«15» Aussprachen
Ich schaue in seine Richtung und sehe, dass er grade in diesem Moment mit Harry zusammen, den Hügel runterbrettert. Ich überlege, was ich ihm antworten soll. Wie von alleine Tippe ich schnell die Nachricht
Ach weiß nicht. Musste die kleine erst mal von Schokolade befreien. Ja ist glaube ich ne gute Idee kommst du zum Auto?
Schnell schicke ich die Nachricht ab, so das ich es mir nicht noch einmal andres Überlegen kann. Als ich kurze Zeit später sehe das Louis in unsere Richtung kommt, werde ich Nervös und frage mich was jetzt geschehen wird. Er ist schneller da, als mir eigentlich lieb ist. Ich habe irgendwie so ein schlechtes Gewissen, wegen meiner Aktion gestern, dass ich gar nicht weiß warum ich ein Gespräch überhaupt zugestimmt habe.
Als er am Auto ist, setzt er sich zu uns im Kofferraum.
Sam sitzt derweil auf mein Schoß und lehnt sich an mir an, während sie ihr Tee schlürft. Nach einer gefühlten Ewigkeit des Schweigens, setzte ich mit einem „Du“ an, allerdings stoppe ich, weil auch er zur selben Zeit angesetzt hat. Wir schauen uns an und er zeigt mir, dass ich anfangen soll.
„Das gestern tut mir Leid...“-„Nein Jill, muss es nicht. Du hattest mit allem was du gesagt hast recht. Vor zwei Jahren habe ich den wohl größten Fehler begangen, den ich jemals gemacht habe.
Nein eigentlich war der größte Fehler der, nicht zu kämpfen als ich dich verloren habe. Ich hab gedacht, wenn ich jetzt zu dir fahre, haust du mir das nächst beste ding an den Kopf. Ich wollt dir ein zwei Tage Zeit geben, aber aus den ein zwei Tagen wurden drei Wochen und mein Mut war weg.“, unterbricht er mich.
Er holte kurz Luft, ich wollte was erwidern, aber er zeigt mich mit einer Handbewegung das ich schweigen sollte. „Als ich nach Sage und schreibe sieben Wochen endlich meinen Mut gefunden habe, war's zu spät, denn ich habe weder dich noch deine Eltern angetroffen und mir wurde bewusst, dass ich dich verloren habe.“ Er schaut mir traurig in die Augen und ich senke schnell denn Blick, weil ich ihn noch nie traurig sehen konnte. Stille herrscht wieder zwischen uns bevor er fort fährt.
„Ich habe dich jeden Tag, wahnsinnig Doll vermisst. Du kannst dir gar nicht vorstellen wie sehr überhaupt. Weißt du, immer wenn ich bisher Liebeskummer hatte oder es mir schlecht ging, war meine beste Freundin an meiner Seite, hat mich aufgebaut, mich abgelenkt, war einfach da. Aber weil ich so egoistisch war, habe ich nicht nur meine Freundin verloren sondern gleich auch meine beste Freundin. Klar, ich hatte die Jungs, aber das war einfach nicht das selbe!“
Ich schaue ihn immer noch nicht an, weiß aber genau wovon er redet. Schon zum dritten Mal herrschte diese schreckliche Stille. Endlich habe ich meine Stimme und den Mut wieder gefunden und sah ihn direkt in die Augen. „Louis, glaub mir wenn jemand weiß wovon du redest, dann ich. Aber du kannst nicht verlangen, dass ich dir, mir nichts dir nichts verzeihe, nur weil dir klar geworden ist was du verbockt hast.“ Das „du“ Betone ich extra stark.
„Gott nein, dass verlange ich auch gar nicht von dir Jill. Mir ist klar, dass das nicht so einfach geht. Mir ist einfach nur ganz wichtig, dass du weißt wie Leid mir das alles tut und ich die Zeit zurückdrehen würde, wenn ich könnte“, erklärt er mir. „Das hast du jetzt schon zum mind. zweiten oder dritten mal gesagt“, zicke ich ihn plötzlich an. Was war denn jetzt schon wieder in mich gefahren? Ich hatte doch sonst nicht solche Stimmungsschwankungen.„Glaub mir ich würde es noch 10000 mal sagen, nur damit du mir glaubst!“, gibt er schnell von sich und grinst mich an. Ich schaute ihn nur an und auch mir schlich ein kleines Lächeln ins Gesicht. „Ja ich weiß!“, sage ich ihm und beobachte meine Tochter die kurz davor ist einzuschlafen. „Und tust du es denn?“, frag er mich Verwirrt schaue ich ihn an „Was?“ „Mir glauben, dass es mit Leid tut!“, hilft er mir auf die Sprünge. „Ach so. Mhm, ja irgendwie schon. Denke ich.“ „Denkst du? Ich kann es gerne noch mal sagen.“, schlägt er vor. Ich schüttle als Antwort nur mit dem Kopf und schaue wieder in seine Augen.
