nimmt. Im ersten Moment denke ich es ist Isi. Das sie und die Jungs Louis getroffen haben und sie sich direkt hierher auf dem Weg gemacht hat. Allerdings wird mir klar, dass ich mich täusche, als mir der Geruch eines Parfüms in die Nase steigt, der definitiv NICHT zu meiner besten Freundin gehört..... Jedoch ist mir der Geruch nicht fremd und ein Gefühl von Geborgenheit breitet sich in mir aus.

Ein Teil in mir sagt mir ich solle mich sofort aufsetzen und mit ihm reden, alles klären und hoffen, dass alles wieder gut wird - der andere Teil warnt mich nicht zu überstürzt zu handeln, hat Angst ihn gleich, womöglich endgültig zu verlieren.
Deshalb nehme ich mir die Zeit, vielleicht ein Letztes mal, seine Nähe zu genießen und mich erst mal ein wenig zu beruhigen. Ich merke beruhigende Bewegungen auf meinem Rücken, welche auch direkt Wirkung zeigen. Es dauert nicht lange und ich beruhige mich wieder.
Am liebsten, würde ich einfach so bleiben, mich vor ein Gespräch drücke, aber leider geht das nicht. Ich richte mich auf und löse mich schweren Herzens von ihm. Ich ziehe mein Ärmel ein wenig länger und wische mir damit einmal übers Gesicht, bevor ich zu ihm schaue.

„Danke", flüstere ich leise. „Wie bist du eigentlich hier rein gekommen?" „Ich hatte noch dein Autoschlüssel!", erklärt er mir und zeigt mir diesen auch direkt. Ich lehne mich an die Couchlehen und setzte mich im Schneidersitz. „Tut mir leid, dass ich dich vorhin so angefahren habe, ich...", beginne ich, stocke aber, als ich merke wie mir schon wieder Tränen der Wange runter laufen. Louis rückt ein Stückchen näher und nimmt mein Gesicht in seinen Händen. Mit dem Daumen wischt er meine Tränen weg. „Meintest du das erst vorhin?", will er wissen. „Nein ich....", ich stocke wieder, haben nämlich keine Ahnung, wie ich mein verhalten erklären soll. Vielleicht probiere ich es einfach mit der Wahrheit....

„Als die Jungs heute Morgen so ein großes Geheimnis darüber gemacht haben warum du noch nicht da bist sind meine Gedanken einfach mit mir durch gegangen sie wollten einfach nicht mehr aus meinen Kopf raus und dieses Gefühl dass du schon wieder irgendwelche Geheimnisse vor mir hast hat mich ganz verrückt gemacht und dann treffe ich auch noch Lisa und diese hat einfach meine Ängste dass alles so wird wie vor zwei Jahren bestärkt und meinte das Kerle sich niemals ändern und....."versuchte ich ohne Punkt und Komma zu erklären wurde allerdings von ihm unterbrochen. „Wow, wow, wow, jetzt hol erst mal Luft und dann ganz langsam!" Kurz sammle ich mich, bevor ich noch ein versuch starte. „Wenn ich weiß, dass du Geheimnisse vor mir hast, habe ich einfach Angst, dass es genau so wird wie vor zwei Jahren....", versuchte ich kleinlaut zu erklären. „Heißt das du vertraust mir nicht?", wollte er direkt wissen. „Doch eigentlich schon, aber heute kam einfach alles auf einmal. Erst haben die Jungs so ein riesen Geheimnis darum gemacht, wo du steckst und dann hab ich wie gesagt Lisa getroffen. Die hat irgendwie alles noch viel schlimmer - meinte das ihr Kerle euch nie ändert und das ich diesmal doppelt aufpassen muss, weil Sam ja jetzt auch da ist und..... ich hab mich einfach irgendwo reingesteigert, tut mir Leid.", meine ich ehrlich und hoffe das er mir glauben schenkt. „Und warum redest du nicht einfach mit mir?", fragt er mich.

Tja gute Frage, Warum?

