Kapitel 31 ~ Shopping & Versprechen
Xenia P.O.V.
Ich lächelte verlegen und ging dann mit schnellen Schritten zu meinem Stammtisch. Hoffentlich hat er nicht gesehen wie ich rot geworden bin.....
Moment! Hatte ich nicht beschlossen auf Abstand zu gehen? Na toll und ich treffe mich natürlich heute mit ihm.
Ich setzte mich neben Roxana und vergrub meinen Kopf in meinen Händen.
"Xenia? Alles gut?", fragte Roxana besorgt und legte ihre Hand auf meinen Arm.
"Hast du Kopfschmerzen?", fragte Leonie genauso besorgt.
"Was? Nein! Mir geht's gut", sagte ich und setzte mich gerade hin.
"Bist du dir sicher?", fragte Evangeliné misstrauisch nach.
"Ja, klar", sagte ich und lächelte.
"Wo warst du denn vorhin? Ich hab dich gesucht, Xenia"
"Ach wirklich? Ich...ehm...also...ich....ehm", stotterte ich nervös und suchte nach einer guten Ausrede.
"Du warst trainieren stimmt's? Und das obwohl Mrs. Dawson gesagt hat, du sollst nicht...", sagte Leonie seufzend.
"Ich musste mich abreagieren", verteidigte ich mich selbst.
"Wieso abreagieren?", fragte Leo verwirrt.
"Weil...weil...weil ich von nem Vampir gebissen wurde und somit als Jäger versagt habe?!", antwortete ich und hatte sogar nicht mal gelogen. Diese Antwort entsprach der Wahrheit, wenn auch nur der Hälfte...
"Du hast nicht versagt", sagte Evangeliné.
"Also irgendwie schon"
"Nein! Du hast Mut bewiesen und du konntest doch auch nichts dafür, das der Typ dich beißt!", sagte Leonie.
"Das hätte aber nicht passieren dürfen, in keiner Situation!"
"Du bist zu hart mit dir selbst", sagte Roxana und die anderen Beiden stimmten zu.
"Können wir das Thema jetzt sein lassen und in Ruhe essen?", fragte ich genervt und widmete mich dem Schnitzel, das auf meinem Teller lag.
"Wieso warst du eigentlich bei den Jungs?", fragte Leonie skeptisch.
"Den Jungs?", fragte ich verwirrt.
"Achso, du meinst Jacob, Alec und so", sagte ich dann schnell ehe sie antworten konnte.
"Also?"
"Ich wollte mich bei den Jungs bedanken, das sie mich daraus geholt haben", sagte ich und aß mein Schnitzel weiter.
"Und deswegen hält Jacob deine Hand, du sitzt auf seinem Schoß und er küsst dich auf die Wange?!", fragte Evangeliné kritisch.
"Habt ihr mich gestalkt?!"
"Ja", antworteten alle aus einem Mund.
Ich verdrehte genervt meine Augen.
"Woher soll ich denn wissen, wieso er mich auf seinen Schoß gezogen hat?!", fragte ich genervt.
"Vielleicht weil er dich liebt?", antwortete Roxana.
"Jetzt macht euch doch nicht lächerlich. Ich bitte euch, ich bin eine Jägerin und er ist ein Werwolf. Wir sind Feinde, höchstens Freunde, aber mehr nicht"
"Streitet sie es immer ab?", fragte Roxana Evangeliné und Leonie.
"Jap", sagte Leonie und Eve nickte zustimmend.
"Ihr seid doof", murmelte ich.
"Habt ihr eigentlich schon für diese Wochenende irgendwelche Pläne?", fragte Eve dann.
"Du meinst für morgen?", fragte ich amüsiert.
"Ja", sagte sie und lachte.
"Nein, nicht wirklich", antwortete ich.
"Ich auch nicht", sagte Leonie.
"Und du Roxana?"
"Ich? Du hast mich auch gemeint?", fragte sie überrascht.
