Kapitel 26 ~ Krankenbesuch & plötzliche Kälte

Xenia P.O.V.

Ich spürte ein Stechen an meinem Hals, was dazu führte, das ich meine Augen langsam aufschlug und mir von der Müdigkeit benommen an den Hals fasste. Ich spürte aber nichts auffälliges und dann viel mir meine Umgebung auf. Ich richtete mich erschrocken auf, da es nicht mein Zimmer ist, welches ich mir mit Leo teilte, es ist auch nicht Rileys Zimmer und ein Zimmer bei The Black Hunter auch nicht.

Der Raum ist so gut wie nur weiß, es ist ein kleiner Raum, mit einem Bett (auf dem ich liege), einem kleinem Tischchen mit 2 Stühlen und das wars auch schon.

Wo bin ich?

Plötzlich klopfte es an der Tür und ein mir bekanntest Gesicht erschien durch die Tür.

"Du bist wach!", sagte Leo überglücklich und kam auf mich zugeeilt.

"Leo...wo bin ich?", fragte ich und bemerkte wie rau und leise meine Stimme klang.

"Du bist auf der Krankenstation hier im Internat", sagte sie und setzte sich an meine Bettkante.

"Was? Aber ich war doch bei Riley, wie bin ich hier her gekommen?", fragte ich sichtlich verwirrt.

"Jacob hat dich her getragen, nachdem du in Ohnmacht gefallen bist", sagte sie und nahm mitfühlend meine Hand.

"Wie geht's dir?", fragte sie gleich wieder, ohne mir Zeit zum antworten zu lassen.

"Wo ist er?", stellte ich die Gegenfrage.

"Das weiß keiner so genau; Tagsüber ist er verschwunden. Er erscheint nur noch zu unseren Rudeltreffen, aber selbst da ist er nicht bei der Sache und nachts ist er auch nicht in seinem Zimmer. Niemand weiß, wo er sich die ganze Zeit aufhält"

"Wie lange bin ich denn schon hier?", fragte ich entsetzt.

"Eine Woche"

"Was?", schrie ich, aber es kam nur ein erstickter Schrei raus.

"Was ist mit mir passiert?", fragte ich wieder.

"Ein Vampir von Rileys Seite hat dich gebissen. Du bist darauf in Ohnmacht gefallen und die Jungs haben dich her gebracht, nachdem Benjamin das Gift versucht hat aus der Bisswunde heraus zu saugen"

Meine Augen weiteten sich von Wort zu Wort und ich starrte sie einfach nur total überfordert an.

"Ich erzähle dir später nochmal alles in Ruhe, jetzt musst du dich erst mal ausruhen", antwortete Leo ruhig und drückte mich zurück auf die Matratze.

"Was? Nein! Ich liege jetzt schon eine Woche hier, genug Zeit um mich auszuruhen", sagte ich empört und wollte mich wieder aufsetzten, wobei meine Decke weiter runter rutschte und mir jetzt erst auffiel was ich anhatte.

Ich trug ein einfaches T-shirt und eine kurze Boxershorts. Mein Kopf schnellte wieder nach oben und ich sah Leo wieder an.

"Du meintest Jacob hat mich getragen, hat...hat er mich auch umgezogen?", fragte ich entsetzt und peinlich berührt zugleich.

"Nein, das hab ich gemacht, ich hoffe das ist kein Problem für dich"

Ich atmete erleichtert aus und schüttelte leicht lächelnd den Kopf.

"Übrigens ist da noch jemand, der dich sehen möchte", meinte Leo und drehte sich grinsend zur Tür.

Genau in dem Moment öffnete sie sich und kurze Zeit später wurde ich stürmisch umarmt.

"Ich hab mir solche Sorgen gemacht! Du kannst doch nicht so ein hohes Risiko eingehen und dich zuerst für mich und dann für Jacob opfern!", tadelte Evangeliné und sah mich streng an.

"Wie geht's dir?", fragte ich und ignorierte ihre gesagten Worte.

"Mir geht's gut, ist auch egal. Wichtig ist wie es dir geht"

"Super, ich könnte sofort mein Training fortsetzten!", sagte ich und schlug meine Bettdecke zurück, um aufzustehen.

"Na na na! Du gehst nirgendwohin! Du ruhst dich jetzt aus", sagte Eve und drückte mich zurück ins Bett.

"Ist das jetzt euer Ernst? Mir geht's gut und mein Training sollte ich nicht vernachlässigen!", protestierte ich und verschränkte beleidigt meine Arme vor der Brust.

"Dein Training kann auch noch einen Tag warten! Darauf kommt es nicht an. Du ruhst dich jetzt noch weiter aus! Evangeliné und ich werde derweil Mrs. Dawson Bescheid sagen, das du aufgewacht bist. Vielleicht schaut sie ja nochmal nach dir", sagte Leo und stand auf.

"Gute Besserung, Nia", sagte Eve und schon war sie wieder verschwunden.

"Gute Besserung? Mir geht's gut!", rief ich ihr noch hinterher, aber sie hat mich wahrscheinlich nicht mehr gehört.

"Versprich mir, das du dich ausruhst. Nachher übertreibst du es und dann kriegst du einen Rückschlag", sagte Leo und umarmte mich.

"Na gut...aber mir wird bestimmt langweilig", murmelte ich gegen ihre Schulter.

