Zusammenbruch

Den Rest des Tages verbringe ich im Hexenhaus. Ich räume weiter die Küche auf, spüle das Geschirr, werfe verdorbene Lebensmittel fort und versorge die Vertrauten. Auch im Labor stelle ich alles wieder in die Regale, wische Bretter, Tisch und Boden ab und lüfte einmal durch. Auch wenn ich in einer Hundehütte lebe, weiß ich doch so ungefähr, was im Haushalt zu tun ist; ich habe wie alle Lehrlinge einige Male Letha im Haus geholfen.

Mit dem Besucherraum bin ich schnell fertig, einmal fegen und einige Oberflächen abwischen reicht aus. Schließlich steige ich auch ins obere Geschoss, sammele dort unter Margolis argwöhnischem Blick Kleidung und Laken aus Schlafzimmer und zweitem Schlafraum ein, werfe alles mit den benutzten Tüchern aus Labor und Küche in den großen Waschbottich und schrubbe alles gründlich durch. Letztendlich hänge ich die Wäsche dann im Garten auf. Die Sonne scheint durch die Laken aus dünnem Leinen und ein loses Etwas aus fast durchsichtigem, glattem Stoff, das sich sehr angenehm anfühlt und vermutlich das Nebelhafte ist, das ich morgens durch die Fensterbespannung erkennen konnte. Ich verscheuche den Gedanken, wie es sich anfühlen mag, wenn Isovre drinsteckt und konzentriere mich lieber auf Margolis Anleitung, wie ich die Beete jäten soll.

Arbeit hat mir schon immer geholfen, meine Gedanken zu sortieren. Und im Moment kann ich nicht viel anderes tun. Ich habe viel Neues erfahren und keine Ahnung, wo ich noch nach weiteren Informationen forschen sollte. Außerdem möchte ich im Hexenhaus bleiben und sehen, wer noch kommt, nachdem nun das Verschwinden der Hexe bekannt geworden ist.

Tatsächlich kommen immer wieder Leute vorbei. Hauptsächlich Menschen, aber auch Fabelwesen. Und sie stellen Fragen, viele Fragen. Während ich nach bestem Wissen antworte, versuche ich mir, die Namen und Fragen im Zusammenhang zu merken. Wer was genau wissen will, könnte schließlich wichtig werden.

In Isovres Arbeitstisch im Besucherraum finde ich Papier, Tinte und Feder. Alles wirkt noch ziemlich neu. Ihre Vorgängerin konnte meines Wissens nach auch nicht lesen und schreiben und machte sich auch nichts draus; Isovre hingegen scheint diese Fähigkeit für sehr wichtig zu halten. Meister Engal geht es ja ähnlich; Lehrlinge, die es nicht können, werden zu Notha ins Kontor geschickt, um sich erstmal dem Studium des Alphabets zu widmen. Mir ist es seinerzeit nicht anders ergangen und heute bin ich dankbar dafür.

Die einzelnen Aussagen notiere ich mir nur in Stichpunkten, es sei denn, ich habe den Eindruck, der genaue Wortlaut könnte wichtig sein.

„Ist sie wirklich weg?" und „Wann kommt sie wieder?" sind die häufigsten Fragen. Dicht gefolgt von: „Ich brauche diesen und jeden Trank, kannst du ihn mir raussuchen?" Meine Antwort ist jedes Mal „Nein." Ich werde mich ganz sicher nicht an Isovres Mixturen vergreifen.

Der Vertreter eines nahegelegenen Dorfes: „Ich war schon mehrmals hier in den letzten Tagen und nie war jemand da. Unser Brunnen ist versandet und wir brauchen die Hexe dringend, damit sie uns die Stelle angibt, wo wir den neuen graben sollen."

Ein Weber aus den Randbezirken: „Meine Tochter liegt seit zwei Tagen bewusstlos im Bett und der Arzt weiß nicht weiter. Ich brauche die Hexe!"

Ein Dschinn: „Ich werde seit Wochen nächtlich von einer Succuba heimgesucht, die nicht verstehen will, dass ich auf Männer stehe. Was soll das heißen, die Hexe ist fort? Wer hilft mir dann denn jetzt?"

