«1» Neu Anfang

Ich stehe im Eingang meiner neuen Wohnung, welche ich mir ab heute mit Samantha, meinem Zwillingsbruder und seiner Verlobten teilen werde. Unsere Wohnung ist groß und hell. Sie geht über zwei Etagen und hat eine riesige Terrassen, welche einen grandiosen Ausblick auf London bietet.

Auf der unteren Etage befindet sich ein großes Wohnzimmer, wo eine große beige Eckcouch, welche uns hoffentlich einige gemütliche Abende verursacht wird steht, welcher der Mittelpunkt der Wohnung ist. Von dort aus kommt man sowohl in die geräumige Küche, als auch auf die Terrasse, in das größte von zwei Badezimmern und die beiden Schlafzimmer die Luke und Nikki bewohnen. Ursprünglich wurde die Wohnung von Nikki, Luke und zwei weiteren Freunde der beiden als WG genutzt. Die beiden Burschen, die vor Samantha und mir die obere Etage, bestehend aus einem großen und ein kleineres Schlafzimmer sowie ein kleines Bad, bewohnten sind ins Ausland gegangen. Für die zwei übrig gebliebenen, wäre die Wohnung zu groß und zu teuer geworden und so habe ich meine Koffer gepackt, Samantha geschnappt und bin nun wieder in London gezogen.

Allerdings nicht um meinen Bruder auf der Tasche zu legen, ganz im Gegenteil ich arbeite mit einem jungen Autor zusammen, welcher ein Buch über den Zoo in London schreibt. Mein erster Gedanke: Wie einfallslos! Ich mein, wer schreibt denn ein Buch über ein Zoo? Als ich aber das Angebot bekommen habe, für dieses Buch, die Fotos zu schießen, und zwar nicht nur ein oder zwei sondern den kompletten Zoo in verschiedenen Blickwinkel, damit die Leser dieses Buches auch einen perfekten Einblick haben, war ich dann doch anderer Meinung. Immerhin ist das meine Chance als Fotografin Fuß zu fassen und auch die Bezahlung ist ganz gut.

Da ich eigentlich nur fürs Fotografieren in dem Zoo muss und selbst da, wäre es kein Problem Sam mit zunehmen ist mir die Entscheidung den Job anzunehmen ziemlich Leicht gefallen. Wenn es dann mal nicht klappen sollte, dass ich die kleine mitnehmen kann, muss eben ihr Onkel in den sauren Apfel beißen und für ein paar Stunden auf sie auf passen, allerdings weiß ich das er es sehr gerne macht, was noch ein Grund mehr für den Umzug nach London gewesen ist.

Als ich die Hauptstadt hinter mir gelassen habe dachte ich nicht, dass es mich jemals wieder hier her zieht. Doch der gute Job und mein Zwillingbruder haben mich wieder her gelockt. Luke ist vor 6 Monaten nach London gezogen um hier sein Veterinärmedizinstudium zu beenden. Er fehlte mir ungemein und auch die Unterstützung bei Sam fehlte. Nicht das ich nicht gut alleine zu Recht gekommen bin, schließlich hat unsere Mum mich auch zu 100% unterstützt, aber es war nicht dasselbe......

Hinter mir kommt eine stöhnender Luke mit zwei Koffern rein. „Habt ihr Steine von der Farm mit eingepackt, oder warum sind die Koffer so schwer?"
„Man Luke, du bist einfach nichts mehr gewohnt, so ist das!" antworte ich ihm und boxe ihn gegen die Schulter. Er murrt vor sich hin und geht grade Wegs an mir und Sam vorbei nach oben. Ich nehme meine kleine Maus aus ihrem Sitz und setze mich mit ihr zusammen aufs Sofa. Sie ist jetzt 15 Monate alt.und nicht nur mein Liebling. Sie hatte sich in null Komma nix ein Platz in die Herzen ihrer Großeltern, ihres Onkels und allen anderen Verwandten und Bekannten gesichert. Mit ihrem Vater habe ich kein Kontakt mehr, denn als ich London, wegen der Trennung, verlassen habe, wusste ich nicht das ich schwanger war und in den letzten fast 2 Jahren habe ich jeglichen Kontakt zu ihn vermieden - und wir sind auch ganz gut ohne ihn ausgekommen!

