Kapitel 14 ~ Vorführung und Fragen

Xenia P.O.V.

"Zu welcher Art gehörst du?", fragte jemand.

"Zu keiner. Ich bin weder eine Hexe, noch ein Vampir oder ein Werwolf. Ich bin das ganze Gegenteil davon. Ich bin bis vorgestern noch eine Jägerin gewesen, ich nehme an ihr kennt The Black Hunters ", sagte ich und sah beim letzten Teil meines Satzes das blonde Mädchen an, deren Augen fast rausgefallen wären. Als ich The Black Hunters erwähnte, zogen alle im Raum die Luft stark ein, außer die, die es schon wussten.

"Danke für deine ehrliche Vorstellung, Xenia. Du darfst dich setzten, wir fangen jetzt mit einem sehr passenden Unterricht an, mit der Jägerlogie", sagte Mr. Blackwood und ging vorne zum Lehrertisch.

Ich setzte mich hin und spürte immer noch die Blicke der Anderen auf mir.

"Habe ich es dir nicht gesagt, Leo. Die pinkeln sich alle vor Angst ein", flüsterte ich genervt zu ihr.

"Sie müssen sich noch daran gewöhnen, wir haben nicht jeden Tag eine Jägerin hier", antwortete Leo und kicherte leise.

"Kann mir jemand sagen, was das hier ist?", sagte Mr. Blackwood und zog etwas aus seiner Tasche, was in ein Leinentuch gewickelt war. Er warf es auf den Lehrertisch und zum Vorschein kam ein Lichtbringer.

"Ja Benjamin?", sagte Mr. Blackwood.

"Das ist ein Lichtbringer. Eine typische Jägerwaffe", sagte der braunhaarige Junge, den ich vorhin als Erstes im Raum gesehen habe. Bei seinem zweiten Satz sah er zu mir und lächelte.

"Richtig, Benjamin. Weiß auch jemand wie man mit dem Lichtbringer umgeht?", fragte Mr. Blackwood erneut.

Ich ließ meinen Blick durch die Klasse schweifen, aber niemand meldete sich. Woher sollen sie auch wissen, wie das funktioniert?

"Niemand? Xenia, würdest du bitte nach Vorne kommen und uns das Ding vorführen?", fragte nun Mr. Blackwood an mich gewannt. Sofort hellte sich meine Miene auf und meine Augen strahlten bestimmt.

Ich stand auf und ging zum Lehrertisch. Dort nahm ich den Lichtbringer in meine Hand und drehte am Griff nach links und rechts. Die blaue Klinge schoss herraus und ein staunendes Geräusch ging durch die Luft.

"Diese Klinge hier ist in der Lage jedes übernatürliche Wesen zu töten. Magie ist dagegen vollkommen sinnlos. An eurer Stelle würde ich aufpassen, jede kleinste Berührung kann unschöne Narben verursachen", sagte ich und sah durch die Klasse.

"Und wie gut kannst du damit umgehen?", fragte jemand.

"Sagt mir was ich treffen soll und ich zeig es euch", antwortete ich herausfordernd.

"Triff das Bild an der Pinnwand, wo Stella davor im Weg ist. Aber natürlich ohne sie zu treffen", sagte Travis und ich sah mir das Ziel an. Stella heißt dieses arrogante Mädchen also!

"Oder schaffst du das nicht, Schätzchen?!", fragte er provozierend.

"Nenn mich noch einmal Schätzchen und ich treffe deine Eier, statt das Bild"

Dann war er still und Jacob lächelte amüsiert. Was bildet sich Travis auch ein? Er ist nicht mal annähernd so heiß wie Jacob, aber denkt er wäre der Geilste?!

Ich drehte mich mit dem Lichtbringer in der rechten Hand um und fragte Mr. Blackwood: "Darf ich?"

"Ja klar, aber pass bitte auf, das du niemanden verletzt", antwortete er.

Ich sah über meine linke Schulter hinweg zu dem Bild und fixierte genau den Punkt den ich treffen will.

Na los Xenia, du schaffst das! Du hast das schon so oft gemacht!

Ich drehte meinen Kopf wieder nach vorne und atmete einmal tief durch. Dann hob ich meinen rechten Arm und warf den Lichtbringer, ohne zu sehen wohin ich werfe. Ich drehte mich um und der Lichtbringer steckte in dem Bild hinten an der Wand genau an der Stelle, die ich treffen wollte. Einige Schüler fingen an zu klatschen, andere sahen zwischen mir und dem Bild mit großen Augen hin und her und diese Stella sah mich böse an. Tja, da habe ich ihr wohl die Show gestohlen. Das tut mir aber leid -Nicht!

"Wow, Xenia. Das war eine Meisterleistung", sagte Mr. Blackwood beeindruckt.

"Reine Übungssache", sagte ich und ging langsam nach hinten, um den Lichtbringer wieder herauszuziehen.

Als ich mich dem Rudel von Jacob näherte, lächelten mich Jason und Alec freundlich an und ich lächelte zurück. Jacob hingegen musterte mich einmal von oben bis unten und leckte sich mit seiner Zunge über die Lippe. Alle gleich diese Kerle, aber ein bisschen geschmeichelt fühle ich mich ja schon. Was denkst du denn da Xenia?!

Ich ignorierte meine Gedanken und zog den Lichtbringer aus dem Bild. Dann drehte ich am Griff, damit die Klinge verschwindet und steckte den Lichtbringer in meine hintere Hosentasche.

