Projekt Lucifer 🕸️
Kategorie: Das Buch, in dem die Charaktere an ihren Herausforderungen wachsen
Mittelalter?
Eine Opferungszeremonie?
Der Hexenhammer?
Das waren die ersten Gedanken, die mir bei dem Cover von „Projekt Lucifer" in den Kopf geschossen sind. Die farblose Illustration, ein Werk aus Kohle und Ruß, zeigt leidende Menschen auf einem Podest umringt von der gaffenden Menge – und erinnert vom nüchternen Stil stark an Klassiker des 19. Jahrhunderts, was eine durchaus interessante Cover-Wahl ist, und damit mein Interesse geweckt hat.
Doch worum geht es wirklich im Projekt Lucifer?
Wir folgen den beiden Jungen Lex und Liam, die im Elendsviertel aufgewachsen sind, und sich nun mit Mühe und Not durchschlagen müssen, um nicht entweder beklaut, erschlagen oder mit abgehackter Hand in einer dunklen Gasse zu verenden. Faender, dir gelingt es dabei echt gut, die Bedrohung durch die „Gläubiger" unterschwellig in die Handlung einzufädeln. Diese wird dabei immer präsenter, mit öffentlichen Menschenverbrennungen und Reden über Ketzer – gerade die letzten Szenen mit Lex und seiner Mutter, aber auch seine Trauer nach der Vollstreckung des Urteils, haben mich dabei sehr mitgenommen. Das bringt uns zur Ausarbeitung der Charaktere : ) Mir hat die Beziehung zwischen Lex und Liam gut gefallen – so, dass ich gerne auch noch etwas mehr Zeit mit der Entwicklung ihrer wachsenden Liebe verbracht hätte. Für mich war es dabei aber manchmal schwer, Liam und Lex in Dialogen auseinanderzuhalten (und nicht, wegen den Namen, die beide mit L beginngen ; )) – und manchmal kamen mir ihre Personalitäten dabei ein Stück zu ähnlich vor. Ich denke, mit einem distinkten Redestil lässt sich da viel rausholen!
Kommen wir nun zu meinem persönlichen Lieblingscharakter: Fussel! Dieser „kleine" Höllenhund ist mir wirklich ans Herz gewachsen, und das, obwohl er erst spät in der Handlung dazugestoßen ist. Fussel und andere Nebencharaktere, so wie Juni, spielen im Finale dann eine größere Rolle, als anfangs gedacht – und du schaffst es gut, sie da einzubinden! Gerade bei Juni hätte mich der
Verrat vielleicht noch stärker gebissen, wenn er als eine Art dritter Hauptcharakter dabei gewesen wäre – oder generell eine prominentere Rolle in der Geschichte einnimmt. Ich habe seine Geschichte während dem spannenden Aufbau der Hauptstory ab und an aus den Augen verloren :')
So, und nun geht es zur Storyline! Mir hat besonders die wachsende Liebesbeziehung zwischen Lex und Liam im Kontrast zum drohenden Schatten der Gläubigen gefallen – und auch die Geschichte von Lex und seiner Mutter hat mich sehr mitgenommen, wirklich großartig! Ab dem Punkt, wo der Gläubige Ouborous (?) zur Geschichte dazustößt, wurde es für mich aber manchmal verwirrend, was schlicht auch daran gelegen haben könnte, das wir Liams Sicht der Dinge und Ouborous' Plan erst später erklärt bekommen. Dafür war das Ende umso mehr spannungsgeladen, und da wurde mir auch deutlicher, warum das Werk nun „Projekt Lucifer" heißt : ) Ein gelungener Abschluss!
Vielen Dank, Faender, für deine tolle Geschichte, die ich bereits im Zuge des Buchclubs gelesen habe. Es tut mir leid, dass du dein Feedback nicht von der eigentlich Jurorin bekommen konntest –dein Buch verdient es! Also habe ich mich jetzt daran gesetzt, und ich hoffe, es gefällt dir trotzdem : ) - Chitinpanzer
von Chitinpanzer
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