Ich habe gar nicht gemerkt wie sich Luke mit aufs Sofa gepflanzt hat. Er breitet sein Arme in Richtung meiner Tochter aus und Ehe ich mich versehe hat sie in die Arme ihres (einzigen) Lieblingsonkel gewechselt. Ich lehne mich am mein Zwilling und seufzte.

„Ich bin so froh euch zwei endlich hier zu haben" „Mhm" ist das einzige was ich darauf antworte. „Was ist los?", will er von mir wissen. Ich zucke mit dem Schultern. „Was mach ich wenn ich IHM oder einen der andern über den Weg laufe?"
„Mich anrufen, dann komm ich und verhau ihn!" gibt Luke als Antwort und grinst mich an. Kann er mich denn nicht einmal ernst nehmen? Ich habe vor allem in den ersten Wochen alles versucht, ihn und alle Leute die mit ihm in Verbindung stehen erfolgreich gemieden und will jetzt nicht unbedingt, dass sich das jetzt ändert.

„Mensch Luke ich meins ernst" „Mensch Jill, du glaubst doch nicht im ernst, dass du ihm hier in London über den weg läufst? Die Stadt ist so groß und die Wahrscheinlichkeit steht 1 zu 1000000" Na hoffentlich behält mein Bruder recht und wenn nicht, mache ich das was ich am besten kann: Weglaufen!

«Flashback»

Nervös läuft Louis immer wieder auf und ab und fährt sich mit der Hand durch die Haare.
„Mensch Louis was ist den Los? Du bist ja ganz wibbelig" Er setzt sich neben mich und schaut mich ernst an „Jill, dass Management ist nicht grade begeistert von unsere Beziehungen", erklärt er mir. Ich ziehe die Augenbrauen zusammen. „Soll heißen?"
Wir sind mittlerweile schon etwas mehr als 8 Monate zusammen, kennen uns aber schon seit dem Sandkasten. Aus beste Freunde wurde die große Liebe und auch als er sich entschloss hat zu x-Faktor zu gehen, habe ich ihm unterstützt wo ich nur konnte. Mit der Band läuft es nun richtig gut und ich hab mir unser erstes Wiedersehen nach 1 Monat echt anders vorgestellt.

Ich will hier in London zur Uni gehen, damit wir in seiner knapp bemessenen Freizeit, so viel Zeit zu zweit verbringen können wie es nun mal geht. Da ich mich mit den Jungs von Anfang an Super verstanden habe, kann ich bis ich ewas Eigenes gefunden habe, hier bei ihnen wohnen.

So kommt es das ich mit meinen Freund, der anscheint etwas durcheinander ist, auf der Terrasse sitze und immer noch ziemlich Ahnungslos bin, was er mir eigentlich sagen will. „Ach ich weiß auch nicht. Die meinten das es nicht gut fürs Image sei und das sie jemand anderes an meiner Seite sehn oder so", druckst er herum. Skeptisch schaue ich ihn an, denn so wirklich verstehen, was er nun von mir will kann ich nicht. „Also es wäre ja nur für die Öffentlichkeit. Es wäre nur gespielt und so..." Habe ich mich jetzt verhört?
„Wow Louis, du willst mir jetzt doch nicht sagen, dass du diesen quatsch zugestimmt hast?" fragt ich ihn skeptisch. „Nein, natürlich nicht, aber ich soll drüber nachdenken." - „Ah und was denkst du drüber?"

„Naja weißt du, es wäre ja nicht echt und so...." - „Wenn du noch einmal und so sagt, setzt es was.", unterbreche ich ihn. Mittlerweile bin ich aufgestanden und echt sauer, er will sich also allen Ernstes auf die dämliche Idee einlassen?
„Ah also heißt das ich muss dich, demnächst nicht nur mit zig Fans teilen sondern auch mit deiner Fakefreundin? Hast du eigentlich mal dran gedacht, dass wir zwei nicht mehr zusammen raus können? Weil möglicherweise irgendein Affe ein Foto macht und so Gerüchte entstehen?", frage ich ihn, denn ich bin mir nicht wirklich sicher, ob er sich wirklich Gedanken darüber gemacht hat, was das für uns bedeuten würde. „Naja, Jill weißt du..." Wieder lasse ich ihn nicht aussprechen „Im ernst wenn du da zustimmst, war's das. Ich hab nämlich kein Bock auf solche Spielchen."
Mittlerweile haben sich tränen in meinen Augen gebildet und auch Louis sieht nicht viel besser aus.

