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"Hoseok!?"
Aus dem Gerät war nichts mehr als ein paar Geräusche zu hören. Es klang als würde eine Tür sich schließen, was Jackson alarmiert losrennen ließ. Er hatte gerade im Untergrund nachgesehen und ein paar seiner engen Kontakte befragt, ob sie Taehyung gesehen hatten, doch war nicht fündig geworden. Nun wollte er gerade in Richtung einer Bergquelle gehen, als Hoseok durch das Walkie Talkie seinen Standort durchgegeben hatte und ihm plötzlich irgendetwas passiert war. Jackson war sich sicher dass dies kein Zufall war. In dieser Umgebung hatte er noch nie von Kidnapping gehört, da die Straße, an der Hoseok sich befand, sowieso kaum befahren war.
Kurz überlegte Jackson, nochmal einen Abstecher nach Hause zu machen, entschied sich aber letztlich dagegen und schlug direkt den Weg zum Tunnel ein. Jungkook, Jimin und Yoongi wussten eh schon Bescheid, da sie durch das Funkgerät alles mithören konnten.
Gerade als Jackson am Straßenrand ankam, knackte dieses.
"Ehm.. Hier ist Jungkook. Was ist mit Hobi?"
"Das werde ich gleich herausfinden, bin schon vor Ort. Bleibt am Wohnwagen, egal was passiert, ja?", eilig nahm Jackson sich ein Haargummi von seinem Handgelenk und band seine etwas zu langen Haare zu einem winzigen Zöpfchen zusammen.
"Okay.. Ist ihm was schlimmes passiert....?"
"Ich kann leider für nichts garantieren. Ich schätze mal die haben ihn geschnappt und vermutlich ist Taehyung auch in der Nähe. Ich kümmere mich darum, over."
Aus seiner Hosentasche zog er seinen Schlagring und ging schlussendlich durch den Tunnel. Drei Typen begrüßten ihn kurz, was Jackson erwiderte.
Jede Tür an der er vorbeilief probierte er durch, bis ihm auf der linken Seite etwas kleines schwarzes auffiel. Er eilte hinüber und hob es auf. Mit Erschrecken musste er feststellen, dass es sich um das Walkie Talkie handelte, welches Hoseok tatsächlich verloren hatte.
Jackson stand nun auch direkt vor einer Tür und schlussfolgerte, dass dies jene war, die der Schwarzhaarige durch das Funkgerät erwähnt hatte.
Seinen Schlagring fest umschließend öffnete er die Tür so vorsichtig wie möglich. Im Inneren erkannte er rein gar nichts, es war stockfinster. Die Taschenlampe, welche sich in seiner Hosentasche befand, nahm Jackson nun zur Hand und leuchtete hinein. Gleichzeitig stieß er die knarzende Tür komplett auf. Im Raum befanden sich eine Menge an Kisten, die mit Spinnenweben übersät waren. Allgemein sah es so aus als hätte seit vielen Jahren niemand mehr diesen Ort betreten.
Zwischen einigen bereits morschen Brettern hätte Jackson beinah den feinen Lichtstrahl übersehen, der dort hindurchfiel. Vorsichtig ging er darauf zu, bedacht, keine Geräusche zu machen. Eine Treppe führte hinab und endete an einer weiteren Tür, unter der das fade Licht hindurchquoll.
Auf Zehenspitzen tappte er Stufe für Stufe nach unten. Jackson hatte keine Ahnung was ihn dort erwarten würde und bereute es zum ersten Mal in seinem Leben, sich nie eine Knarre gekauft zu haben. Jedoch hatte er auch nie gedacht jemals in solch eine Situation zu geraten. Wohl oder übel musste er sich jetzt so verteidigen, mit den Dingen die er besaß, was aber nur ein Schlagring und ein Stock war, den er gerade vom Boden aufhob.
Jedenfalls würde er alles geben um die Freunde des besten Freundes seines Cousins zu retten!
-
"Was war das?", flüsterte Jin und krallte sich ängstlich an Namjoon's Arm fest, welcher ihn aber abschüttelte. Gerade wollte der Braunhaarige protestieren, als Namjoon seine Hand nahm, ihn zu sich zog und fest an sich drückte, sodass er mit dem Rücken an den Jüngeren gepresst war. Kurz darauf entdeckte Jin einen Schatten der vor ihnen von Baum zu Baum huschte.
"D-da ist jemand", flüsterte Jin und nickte in die Richtung. "Ich weiß", antwortete Namjoon und löste seinen rechten Arm von Jin's Bauch. Dieser wusste nicht genau Namjoon nun vorhatte, verhielt sich jedoch ruhig und setzte sein ganzes Vertrauen in ihn. Solange er bei ihm war, fühlte er sich sicher.
Überrascht verkniff sich der Braunhaarige ein Quieken, als Namjoon eine Pistole aus seiner Hosentasche holte und sie auf den auf sie zukommemden Schatten richtete. Dieser kam immer näher, bis er irgendwann vor ihnen stand und seine Hände hob.
"Bitte tun Sie mir nichts, ich bin nur auf der Durchreise!"
Jin vernahm ein Schnauben des Silberhaarigen. Anscheinend war dieser genauso skeptisch. Wenn man den Mann vor ihnen mal genau betrachtete, ergab das was er gerade gesagt hatte gar keinen Sinn. Er hatte weder irgendwelches Gepäck dabei, noch trug er entsprechende Klamotten. Laut Jackson waren in diesem Wald nie Menschen und vorallem keine im Anzug. Fehlte nur noch die Aktentasche, dann würde man direkt denken er wäre ein Bankangestellter oder sowas.
Weiter darüber nachdenken konnte Jin gar nicht, denn plötzlich wurde Namjoon von ihm gerissen und entwaffnet. Erschrocken machte der Braunhaarige einen Satz hinterher, doch bemerkte erst jetzt, dass sie umzingelt von bewaffneten, schwarz uniformierten Männern waren. "N-namjoon..", stotterte Jin, doch ihm war klar, dass es nichts brachte. Noch dazu hielt einer dem Silberhaarigen jetzt seine Pistole an die Schläfe.
"Kim Seokjin, richtig?", der Mann im Anzug stand nun wieder vor ihm. Er erwartete keine Antwort - die Jin ihm sowieso nicht gegeben hätte - und redete direkt weiter. "Sie und Kim Namjoon hatten also gedacht, Sie würden einfach so davonkommen?" Er lachte laut auf und kam Jin dann bedrohlich nahe. "Wenn Sie nicht wollen dass Ihr toller Freund genau hier vor Ihren Augen stirbt, dann bringen Sie uns jetzt zu eurem Versteck."
Der Mann spuckte leicht beim Sprechen, was Jin angeekelt das Gesicht verziehen ließ, doch er traute sich nicht, die kleinen Tropfen mit dem Ärmel des Hoodies abzuwischen. Ehr gefror ihm das Blut in den Adern. Hilfesuchend sah er zu Namjoon, in der Hoffnung, in dessen Augen einen Ausweg zu finden - vergebens. Das hier musste er selbst entscheiden. Jin hasste es, Entscheidungen zu treffen, doch egal wie er es drehte und wendete, er musste wohl das tun, was man von ihm wollte. Denn wenn Namjoon umgebracht werden würde, wäre das auch sein Ende, da war Jin sich sicher.
Ein letztes Mal sah er dem Silberhaarigen tief in die Augen, bevor er seinen Blick abwandte und dem Mann zögerlich zunickte. "K-kommt mit..."
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