Plötzlich wird mir klar, dass Sam genau dieselben hat. Ich mein, klar er ist schließlich der Vater und ja ich habe immer gesagt, sie hat seine Augen, aber jetzt wo ich so direkt in seinen schaue, wird mir erst richtig bewusst, dass es da echt überhaupt kein Zweifel dran gibt. „Sie hat deine Augen“, höre ich mich sagen, senke ganz schnell wieder meinen Blick und beiße mir auf die Lippen. Als eine gefühlte Ewigkeit immer noch nichts von ihm kommt schaue ich wieder auf und sehe wie er mich still schweigend mustert. „Ich hatte nie vor, es dir zwischen Tür und Angel zu erzählen.“, flüstere ich leise. Immer noch keine Reaktion seiner seits. Also schwieg ich auch. Sam regte sich auf einmal, zwischen durch hatte ich ihr das Fläschchen aus der Hand genommen. Sie hat vielleicht grade mal 40 Minuten gedöst. Sie streckte sich und schaute zu mit auf. „Na Süße hast du gut geschlafen?“, frage ich sie. Sie knöttert ein wenig und ich setzte sie grade hin und drücke ihr einen Kuss auf die Wange, was sie zum Lächeln bringt. Ha, Mama ist halt die beste gute Laune Eintreiberin die es gibt! „Du hast glaub ich recht mit den Augen. Aber sie hat definitiv, deine Gesichtszüge und dein Lächeln.“, sagt mir mein Sitznachbar plötzlich leise, sodass ich mich ein wenig erschrecke. Ich schaue ihn nur lächelnd an. „Sie ist ziemlich süß, muss ich sagen.“, grinst er mich an. „Oh ja, die haben wir super hinbekommen.“, stimme ich ihm grinsend zu. „Erzähl mir was über sie.“, fordert er plötzlich von mir. „Was denn zum Beispiel?“,frage ich ihn. „Naja fangen wir mit ihrem Geburtstag an.“, schlägt er vor.
,,30. August.“ ,,Was? Das ist ja ein Tag nach Liam.“ Ich nicke nur. Sam deutet mir an das sie die Nase voll hat vom Herumsitzen und will runter. „Lass uns mal wieder in Richtung Hügel gehen, die Kleine wird ungeduldig.“, sage ich ihm. Wir stehen auf, schließen den Kofferraum und ich gebe Sam die Hand. „Seit wann läuft sie“, fragt er nun interessiert. „Richtig, alleine seit heute. Mit Hilfe seit etwa drei einhalb Wochen.“ „Ihr erstes Wort?“, will er von mir wissen. „Mummy, mit etwa 10 Monaten. Dann Lukke. Ommi. Tüsch und Alo. Hasi. Neuerdings, sagt sie auch halbe bis ganze Sätze, allerdings muss man manchmal viel Fantasie haben um da hinter zu kommen.“, erzähle ich stolz.
„Und dieser Luke, ist dein neuer Freund?“, fragt er vorsichtig. „Nein mein Zwillingsbruder. Aber die Geschichte erzähle ich Dir vielleicht ein andres Mal.“
Mittlerweile waren wir wieder am Hügel angekommen. Als mich Louis plötzlich am Handgelenk festhält.
„Hör zu, bevor wir zu den anderen stoßen muss ich dir noch was sagen. Ich habe nie aufgehört habe dich zu Lieben.", er schaut mich ernst an und fährt schnell fort. ,,Ich mein das Ernst Und ich weiß wenn ich dich jetzt fragen würde wie es bei dir aussieht, würdest du zu 99,99% eh lügen, deshalb mache ich es erst gar nicht. Glaub mir das letzte was ich will ist dich zu drängen oder sonst was. Aber wenn ich merke, dass bei Dir auch nur ansatzweise noch irgendwo Gefühle für mich sind, werde ich um dich kämpfen und alles daran setzen dich zurück zu gewinnen! Wenn da keine Gefühle mehr sind oder ich sie nicht vernünftig deute, dann ist es für mich auch ok, aber ich will für dich und die kleine da sein. Ja ich weiß, du meintest ihr kommt allein klar, aber schließ mich BITTE nicht aus euer Leben aus.“
Ich starre ihn einfach nur an. Unfähig etwas zu erwiderten. Dann dreht er sich um und geht in schnellen Schritten Richtung, den anderen. Unschlüssig stehe ich mit Sam an ihrem Schlitten, als mich plötzlich Harrys Stimme wiederholt.
