#97 Mirko: Die Freiheit zu Folgen

Nachdem João mit einem kleinen Trick dafür gesorgt hat, dass wir den Abend außer Haus sind, sind wir dann für die Nacht straks auf unser Zimmer gegangen.
Wie João das gemacht hat? Er hat unsere, insbesondere Lucas, Schwäche für französische Haute Cuisine ausgenutzt und für uns zwei im 'Les Vieux Murs' in Antibes reserviert und Lucas dann drei Zweihundert-Euro-Scheine in die Hand gedrückt und ein Taxi bestellt, dass uns hinfährt.
Das Essen war nobel und der Wein war exzellent - zumindest soweit ich das beurteilen kann - über die Rechnung schweige ich besser...

Da von etwaigen Aktivitäten der Herrschaften nichts zu hören war und wir vielleicht auch ein wenig überfressen waren, haben wie sehr gut geschlafen.
Aber nun am späten Vormittag wagen wir uns doch einmal nach unten.

João und Cédric sind in der Küche, der Rest sitzt vor dem großen Bildschirm und schaut sich mit reger Anteilnahme einen Film an, nur Tom liegt zusammengerollt auf dem Sofa unter einer Decke und schläft den Schlaf der Gerechten.

Während Lucas mit den Worten "Erstmal ein Kaffee!" in die Küche geht, geselle ich mich zu den Anderen und schaue auf den Bildschirm.

Die schauen echt 'nen Porno?

Aber dann schaue ich etwas genauer hin und....

...Heilige Scheiße die schauen einen Porno den sie letzte Nacht gemacht haben!

In der Hauptrolle offensichtlich Tom, aber die Anderen sind auch alle aktiv mit dabei.
Aktiv im wahrsten Sinne des Wortes!

Die mit lautstarkem Gelächter gemachten Kommentare, welche ich meist nicht verstehe, wecken jetzt auch Tom, der sich mit einem maunzenden Laut streckt und dann die Augen öffnet.
Ich schlendere zu ihm herüber und grinse ihn an: "Moin Alter, muss ja eine heiße Nacht gewesen sein...."
"Was... wieso?" erwidert er etwas verschlafen noch.
"Gibt 'nen Film davon" griene ich und deute mit dem Kopf Richtung Großbildschirm.
Und jetzt ist er schlagartig richtig wach: "WAS?"
"Es gibt einen Film davon. Du spielst offenbar eine tragende Rolle..." frotzele ich.
"Oh je...." seufzt Tom, dann aber grinst er verschlagen: "Und - bin ich gut?"
"Echt jetzt?" kommt es von mir.
"Karriere als Pornostar, hätte doch was..." kichert er.
"Das würde João nie erlauben!" entgegne ich doch Tom meint nur "Na, der da wird kaum ohne Joãos Mitwirkung zustande gekommen sein..."

Das stimmt allerdings auch wieder.

"Lucas!" rufe ich lautstark, "wenn du Porno mit Tom und Twins sehen willst, dann komm' jetzt!"
"Waaaassss?" kommt Lucas mit dem Kaffee in der Hand aus der Küche geschossen, "wo?"
"Da" sage ich nur und deute auf den Bildschirm.
Mein Freund dreht sich herum und dann fällt ihm im wahrsten Sinne des Wortes die Kinnlade herunter.

Er schaut lange, sehr lange. Dann dreht er sich mit einem nachdenklichen Gesicht um.
"Du gehörst also João?" fragt er.
Aus Toms Gesicht und Augen ist jede Spur von Scherz und Ironie verschwunden als er ihm gelassen antwortet: "Ja."
"Du bist ganz schön submissiv, kann das sein?" lautet Lucas nächste Frage.
Tom nickt nur und ich merke an: "Nicht nur beim Sex, überhaupt gegenüber João...."
"Ich gehöre João" stellt Tom völlig emotionslos noch einmal fest.

"Also nichts gegen eine Beziehung, aber ich würde meine Freiheit nicht aufgeben" räsoniert mein Freund und ich stimme ihm zu: "Hast du nicht Angst abhängig zu werden?"

