Runde 1

Titel der Story: The Girl named Yuna


Es war eine stürmische Nacht und ein kleines Mädchen huschte auf leisen Sohlen durch die nur von Fackeln erhellten Gänge der Burg. Das Mädchen war barfuß und trug nur ein leichtes, weißes Nachthemd, es wirkte wie ein Geist, der in einem alten Schloss spukt. Vielleicht war sie sogar ein solches Wesen der Nacht. Wenn jemand ihr auf dem Flur begegnet wäre, hätte er oder sie sicherlich den Schock ihres Lebens bekommen. Die Wände des dunklen Gemäuers waren altertümlich mit grauem Stein und ab und zu ein paar Gemälden oder Fackeln dekoriert.

Doch zurück zu dem Mädchen: Ihr geisterhaftes, blondes Haar wehte im leichten Windhauch, der durch irgendein offenes Fenster hinein durch das Gebäude fegte. Es schien fast so, als würde das kleine Geschöpf vom Wind quer durch die verwinkelten Gänge getragen werden. Sie summte mit ihrer hellen Kinderstimme ein Lied der Nacht und des Mondes. Ihr Gesang hallte von den Hohen Wänden wieder, als sie einen großes Saal betrat. Das kleine Mädchen hüpfte munter, wie jede Nacht zur Geisterstunde durch den Thronsaal und jedes Mal, wenn sie das tat, waren am nächsten Morgen auf wundersamer Weise mehrere Gegenstände aus dem Raum verschwunden. Manchmal waren es gar ganze Ritterrüstungen oder edle Gemälde von der unverputzten Wand. Außerdem wusste jeder den genauen Weg des Gespenstes, wenn sie begleitet von seinem Gemurmel durch die komplette Burg geisterte. Denn immer, wenn das Mädchen - die Bewohner der Burg hatten sie Yuna genannt, der Name bedeutete Mond, da sie nur dann herumspukte, wenn der Mond am höchsten stand - durch die Flure lief und sie an einer Fackel vorbei kam, erlosch diese nachdem, Yuna diese passiert hatte.

Sicherlich frägst DU dich nun, was es mit Yuna auf sich hat? Das stand sowieso auf meiner Erzählliste. Schließlich möchte ich doch dafür sorgen, dass dir ein Schauer über den Rücken läuft. Pünktlich zu Halloween. Nun es ist zudem eine sehr traurige Geschichte, die das Geistermädchen Yuna umragte. Aber niemand weiß sicher, ob sie wirklich dieses Mädchen ist, von dem ich dir erzählen werde. Denn das alles ist so furtbar lange her... Die kleine Yuna lebte mit ihren Eltern in der Burg, wo sie bis heute gefangen ist und nicht Frieden finden will. Sie war ein sehr fröhliches und abenteuerliches Mädchen und ihre Eltern liebten sie über alles. Genauso wie Yuna auch sie liebte. Sie waren eine der ersten Besitzer und ein paar Dinge waren noch im Bau. Der Teil indem Yunas Schlafzimmer lag, war nicht weit weg davon, obwohl es ein wirklich großes Schloss mit vielen Zimmer gab, wollte die Familie doch regelmäßig nach dem Fortschritt der Bauarbeiten sehen und nahmen ihre 10-jährige Tochter gerne mit, um ihr alles zu erklären und zu zeigen. Was ihre Eltern nicht wussten, dass Yuna oft und gerne Sachen von der Baustelle mit auf ihr Zimmer nahm und dort als Erinnerungen sammelte. Wahrscheinlich hätten sie es ihr nicht verboten, aber das kleine, clevere Mädchen hatte gerne Geheimnisse. Eines Nachts, als die Arbeiten am Gebäude fast abgeschlossen war und die fleißigen Arbeiter schon lange Feierabend hatten, wachte Yuna von einem lauten Geräusch auf. Sie schlich barfuß und in ein weißes Nachthemd gekleidet zu ihren Eltern ins Zimmer und fragte, was das für ein lautes Poltern eben war. Yuna interessierte sich für Übernatürliches und wollte wissen, ob hier vielleicht ein Geist sein Unwesen trieb. Natürlich lachten ihre Eltern bloß und sagten, dass sie sich keine Sorgen zu machen brauchte und einfach weiter schlafen sollte. Yuna war beleidigt und wollte gerade wieder ihr Kinderzimmer betreten, als sie das Poltern noch einmal hörte. Diesmal ging sie aber nicht mehr zu ihren Eltern, da sie sich sicherlich dachte, sie würde wieder ausgelacht werden. Doch statt einfach weiter schlafen zu gehen, begang sie einen furchtbaren Fehler, der ihr letzter sein Würde.

Yuna folgte dem Geräusch und betrat den Abgesperrten Bereich der Baustelle, welcher noch nicht ganz fertig war. Sie missachtete jegliche Warnhinweise und folgte irgendeiner Spur. Ich kann dir, meinem lieben Leser oder meiner lieben Leserin leider nicht sagen, was für eine Spur dies war, da ich leider keine Informationen dazu habe. Jedoch glauben einige, dass sie Fußspuren eines Gespenstes in dem Staub von den Arbeiten gefolgt war. Vielleicht hast du auch eine eigene Theorie, was diese Gewesen sein hätte können? Aber weiter mit der Geschichte. Während Yuna der Spur hinter her lief, summte sie ihr Lieblings Schlaflied, welches das Gleiche sein soll, das sie jetzt noch als Geist vor sich her singt, und hüpfte die noch unfertige Treppe hinunter. Doch da geschah das Unglück. Die Treppe nach unten war noch nicht stabil und Yuna rutschte aus. Das Mädchen fiel hinunter, da es kein Geländer gab, an dem sie sich festhalten hätte könne und schrie ein letztes Mal auf. Ihre Eltern kamen zu spät an den Unfallsort und Yuna verstarb noch in der selben Nacht zur Geisterstunde. Nach diesem Geschehen, gaben sich die Eltern die Schuld und begaben kurz darauf Selbstmord.

Was denkst du, glaubst du diese möglicherweise fiktive, aber vielleicht auch echte Geschichte? Manche glauben und andere glauben nicht an Geister und den ganzen Spuk. Was ist mit dir?


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847 Wörter

Geschrieben am: 28.10.2023

Veröffentlicht am: 28.10.2023 um 15:00 Uhr

leanutpeanut



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