„Ich bin müde von der Fahrt, ich leg mich was hin." Ohne eine Antwort abzuwarten gehe ich wieder rein, an den anderen Jungs vorbei und direkt auf mein momentanes Zimmer. Dort angekommen fließen die Tränen schon in Strömen und ich lege mich auf mein Bett. Mein Gesicht presse ich auf das Kissen und mir entweichen ein/zwei Wutschreie. So hatte ich mir das definitiv nicht vorgestellt! Es sollte doch alles besser werden. Wir wollten so viel Zeit nachholen und uns einfach eine schöne Zeit mach und uns nicht nach fünf Minuten streiten.

Mit der Zeit muss ich eingeschlafen sein, denn ein leises klopfen weckte mich. Verschlafen setzte ich mich auf, als Zayn das Zimmer mit einem Tablett in der Hand, wo Brote und eine dampfende Tasse Tee drauf stehen, betritt. Abgesehen von Louis, verstehe ich mich mit ihm am besten. Man kann schon sagen, dass er hier mein bester Freund ist. Das Tablett stellte er ab und setzt sich zu mir aufs Bett.

„Wenn du reden willst....." Schnell schüttle ich den Kopf, denn nach reden ist mir überhaupt nicht zu Mute. So sitzen wir einfach eine Zeitlang nebeneinander und schweigen, während ich den Tee schlürfe. Appetit habe ich nicht, der isr mir sichtlich vergangen.

„Was sagt ihr denn eigentlich zu der ganzen Sache?" breche ich plötzlich die stille. „Es ist eure Entscheidung, egal wie sie aussieht, wir stehen hinter euch. Aber weißt du, ihr zwei liebt euch, ihr bekommt das schon wieder hin.", antwortet er mir. Ein schwaches lächeln bildete sich in meinem Gesicht. Ich lehnte mein Kopf an Zayns Schulter und wünsche mir, eigentlich, Louis neben mir. Gemein, aber ER ist nun mal mein Freund, auch wenn er manchmal ein echter Idiot ist.

In den darauffolgenden Tagen hat keiner mehr ein Wort über das Thema verloren. Louis hat mich am Morgen nach unserer Auseinandersetzung mit Frühstück am Bett, sowie eine Entschuldigung und eine Liebeserklärung, überrascht. Ich habe gedacht, wir sind einer Meinung, weswegen ich das Thema nicht weiter angesprochen habe.

Ein Fehler, wie sich drei Wochen später heraus stellt. Die Jungs sind für ein paar Tage in Amerika und ich komme grade von einer Wohnungsbesichtigung als mir am Kiosk eine Zeitschrift ins Auge fällt. Die Schlagzeile und das dazugehörige Foto rauben mir fast den Atem. Wie Hypnotisiert kaufe ich die Zeitschrift, steckt sie ohne weiter zu lesen in meine Tasche und renne nach Hause. Dort angekommen schmeisse ich meine Jacke in die Ecke und setzte mich auf die Couch.

Mit zittrigen Händen nehme ich die Zeitschrift wieder aus meiner Tasche und starre auf die Schlagzeile:

Schnuckelchen Louis Tomlinson vergeben?
D

er 19.Jährige One Direction Sänger, wurde am Samstagnachmittag in New York, Händchenhaltend mir einer, noch unbekannten Brünette gesichtet. Die beiden wirkten sehr vertraut. Mehr auf s.13.


Unter der Schlagzeile ist ein großes Foto des Händchenhaltende "Pärchen".
Mir wird schlecht und Tränen sammeln sich in meinen Augen. Ich fühle mich Hintergangen und Betrogen, Belogen und Verarscht. Wie kann er mir sowas nur antun
Dann auch noch ohne nochmal mit mir drüber gesprochen zu haben? Bin ich ihm wirklich so egal?

