Kapitel 32

„Frag einfach nicht.", murmelte ich verlegen und trat von einem Bein aufs andere.

„Ähm. Ja. Wir müssen dann auch weiter. Sonst verpasst ihr noch eure Hochzeit.", damit zog Mycroft Sherlock mit sich. Dieser konnte sich jedoch nicht nehmen mir ins Ohr zu flüstern: „Nachher musst du mir aber unbedingt erzählen, wovon ihr geredet habt."

Im nächsten Moment hörte man eine Tür zuknallen und dann nahm Greg endlich seine Hände von meinem Gesicht.

„Oh, das schreit ja förmlich nach Sex.", lachte er und ich versteckte mein Gesicht in meinen Händen. Manchmal hasste ich Greg einfach.

Meine Gedanken wurden jedoch jäh von Mrs. Hudson unterbrochen, die aus dem Raum kam, in welchem Sherlock und ich uns gleich das Ja-Wort geben würden.

„Na, John. Wie geht es dir? Sherlock sieht unglaublich aus und du auch! Ich fasse es einfach nicht! Es ist wirklich so weit!", plapperte sie los und es war mehr, als schwierig, sie zu stoppen.

„So ungern ich Sie auch unterbreche Mrs. Hudson, aber in Fünf Minuten geht es los und ich muss meinen Platz noch einnehmen.", Greg verabschiedete sich und verschwand durch die Tür.

Unsere Vermieterin stellte sich neben mich und bot mir den Arm an.

Lächelnd hackte ich mich bei ihr ein und wartete darauf, dass die Tür geöffnet werden würde.

Wir hatten alles, dank Sherlock, genauestens durchgeplant und ich hoffte, dass ich nichts vergessen würde. Zu Not würde mich Mrs. Hudson stoppen. Hoffentlich.

„Aufgeregt?"

Hecktisch nickte ich.

„Das ist vollkommen normal, mein Lieber. Aber mach dir nicht so viele Gedanken. Das wird alles schon. Schließlich habt ihr die Hochzeit gemeinsam vorbereitet und du bist nun mal mit dem Perfektionisten schlecht hin verlobt, und gleich verheiratet.", mütterlich lächelte mich Mrs. Hudson an.

Deshalb hatte ich sie gebeten, mich nach vorne zu begleiten. Auch, wenn sie sehr hibbelig und aufgedreht sein konnte, konnte sie ebenfalls unglaublich ruhig, sanft und einfach mütterlich sein.

Schon längst war sie so etwas, wie eine Ersatzmutter für mich.

Als ich sie gefragt hatte, ob sie mich nach vorne begleiten würde, war sie ganz ruhig gewesen und hatte mich aus großen Augen angesehen. Sie hatte weder geschrien, noch gekichert, oder sonstiges. Sie hatte mit einer festen Stimme gefragt: „Ist das dein Ernst, John? Meinst du das wirklich?"

Ich hatte nur leicht genickt und sanft gelächelt.

„Ich würde gerne diese Aufgabe übernehmen.", hatte sie geantwortet, mit Tränen in den Augen und mich sachte in den Arm genommen.

„Wen hätte ich denn sonst nehmen sollen. Du bist so etwas, wie meine zweite Mutter.", hatte ich geflüstert, worauf hin, sie mich aus noch größeren Augen angeschaut hatte und erwiderte: „Du bist auch, wie ein Sohn für mich. Und Sherlock auch.", mit diesen Worten hatte sie mich erneut in den Arm genommen und lange Zeit nicht losgelassen.

Dies war überhaupt nicht ihre Art gewesen, aber trotzdem sie, auf eine andere, schöne Art und Weise.

Nun stand sie vor mir und wippte von einem Bein auf das Andere.

Tief atmete ich ein und stellte mir vor, was mich hinter dieser Tür erwarten würde.

Sherlock, natürlich.

Aber ich war sooooo gespannt, wie er aussehen würde. Er wusste es bestimmt schon, da er anhand des Stoffes, den er gespürt hatte, wahrscheinlich sagen konnte, welche Farbe er hatte.

Ich hatte schon einmal einen Vortrag von ihm bekommen, dass er blind sagen könnte, welche Farbe der Stoff hätte, da die Konsistenzen unterschiedlich seien.

Ich hatte da keinen Unterschied gespürt, aber wir sprachen hier von Sherlock!

Und als wir es versucht hatten, war es ihm wirklich gelungen.

„Schätzchen, ich reiße dich wirklich nur ungern aus deinen Gedanken, aber ich denke, es geht gleich los."

Fragend schaute ich zu Mrs. Hudson und im selben Moment konnte ich die Stimme, des Standesbeamten hören: „...und jetzt bitte ich Sie, sich alle zu erheben."

Im nächsten Moment öffnete sich die Tür.

Jetzt beginnt wirklich die Hochzeit...
Und? Schon gespannt?

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