«28» Stoß in die richtige Richtung
Nach der Fahrt mit dem London Eye fuhren Isi, Sam und ich mit dem Taxi zu mir nach Hause und die Jungs zu sich, um noch ein paar Sachen zu holen. Wir waren um 19.30 Uhr zu Hause und waren dann noch schnell in Rekordzeit Duschen. Eigentlich wollte ich Sam schlafen legen, aber sie hat noch so viel Energie, dass ich ausnahmsweise beschlossen habe sie noch was auf zu lassen. Wir drei sind grade in der Küche und scheiden Obst und Gemüse, machen Popcorn und ein bisschen Quark. Sam sitzt bei mir auf der Anrichte und nascht ein bisschen von der Paprika.
„Was läuft da eigentlich zwischen dir und Niall?", frage ich meine beste Freundin direkt, eigentlich wollte ich drum her rum reden, aber ich habe mich doch dagegen entschieden. „Er ist nett", antwortet sie mir und schüttet Milch zu dem Quark. „Nett also. Das sah aber im London Eye etwas anders aus...", gebe ich grinsend zurück. „Auch Jill komm schon, ich kenn den grade mal gute 12 Stunden, da kann man halt nur sagen, dass jemand nett ist. Und das im London Eye war halt...", sie stockt und überlegt kurz was sie sagen soll. „Er stand einfach grade so da und ach man kann das halt schlecht erklären, ich war geschafft und da war es halt ganz praktisch das er so da stand....", versucht sie zu erklären, ob ich ihr das abkaufen kann, weiß ich allerdings nicht. ,,Ah, also hast du ihn quasi "nur" als Stütze "benutzt"?", frage ich grinsend, woraufhin sie mir die Zunge rausstreckt und nicht weiter drauf eingeht!
Bevor ich noch weiter bohren kann wechselt sie schnell das Thema. „Aber erzähl mal lieber, was da wieder zwischen dir und Louis war und warum um alles in der Welt es SCHON wieder nicht zu einem Kuss gekommen ist?!?!?" Etwas genervt stöhne ich auf und schneide weiter meine Paprika. „Ach keine Ahnung! Da war nichts und wenn du mich fragst wird da auch niemals mehr, mehr sein." Mit hochgezogenen Augenbrauen schaut sie mich an. „Und das glaubst du weil?", fragt sie mich. „Weil, dass schon das zweite Mal war, das wir uns fast Geküsst hätten. Nein, wenn man genau nimmt war's schon das dritte Mal, denn als wir vom Schlitten „gefallen" sind, war die Möglichkeit auch da und..." „Wow Jill, ganz langsam. Also erst mal, als ihr vom Schlitten „gefallen" seid, habt ihr euch grade mehr oder weniger ausgesprochen, da küsst man sich nicht einfach. Und bei den anderen Malen hättest DU genauso die Lücke zwischen euch schließen können!", unterbricht sie mich und betont vorallem das "du".
„Ja aber was ist, wenn er in den Wochen in den wir jetzt wieder Zeit miteinander verbringen, gemerkt hat, dass die Gefühle für mich doch nicht mehr so sind, wie er anfangs gedacht hat. Ich mein wir waren, zwei Jahre getrennt, haben uns weiter entwickelt, ja vielleicht sogar in verschiedene Richtungen. Vielleicht ist es einfach an der Zeit, los zu lassen. Ich habe mich in den letzten Wochen so sehr an den Gedanken geklammert, dass aus uns doch noch mal was wird. Möglicherweise sollte ich jetzt einfach einen Schritt nach vorne machen und mich auch mal wieder mit anderen treffen, ausgehen, spaßhaben und...."