"Ja, natürlich"
"Ehm..nein, hab ich nicht", antwortete Roxana.
"Super, dann gehen wir morgen shoppen", sagte Eve und klatschte begeistert in die Hände.
"Wie bitte?!", fragte ich entsetzt.
"Du hast richtig gehört, wir gehen morgen in New York shoppen"
"Das ist nicht dein Ernst!", protestierte ich sofort.
"Doch und du kommst auf jeden Fall mit. Wir gehen shoppen, Ende der Diskussion"
"Ohh Gott..."
"Also ich halte das für eine tolle Idee!", sagte Leonie und grinste.
Ich drehte meinen Kopf zu Roxana und sah sie bittend an.
"Sag mir bitte, das du auch keine Lust hast"
"Ich gehe gerne shoppen", sagte sie.
"Ihr habt doch alle einen Knall! Es gibt durchaus Wichtigeres wie zum Beispiel-"
"Dein Training, ja wir haben es verstanden, Nia!", sagte Evangeliné und verdrehte genervt aber auch amüsiert die Augen.
"Wir gehen morgen shoppen, da kommst du uns nicht drum rum!"
"Na gut", gab ich mich dann schlussendlich geschlagen.
Jacob P.O.V.
Xenia war gerade auf den Weg zu meiner Schwester und ihren Freunden. Ich sah ihr hinterher und mein Blick blieb an ihrem Arsch hängen. Wie sie ihre Hüften schwingt, verdammt sexy...
Ihre Beine wirkten noch länger durch die Hackenschuhe, als sie sowieso schon sind.
"Jacob, du starrst"
"Jacob?"
"Hallo! Jacob"
"Erde an Jacob!"
"JACOB!"
"Wusstest du schon das Benjamin Xenia nach einem Date gefragt hat?", ertönte es dann plötzlich neben mir.
"Was?!", schrie ich entsetzt und hoffte, das ich mich verhört hatte.
Ich wandte meinen Blick von Xenia ab und sah Jason ungläubig an, der das gerade gesagt hatte.
"Kaum sagt man was mit Xenia, schon reagiert er. Verknallter Hund!", sagte Travis, doch ich ignorierte ihn.
"Woher hast du die Scheiße?!"
"Von Carter", antwortete Jason und zuckte mit den Schultern.
"Und was hat sie gesagt?", fragte ich interessiert.
"Keine Ahnung, frag sie doch selbst"
"Hm...", murmelte ich und überlegte.
Das werde ich heute Nacht tun!
"Seid wann lässt die Kleine eigentlich zu, das du ihre Hand hälst und du sie auf deinen Schoß ziehst?!", fragte Travis kritisch.
"Keine Ahnung? Ich hab sie nur auf meinen Schoß gezogen, weil Stella kam und ich kein Bock auf sie habe. Wie ihr seht, ist sie dann doch nicht gekommen"
"Und das sollen wir dir abkaufen?", fragte Alec skeptisch.
"Es ist die Wahrheit"
"Und du hast sie natürlich nicht auf deinen Schoß gezogen, weil du auf sie stehst und du sie in deiner Nähe haben willst", sagte Jason und zwinkerte mir zu.
"Nein?"
"Natürlich, Black. Natürlich"
Xenia P.O.V.
Ich wachte auf und sah auf meinen Wecker. Kurz vor zwölf, gleich treffe ich mich mit Jacob.
Ich setzte mich auf die Bettkante und stand dann auf. Ich zog mir meine Hausschuhe an und verließ dann leise das Zimmer, um Leonie nicht aufzuwecken.
Zum Glück waren die Flure hell erleuchtet, sonst hätte ich im Dunkeln durchs Gebäude irren können.
Ich ging runter zur Eingangshalle, um dann die Treppe hoch zu gehen, die zu den Klassenräumen führt.
Erst als ich anfing zu frösteln, fiel mir auf, das ich nur eine kurze Boxershorts und ein einfaches Top, sowie Unterwäsche, anhatte.