Da mir keine plausible Antwort einfällt zucke ich einfach mit den Schultern.
„Hör zu, wenn wir beide wollen, dass das mit uns dauerhaft funktioniert, dann müssen wir miteinander reden. Du kannst nicht einfach alles in dich reinfressen und dann eine Mauer um dich bauen und mich nicht mehr an dich ran lassen wie vorhin." „Ja ich weiß!" „Lass uns ein Deal schließen!", schlägt er vor. Neugierig schaue ich ihn an. „Ich habe keine Geheimnisse vor dir das heißt aber auch, dass ich dir wirklich ALLES erzähle, im Gegenzug dazu redest du mit mir, wenn dir was nicht passt oder auch sonst. Was hältst du davon?", will er von mir wissen.
„Ja okay." „Pinky promise?", fragt er mich nun grinsen und hält mir seinen kleinen Finger hin.

Das bringt mich auch zum Grinsen, trotzdem verankere ich meinen kleinen Finger mit seinen. „Also ist jetzt alles wieder gut?", will er von mir wissen. „Wenn DU noch mal drüber hinwegsehen kannst, ich mein das war jetzt schon das zweite Mal, das ich es vermasselt habe, quasi....", gebe ich leise von mir und finde meine Knie plötzlich sehr interessant.
„Wenn nicht ich, wer dann?", entgegne ich ihm. Ich bringe ein leichtes Lächeln zu Stande und spüre im nächsten Moment auch schon seine Lippen auf meine.
Automatisch wandern meine Hände zu seinem Nacken und ziehen ihn näher zu mir ran. Als er mit seiner Zunge um Einlass bittet, lasse ich ihn automatisch passieren. Der anfänglich harmlose Kuss, in dem viel Liebe und Leidenschaft gesteckt wurde, entwickelt sich nach und nach in einer wilden Knutscherei, vollgestopft voller Leidenschaft und Verlangen.

Keine Ahnung, wie lange es dauert bis wir uns endgültig voneinander lösen. „Ich hol mir kurz was zu trinken, willst du auch was?", frage ich ihn und bekomme ein zustimmendes Nicken. Schnell flitze ich in die Küche und hole zwei Gläser, sowie eine Flasche Wasser und gehe dann wieder zurück. Ich stelle alles auf dem Tisch und setzte mich wieder neben ihn. „Kennst du diese Lisa eigentlich schon länger?", will er plötzlich von mir wissen.
Ich schüttle mit dem Kopf. „Sie ist die Mutter von dem kleinen Jungen, mit dem Sammy heute den ganzen Mittag gespielt hat.", erkläre ich ihm. Stirnrunzelnd schaut er mich an. „Und der hast du dein komplettes Herz ausgeschüttet, statt die Jungs weiter auszuquetschen oder mich einfach zu fragen?", fragt er mich. „Nein Louis so war das nicht. Wir sind halt ins Gespräch gekommen.", ich schaue ihn an und beschließe ihm das komplette Gespräch zwischen Lisa und mir zu erzählen. „Im Nachhinein glaube ich einfach das ich mich hab von ihr verrückt machen lassen. Ich hatte am Ende einfach noch nicht mal mehr eine eigene Meinung und wusste nicht wo mir der Kopf steht. Deshalb wollte ich heute auch keinen mehr hier haben.", beendete ich meine Erzählung. „Ich verstehe immer noch nicht warum du nicht mit mir oder einen von den Jungs gesprochen hast.", wirft er ein. „Zum einen habe ich gedacht, es wäre mal was anderes mit jemand neutrales zu sprechen und außerdem was hätte ich den bitte schön sagen sollen? "Jetzt sagt mir sofort was mit Louis ist und wehe ihr lügt mich an!" fragte ich ihn scherzhaft. „Ja zum Beispiel .. Naja vielleicht etwas energischer, damit sie wesentlich ein bisschen was raus rücken und dich nicht gleich auslachen, aber so in der Art vielleicht.", will er mir allen Ernstes weiß machen. „Und du glaubst die hätten Informationen rausgerückt?", will ich nun vom ihm wissen. „Ich mein komm ich da nicht wie eine Misstrauische, Eifersüchtige Ziege rüber?" „Für fremde vielleicht, aber Jill nicht für die Jungs. Ich mein die haben das damals alles mitbekommen und hätten dir wesentlich versuche das du die keine Sorgen machen musst.", versucht er mich zu überzeugen.