"Ach was! Versuch einfach zu schlafen", antwortete sie, drehte sich um und ging zur Tür.

Sie öffnete die Tür, aber drehte sich nochmal zu mir um:

"Und ehe ich es vergesse, auf deinem Nachtschrank liegt eine Kette, die mir Jacob gegeben hat. Er meinte, das du sie verloren hast", sagte Leo und lächelte mir zu.

"Oh, danke", sagte ich und drehte meinen Kopf zum Nachtschrank.

"Bis morgen oder so", hörte ich Leo noch sagen, ehe die Tür geschlossen wurde.

Auf meinem Nachtschrank lag das Medaillon meiner Mutter. Ich streckte meinen Arm aus, um in meiner Sitzenden Position an dir Kette ran zu kommen. Nachdem ich fast Bekanntschaft mit dem Boden gemacht hätte, hielt ich die Kette in meinen Händen und setzte mich wieder richtig hin.

Die Kette hatte ich vollkommen vergessen...jetzt kennt Jacob die Kette und Leo auch...

Ich legte sie mir um den Hals und legte mich dann wieder richtig ins Bett. Ich schloss meine Augen und irgendwann schlief ich ein.

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Jacob P.O.V.

Es war mittlerweile schon Mitternacht und ich schlich mich leise durchs Internatsgebäude, um wie jede Nacht nach Xenia zu schauen.
Seid wir sie von Riley zurück geholt haben, ist eine Woche vergangen. Eine Woche, in der Xenia bewusstlos ist. Eine Woche, in der niemand weiß ob sie jetzt ein Vampir geworden ist oder weiterhin ein Mensch.

Ich ging leise die Treppe hoch zur Krankenstation, um zu ihr zu kommen. Immer wieder drehte ich mich um, um zu sehen ob ich verfolgt werde, aber wie jede Nacht, schliefen alle Schüler und Lehrer. Selbst Mrs. Dawson, die Kräuterhexe, die diese Station leitet, schläft.

Vor Xenia's Tür kam ich zum stehen und öffnete sie leise. Durch den kleinen Spalt huschte ich durch die Tür und schloss sie hinter mir.

Ich drehte mich zum Bett um und es sah alles aus wie immer. Fast alles...ich hörte ein Zähne klappern und Xenia schien unruhig zu schlafen.

Mit schnellen Schritten näherte ich mich dem Bett und sah in braune Augen. Xenia war wach und zitterte am ganzen Körper.

"Was ist mit dir?", fragte ich entsetzt und setzte mich auf ihre Bettkante.

"J-jacob, w-was w-willst d-du h-hier?", stotterte sie leise.

Ich griff nach ihrer Hand und ignorierte das von ihr Gesagte. Ihre Hand war ganz kalt, kalt wie Eis und ihr Gesicht war bleich. Ihre Fingernägel waren blau und ihre Zähne hörten gar nicht auf zu klappern.

"Du bist total kalt", sagte ich und stand wieder auf.

Ich zog mir mein T-shirt über den Kopf und öffnete den Gürtel an meiner Hose. Ich zog mir meine Hose aus und legte meine Klamotten über einen Stuhl.

Als ich mich wieder umdrehte, entging mir nicht, wie Xenia meinen Oberkörper betrachte, was mich grinsen ließ.

"W-was h-hast d-du v-vor?", fragte sie mit immer noch klappernden Zähnen als ich wieder zu ihr ging.

"Rutsch mal ein Stück", sagte ich knapp und griff nach ihrer Decke.

"W-wieso?"

"Mach's einfach"

Nach kurzem zögern rückte Xenia ein Stück zurück und ich legte mich zu ihr unter die Bettdecke.

Sie sah mich skeptisch an und zitterte weiterhin am ganzen Körper.

"W-was w-wird d-das?", fragte sie und rückte weiter von mir weg.

"Soll ich dich erfrieren lassen?", fragte ich genervt und zog sie an mich.

"I-ist d-dir g-gar n-nicht k-k-kalt?"

"Babe, ich bin ein Werwolf. Ich habe immer eine höhere Körpertemperatur als Menschen, auch wenn ich gerade nicht verwandelt bin", sagte ich amüsiert und schlang meine Arme um sie.

"E-eine e-eigene K-Körperheizung", murmelte sie und kuschelte sich näher an mich.

"Es würde schneller gehen, wenn du deine Klamotten auch ausziehst", sagte ich grinsend.

"J-jacob!", murmelte sie vorwurfsvoll gegen meine Brust.

"Was denn? Erste Überlebensregel", sagte ich amüsiert und legte mein Kinn auf ihrem Kopf ab.

"Ich werde nicht mit dir schlafen. Niemals", sagte sie leise, aber bestimmend.

"Sag niemals nie, Babe", sagte ich grinsend und umfasste ihre Hüfte stärker.

Ihre Zähne hatten aufgehört zu klappern und auch ihr Körper zitterte nicht mehr.

Wir lagen eng aneinander gekuschelt in einem Krankenbett, das nur für eine Person ausgelastet ist und ihre Atmung ging regelmäßig.

"Gute Nacht, Nia", flüsterte ich leise und hauchte ihr einen Kuss aufs Haar.

Dann schloss ich ebenfalls meine Augen und schlief mit einem Lächeln und dem schönsten Mädchen, des ganzen Internats in meinen Armen, ein.

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