«24» Wiedersehensfreude

Als plötzlicher Harry mit Sam um die Ecke kommt. „Was ist los ihr zwei, wollen wir nicht mal langsam los?“, setzt er an.
„Oh ich wollte ja nicht stören“, setzt er mit einen breiten Grinsen hinterher. „Tust du auch nicht.“, erwidert ihm Louis, wendet seinen Blick aber nicht von mir ab. Wir brauchen einen weiteren Augenblick, bis wir uns endgültig voneinander lösen, uns anziehen und die Wohnung verlassen.

Während Louis und Harry vor mir mit der Kleinen rumalbern, lasse ich den graden passierten Augenblick Revue passieren und laufe mit etwas Abstand hinter den dreien her. Was wäre passiert, wenn Harry mit Sam nicht um die Ecke gekommen wären? Hätten wir uns tatsächlich geküsst? Oder hätte Louis einen Rückzieher gemacht? Ich blicke gar nicht mehr durch und weiß im Moment echt nicht, was da zwischen uns ist. Ist da überhaupt noch was? Ist da noch was bei Louis?

Ich mache mir schon wieder viel zu viele Gedanken und bekomme nicht mit, wie die drei stehen bleiben, weil die Ampel auf Rot gesprungen ist.Ich renne grade Wegs in Louis rein. „Ups, sorry war im Gedanken.“, entschuldige ich mich leise und vermeide es ihn anzugucken. „Kein Problem.“, gibt er grinsend von sich. „Alles Okay?“, fragt mich Harry und mustert mich. „Jaja, alles gut.“, antworte ich ihm.

Wir verweilen ganze anderthalb Stunden in der Eisdiele. Sam nascht von allen ein wenig mit, während ich in meinem Becher quasi nur herumstochere. Mit der ausrede das ich überhaupt keinen Appetit auf Schokoladeneis habe, schiebe ich meinen Becher Louis zu. Ob sie mir meine Ausrede abgekauft haben, da bin ich mir nicht so sicher, aber sie sagen darauf nichts mehr. Die Jungs bringen uns noch zurück zur Wohnung, wo wir uns letztendlich verabschieden. „Hey, wie wäre es denn, wenn wir den Filmeabend morgen nachholen?“, fragt mich Louis bevor er mit Harry davon geht. „Ich werde Isi mal fragen und schreibe euch dann, okay?“, antworte ich ihm. „Alles klar, viel Spaß heute euch drei!“, ruft er mir noch zu bevor er winkend um die Ecke verschwindet.

Oben nehme ich schnell die Wäsche ab und falte sie, bevor ich sie in die Schränke verteile. Dann wird es auch schon Zeit, Isi vom Flughafen abzuholen.
Zusammen mit Sam warte ich auf meine beste Freundin. Meine Tochter, die den ganzen Tag nicht wirklich geschlafen hat, wird langsam unruhig und fängt an zu knöttern. Ich nehme sie auf dem Arm und drücke ihr einen Kuss auf die Wange. „Schau mal da kommt Tante Isi“, sage ich ihr und zeige auf meiner besten Freundin, als ich sie gesichtet habe. Ich stelle Sam auf die Füße, die daraufhin in richtung Isi flitzt. Isi, welche gesehen haben muss, dass meine Tochter auf sie zu flitzt stellt ihre Taschen auf dem Boden, geht in die Hocke und Breitet ihre Arme aus. Keine Zwei Sekunden später, schließt sie die Maus in ihren Armen. Langsam gehe ich in deren Richtung und vereinzelte Freundens Tränen laufen meiner Wange hinunter. Auch wir schließen uns fest in die Arme. Wie sehr ich meine beste Freundin vermisst habe. „Ich bin so froh, dass du endlich hier in London bist!“, flüstere ich meiner Freundin zu. „Hey, süße nicht weinen! Sonst bin ich auch gleich dabei“, mahnt sie mich und wischt mir die Tränen aus dem Gesicht. „Ich habe dich so sehr vermisst!“, sage ich ihr und drücke sie ein weiteres Mal an mich.

Zu Haus angekommen, kochen wir schnell eine Kleinigkeit um Sam danach ins Bett zu legen. Zusammen sitzen wir mit einer Schüssel Quark und frischen Waldbeeren auf der Couch und quatschen. „Was du hast dich wirklich noch von Mark getrennt, bevor du geflogen bist?“, frage ich entsetzt, als sie mir die Neuigkeit erzählt hat. „Jap, es lief einfach nicht mehr so, wie es sein sollte und dann bringt es doch nichts mehr.“, antwortet sie mir lässig. Von Traurigkeit keine Spur. „Und ich habe gedacht, bei euch läuft es soooooo gut und ihr wärt Glücklich zusammen!“, gebe ich zurück.
Sie zuckt nur mit den Schultern und isst weiter an ihrem Quark. „Nun erzähl aber mal, wie es jetzt mit Louis läuft!“, fordert sie mich plötzlich ganz aufgeregt auf. Ich stöhne auf und finde meine Schale mit Quark plötzlich total interessant. „Na los, erzähl schon, ich habe einen Informationsrückstand von 12 Tagen!“, quetscht sie mich weiter aus. „Mensch Isi, da gibt es wirklich nicht viel zu erzählen, denn da läuft rein gar nichts.“, informiere ich sie etwas geknickt. Die Enttäuschung darüber überkommt mich mit ein Mal.