„Du hast doch nicht wirklich gedacht, dass ich dich verarsche oder?" Ich zucke mit dem Schultern. „Jain. Also eigentlich nicht irgendwie, aber irgendwie dann doch. Wie gesagt, am Ende wusste ich selber nicht was ich glaube oder denke und was nicht.", gebe ich kleinlaut von mir. „Diese Geheimnis Krämerei hat mich einfachtotal verunsichert". füge ich noch schnell hinzu. „Gut dann frag jetzt!", fordert er mich auf. „Was? Nein Louis, ist ok. Ich mein irgendwie sollte ich Dir mehr zu vertrauen.", wimmle ich ab. „Aber wir haben auch grade gesagt, keine Geheimnisse mehr, oder?", fragt er mich nun. „Schon, aber......", gebe ich von mir und schaue ihn herausfordernd an. „Ich hab den Jungs heut Morgen von meiner "Date - Idee" erzählt, ja und sie waren so begeistert, dass ich hab Tatenschweifen lassen und einige Telefonate geführt habe. So was benötigt einfach etwas Zeit!", erzählt er mir breit grinsend. Ich verstecke mein Gesicht in meinen Händen. „Gott ich bin so doof!", nuschel ich vor mich hin.

Ich merke wie er einen Arm um meine Schultern legt, mich zu sich zieht und seine Lippen auf mein Haar drückt. „Und hat alles geklappt?", will ich unschuldig wisse, bewege mich aber kein Millimeter.
„Mhm, Naja die Leute waren ein wenig überrascht und müssen wiederum andere Fragen ob das in Ordnung geht." Skeptisch schaue ich ihn an. „Du hast nicht vor mir zu verraten worum es geht oder." „Ähm lass mich überlegen........Nö"
„Weist du das du ganz schön gemein bist?", frage ich ihn gespielt entsetzt. „Wenn ich es Dir erzählen wurde, wäre es ja keine Überraschung mehr...,", erklärt er mir. „Ich hasse Überraschungen!", gebe ich trotzig von mir, setze mich auf und verschränke meine Arme.„Weißt du das Sam heute Morgen, genau so aussah wie du?", fragt er mich drinsend. Aus reflex schlage ich ihn auf die Schulter. „Pass auf was du sagst!", warne ich ihn. „Sonst?", fragt er herausfordernd. „Sonst....Sonst....Sonst....", verdammt mir fällt auf der schnelle einfach nichts ein.
Grinsend schaut er mich an und wartet auf meine Antwort.„Ach keine Ahnung was sonst, mir fällt schon noch was ein. Wart nur ab, wenn du nicht damit rechnest, dann trifft dich meine Rache!", drohe ich ihm. Abwehrend hebt er die Hände. „Okay, okay, ist ja gut!", sagt er grinsend. „Kann es sein das du mich grade überhaupt nicht ernst nimmst?", frage ich ihn rhetorisch. „Ach quatsch wie kommst du denn da drauf?", fragt dieser daraufhin sarkastisch und fängt doch tatsächlich mich durch zu kitzeln. Lachend winde und wende ich mich unter seinen Händen. „Bitte..... hör......auf!", bringe ich während des Lachens hervor und versuche seine Hände festzuhalten.

Aber anstatt ich seine Hände zu fassen bekomme greift er nach meinen Handgelenken und hält sie über mein Kopf fest. „Du bist echt unmöglich, weißt du das eigentlich?", frage ich ihn, als ich endlich wieder Luft bekomme. Er verzieht Nachdenklich sein Gesicht
„Mhm....", gibt er von sich. „Ich glaube das habe ich schon mal gehört!",

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