Kapitel 19 ~ "Ich mach's"

Xenia P.O.V.

"Da ist ja unsere Geheimwaffe", sagte Mrs. Lawson und lächelte mich an.

"Ich?!", fragte ich verwirrt und zeigte auf mich.

"Ja du Xenia, wir haben nämlich ein Problem und du bist unsere beste Kämpferin"

"Kämpferin? Wofür?"

"Evangeliné wurde entführt", sprach Alec die Worte aus, die mich schockten.

"Wie sie wurde entführt? Von wem?"

"Von Riley", knurrte Jacob.

"Wer um Gottes Willen ist Riley und woher wisst ihr, das er sie hat?", schrie ich verwirrt.

"Lies es doch selbst", sagte ein braunhaariger Junge mit bernsteinfarbenen Augen harsch und warf mir einen Zettel zu. Vampir, eindeutig!

"Sei netter zu ihr, Blutsauger!", zischte Jacob beschützerrisch und ich lächelte ihn darauf einfach dankend an, obwohl ich mich auch hätte selbst verteidigen können.

Ich öffnete den zusammengefalteten Zettel, den ich geschickt gefangen hatte und in ihm stand:

Vermisst ihr jemanden? Nein? Dann sucht mal schön nach Evangeliné. Eine wirklich sehr hübsche junge Vampirin.
Was mit ihr geschieht, habt ihr in der Hand und alles was ihr tun müsst, ist mir etwas zu geben, was mir viel mehr gefallen wird als sie es tut!
Ja, ihr lest richtig, jemand oder etwas muss sich opfern.... eine Art Tauschgeschäft.
Derjenige kommt dann um halb 12 zu der Lichtung, wo unser vorletztes Treffen war.
Beeilt euch, ich kann für nichts garantieren, wenn ihr nicht kommt!
- Riley

"Ich mach's", sagte ich entschlossen und warf den Zettel zurück zu dem Vampir.

"Was machst du?", fragten alle aus einem Mund.

"Na was wohl?! Ich werde dahin gehen! Allein, so wie er will", sagte ich und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Xenia, wir hatten vor zu kämpfen und Evangeliné so zu befreien und nicht das zu tun, was Riley verlangt", sagte Mrs, Lawson und legte ihre Hand auf meine Schulter.

"Das ist viel zu gefährlich! Wir wissen doch gar nicht mit wie vielen anderen Wesen er da ist", sagte Leonie.

"Du gehst da nicht hin!", bestimmte Jacob.

"Mein Gott! Jetzt scheißt euch doch nicht ein! Ich schneide ein paar Hexen die Kehle durch, köpfe ein paar Vampire und häute ein paar Werwölfe. Das geht leichter als ihr denkt und vor allem ohne Probleme. Ist nichts, was ich nicht schon hundertmal gemacht habe. Also wo ist euer Problem?!", sagte ich und alle starrten mich mit großen Augen und offenen Mündern an.

"Ouh, ihr seid ja selbst Hexen, Vampire und Werwölfe. Ist wahrscheinlich nicht so toll zu hören, wie man euch schnell tötet oder?", sagte ich.

"Du willst das wirklich durchziehen?! Du kennst Riley noch nicht mal", sagte Benjamin.

"Und das hindert mich daran hinzugehen, weil....?", fragte ich und zog meine rechte Augenbraue hoch.

"weil du ihn nicht einschätzen kannst, zu was er fähig ist und so", sagte der Vampir ohne Namen. Naja ich kannte ihn ja nicht...

"Ich geh dahin und Evangeliné kommt zurück zu euch", sagte ich und das war mein letztes Wort.

"Wenn das deine Entscheidung ist, können wir dich nicht umstimmen. Du bist dir den Gefahren bewusst und trotzdem gehst du auf seine Forderungen ein. Dein Mut ist wirklich bewundernswert", sagte Mrs. Lawson.