Verwirrt schaut sie mich an. „Keine Ahnung, ein Augenblick lang glaube ich, Louis Worte vor etwas mehr als zwei Wochen, währen wahr, also der Teil mit seinen Gefühlen und im nächsten Moment, habe ich das Gefühl von seiner Seite kommt da rein gar nichts!“, erkläre ich ihr. „Man Jill, vielleicht hast du ihm auch einfach nicht genug Signale gesendet und er glaubt bei dir wären die Gefühle nicht mehr so wie sie sein sollten.“, versucht sie mich aufzumuntern. „Seit ihr euch denn überhaupt noch nicht näher gekommen?“, will sie wissen. „Naja, eigentlich nicht. Wobei heute Mittag, hätten wir uns FAST geküsst!“, erzähle ich ihr enttäuschend und lege die Betonung auf fast. „Ja und wieso habt ihr nicht?“, bohrt sie weiter.

„Harry und Sam kamen plötzlich um die Ecke!“, erläutere ich ihr. „Och mäno! Aber vielleicht, solltest du dann mal in die Puschen kommen, wenn du noch Gefühle für ihn hast!“, schläft sie vor. Skeptisch schaue ich sie an. „Naja ich finde es eh, quatsch, dass immer der Junge oder der Mann den ersten Schritt machen muss. Jill, Scheiß drauf: SELBST IST DIE FRAU!“, gibt sie ernst von sich bevor sie sich nicht mehr halten kann und einen Lachkrampf bekommt.

Ihr Lachen ist ansteckend und ich kann mich noch nicht mal beruhigen als mein Handy vibriert und Louis mich anruft. Lachend gehe ich dran und melde mich bloß mit ein „Hey“ „Wow, bei euch scheint ja echt super Stimmung zu sein!“, bekomme ich als Antwort und muss noch mehr lachen. Wenn man vom Teufel spricht. „Also irgendwas sagt mir, ihr habt über mich geredet!“, kommt es nun wieder von ihm. Mit einmal höre ich auf zu lachen. „Louis, wie kommst du denn da drauf?“, frage ich ihn und hoffe er hört mein Sarkastischen Ton nicht raus. „Ach nur so. Habt ihr denn?“, fragt er noch mal nach. „Quatsch, also wirklich. Was denkst du denn von uns?“, versuche ich die Situation zu retten, was aber wahrscheinlich nicht wirklich funktioniert. Er hat mich sowas von durchschaut!

„Rufst du eigentlich aus einem bestimmten Grund an?“, frage ich noch mal „Naja ich wollte nur noch mal nachfragen, wie dass mit Morgen ist!“, antwortet er mir. Ups, ich hatte ganz vergessen meine beste Freundin zu fragen. „Warte mal kurz...“, sagte ich ihm und schaue Isi an. „Die Jungs lassen fragen, ob wir morgen Lust auf einen Filmeabend haben?“, frage ich sie schnell. „Meinst du nicht, wir sind morgen fix und alle, nachdem du mir London gezeigt hast?“, stellt sie die Gegenfrage.

Ich nicke nur und widme mich wieder meinem Handy und somit Louis. „Louis, wir wollen morgen den ganzen Tag London ein bisschen unsicher machen, Isi meint da bekommen wir abends dann nicht mehr viel vom Film mit.“, erkläre ich ihm. „Oh okay, dann vielleicht Übermorgen?!“, fragt er und ich höre Enttäuschung in seiner Stimme. „Ja vielleicht, ich melde mich morgen Abend, wenn wir wissen, was wir Übermorgen so vor haben.“, verspreche ich ihm. „Gut, dann viel Spaß heute noch und auch für Morgen, Gute Nacht!“, höre ich ihn noch bevor er auflegt. Ich habe noch nicht mal die Möglichkeit, ihm noch zu antworten.

Was war denn nun schon wieder los? Verwirrt schaue ich meine beste Freundin an. „Was denn los?“, fragt sie mich. Ich zucke mit den Schultern. „Ganz ehrlich? Ich habe keine Ahnung. Manchmal verstehe ich seine Launen einfach nicht!“, gebe ich als Antwort. Wir lassen das Thema Louis und Jungs allgemein fallen und quatschen noch über Gott und die Welt. „Was hältst du davon, wenn wir jetzt schlafen gehen, damit wir morgen Top Fit sind?“, frage ich Isi, nachdem ich mit schrecken feststellen musste, dass es schon wieder nach 1.00 Uhr morgens ist.

Gesagt getan, wir machen unten noch alles aus, bevor wir es uns oben gemütliche machen und schlafen.

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