Ich nehme mein Handy in die Hand und wähle seine Nummer, lösche sie aber wieder und tippe stattdessen eine andere ein. Keine zwei Sekunden nimmt die von mir verlangte Person ab „Isi?" Meine beste Freundin hat noch nicht mal die Chance sich zu melden oder mir zu antworten „Kannst du mich heut Abend vom Bahnhof abholen? Ich muss hier unbedingt weg!" „Äh klar, Jill. Ist irgendwas passiert." Tränen rennen schon ohne halt über meine Wangen und ich schniefe einmal kurz bevor ich ihr antwortete „Erzähl ich dir später, ja? Ich muss jetzt schnell packen, denn ich will hier weg sein bevor die anderen wieder da sind."

Während ich das sagte, laufe ich die Treppen zu meinem Zimmer hoch. Ich legt schnell auf und hole meinen Koffer unterm Bett hervor. Ich schmeisse all meine Klamotten wahllos rein und hoffe das alles passt. Als ich meine Sachen alle verstaut habe, gehe ich noch mal in Louis Zimmer, dort hatte ich auch noch ein paar Kleidungsstücke. Ich stopfe sie in meine Umhängetasche und packe meinen Laptop, welcher auf seinen Schreibtisch steht ebenfalls ein. Mir fällt ein eingerahmtes Fotos von uns zwei auf, welches auf sein Nachtschränkchen steht. Ich nehme es in die Hand und betrachte es einige Minuten. Es ist vor gut zwei Monaten im Garten seiner Mutter entstanden. Wir sehen darauf so glücklich aus und waren es auch.

Die Trauer ist plötzlich verflogen und Wut breite sich in mir aus. Wie konnte es nur soweit kommen? Wie kann Louis so eine Aktion hinter meinen Rücken durchführen? Ich schmeisse das Foto gegen die gegenüber liegende Wand. Der Glasrahmen zersprigt in tausend Einzelteile, aber es ist mir egal - das selbe hat er schließlich auch mit keinem Herzen gemacht, als er mit dieser Tussi Händchen haltend durch New York gelaufen ist.

Ich schnappe mir meine Koffer, die Umhängetasche und mein Laptop und stampfe wütend die Treppe runter. Ich hoffe alles eingepackt zu haben und wenn nicht kann Louis mit den Sachen wer weiß was machen. Unten angekommen rufe ich mir ein Taxi. Während des Wartens, mache ich meinen Haustürschlüssel von meinem Schlüsselbund ab. Ich nehme die Zeitschrift und ein Edding und schreibe groß und breit ARSCH**** drauf. Ich lege die Zeitschrift, mit Schlüssel auf den Boden im Eingangsbereich, dort wo es sofort aufällt.

Ich nehme meine Sachen und schliße die Tür hinter mir. Das Taxi fährt mich zum Bahnhof und ich bekomme grade noch den Zug. Kurz schreibe ich Isi eine SMS, wann ich da bin, um dann mein Handy auszuschalten. Die Fahrt dauert 4 Stunden und als sich die Wut wieder etwas verflüchtigt hat, breitet sich die Trauer immer mehr aus. Leise fliessen Tränen meine Wange runter. Mir ist es egal, ob mich andere Fahrgäste anstarren. Am Heimatbahnhof angekommen, wartet schon meine beste Freundin auf mich, um mich direkt in die Arme zu schließen. Wortlos gehen wir gemeinsam zu ihrem Auto. Es brauchen nicht viele Worte, um ihr mitzuteilen wie schlecht es mir geht. Wahrscheinlich hat sie ebenfalls schon die Nachrichten verfolgt, denn im Auto wartet schon eine Einkaufstüte voll mit Süßkram und Eis. Schnell verstauen wir mein Gepäck und fahren zu mir nach Hause. Meine Eltern sind noch einen Tag im Urlaub, so haben wir noch ein bisschen Sturmfrei. Daheim angekommen pflanzen wir uns mit Schokoeis aufs Sofa und ich erzähle ihr unter Tränen die komplette Story. Isi hört mir zu, tröstet mich und nimmt mich in die Arme.

„Und du bist einfach so abgehauen?" Ich bringe nur ein nicken zu Stande. Wir reden die ganze Nacht und sie versucht mich dazu zu überreden wesentlich noch mal mit ihm zu sprechen, mit anzuhören was was er dazu zu sagen hat, aber ich will nicht und nehme mir vor, nie wieder auch nur ein Wort mit ihm zu wechseln.

«Flashback Ende»

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