Kapitel 8 ~ Streit und Angebot

Xenia P.O.V.

Kaum hatten diese Worte meinen Mund verlassen, löste sich der Käfig in Luft auf und ich war endlich wieder frei. Alle Blicke lagen auf mir und ich wollte gerade zu der Direktorin, als mich jemand am Arm packte und mich zu sich herum wirbelte. Ich sah sofort in braune Augen....

"Du blutest leicht", sagte er und zog meinen rechten Arm zu sich.

"Stell dir vor: ein beschissener Alpha musste ja unbedingt seine Kralle in meinen Unterarm rammen! Da kommt es nun mal vor das man blutet!", zischte ich ihn an und riss meinem Arm von ihm los.

"Und mir musste eine scheiß Jägerin mit dieser scheiß Waffe einen Schnitt auf den Rücken verpassen!", konterte er zurück.

"Tja, ich dachte du wolltest der Kleinen den Arsch versohlen", sagte ich und lächelte ihn triumphierend an.

"Achja, das wird ne schöne Narbe auf deinem Rücken", fügte ich noch hinzu.

"Na super!"

"Sei froh das ich dich am Rücken getroffen und dir nicht deinen Kopf abgehakt habe!", sagte ich mit einem amüsierten Unterton.

"Wie gütig von dir!"

"Finde ich auch", sagte ich mit einem Grinsen im Gesicht und drehte mich um, um Mrs. Lawson zu folgen.

"Miststück!", rief er mir hinterher.

"Du mich auch!", antwortete ich ohne mich umzudrehen und zeigte diesem arroganten Idioten den Mittelfinger.

Jacob P.O.V.

Dieses Mädchen! Na gut eher Frau!

Wie kann man nur so zickig sein und trotzdem so unwiderstehlich?!

Das sollte verboten werden!

Aber so leicht gebe ich bei der Kleinen echt nicht auf....

"Wie lange willst du ihr eigentlich noch hinterher sehen?", sagte Jason.

"Was willst du denn jetzt?", zischte ich ihn an.

"Ich habe doch gesagt, das sie dir gefallen wird. Ich kenne dich halt zu gut Jacob!", sagte Alec.

"Pass aber auf, die Kleine weiß sich zu wehren, nachher hakt sie dir doch noch den Kopf ab", sagte Tarvis lachend. "Aber von der Bettkante würde ich sie auch nicht stoßen", fügte er noch hinzu.

"Was hast du gerade gesagt?!", sagte ich drohend und hob ihn am Kragen hoch. Mein Rücken tut zwar weh, aber das ist mir gerade total egal!

"Ich sag dir jetzt mal was Travis! Lass die Finger von ihr!", schrie ich ihn an.

"Weil sie dir gehört oder was?! Soviel ich mitbekommen habe, war sie nicht gerade nett zu dir und dich angeschmachtet wie alle anderen Weiber hat sie auch nicht!", gab er selbstbewusst zurück.

"Ey Jungs! Ganz ruhig! Sie ist gerade mal seid ein paar Stunden hier und schon streitet ihr euch um sie?! Findet ihr nicht das Xenia selbst entscheiden sollte?", sagte Alec und versuchte uns auseinander zu bringen.

"Du hast Recht", sagte ich und ließ Travis los.

"Wir können ja eine Wette abschließen, wen sie von uns Beiden an sich rann lässt, wird der neue Alpha!", sagte Travis.

"Ach da willst du drauf hinaus! Vergiss es Travis! Das mit dem Alpha sein wird vererbt und ich bin der Einzige der dieses Gen von uns hat! Sonst wäre ich ja auch nicht größer als du! Abgeben kann und will ich das nicht! Ich kämpfe um das was ich will und dazu brauch ich keine Wette!", hielt ich eine kleine ehrliche Rede.

Und mit diesen Worten war dieses Gespräch auch für mich beendet! Ich sah mein Rudel nochmal der Reihe nach an und ging dann aus der Turnhalle.

Ich wollte gerade die Treppe hoch, als ich gerufen wurde.

"Hey Jacob warte doch mal!"

Ich blieb auch nur stehen, weil es die Stimme meines Besten Freundes Alec war.

"Ja?", fragte ich und drehte mich um.

"Xenia hat es dir echt angetan oder?", fragte er.

Ich nickte stumm.

"Das was du zu Travis gesagt hast, ist das Richtige! Du bekommst sie auch so"

"Bist du dir da sicher?", fragte ich unsicher.

"Wir schaffen das zusammen! Du hast bis jetzt jedes Mädchen umgehauen, also wieso sollte es bei ihr anders sein?", sagte er lachend und legte einen Arm um mich. Gemeinsam gingen wir hoch in unser Zimmer.

Xenia P.O.V.

Kaum war ich um die Ecke verschwunden, lief ich fast in Mrs. Lawson rein.

"Ich dachte mir, ich warte auf dich. Du kennst dich immerhin hier nicht aus", sagte sie und lächelte mich an. Wieso habe ich das Gefühl, das sie dieses Gespräch mitbekommen hat?!

"Ehm...Danke. Also wo ist jetzt ihr Büro?"

"Du hast es ja ziemlich eilig", sagte sie und ging voraus.

"Ja, immerhin geht es jetzt darum, was in der Zukunft mit mir passiert, also will ich auch so schnell es geht wissen, was Sache ist", sagte ich und lief ihr hinterher.

Sie sagte nichts mehr dazu. Plötzlich blieben wir vor einer Wand stehen. Wieso sind wir denn jetzt hier stehen geblieben?