Toms Augen weiten sich kurz, so als wenn er an etwas sehr Unschönes erinnert wird, dann antwortet er ruhig, aber mit einem feinen bitteren Unterton: "Welche Freiheit denn bitte? Die Freiheit alleine zu sein? Die Freiheit gemobbt zu werden und niemand schreitet ein?"
"Na die Freiheit zu tun und lassen was du willst..." entgegnet ihm Lucas.

"Diese Freiheit gibt es nicht, denn was ich tun und lassen darf ist überall durch Gesetze und Konventionen geregelt. Die zu missachten oder im erlaubten Rahmen zu tun und lassen was ich will muss ich mir auch erstmal leisten können" stellt Tom ruhig fest.
"Schau, ohne João könnte ich zwar theoretisch tun und lassen was ich will, faktisch allerdings wären meine Möglichkeiten etwas zu tun oder zu lassen sehr begrenzt" erklärt er.

"So gesehen..." murmelt Lucas nachdenklich.

Daraufhin wendet Tom sich an mich: "Und Unabhängigkeit? Wer ist denn wirklich unabhängig? Unabhängig von einem Job, seinen Eltern, dem Sozialamt, den Launen seiner Lehrer oder Profs und so weiter? Vielleicht João, ich aber sicherlich nicht.
João zu gehören macht mich objektiv betrachtet unabhängiger als ich ohne ihn je sein könnte. Und ich bin lieber von dem Mann abhängig der mich liebt und begehrt als von irgendwem oder irgendetwas anderem..."

"Ich meinte nicht nur materielle Unabhängigkeit" wende ich ein.
"Und wie soll ich von der Person die ich am allermeisten liebe und begehre emotional unabhängig sein?" fragt Tom und zieht skeptisch seine Augenbrauen hoch.

"Touché!" lacht Lucas.

"Schaut, vielleicht gebe ich tatsächlich meine Freiheit auf wenn ich faktisch der Sub von João bin oder werde.
Aber dafür bekomme ich auch sehr viel!
Schutz zum Beispiel. Schutz vor der Gesellschaft da draußen mit der ich, wenn wir ehrlich sind, nur begrenzt kompatibel bin und in der ich alleine eigentlich nicht zurecht komme.
Sicherheit. Zu João zu gehören nimmt mir die meisten meiner Ängste - und glaubt mir das sind sehr viel.
Zuversicht. Ein Leben an der Seite oder unter João ist etwas, dass mich mit Zuversicht in die Zukunft blicken lässt."
Tom schaut uns an und sein Blick lässt keinen Zweifel daran, wie ernst er das meint.
"Es ist vielleicht nicht so offensichtlich" fährt er etwas melancholisch fort, "aber tief in mir drinnen bin ich immernoch der kleine Tom, der mit seiner Eisenbahn spielen und die Welt drumherum vergessen will, von seinem Liebsten im Arm gehalten werden will und ein bisschen Anleitung fürs Leben braucht..."

"Dafür schlägst du dich aber ganz tapfer" wirft Lucas ein.
"Zwei Jahrzehnte Druck, Mobbing, Schläge, Einsamkeit und Erwartungen können Menschen zu ganz enormen Anpassungsfähigkeiten bringen" erwidert Tom leise.
"Deswegen hast du Mirko damals gerettet?" zählt Lucas Eins und Eins zusammen.
"Jepp, ich hab mich da liegen sehen" gibt Tom sofort zu, "aber Mirko ist nicht wie ich."
"Das weiß ich, wenn der auch nur ein kleines bisschen submissiv wäre, hätte ich das gemerkt!" lacht Lucas und hört trotz meines gespielt empörten "Hey!" auch nicht damit auf.

Tom erhebt sich grinsend vom Sofa, - erst jetzt fällt mir auf, dass er ein schwarzes Halsband aus Samt trägt - und schlingt dabei die Decke, welche mehr ein Laken ist, schwungvoll um seinen Körper, so dass es aussieht aus würde er eine Toga tragen.