Wieder werde ich von Isi unterbrochen, die mich plötzlich an den Schultern packt und mich zu sich umdreht. „Stopp! Jillian Summer Sonnenberg sag mal bist du eigentlich Blind?", fragt sie mich und wird dabei etwas lauter. Verwirrt schaue ich sie an. „Ähm nee, ich glaube nicht - ich sehe dich nämlich klar und deutlich vor mir.", antworte ich ihr. „Okay, also dann erklär mir mal bitte was in deine Erbsenhirn", dabei Tippt sie mir auf die Stirn. „vor sich geht?", beendet sie ihre Frage. „Ich weiß grade nicht worauf du hinaus willst, sorry." „Okay, dann versuche ich dir mal auf die Sprünge zu helfen, liebe Jill. Ich habe euch beide heute nämlich beobachtet! Von wegen, da sind keine Gefühle mehr. Das sieht doch ein Blinder mit dem Krückstock, dass da noch was ist! Ist dir eigentlich gar nicht aufgefallen, das Louis heute meistens immer da war wo du auch warst?Er deine Nähe quasi gesucht hat". Erwartungsvoll schaut sie mich an, aber ich zucke nur mir den Schultern. „Himmel Jill, mach ENDLICH die Augen auf und versteck dich nicht hinter deiner Blöden Angst, dass er dich vielleicht und eventuell noch mal verletzten könnte! Denn für die Liebe gibt es keine Garantie!", pflaumt sie mich weiter an.
Ich schaue sie nur an und bekomme überhaupt kein Ton mehr raus. „Okay, angenommen du triffst dich mit jemand anders, meinst du da ist dir garantiert, dass du nicht verletzt wirst?", fragt sie mich und holt einmal tief Luft um dann direkt weiter zu reden. „Nein! ICH würde sogar behaupten, dass da das Risiko noch viiiieeelll größer ist, als wenn du es noch mal mit Louis versuchst!" Ich schaue sie an und versuche meine Worte zu verdauen. „Und was soll ich deiner Meinung nach machen?", frage ich vorsichtig, als ihre Worte auch mein Gehirn erreicht und ich meine Stimme wieder gefunden habe. „Na endlich mal den Arsch hoch bekommen und taten schreiten lassen. Mach ihm doch einfach deutlich, dass da bei dir doch noch Gefühle sind, wenn du schon nicht den ersten Schritt machen willst. Schon mal dran gedacht, dass er vielleicht auch Angst hat, dass DU keine Gefühle mehr für ihn hast? Das er vielleicht auch denkt, dass ER dich verliert, wenn er auch nur einen Schritt zu schnell ist. Mensch süße, er hat dich einmal als Freundin UND beste Freundin verloren, glaubst du allen Ernstes das er nochmal so ein Fehler begehen möchte?", bringt sie mich weiter zum Nachdenken. Als Antwort bringe ich allerdings nur ein Schultern zucken zustande. Ich setze Sam wieder runter und gemeinsam mir meiner besten Freundin, bringe ich die ganzen Schüsseln ins Wohnzimmer. Ich hole noch einige Kissen und Decken und verteile sie auf der großen Eck - Couch und den beiden Sessel. Zu dritt, setzen wir uns schon mal auf die Couch. Sam krabbelt zwischen meine Beine und lehnt sich, bei mir an. Ich streichle ihr über den Kopf und denke noch immer über Isis Worte nach. Vielleicht hat sie, Recht und ich sollte endlich mal aus meinem Schneckenhaus rauskommen.
Meine beste Freundin stupst mich mit ihrem Ellbogen vorsichtig in die Rippen. Fragend drehe ich mich zu ihr um. „Ich wollte dich vorhin nicht so anmachen!", gibt sie kleinlaut von sich „Ich weiß und ich bin dir auch gar nicht böse, ich habe nur keine Ahnung, wie ich das anstellen soll.", gebe ich ehrlich von mir. „Das ist doch eigentlich ganz einfach!", versucht sie mich zu überzeugen. Ich zieh zum wiederholten Mal die Augenbrauen hoch und schaue sie fragend an. „Jetzt schau mich doch nicht wieder so an. Sei einfach du selbst und, und.....", sie fuchtelt mit ihren Armen in der Luft rum und schaut mich grinsend an. „Man Jill, du warst doch sonst auch nicht so, so, so einfallslos, so zurückhaltend und....", bevor sie ihren Satz zu Ende bring schellt es an der Tür.
Isi springt freudig auf und macht die Tür auf, bevor sie wieder auf mich zu gehopst kommt und mir von hinten um den Hals fällt. „und fantasielos, unoriginell, schüchtern, soll ich noch mehr aufzählen?", flüstert sie mir ins Ohr. „Nein, ich glaube so langsam habe ich es verstanden!", gebe ich genau so leise zurück und drehe mich grinsend ein Stück nach hinten. „Sehr gut!", flötet sie, lässt mich ebenfalls grinsend wieder los und tätschelt mir den Kopf. Im nächsten Moment, kommen auch schon die Jungs in die Wohnung.
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