Die Haushälterin eines Großhändlers: „Mein Herr hat letzte Woche einen unserer Hauswichtel beleidigt und er ist zum Böögg mutiert. Wie können wir ihn beruhigen?"

Eine Minotaurin in der Uniform der Fabelwache: „Wir wissen, dass die Hexe verschwunden ist und forschen bereits unter der Hand nach ihr. Wisst ihr vielleicht, ob sie die Analyse der Blutprobe schon durchgeführt hat, die wir dem zusammengebrochenen Mädchen aus der Mondscheinschenke entnommen haben? Der Hauptwachtmeister braucht sie dringend, bislang weiß niemand, welche Substanz man ihr gegeben hat."

Eine junge Koboldmutter: „Mein Kind hat rosige Haut, volles Haar und keinerlei Flecken oder Runzeln – ist es vielleicht ein Wechselbalg?"

Ein Pferdehändler: „Ich glaube, mein Konkurrent hat einen Fluch auf mich gelegt. Meine Pferde sind störrisch und bissig." Die Sache kann ich sogar klären, da ich den Mann bereits kenne: „Dein Fluch ist deine Peitsche. Behandle deine Tiere besser, dann werden sie es dir danken!"

„Was hat dir das alles jetzt gebracht?", will Kandreo am Abend wissen.

Ich lasse mich auf den nächsten Stuhl sinken und gieße mir ein Glas von der für Margoli bestimmten Milch ein. „Auf jeden Fall die Erkenntnis, dass ohne eine Stadthexe hier alles zusammenbricht, auch wenn die Leute noch so sehr auf sie schimpfen!"

Am nächsten Morgen gehe ich wieder in die Schmiede. Zum einen erfahre ich da vielleicht etwas Neues, zum anderen hoffe ich, dass meinem Hirn etwas einfällt, wenn mein Körper mit vertrauter Arbeit beschäftigt ist.

Meister Engal braucht schon wieder Nägel, diesmal Größe acht. Natürlich, am Palast der Dschinns wird gerade groß umgebaut, da brauchen die Zimmerleute lange Nägel für die Dachsparren.

Tayhat strahlt auf, als ich mich zu ihm geselle. Er hat einiges gelernt, ist aber noch unsicher im Umgang mit dem Nageleisen und froh über meine Unterstützung. Ich beobachte seine Arbeitsweise, sie ist ruhiger als zuvor und am Anfang auch sicherer.

Nach einer Weile werden Tayhats Bewegungen jedoch immer gemächlicher und die Schläge sind weniger präzise gesetzt. Schließlich braucht Tayhat die dreifache Anzahl an Schlägen, um eine Spitze oder einen Kopf zu formen, weil jeder zweite Schlag misslingt und einige nicht einmal das Werkstück treffen.

Das sehe ich mir nicht lange an. Ich werfe meinen letzten Nagel in den Bottich, lege den Hammer hin und stelle mich zu Tayhat. „Hey, geht's dir nicht gut?"

Tayhats Lächeln fällt überaus kläglich aus und seine Augen sind glasig. „Alles in Ordnung, Navlin. Ich bin nur ..." Er bricht ab, schwankt und sackt plötzlich zusammen. Ich kann ihn gerade noch auffangen, bevor er mit der Stirn gegen den Amboss knallt.

Um mich herum werden Hämmer und Werkstücke hastig abgelegt und die Arbeitskameraden eilen zu uns. Allen voran natürlich Meister Engal. „Hat er sich verletzt?"

Ich schüttele den Kopf. „Nein, er scheint krank zu sein." Krank ist leicht übertrieben. Tayhat ist so blass, als hätte er an einem Vampirbankett teilgenommen und eisig kalt. Um seine Augen bilden sich tiefe Schatten und er atmet kaum noch.

Meister Engal ruft Ezanie zu: „Hol Sarode her, sofort!" Sarode ist die beste Ärztin in der Stadt, allerdings auch die teuerste. Aber wie ich Meister Engal kenne, wird er die Rechnung auf seine Kappe nehmen.