"Und was ist, wenn er sie nicht will?!", sagte wieder dieser Vampir.

"Sieh sie dir an, Carter! Er wird sie mehr als jede Andere wollen. Ich mein, wer will sie nicht?!", sagte Travis und grinste mich wie immer dreckig an.

"Mrs, Lawson, meine Waffen? Holen sie die bitte aus ihrem Safe, während ich mich umziehe?", fragte ich sie und ignorierte somit Travis und diesen Carter.

"Umziehen?", fragte Jason.

"Ich werde bestimmt nicht ohne meine Waffen und meine Jägermontur zu diesem Riley gehen. Wenn er mich will, soll er aufpassen, das ich ihm nicht die Finger abhacke!", antwortete ich.

"Natürlich, ich hole sie schon mal", sagte Mrs, Lawson und ging in Richtung ihres Büros.

Ich sah ihr kurz hinterher, ehe ich einmal alle in der Runde ansah und dann mit erhobenen Kopf an ihnen vorbei ging, um in mein Zimmer zu gehen.

Ich wollte gerade die Treppe hochgehen, als jemand mich am Handgelenk festhielt. Ich drehte mich um und sah Jacob vor mir stehen.

"Ich will nicht, das du das tust", sagte er sanft, aber machte keine Anstalten mein Handgelenk los zu lassen.

"Jacob, das ist nicht deine Entscheidung sondern Meine. Ich werde Evangeliné nicht bei diesem Typen lassen!"

"Aber wie kommst du dann wieder zurück?"

"Jacob, ich komme da wieder raus. Du weißt, das ich nicht leicht klein zu kriegen bin und ich bin auch kein kleines Mädchen, das du beschützen musst. Das ist süß von dir, aber ich bin in der Lage mich selbst zu verteidigen und erst Recht wenn es um übernatürliche Wesen geht", sagte ich und grinste ihn an.

"Du versprichst mir, das du wieder kommst und das du nichts machst, was Riley von dir will?"

"Jacob, wenn du darauf anspielst, das er mich um den Finger wickeln wird, wird er zum ersten Mal der sein, der um den Finger gewickelt wird. Wäre ja wohl gelacht, wenn ich das bei dem nicht hinkriege", sagte ich und ging einen Schritt auf ihn zu.

"D-du w-wirst ihn um den Finger wickeln?", stotterte er und wurde kurz darauf wütend.

"Bist du eifersüchtig bei der Vorstellung, das der mich anfässt?", sagte ich herausfordernd und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.

"Das hättest du wohl gerne!"

"Jacob, hör zu: Ich bin ein freier Mensch und um Evangeliné da raus zu kriegen, muss ich mir nunmal was einfallen lassen und jeder Kerl hat, egal ob übernatürlich oder nicht, eine Schwäche und das sind meist die Frauen. Also lass mich mit ihm spielen"

"T-tust du das öfter?!", fragte er geschockt.

"Kommt drauf an", sagte ich, beugte mich zu ihm vor und küsste ihn auf die Wange.

Dann drehte ich mich um und ging die Treppe hoch.

"Und wenn du dich jetzt fragst, ob ich mit dir spiele, dann muss ich dich leider enttäuschen, denn das tue ich nicht!", sagte ich noch ehe ich oben im Gang verschwunden war.

Mein Gott Xenia! Was tust du denn hier?! Du flirtest mit einen scheiß Alpha, während deine Freundin entführt wurde!

Ich öffnete die Tür zu meinem Zimmer und schloss sie hinter mir wieder. Ich ging direkt auf den Schrank zu und holte meine Jägermontur raus. Damit ging ich dann ins Bad und zog mich in sekundenschnelle um. Viel Zeit bleibt mir nicht!

Ich schlüpfte schnell in meine Stiefel und räumte meine anderen Anziehsachen schnell zusammen und warf sie achtlos auf mein Bett. Das kann ich nachher aufräumen!