"Außerdem, ich bin der geborene Sub" deklamiert er "ich bin hübsch anzuschauen, unterhaltsam, gut im Bett, ich kann kochen, Klavier spielen, singen und tanzen und rein theoretisch auch nähen und sticken, also bitte, ich bin geradezu überqualifiziert als zukünftige Herzogin von Caxias!"

"Du kannst Klavier spielen?" frage ich.
"Du kannst singen?" kommt es nahezu zeitgleich von Lucas.

"Aber sicher Schätzchen" grient er, "wollt ihr eine Kostprobe?"
"Jetzt?" fragt Lucas perplex.
"Jo, da steht ein Flügel" frotzelt Tom, "haste den noch nicht gesehen?"
"Willste dir nicht erst was anziehen?" merke ich skeptisch an.
"Hinter mir werde ich nackt auf dem Großbildschirm gefickt, da reicht das Laken ja wohl" erwidert Tom leicht ironisch.
Stimmt auch schon wieder....

Das Laken noch einmal schwungvoll über die Schulter werfen schreitet er gravitätisch zum Flügel.
Wie in einem billigen Cäsaren-Film denke ich und muss unweigerlich kichern.
Er setzt sich auf den Klavierhocker und zerrt noch einmal ein Ende des Lakens über seine Schulter. Na ob das lange hält...
Dann grinst er uns siegesgewiß an, beugt sich vor und greift in die Tasten.
Nach einem bisschen Vorausgeklimper fängt er an zu singen:

"Kann die Liebe Sünde sein?
Darf es niemand wissen
Wenn man sich küsst
Wenn man einmal alles vergisst
Vor Glück?

Kann das wirklich Sünde sein
Wenn man immerzu an einen nur denkt
Wenn man einmal alles ihm schenkt
Vor Glück?

Niemals werde ich bereuen
Was ich tat
Und was aus Liebe geschah
Das musst du mir schon verzeihen
Dazu ist sie ja da!

Liebe kann nicht Sünde sein!
Auch wenn sie es wär'
Wär's mir egal
Lieber will ich sündigen mal
Als ohne Liebe sein!

Jeder kleine Spießer macht
Das Leben mir zur Qual
Denn er spricht nur immer von Moral
Und was er auch denkt und tut
Man merkt ihm leider an
Dass er niemand glücklich sehen kann
Sagt er dann:
"Zu meiner Zeit
Gab es so was nicht!"
Frag' ich voll Bescheidenheit
Mit lächelndem Gesicht:
"Kann die Liebe Sünde sein?
Darf es niemand wissen
Wenn man sich küsst
Wenn man einmal alles vergisst
Vor Glück?"

Kann das wirklich Sünde sein
Wenn man immerzu an einen nur denkt
Wenn man einmal alles ihm schenkt
Vor Glück?

Niemals werde ich bereuen
Was ich tat
Und was aus Liebe geschah
Das musst du mir schon verzeihen
Dazu ist sie ja da!

Liebe kann nicht Sünde sein
Auch wenn sie es wär'
So wär's mir egal
Lieber will ich sündigen mal
Als ohne Liebe sein!

Niemals werde ich bereuen
Was ich tat
Und was aus Liebe geschah
Das musst du mir schon verzeihen
Dazu ist sie ja da!

Liebe kann nicht Sünde sein
Auch wenn sie es wär'
So wär's mir egal
Lieber will ich sündigen mal
Als ohne Liebe sein!"

Grinsend merkt er an: "Soviel dann musikalisch zur letzten Nacht..."

Entweder ist der Porno jetzt vorbei oder Toms Darbietung ist interessanter, denn Stellario und Cicero kommen zu uns und Cicero freut sich: "Oh Tom sings..."
Er wendet sich direkt an Tom: "Sing a song 'bout me, please!"