Ezanie lässt alles stehen und liegen, rennt zur Tür, breitet auf der Straße ihre Flügel aus und flattert los. Ich nehme Tayhat auf die Arme und folge Meister Engal in die Küche zu Letha, die bereits den Tisch freigeräumt und mit einer Wolldecke belegt hat. „Was ist mit ihm?"

„Er ist umgekippt", informiere ich sie. Mir ist bewusst, dass „umgekippt" nicht gerade das richtige Wort ist, aber im Moment weiß ich auch nicht, wie ich das erklären soll. Tayhat ist nicht einfach aufgrund von Hitze und schwerer Arbeit ohnmächtig geworden. Was ihn überwältigt hat, ist etwas viel Schwerwiegenderes. Der Junge zittert inzwischen am ganzen Körper, seine Hände verkrampfen sich immer wieder und ihm bricht der Schweiß aus, obwohl seine Haut kalt ist.

„Hol noch mehr Decken", weist Letha ihren Mann an, der hilflos daneben steht. „Und Navlin, stell dich an seine Füße und heb seine Beine hoch." Sie stapelt sämtliche Stuhlkissen aufeinander und schiebt sie Tayhat unter die bebenden Knie. „Es sieht nach einem Schock aus, aber was kann ihn ausgelöst haben? Er ist nicht verletzt."

„Er sah von Anfang an nicht gut aus", erkläre ich. „Es muss etwas in seinem Körper geschehen sein."

Tayhats Atem geht immer rascher und flacher und die Schatten in seinem Gesicht vertiefen sich. Es macht mir Angst; ich hoffe nur, dass Ezanie sich Sarode gleich unter den Arm klemmen konnte.

Meister Engal kommt mit den Decken, die wir sogleich über Tayhats kalten Körper ausbreiten. Noch während wir dabei sind, klopft es ans Fenster. Als Meister Engal öffnet, schiebt Ezanie kurzerhand Sarode hindurch  und wirft deren Taschen hinterher. Ich hechte hin und fange sie gerade noch auf. „Sowas wirft man nicht!", informiere ich meine Kameradin.

Ezanie antwortet nicht, sie rennt bereits ums Haus herum, um durch die Tür hereinzukommen. Die Koboldfrau Sarode passt mühelos durchs Fenster, Ezanie mit ihrer Größe, die der meinen gleichkommt und ihren riesigen Flügeln hingegen nicht.

Sarode klettert auf den Hocker, den ihr Letha hinstellt und befühlt Tayhats Stirn. „Schlecht", murmelt sie und untersucht ihn nun von Kopf bis Fuß. Dabei erkundigt sie sich: „Wisst ihr, was er genommen hat?"

Meister Engal blickt ziemlich verstört drein. „Du meinst, er hat irgendetwas Gefährliches geschluckt?"

„Das ist das einzige, dessen ich mir sicher bin", erwidert die Ärztin. „Aber ich kann nicht erkennen, worum es sich handelt. Jedenfalls wird es ihn umbringen, wenn ich ihm nicht das richtige Gegenmittel verabreiche."

„Bitte nicht!" Tayhat ist doch noch so jung und er hat eine Mutter und jüngere Geschwister, um die er sich liebevoll kümmert. Sowas sollte nicht einem braven Menschen wie ihm zustoßen. Lieber einem wertlosen Geschöpf wie mir.

„Ist er plötzlich zusammengebrochen oder gab es Anzeichen davor?" Sarode geht der Sache weiterhin auf den Grund und ich berichte ihr von meinen Beobachtungen.

„Also nicht sofort nach der Einnahme, sondern eine stark verzögerte Wirkung. Hm, das schränkt die Möglichkeiten etwas ein." Sie zieht Tayhats rechtes Unterlid herunter und begutachtet die Schleimhaut. Ich sehe ebenfalls hin und erschrecke. Was rötlich oder meinethalben knallrot sein sollte, leuchtet giftig gelbgrün.

„Gut, damit bleiben nur noch zwei Möglichkeiten übrig", resümiert die Ärztin. „Leider wird das Gegenmittel gegen die eine Substanz die Wirkung der anderen massiv verstärken. Ich muss also herausbekommen, welche von beiden es ist. Leider ist die Einnahme zu lange her; es ist nichts mehr zu riechen."