Ich hätte mir vielleicht was wärmeres überziehen sollen..
Ich ging weiter und überlegte wo diese Niesche war.
Wie hat Jacob die Wand denn nochmal aufgekriegt?! Verdammt! Wie soll ich zu ihm, wenn ich nicht weiß wo diese Stelle ist?
Ich drehte mich einmal langsam im Kreis, um mir den Flur genauer anzusehen.
Plötzlich griff etwas nach meinem Arm und ich wurde mitgezogen. Ich versuchte um mich zu schlagen und mich los zu lösen, aber der Arm ließ mich nicht los.
"Hey Nia! Ich bin's nur!", sagte eine bekannte Stimme hinter mir.
Ich drehte mich zu ihm um und funkelte ihn sauer an.
"Man Jacob! Was erschreckst du mich denn so?", schrie ich ihn wütend an.
"Sorry Baby, das war nicht meine Absicht", sagte er und lächelte mich an.
"Komm", sagte er noch, nahm meine Hand und ging mit mir weiter in den Vorraum der Geheimtreppe.
Die Fensterbank vom letzten Mal kam mir so vor, als wären dort noch mehr Kissen und Decken. Es sah so aus, als hätte hier jemand mehrere Tage verbracht.
"Jacob?", fragte ich, als ich mich neben ihn in die Fensterbank setzte.
"Ja?"
"Bist du die ganze Woche, Tag und Nacht hier geswesen?"
"Tagsüber ja, nachts nicht...", sagte Jacob und kratzte sich nervös am Nacken.
"Wo warst du dann?", fragte ich verwirrt.
"Bei dir", sagte er leise.
"Bei mir?", wiederholte ich überrascht. Er war wirklich bei mir?!
"Ich saß jede Nacht an deinem Bett"
"Wieso?"
"Keine Ahnung, ich wollte für dich da sein...ich habe gehofft du spürst meine Anwesenheit und wachst dann auf", sagte er schüchtern.
"Und tagsüber warst du hier?"
"Ja"
"Haben dich die anderen nicht gesucht?"
"Doch, aber..."
"Aber?"
"Ich hab es nicht für nötig gehalten raus zu gehen, außer zu den Rudeltreffen. Du bist die Einzige, die diesen Ort hier kennt"
"Also hätte auch nur ich dich finden können", schlussfolgerte ich aus seiner Erzählung.
"Aber du warst bewusstlos"
"Man Jacob! Versprich mir, das du das nie wieder tust! Leonie war fast krank vor Sorge"
"Nur wenn du mir auch was versprichst", sagte er und sah mich abwartend an.
"Und was?", fragte ich neugierig.
"Das du mich nie verlässt"
"Was?"
"Du hast mich schon verstanden"
"Das...das kann ich dir nicht versprechen", stammelte ich vor mir hin.
"Dann kann ich es auch nicht", sagte er und unterbrach den Blickkontakt.
"Na gut, versprochen"
"Was?", fragte er irritiert.
"Ich werde dich nie verlassen"
"Dann werde ich mich nie wieder von allen anderen zurück ziehen, wenn es dir nicht gut geht", sagte er und lächelte mich glücklich an.
Wir lächelten uns eine Zeit lang nur an, bis mir wieder kalt wurde.
"Zitterst du?", fragte Jacob plötzlich.
Ich nickte bestätigend.
"Du hättest dir was längeres anziehen sollen", sagte Jacob und sah an meinem Körper herunter.
Dann zog er sich sein T-shirt einfach über den Kopf und zog es mir schlussendlich an. Es war mir viel zu groß, sodass mir sein T-shirt fast bis über die Boxershorts ging.
"Und was ist mit dir?", fragte ich.
"Mir ist immer warm, schon vergessen?", fragte Jacob amüsiert.
Ich grinste und lehnte mich an ihn an. Er legte seinen Arm um mich und zog mich noch näher zu ihm.
"Hat Benjamin dich wirklich nach einem Date gefragt?", fragte er irgendwann.