Als ich an Jacob vorbei ging, sagte er: "Nicht schlecht, Jägerin. Und damit meine ich nicht nur dein Talent beim Werfen"

"Dankeschön, Alpha", sagte ich und lächelte leicht.

Als ich an Stella vorbei ging, hörte ich, wie sie zu ihrer Sitznachbarin "So eine Schlampe" flüsterte. Ich wollte gerade was dazu sagen, als Mr. Blackwood mich rief:

"Xenia, kommst du mal kurz?"

"Ehm ja klar", antwortete ich und ging mit schnellen Schritten nach Vorne.

"Hier ist der Lichtbringer. Passen sie bitte gut darauf auf, es ist eine wundervolle Waffe", sagte ich und strich noch einmal über den Griff, bis ich ihn in Mr. Blackwood's Hand legte. Dabei streifte ich seine Hand kurz, die richtig kalt war, weswegen ich leicht zusammen zuckte.

"Also ich habe da eine Frage an dich, wäre es möglich das deine Mitschüler dir fragen stellen könnten über das, was die Jäger so wissen?", fragte er mich leise.

"Ehm...naja ich weiß nicht. Sie waren immerhin mal meine Familie..."

"Du kannst ja dann bei den einzelnen Fragen selbst entscheiden ob du sie beantwortest oder ob sie doch zu geheim sind", sagte er.

"Na gut"

"Klasse! Hört mal zu: Xenia hat sich bereit erklärt all eure Fragen zu beantworten was die Jäger betrifft. Sie muss eure Fragen aber nicht beantworten, wenn sie zu persönlich sind. Aber sie wird den größten Teil sicher beantworten. Natürlich können das auch fragen an Xenia als Person direkt sein, aber schon auf die Jäger bezogen", sagte Mr. Blackwood.

Ich setzte mich zurück auf meinen Platz und wartete was jetzt geschieht...

"Hast du schon mal ein übernatürliches Wesen getötet?", fragte ein rothaariges Mädchen.

"Nicht nur einmal", antwortete ich ihr.

"Welches Wesen hast du als letztes getötet?", fragte Jason.

"Getötet? Hm, eine Hexe", antwortete ich nach kurzem überlegen.

"Was wisst ihr alles über übernatürliche Wesen?", fragte ein schwarzhaariger Junge.

"Wir wissen eigentlich alles, was es so über die einzelnen Arten zu wissen gibt. Wie man sie am Besten und schnellsten tötet, sowie die Schwächen und Stärken, die wir im Kampf für uns nutzen"

"Und woher wisst ihr, wer ein Vampir oder ein Werwolf ist?", fragte das blonde Mädchen, das neben Stella sitzt.

"Jede Art hat ihre eigenen typischen Charaktereigenschaften und außerdem vertraut jeder Jäger auf seinen Instinkt"

"Könntest du von jedemhier sagen, was er ist?", fragte ein Mädchen erstaunt.

"Ja klar. Aber dazu muss man denjenigen auch gut beobachten, da es auch Ausnahmefälle gibt"

"Wenn du das doch so schön kannst, sag mir was ich bin", hörte ich Stella herausfordernd fragen.

"Du bist eine Werwölfin", sagte sofort nachdem sie das gefragt hat.

"Aber ich entspreche doch gar nicht dem Ebenbild eines Werwolfes", sagte sie.

"Stella, du brauchst nicht versuchen mich zu verunsichern. Du hast zwar nicht die typischen braunen Haare, aber es gibt sowas wie Haarfarbe und die täuscht einen Jäger nicht", sagte ich und verdrehte genervt meine Augen.

"Und was bin ich?", fragte ein anderes Mädchen.

"Und ich?"

"Und ich?", fragten sie alle durcheinander.

Nachdem ich ungefähr bei dem halben Kurs gesagt habe, zu welcher Art derjenige gehört und ich alles richtig hatte, sagte Mr. Blackwood: "so jetzt noch die letzte Frage, die Stunde ist gleich vorbei"

"Es gibt eine Legende, in der steht, das die Jäger einen unsterblichen Wolf haben. Stimmt das?", fragte Benjamin oder wie er hieß.

Chime! Woher wissen Sie das?! Das sage ich ihnen aber bestimmt nicht! Ohh Gott Chime, ich vermisse ihn so....

"Habe ich richtig gehört? Die Jäger sollen einen unsterblichen Wolf haben? Euch ist schon klar, das wir Werwölfe töten. Wieso sollten wir dann einen Wolf bei uns haben? Das wäre ja total widersprüchlich", antwortete ich und zog das alles ins Lächerliche.

Zu meinem Glück klingelte es. Ich muss hier raus, bevor sie noch etwas merken...

"Wir sehen uns dann nächste Woche", sagte Mr. Blackwood und verließ den Kursraum.

"Was haben wir jetzt?", fragte ich Leonie schnell.

"Wir haben jetzt eine Freistunde und danach Mittagspause", sagte sie.

"Ok, danke. Ich muss kurz weg", sagte ich und verließ mit schnellen Schritten den Raum.

Ich spürte wie mir die Tränen hoch kamen, die durch die Erinnerung an Chime verursacht wurden.

Ich lief regelrecht und so gut es auf Hakenschuhen geht, den Gang entlang und gerade, als ich fast die Treppe die nach unten zum Speisesaal führte, erreicht hatte, hielt mich jemand fest...

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