Kapitel 32 ~ Mein Platz
Xenia P.O.V.
"Xenia aufstehen!", rief jemand neben mir.
"Nur noch 5 Minuten", murmelte ich leise und drehte mich auf die andere Seite.
"Xenia Steh jetzt auf!"
Plötzlich wurde mir meine Decke weggezogen.
"Was zum-", sagte ich sauer und öffnete meine Augen.
Vor mir stand eine amüsierte Leonie.
"Man Leo! Was soll denn der scheiß?!", fragte ich genervt.
"Wir wollten heute shoppen gehen schon vergessen?", sagte Leo und grinste mich an.
"Na toll und das auch noch so früh", murmelte ich müde und kuschelte mich tiefer in meine Kissen.
"Was können wir denn dafür, wenn du nachts irgendwas treibst, anstatt zu schlafen"
Erschrocken riss ich meine Augen auf.
"Was?", hauchte ich fassungslos.
"Ich weiß zwar nicht wo du warst, aber ich hab dich gehört, als du wieder gekommen bist"
"Ehm...also...ich war nur kurz frische Luft schnappen", stotterte ich.
Leonie zog fragend ihre Augenbrauen hoch und sah mich mit diesem Ich-glaube-dir-kein-Wort-Blick an. Ich sah schüchtern zu Boden und schwieg, bis Leonie die Stille brach und zu meinem Glück nicht weiter darauf einging, wo ich die Nacht gewesen war:
"Na los, mach dich fertig! Wir wollen in einer Stunde los", sagte Leonie dann grinsend und setzte sich an ihren Schreibtisch.
Ich schnaufte genervt und schwang dann ein Bein nach dem anderen aus dem Bett.
"Sag mal Nia, was ist das eigentlich für ein Buch auf deinem Schreibtisch?", fragte sie, als ich auf das Bad zu trottete.
"Was?", fragte ich verwirrt und drehte mich um.
Ich sah zu meinem Schreibtisch und bemerkte was sie meinte.
"Ach das, das ist so ein Buch über übernatürliche Wesen, was ich bei The Black Hunters angefertigt habe", antwortete ich Schulter zuckend und ging dann ins Bad.
Im Bad angekommen zog ich mich aus und hüpfte schnell unter die Dusche.
Nach dem ich geduscht hatte, wickelte ich ein großes Handtuch um meinen Körper und ging zurück ins Zimmer um mich anzuziehen.
"Wir gehen aber vorher noch frühstücken oder?", fragte ich, während ich in meinem Schrank nach etwas passendes zum anziehen suchte.
"Natürlich", antwortete Leo und stellte sich zu mir.
Nach kurzem überlegen und mit Leonies Unterstützung, entschied ich mich für eine blaue Jeans, ein schwarzes Top und darüber zog ich ein schwarz weiß kariertes Hemd. Dann noch schwarze Doc Martens und mein Outfit war komplett.
Ich ging zurück ins Badezimmer wo ich mich dezent schminkte. Naja was heißt dezent, ich benutze ein bisschen Make up, Puder, Concealer, Abdeckstift, Kajal, Eyeliner und Mascara, sowie einen roten Lippenstift.
Meine Haare föhnte ich trocken und ließ sie in meinen leichten Naturlocken über meine Schultern fallen.
Ich sah mich nochmal kurz im Spiegel an, ehe ich zurück zu Leonie ging.
"Wir können los", sagte ich und griff nach meiner Tasche.
Ich schmiss noch schnell alle wichtigen Sachen hinein, wie Portemonnaie, Ausweis und sowas und sah Leonie dann abwartend an, während sie ihre Tasche packte.
"Los geht's", sagte sie dann grinsend und gemeinsam verließen wir unser Zimmer.
Wir gingen die Treppen zur Eingangshalle runter und liefen dann in den Speisesaal. Dort nahmen wir uns jeweils ein Tablett und beladen es mit aller Hand essbarem, passend zum Frühstück. Naja gut, ich nahm mir einfach ne Schüssel Müsli und Leonie griff nach zwei Brötchen, etwas Nutella, Aufschnitt, Marmelade und natürlich Butter.
Mit unseren Tabletten in der Hand und den Taschen um die Schultern, gingen wir zu unserem Stammtisch. Evangeliné und Roxana saßen bereits schon am Tisch und frühstückten.
"Guten Morgen", sagte Leonie fröhlich und setzte sich neben Eve.
"Morgen", nuschelte ich müde und ließ mich auf den Stuhl neben sie fallen.
"Zu früh für dich?", fragte Evangeliné amüsiert.
Ich brummte nur genervt und widmete mich meinen Müsli.
"Hast du wenig geschlafen?", fragte Roxana besorgt.
Wenn du nur wüsstest...
"Aha aha", sagte Eve und sah mich wissend an.
Muss sie immer meine Gedanken lesen?
Augenverdrehend aß ich genüsslich mein Müsli weiter.
"Irgendwas hat er", murmelte Leonie neben mir.
"Wer?", fragte Roxana perplex.
"Jacob", sagte Leonie und ich hob abrupt meinen Kopf und sah sie an.
Ihr Blick jedoch war starr auf Jacob gerichtet. Bitte lass es nicht wegen mir sein!
"Wie kommst du darauf?", fragte Evangeliné verwirrt.
"Naja, er wirkt so enttäuscht", antwortete Leo und sah immer noch nachdenklich zu ihm.
Roxana, Eve und ich taten es ihr gleich. Genau in dem Moment wo ich zu ihm sah, sah er auch zu mir. Seine braunen Augen sahen mich verletzt an, bis sein Blick plötzlich ausdruckslos und kalt wurde.