Ich kramte noch schnell die Kiste unter meinem Bett hervor und holte die Kette meiner Mutter raus. ich legte sie mir um und zog den Reißverschluss meiner Jacke hoch, womit ich dann die Kette überdeckte.

Ich rannte förmlich die Treppe runter, nachdem ich fertig war und unten im Gang standen nur noch Leonie, Jacob, Alec, Jason, Travis, Benjamin und Mrs. Lawson.

"Hier deine Waffen", sagte Mrs, Lawson und zeigte auf Jason und Jacob, die meine Waffen vorsichtig in den Händen hielten.

Ich ging zuerst zu Jacob und nahm den kleinen Lichtbringer, den ich dann in meinem Gürtel verstaute. Den mittleren Lichtbringer nahm ich ihm ebenfalls aus der Hand und steckte ihn in meinen linken Stiefel.

Dann ging ich einen Schritt weiter zu Jason. Er hatte die beiden großen Lichtbringer, die ich auf meinem Rücken befestigte. Leonie überreichte mir dann noch Kleopatra's Armreif.

"Alec und Benjamin werden dich begleiten, Xenia. Sie zeigen dir die Lichtung und bringen dann Evangeliné hier her. Einer von ihnen könnte natürlich auch bei dir bleiben und einschreiten falls es Probleme gibt-", sagte Mrs, Lawson, aber ich unterbrach sie schnell.

"Das wird nicht nötig sein! Ich werde schon alleine mit denen fertig. Benjamin und Alec kümmern sich um Eve, das ist nämlich viel wichtiger, als ich", sagte ich und schaute zu den Jungs, die bereits fertig an der Tür standen.

"Pass auf dich auf, Nia", sagte Leonie und umarmte mich. Man sieht ihr deutlich an, das sie wegen der Tatsache das Eve entführt wurde, geweint hat und ihre Angst um mich steht ihr auch deutlich im Gesicht geschrieben.

"Du brauchst keine Angst um mich haben, Leo. Ich habe 3 Jahre lang nichts anderes als das gemacht", antwortete ich und löste mich dann von ihr.

Sie ging zu Mrs. Lawson und nun stand Jacob vor mir.

"Mir ist immer noch nicht wohl dabei", gab er leise zu und sah auf den Boden.

Ich ging einen Schritt auf ihn zu, legte zwei Finger unter sein Kinn und hob seinen Kopf somit hoch, damit er mich ansehen musste.

"Hey! Vertrau mir! Ich werde immer eine Jägerin sein, egal ob ich bei euch lebe oder nicht und ein paar übernatürlichen Wesen den Arsch versohlen, tue ich schon seid Jahren. Ich schaff das, also wo ist mein starker, arroganter Alpha hin?", antwortete ich ihm und lächelte ihn an.

"Den hast du weich werden lassen", gab er zu und küsste mich auf die Wange.

Ich schüttelte grinsend den Kopf und sah zu Mrs. Lawson.

"Gebt mir 3 Tage. Wenn ich dann nicht wieder hier bin, könnt ihr selbst entscheiden was ihr tut"

"Einverstanden. Viel Glück!", antwortete Mrs. Lawson.

Ich ging gerade auf Benjamin und Alec zu, als Jacob rief: "Wehe du kommst nicht wieder"

"Das sie bei Riley bleibt ist auch deine größte Sorge oder?", sagte Benjamin genervt.

"Nicht meine größte, aber eine bedeutende", antwortete Jacob gelassen.

"Ich habe gesagt, das ich in spätestens 3 Tagen wieder hier bin. Also keine Angst, ich hatte nicht vor bei einem Typen zu bleiben, der meine Freundin entführt hat", antwortete ich ohne mich zu ihm um zu drehen.

Ich nickte Benjamin und Alec kurz zu und dann verließ ich mit das Internat, sowie den Hof.

"Na dann los, Jungs, zeigt mir die Lichtung", sagte ich und trat durch das riesige Tor in den Wald.

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