Ich löste mich von ihm und sah ihn überrascht an.
"Woher weißt du davon?"
"Jason hat es mir vorhin bei Essen erzählt"
"Ihr redet über mich?", fragte ich verwundert.
"Ja klar, tun die restlichen männlichen Wesen an dieser Schule auch. Du bist das Gesprächsthema bei uns Kerlen", sagte er und grinste mich verschmilzt an.
Ich schüttelte nur grinsend meinen Kopf und lehnte mich wieder an ihn.
"Und was hast du gesagt?", fragte Jacob nach einigen Minuten wieder.
"Das ich dafür im Moment keinen Kopf habe"
"Du hast ihm einen Korb gegeben?", fragte Jacob jetzt überrascht.
"Ja, aber ich wollte ihn nicht verletzten"
Jacob sagte da nichts mehr zu und so schwiegen wir einige Minuten wieder.
Bis ich die Stille brach: "Wieso warst du eigentlich hier, als ich bewusstlos war?"
"Ich musste nachdenken"
"Nachdenken?", fragte ich verwirrt.
"Das ist alles verwirrend. Du kannst die Wolfssprache, bist aber ein normaler Mensch und Vampirgift wirkt bei dir auch nicht..."
"Und dieses Dings des Mutes hab ich auch", murmelte ich nachdenklich.
"Das was?!"
"Na diesen Dings, diese Ranke oder was auch immer das ist. Das was man bekommt wenn man mutig war oder so"
"Das Zeichen des Mutes? Du hast das Zeichen des Mutes?", fragte er verwundert, aber auch entsetzt.
"Ja, keine Ahnung wieso", antwortete ich und zuckte mit den Schultern.
"Darf ich es sehen?", fragte Jacob und sah mich bittend an.
Ich stand auf und zog mir sein T-shirt und mein Top aus. Ich legte beides neben Jacob, der mich mit großen Augen an sah und ausgiebig mein Dekolleté betrachtete.
"Jacob? Meine Augen sind hier oben", sagte ich belustigt.
Er schüttelte kurz seinen Kopf und versuchte dann angestrengt seinen Blick auf meine Augen zu konzentrieren.
Ich drehte mich grinsend um und ließ Jacob das Zeichen sehen.
Ich hörte wie er aufstand und dann meine Haare über meine Schultern legte. Dann fuhr er mit seinen warmen Fingern die Ranke auf meinen Rücken nach. Ich schloss meinen Augen bei den Berührungen und genoss das Kribbeln auf meiner Haut, welches Jacob hinterließ.
Dann schlang er seine Arme von hinten um mich und legte seinen Kopf auf meiner Schulter ab.
"Wieso bist du nur so heiß?", hauchte er gegen meine nackte Haut und ich öffnete meine Augen.
Sofort bekam ich eine Gänsehaut und drehte mich zu ihm um. Ich sah ihm in die Augen und versank regelrecht in ihnen. Jacobs Hände lagen immernoch auf meiner Hüfte und er zog mich jetzt näher an sich rann. Ich ließ es zu und bemerkte wie er mir immer näher kam.
Als seine Lippen nur noch Zentimeter von meinen entfernt waren, schloss ich die Augen und spürte seinen heißen Atem an meinen Lippen.
Ich wollte das er endlich die letzten Millimeter überbrückt und mich küsst, was mich selbst erschreckte. Was ist nur los mit mir?!
Gerade als Jacob seine Lippen wirklich auf meine legen wollte, schlug ich meine Augen auf und ging einen Schritt zurück.
Jacob öffnete auch seine Augen und sah mich verwirrt an.
"Xenia?", fragte er mit rauer Stimme.
"Wir können das nicht machen, Jacob", sagte ich und lief zur Fensterbank, um mir mein Top wieder überzuziehen.
"Wieso nicht?", fragte er immernoch verwirrt.
"Es geht einfach nicht", sagte ich knapp, ehe ich aus dem Vorraum der Geheimtreppe stürmte.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top