„Alles Okay?“, fragt er mich vorsichtig. Ob ihm aufgefallen ist, dass ich Louis die ganze Zeit hinterhergestarrt habe? Als Antwort gebe ich nur ein nicken zurück.
„Und was ist jetzt, kommt ihr mit fahren?“, fragt er mich. „Ich bin mir immer noch nicht sicher ob, dass was für Sam ist, immerhin ist sie 16 Monate!“, gebe ich ihm meine Bedenken zu hören und nehme meine Tochter auf den Arm. Fies grinst er mich an. „Ach komm hat da etwa jemand Angst? Ihr müsst ja auch nicht von ganz oben fahren.“ Empört schaue ich ihn an und gehe samt meiner Tochter und den Schlitten den Hügel hinauf. Ich drehe mich noch mal um und strecke dem Lockenkopf die Zunge raus. Sam macht es mir lustigerweise nach. Auf halber Höhe angekommen, setze ich mich mit der kleinen auf den Schlitten und fahre den Hügel runter.
Sam scheint es zu gefallen, denn sie lacht und quickt die gesamte Strecke. Die anderen, die solange gewartet haben, bis wir unten sind, wahrscheinlich um nicht mit uns zusammenzustoßen, kommen nun auch alle runter gefahren. Niall der als erster unten ist guckt mich bittend an. „Darf ich BITTE auch mal mit der kleinen fahren??“, fragt er mich. „Klar aber du musst bitte gut aufpassen!“, sage ich ihm.
Er nickt nur freudestrahlend und hält der Kleine eine Hand hin. Sie schaut mich mit großen Augen an und ich nicke ihr aufmunternd zu. „Na los, kleine komm mit Onkel Niall, Schlittenfahren!“, sagt er ihr und geht ein wenig in die Hocke. Ich gebe ihr einen kleinen Stups, sodass sie nach Nialls Hand greift und mit ihm mitgeht.
Während die anderen Niall, der Sam bereits auf den Schlitten gesetzt hat folgen, bleibe ich unten und setze mich auf unseren Schlitten.
„Was los Jill. Willst du nicht mehr?“ fragt mich Louis, als hätte er die letzten Wort vorhin gar gesagt. „Nee du, dann müsste ich ja alleine fahren.“, antworte ich ihm.
Erst sieht es so aus als würde er den anderen Folgen, dreht sich aber auf halben Weg wieder um und kommt zu mir zurück. „Wäre es ok, wenn ich mich zu dir setzte?“, fragt er schüchtern. Ich nicke nur stumm und schaue wie Niall, Sam den Hügel hoch zieht und sie dabei sichtlich viel Spaß hat. Schweigend sitzen wir nebeneinander und schauen den anderen zu. Als Niall mit Sam unten angekommen ist und er sie auf ihre Füße stellt, kommt sie lachend zu mir angelaufen. Ich schließe sie kurz in die Arme und schaue sie an. „Und war es lustig mit Niall?“, frage ich sie und bekomme daraufhin ein nicken. Louis beobachtet uns grinsend, schweigt aber weiterhin.
„Komm kleine gleich noch mal“, ruft nun Harry und streckt ihr seine Hand hin. „Ich darf doch auch mit ihr fahren oder bitte?“, bettelnd schaut er mich an. „Klar nur zu, aber pass auf.“, warne ich ihm, woraufhin er in die Hocke geht „Na magst du auch mit mir fahren gehen.“ Erst schaut sie mich wieder mit ihren großen Augen an und als ich ihr erneut aufmunternd zunicke, strahlt sie Harry an und geht zu ihm. Er setzt sie wie Niall vorhin auf den Schlitzen und zieht sie hoch. Nach Harry, fährt auch Liam und Zayn mit der kleinen.
Ich nehme all mein Mut zusammen und schaue Louis an, mal schauen ob er es vorhin ernst meinte und wirklich Teil unseres Leben werden will. „Magst du nicht auch mal mit deiner Tochter fahren“, frage ich ihn und schaue ihn erwartungsvoll an. „Eigentlich schon“, gibt er nachdenklich von sich. „Aber?“
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