Er verschließt sich vor mir.... Was habe ich getan?
Schuldbewusst senkte ich mein Kopf und starrte in meine Schüssel, die nur noch halbvoll war mit dem Müsli. Aber es geht nun mal echt nicht...wir sind zu verschieden!
"Das ist nicht sein Ernst! Jetzt lässt er ernsthaft Stella auf seinem Schoß sitzen?!", sagte Leonie sauer.
Ich sah wieder auf und sah wie Stella in an grapschte. Sie lächelte ihn verführerisch an und er grinste.
"Und gestern saßt du da noch", sagte Roxana neben mir.
Enttäuscht sah ich Roxana kurz an, ehe mein Blick wieder zu Jacob schweifte. Auf einmal bemerkte ich wie Alec mich mitleidig ansah und genau dann wurde es mir klar: Er will mich eifersüchtig machen, weil ich ihn einfach stehen gelassen habe. Er will mir klar machen, das er jede haben kann. Kann er haben!
Ich stand auf und sah kurz zu den Mädels, die mich fragend ansahen.
"Xenia? Was hast du vor?", fragte Roxana misstrauisch.
"Wirst du gleich sehen", sagte ich grinsend und ging zu dem Tisch der Jungs.
"Sieh mal wer da kommt", sagte Travis und grinste mich dreckig an.
"Was willst du hier?!", fragte Stella arrogant.
"Lass mich kurz überlegen", antwortete ich und tippte mir nachdenklich ans Kinn.
"Was hälst du davon?!", fragte ich und verpasste ihr einen perfekten Kinnharken.
Stellas Kiefer knackte leicht und sie stöhnte vor Schmerz auf.
"Und jetzt verpiss dich verdammt nochmal von meinem Platz!", zischte ich sie wütend an und stupste sie von Jacobs Schoß.
Sie sah mich ängstlich an und lief dann, sich das Kinn haltend, weg.
Triumphierend setzte ich mich auf Jacobs Schoß und sah die anderen grinsend an.
"Ist was?", fragte ich, als wäre nichts gewesen.
"Krass, ich hab nicht gedacht, das du dich den Regeln wiedersetzt", sagte Jason überrascht.
"Tja, ich bin halt nicht brav und außerdem halten sich Jäger nicht an Regeln", antwortete ich und zwinkerte ihm grinsend zu.
"Geile Aktion", sagte Travis anerkennend.
"und ich dachte schon wir werden die nie los", murmelte Alec und lächelte mir aufmunternd zu.
"und was ist mit dir?", fragte ich Jacob grinsend und drehte mich auf seinem Schoß um, sodass ich ihm in die Augen sehen konnte.
"Warst du eifersüchtig?", stellte dieser die Gegenfrage und legte seinen Arme um mich.
"hab ich einen Grund?", fragte ich.
Gerade als er antworten wollte, unterbrach ich ihn: "Überleg dir was du sagst! Du hast 'ne Jägerin auf deinem Schoß und ich weiß immer noch wie man einen Werwolf tötet"
"Wir wissen doch inzwischen Beide, das du mich nicht töten kannst, dazu liegt dir zu viel an mir", hauchte er gegen meine Lippen.
"Wenn du mich verletzt, kann ich da allerdings ne Ausnahme machen", antwortete ich grinsend.
Jacob schüttelte lachend seinen Kopf und mir wurde klar, das er mir nicht mehr böse ist, weil ich ihn stehen gelassen habe.
Ich legte meine Hand an seinen Hals und lächelte ihn an.
"Hey, ihr beiden Turteltäubchen! Küsst euch jetzt endlich und seid verdammt nochmal ein Paar oder hört auf mit der scheiße", sagte Travis.
Jacob und ich drehten uns grinsend zu ihm um und er sah uns lachend, aber auch irgendwie sauer an.
"Ist da jemand eifersüchtig?", fragte ich amüsiert.
"Na klar, wer würde denn nicht gerne mal 'ne Jägerin durchnehmen, die fast nur Leder trägt?", antwortete Travis und grinste mich verschmilzt an.
Jacob verstärkte seinen Griff um mich und erdolchte Travis schon fast mit seinem Blick.
"Lass die Finger von ihr! Sie gehört mir!", knurrte er und wenn ich von knurren rede, dann ist es auch wirklich so.
"Tue ich das?", fragte ich ihn provozierend und sah ihn fragend an.
"Ja?", antwortete Jacob unsicher.
"Xenia?", rief dann jemand meinen Namen.
Ich drehte meinen Kopf in die Richtung und bemerkte, wie meine Mädels bereits aufgestanden waren und mich zu ihnen rüber wanken. Die Tabletts hatten sie bereits schon abgeräumt, auch meins.
"Ich muss dann auch los", sagte ich in die Runde und stand von Jacobs Schoß auf.
"Was? Wieso?", fragte dieser perplex.
"Ich geh mit den Mädels shoppen", antwortete ich und wollte gerade los laufen, als mich Jacob zurück zog.
"Du wolltest einfach gehen ohne dich zu verabschieden? Tz, tz, tz", sagte er und küsste mich kurz auf die Wange.
Ich grinste ihn nur an und lief dann zu den Mädels.
"Ich hätte echt nicht gedacht, das du sowas abziehst, Nia", sagte Evangeliné, während mir Roxana meine Tasche gab.
"Tja, ich bin halt unberechenbar", sagte ich grinsend und verließ zusammen mit den Mädels den Speisesaal.
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