Tom überlegt kurz, dann hat er eine Idee und grinst vergnügt.
Ohne großes Vorspiel fängt er direkt an zu singen und ich bin erstaunt wieviel Gefühl er mit seiner Stimme transportieren kann. Es ist ein bisschen so, als wenn all' die Emotionalität die ihm sonst manchmal ein wenig fehlt, hervorkommt wenn er singt.
Seine Stimme klingt, als würde er sich nach Cicero verzehren als er anfängt:

"Dream, dream, dream, dream
Dream, dream, dream, dream
When I want you in my arms
When I want you and all your charms
Whenever I want you, all I have to do is
Dream, dream, dream, dream

When I feel blue in the night
And I need you to hold me tight
Whenever I want you, all I have to do is
Dream

I can make you mine, taste your lips of wine
Anytime night or day
Only trouble is, gee whiz
I'm dreamin' my life away

I need you so that I could die
I love you so and that is why
Whenever I want you, all I have to do is
Dream, dream, dream, dream
Dream

I can make you mine, taste your lips of wine
Anytime night or day
Only trouble is, gee whiz
I'm dreamin' my life away

I need you so that I could die
I love you so and that is why
Whenever I want you, all I have to do is
Dream, dream, dream, dream
Dream, dream, dream, dream"

Während er singt kommt João hinzu und kaum ist Tom fertig fragt der: "You're singing 'bout me?"
Tom guckt wie ein ertappter Hund und senkt sofort seinen Blick zu Boden bevor er leise sagt: "No, das war für Cicero. Sorry, falls der Text unangemessen ist..."
Kurz ist es still, sehr still, aber dann lacht João und fordert: "Dann sing jetzt aber was für mich!"

Das Leben kehrt in Tom zurück und er muss nicht einmal überlegen, er fängt sofort an:
"La-la-la-la-la-la
La-la-la-la-la-la

Let me hold you in my arms
Let me thrill to all your charms
Hold me, hold me, hold me tight
Tonight, tonight my love, tonight
Love me, love me, love me so
And never, never let me go

Hold me, hold me, hold me right
Tonight, tonight my love, tonight"

Seine Stimme verrät wunderbar wie sehr er sich mit den Worten identifiziert und trägt sie geradezu flehend vor, dann aber ändert sich das und sein Gesang lässt keinen Zweifel daran, dass das ein Versprechen, dass das sein Schwur ist:
"Forever, I will love you forever
The mandolins are playin'
The moon above is sayin'
It's love, it's love, I know, I know it's love"

Dann kommt wieder das Flehende durch:
"Kiss me, kiss me, kiss me warm
Make me feel like I've been born
Hold me, hold me, hold me right
Tonight, tonight my love, tonight"

Mit dem hohen Ton ist es dann wieder das Versprechen was seine Stimme zum Ausdruck bringt:
"Forever, I will love you forever, yes I will

The mandolins are playin'
The moon above is sayin'
It's love, it's love, I know, I know it's love"

Nur um am Ende wieder das Flehende zu betonen mit:
"Kiss me, kiss me, kiss me warm
Make me feel like I've been born
Hold me, hold me, hold me right
Tonight, tonight my love, tonight

La-la-la-la-la-la
La-la-la-la-la-la
La-la-la-la-la-la
La-la-la-la-la-la"

"That's awesome my angel" lobt ihn João "wenn ich gestorben bin, musst du auf meiner Beerdigung singen."
Tom erstarrt in allem und sein Gesicht verwandelt sich in eine Maske die alles was er gerade denkt und fühlt verbirgt.
Dann faucht er João an: "Darüber macht man keine Scherze!"
João schaut ihn liebevoll an und erwidert ganz ruhig: "Das war auch kein Scherz."
Ein wenig wird Tom blass, dann sagt er sehr, sehr leise: "Sag' sowas nicht...."