Mrs. Lawson ging auf die Wand zu und öffnete eine Tür. Ich könnte schwören da war vorher keine Tür!

Sie hielt mir die Tür auf und machte mit der Hand eine Geste, das ich eintreten soll. Ich ging zur Tür und sah sie mir unauffällig an. Doch da ist tatsächlich eine Klinke, die aber nur beim näheren heran gehen auffällt!

Das Büro war viel größer als ich es mir vorgestellt hatte. Überall waren Schränke und in der Mitte stand ein riesiger Schreibtisch, der vorne 2 Sessel hatte und dahinter einen Größeren. Ein Art Terrasse gab es auch. Wie ich erkennen konnte stand auf einem Regel eine Kaffeemaschine. Rechts von mir war eine Sitzecke mit einer Couch, einem kleinen Tisch und einem Diwan.

"Setzt dich doch", sagte sie und deutete auf die Sessel bei ihrem Schreibtisch.

Ich ging zögerlich darauf zu und ließ mich in den unglaublich bequemen Sessel fallen.

Anstatt das sie sich jetzt gegenüber von mir hinsetzte, kramte sie in einem kleineren Schrank rum.

"Wo hab ich denn noch gleich? Ahh da ist er ja!", sagte sie und holte einen Verbandskasten hervor.

Mit dem Verbandskasten in der Hand kam sie auf mich zu und stellte ihn auf den Schreibtisch ab.

"Darf ich?", fragte sie höflich und ich reichte ihr beide Arme.

"Der linke Unterarm sieht nicht besonders schlimm aus, das reicht wenn wir ihn eincremen, aber dein rechter Arm blutet immer noch leicht, den müssen wir dringend verbinden um die Blutung zu stoppen. Du darfst nicht noch mehr Blut verlieren", sagte sie und suchte in dem Verbandskasten nach etwas.

Sie nahm eine Creme und einen Verband raus. Sie cremte meinen linken Arm ein und bei dem Rechten machte sie einen Druckverband.

"Das hätten wir. Am besten du nimmst diese Creme mit und cremst beide Arme jeden Tag 2 mal ein. Natürlich erst wenn die Blutung gestoppt ist", sagte sie und setzte sich jetzt gegenüber von mir.

"Vielen Dank, aber das wäre doch nicht nötig gewesen", sagte ich.

"Doch, genau das war es. Kommen wir zu dem Angebot was ich dir machen möchte...", fing sie an und wartete darauf das ich ihr aufmerksam zuhöre.

"Deine Kampftechnik ist äußerst beeindruckend, Xenia. Du wärst eine totale Bereicherung für unsere Schule, nicht nur im Kampfunterricht, ich glaube in allen Unterrichtsfächern wärst du eine große Hilfe. Du könntest uns bei der Verteidigung helfen und uns erzählen was die Jäger über die verschiedenen Arten von uns übernatürlichen Wesen wissen", erzählte sie weiter, aber ich unterbrach sie:

"Ich weiß nicht so recht, die Jäger sind bzw. waren meine Familie und jetzt soll ich das ganze Wissen verraten?"

"Du musst uns natürlich nicht alles sagen, wenn du dich dabei unwohl fühlst. Aber es wäre schön wenn du dies möglich machen könntest..."

"Wie stellen Sie sich das eigentlich vor? Ich meine, ich bin ein einfacher Mensch der von Beruf her Jägerin war/ist/was auch immer. Ich habe keine übernatürlichen Fähigkeiten, was sollte ich dann auf dieser Akademie?"

"Du bist kein einfacher Mensch Xenia. Du bist einzigartig, von dir geht eine, mir unbekannte, Kraft aus und es ist nicht schlimm das du keine übernatürlichen Fähigkeiten hast, du würdest hier ganz normal zur Schule gehen und an dem Unterricht, wo es um die einzelnen Fähigkeiten geht, würdest du ebenfalls teilnehmen und ihn auf deine Weise bereichern. Das alles hat nur einen großen Harken: Du darfst keinen Schüler dieser Schule umbringen oder verletzten. Am Besten ist es auch wenn du erst mal das Schulgebäude nicht verlässt. Versprichst du mir, das du in Frieden mit den anderen Schülern zusammen leben wirst?"

"Ich verspreche es, aber was ist mit meinen Sachen?", sagte ich nach längerem Überlegen.

"Das ist kein Problem. Hier; schreib einen Brief an die restlichen Jäger, in denen du allerdings nichts hiervon erzählst und dann werde ich ihn mit deiner Hilfe auf dein Bett und deine Sachen hier her zaubern, was aber ein bisschen dauern könnte"

"Und woher wissen Sie wo die Jäger sich aufhalten?", fragte ich skeptisch.

"Das weiß ich nicht, aber deine Erinnerungen werden mir den Ort zeigen"

"Es tut mir leid, aber ich werde nicht verraten wo das Hauptquartier von The Black Hunters ist", sagte ich fest entschlossen.

"Nein, so meinte ich das nicht. Das einzige was du tun musst, ist an dein Zimmer zu denken und ich werde es dann leer zaubern und deinen Brief auf dein Bett legen. Ich werde nicht erfahren von wo genau ich das weggezaubert habe, ich sehe nur dein Zimmer", sagte sie ruhig.

"Okay"

"Also nimmst du mein Angebot an, eine Schülerin von der Hidden-World-Academy zu werden?", fragte sie mich und hielt mir die Hand hin.

"Ja, ich nehme das Angebot an", sagte ich und schlug ein.

Hoffentlich war es die richtige Entscheidung.....

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