„Du brauchst nur den Geruch?" Ich verwandle mich in den Höllenhund und springe auf den Tisch. Letha runzelt die Stirn, sagte aber nichts. Tayhats Leben wiegt offenbar schwerer als Krallenspuren auf dem weißgescheuertem Holz.

Ich schnuppere Tayhats Mund ab. Meister Engal, froh darum, etwas tun zu können, packt Tayhats Kinn und öffnet seinen Mund soweit, dass ich meine Nasenspitze in die Mundhöhle stecken kann. Tatsächlich kann ich etwas wahrnehmen. „Thymian", erkläre ich und werde wieder zum Menschen. Leider habe ich übersehen, dass ich an der Tischkante hocke; natürlich komme ich aus dem Gleichgewicht und rutsche ab. "Autschi!"

„Thymian, bist du sicher?", fragt Sarode nach. Verständlich. Als Hund kann ich zwar sprechen, aber es klingt sehr vernuschelt.

„Ja, ganz sicher. Vielleicht ist es nicht Thymian selbst, aber da ist ein Geruch, der sehr stark an ihn erinnert", gebe ich vom Boden aus bekannt und rappele mich auf.

Sarode lächelt erleichtert und greift nach ihrer Tasche. „Dann weiß ich, was es ist und kann etwas dagegen tun." Sie zieht verschiedene Fläschchen und Tiegel mit Flüssigkeiten und Kräutern aus ihrer Tasche.

„Brauchst du heißes Wasser?" Letha steht bereits am Ofen und öffnet den Deckel des stets gefüllten Wasserschiffs.

„Ja, aber nur zum Erwärmen." Das verstehe ich nicht, aber Letha weiß wohl Bescheid. Sie füllt eine größere Schale mit dem heißen Wasser, positioniert eine kleinere Schüssel in die große und stellt beides vor Sarode hin, die sofort einen Tropfen aus einem Fläschchen hineinträufelt und nach einen Tiegel greift.

„Das nennt man Wasserbad", krächzt Kandreo, der wohl meinen Gesichtsausdruck gelesen und richtig gedeutet hat.

Ich verstehe zwar nicht, wieso man Wasser baden sollte, aber ich denke, die Ärztin weiß schon, was sie tut, also sage ich nichts dazu. Mir fallen ganz andere Fragen ein.

„Wieso sollte Tayhat Drogen nehmen? Er hat doch kaum Geld genug, um seine Familie zu unterstützen!"

„Das ist keine Droge, die derjenige schluckt, der sie bezahlt", belehrt mich Sarode, während sie weitere Flüssigkeiten und Kräuter in die Schale gibt und vorsichtig umrührt. „Rudlizi bewirkt Benommenheit, Entspannung und gleichzeitig eine leichte Erregung. Es wird in Freudenhäusern oder auf gewissen Feiern verwendet, um sich Opfer gefügig für sexuelle Dienstleistungen zu machen. Viele schlucken das sogar freiwillig, weil sie von den Herrschaften dafür bezahlt werden und während der Wirkungsdauer nicht so genau mitbekommen, was ihnen angetan wird."

Das könnte erklären, wie Tayhat an dieses Zeug gekommen sein könnte. Allerdings ... „Tayhat ist doch noch ein Kind!"

Sarode blickt traurig auf meinen Kameraden hinunter. „Nicht mehr Kind, aber noch lange nicht im Alter für so etwas. Aber es gibt Wesen, die gerade das mögen."

Meister Engal nickt grimmig. „Davon gehört habe ich auch schon. Aber dass man sowas meinem Lehrling angetan hat ..." Er ballt die mächtigen, eisenharten Fäuste und ich denke, der Täter kann froh sein, dass Meister Engal ihn jetzt gerade nicht zu fassen bekommt.

Letha schluchzt fassungslos vor sich hin. „Sowas – warum gibt es solche Leute? Warum machen die das?"

Sarode rührt ein letztes Mal um, schnuppert den von ihrer Mixtur ausgehenden Dunst und nickt zufrieden. „Öffnet ihm den Mund. Er muss alles schlucken!"

