Kapitel 44

Sofort hörte man duzende „Awwwwwww"-Rufe, denn auf dem Bild war ich zu sehen. Ich, als Baby. Gott, wie ich Harry gerade verfluchte.

Als Sherlock anfing zu lachen, schlug ich ihm gegen die Schulter, doch er wollte einfach nicht aufhören. Aber sehr bald erstickte sein Lachen, denn nun war er zu sehen und...Gott, war er süß! Ein gerade mal drei jähriger Sherlock mit Wuschelhaar und glänzenden Augen.

„Ich bring Mycroft um.", knurrte er und versuchte mit seinen Blicken seinen Bruder zu erdolchen.

„Ich helfe dir dabei, wenn du mir bei Harry hilfst.", erwiderte ich, als das nächste Bild erschien, auf welchem ich zum ersten Mal ins Töpfchen machte. Ich versuchte mein Gesicht in Sherlocks Mantel zu verstecken, welchen ich immer noch trug und Sherlock schlang seine Arme um mich.

Die Gäste schienen sich prächtig zu amüsieren, während wir beide am liebsten flüchten wollten, zumal Harry es nicht lassen konnte und zu dem einen oder anderen Bild die Geschichte erzählen musste. Ebenso hielt es sich bei Mycroft.

Ich bring sie um.

Alle beide.

So ging es eine Zeit lang weiter. Mal lachte ich und Sherlock versank fast vor Scham im Boden und mal war ich es, der sein vor Scham brennendes Gesicht in Sherlocks Halsmulde vergrub. Aber Hauptsache, die Gäste haben ihren Spaß...Kümmert euch nicht um uns, ist ja nur unsere Hochzeit. Leidend schaute ich zu Sherlock, welcher meinen Blick erwiderte. Womit hatten wir das nur verdient? Wir sind das Hochzeitspaar, sollte nicht jeder heute besonders nett zu uns sein? Das ist doch so ein typischer Tag, an dem man alle Streitereien kurz vergisst und sich mit jedem nett unterhält!

Oh man! Ich will nicht mehr! Wann hat das endlich ein Ende? Ich traute mich schon gar nicht mehr auf Leinwand zu schauen, aus Angst, was für Fotos Harry Mycroft gegeben hatte. Ich kenne da nämlich so einige, die ich schon seit ewiger Zeit verbrennen wollte.

„Ich hoffe dieser Vortrag ist bald vorbei.", murmelte ich in Sherlocks Anzug, woraufhin dieser erneut anfing zu lachen. Wenn das so weiterging, würden wir morgen Muskelkater vom Lachen haben.

„Ich glaube nicht, dass ein Ende in Sicht ist. Immerhin sind wir noch nicht einmal bei der Schulzeit angekommen. Morgen müssen wir wohl von allen Gästen das Gedächtnis löschen.", erwiderte Sherlock.

„Wenn das nur so leicht gehen würde...Wobei...Moriarty würde das bestimmt hinbekommen. Lass uns ihm doch eine Kooperation vorschlagen. Er löscht von unseren Gästen die Erinnerungen an diesen Vortrag und wir lassen ihn ein zwei Anschläge verüben.", meinte ich daraufhin scherzhaft und seufzte erneut peinlich berührt auf, als das nächste Bild von mir auf der Leinwand erschien.

„Tut mit Leid. So gerne ich dem auch zustimmen möchte, so kann ich dies nicht mit meinem Gewissen vereinbaren. Aber was hältst du davon, wenn wir einfach abhauen und...", mitten im Satz stockte Sherlock und erstarrte.

Verwirrt hob ich meinen Kopf, um Sherlock anzuschauen, welcher noch immer zur Salzsäule erstarrt auf die Leinwand starrte.

Was hatte er denn?

Ich wandte meinen Blick zur Leinwand, auf der ein Bild zu sehen war.

An sich nichts seltsames, nur, was darauf abgebildet war, war verwirrend.

Zu sehen waren Siger und Violett, sowie Sherlock und Mycroft, Sherlock vielleicht vier oder fünf Jahre alt.

Doch das war nicht, was mich verwirrte.

Zu sehen war ebenfalls ein Junge, der neben Sherlock saß und einen Arm um ihn gelegt hatte. Beide lachten in die Kamera und schienen sich prächtig zu amüsieren.

Ebenfalls ein Mädchen, das neben Mycroft stand und einen schmollenden Blick aufgesetzt hatte.

Violett hielt ein Baby auf dem Arm und im Hintergrund konnte man noch weitere Kinder sehen.

Was hatte das zu bedeuten?

Die Holmes-Kinder hatten doch in ihrer Kindheit nie wirklich mit andern Kindern zu tun gehabt, mal davon abgesehen, dass diese Kinder eindeutig zur Familie gehörten.

Aber, wenn sie dazugehörten, wer waren sie und warum wusste ich nichts von ihnen?

„Mycroft, was macht dieses Bild in deinem Vortrag?", ertönte Sherlocks Stimme erschreckend laut in dem Saal, in welchem es muksmäuschen still geworden war.

Mir ist gerade aufgefallen, dass das Kapitel 666 Wörter hat 😂😂😂
Zufall?
Ich glaube nicht...

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top