Lethas Tränen versiegen augenblicklich. Es ist nicht das erste Mal, dass sie Sarode bei solchen Aktionen unterstützt und sie weiß genau, was sie zu tun hat. Sie greift in Tayhats Mund, zieht seine ebenfalls gelbstrahlende Zunge etwas heraus, fixiert sie mit einem Daumen und drückt sein Kinn herunter.

Behutsam gießt Sarode den Trank schlückchenweise in Tayhats Mund, während Letha ihm die Kehle leicht massiert. Mein Kamerad schluckt spontan, als ihm die Flüssigkeit in die Kehle rinnt. Sarode atmet erleichtert auf. „Wenn er noch schlucken kann, wird ers überstehen."

„Warum nimmt man das, wenn man daran stirbt?" Meine Frage entlockt der Ärztin ein trauriges Lächeln. „Das ist ja nicht beabsichtigt. Aber bei der Herstellung von Rudlizi, wie auch bei einigen anderen derartigen Mitteln kommt es auf äußerste Genauigkeit an. Werden die Ingredienzien nicht sorgfältig abgemessen, werden sie bei der falschen Temperatur gemischt oder zu schnell abgekühlt, kann die Mixtur gefährlich bis tödlich wirken. Rudlizi hat ohnehin ein hohes Suchtpotential – also die Leute, die es einmal genommen haben, wollen es immer wieder haben. Darum sind unerfahrene Jugendliche aus dem Nebelviertel oder den unfruchtbaren Feldern, die nur einmal etwas Geld verdienen wollen, leichte Opfer; sie kommen fast alle zurück und bieten sich den Tätern wieder an. Wenn sie dann eine schlechte Mischung verabreicht bekommen, kommt es zu schweren Nebenwirkungen wie tagelange Bewusstlosigkeit, Koma oder Tod. Und das geschieht in der letzten Zeit immer häufiger."

„Kann man also sagen, diese Art Freizeitgestaltung der höheren Gesellschaft nimmt immer mehr zu?" Meister Engal hört man den mit aller Mühe unterdrückten Zorn an.

Sarode schüttelt den Kopf. „Das nicht. Aber seit einigen Monaten kommen immer mehr stümperhaft gemischte Tränke in Umlauf. Nicht nur Rudlizi, auch einige andere."

„Damit muss es ein Ende haben!" Notha stürmt in die Küche. „Ich habe aus dem Arbeitszimmer alles mithören können und schon mal das Gästezimmer gerichtet. Nicht wahr, Letha, wir pflegen das Bürschchen hier gesund? Zu seiner Familie gehe ich auch dann gleich und sage ihnen, was geschehen ist."

„Natürlich machen wir das so", Letha blickt ihren Mann an. „Wenn Sarode fertig ist, bringst du das Kerlchen dann hoch?"

„Mache ich!" Mein Meister scheint erleichtert zu sein, dass er nun mit seiner Kraft etwas beginnen kann. Überaus behutsam nimmt er Tayhat, der noch immer ohne Bewusstsein ist, aber schon leichter atmet und etwas Farbe angenommen hat, auf die Arme und verlässt die Küche.

Notha stapft  mit einigen Tüchern in der Hand hinter ihm her und brummelt: "Das Drogennehmen werden wir ihm noch austreiben! Der kann sich auf was gefasst machen, wenn er wieder wach ist!"

"Ja!", Letha füllt eine Kanne aus dem Wasserschiff und kommt dazu. "So etwas darf er nie wieder tun."

Sarode will hinterhereilen, aber ich halte sie am Ärmel fest. „Heißt das, bis vor kurzem hat jemand Fachkundiges diese Mittel hergestellt und nun versucht sich jemand daran, der keine Ahnung hat?"

„So sieht es aus", bestätigt Sarode, macht sich von mir los und geht an die schwere Aufgabe, eine Treppe zu erklimmen, die für wesentlich größere Personen gedacht ist.

Margoli maunzt aufgeregt und Kandreo übersetzt eilends. „Ich sehs dir an, Navlin, du hast einen Verdacht! Du hast es herausgefunden, nicht wahr?"

„Zumindest weiß ich nun warum", sage ich nachdenklich. „Und wer – das bekomme ich auch noch raus."

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