Schnell jedoch fasst er sich und präsentiert noch einen Song.
Da-Da-Dam hämmert er in tiefen Tönen in die Tasten, da fängt er erneut an zu singen:
"I love him, I love him, I love him
And where he goes I′ll follow
I'll follow, I′ll follow

I will follow him
Follow him wherever he may go
There isn't an ocean too deep
Or mountain so high it can keep
Keep me away

I must follow him
Ever since he touched my hand I knew
That near him I always must be
And nothing can keep him from me
He is my destiny

I love him, I love him, I love him
And where he goes I'll follow
I′ll follow, I′ll follow
He'll always be my true love
My true love, my true love
From now until forever
Forever, forever

I will follow him
Follow him wherever he may go
There isn′t an ocean too deep
Or mountain so high it can keep
Keep me away
Away from my arms

I love him, I love him, I love him
And where he goes I'll follow
I′ll follow, I'll follow
He′ll always be my true love
My true love, my true love
From now until forever
Forever, forever

I will follow him
Follow him wherever he may go
There isn't an ocean too deep
Or mountain so high it can keep
Keep me away
Away from my arms

And where he goes I'll follow
I′ll follow, I′ll follow
I know I'll always love him
I love him, I love him
And where he goes I′ll follow
I'll follow, I′ll follow
I know I'll always love him
I love him, I love him
And where he goes I′ll follow."

Als er fertig ist lächelt er nicht, er schaut nur ernst zu João. Und während Lucas und Stellario begeistert applaudieren, scheinen Cicero und João da eine andere Botschaft noch verstanden zu haben, denn Cicero schaut fast ein wenig schockiert zu João der seinerseits sehr betroffen guckt.

Dann fixiert er seinen Freund mit festem Blick und sagt: "Tom! Ich verspreche dir, ich werde dich niemals verlassen und mich um dich kümmern und sorgen so lange das Schicksal es zulässt.
Aber du schwörst mir jetzt hier und auf der Stelle und vor Zeugen, dass du das nicht machst!"

Das Tom was nicht macht? denke ich und schaue zu Lucas der ebenso verständnislos auf Tom und João starrt.

Doch im nächsten Satz macht João allen klar worum es hier geht: "Wenn ich aus dem Leben zu gehen habe, wirst du mir nicht folgen!"
Tom schluckt und nickt dann stumm.
"Schwöre es mir! Jetzt!" fordert João.
Immernoch mit dem Laken um sich geschlungen steht Tom auf, hebt seine rechte Hand und schaut João tief in die Augen dann sagt er mit fester Stimme: "Ich schwöre es Dir so wahr ich dich liebe!"
Und obwohl die ganze Szenerie wirkt wie aus einem sehr pathetischen Film, ist nichts daran witzig, viel mehr habe zumindest ich ein sehr intensives Gänsehaut-Feeling.

Alleine der Gedanke jemanden so sehr zu lieben, dass man ihm auch in den Tod folgen würde, er erschreckt mich ebenso sehr wie er mich fasziniert.

Tom eilt zur Treppe und flüchtet treppauf zu seinem Zimmer, auf halbem Weg allerdings löst sich das Laken und für einen Moment sieht es so aus als ob er aus dem Stoff herausschwebt als er weiter die Treppe hinauf eilt während das Laken langsam diese hinunter segelt.
Dann aber verschwindet ein nackter Tom um die Ecke während das Laken am Fuß der Treppe zu Boden sinkt.

"Die Verlustangst hat ihm João aber zumindest nicht nehmen können" meint Lucas plötzlich zu mir.
"Ich glaube, wenn man einmal einen Verlust erlitten hat, wird man die so schnell nicht mehr los" erwidere ich.
"Hat Tom denn schon mal jemanden verloren?" erkundigt er sich.
"Weiß ich nicht genau, aber ich glaube schon..." antworte ich ihm, "du kannst ihn ja mal fragen, aber besser nicht heute und jetzt sofort."
Mein Freund nickt, dann meint er: "Komm' lass uns was frühstücken, draußen scheint die Sonne, wir sind am Mittelmeer und Teenager, wir sollten nicht von Tod reden oder auch nur daran denken!"

Das hat sich Tom bestimmt auch gedacht bis es ihn traf, denke ich, sage aber nichts und folge ihm in den Essbereich.
Cédric hat einen tollen Latte für mich und den brauche ich jetzt auch.

Kurz darauf kommt ein frisch geduschter und bekleideten Tom mit João giggelnd herein.
"Cédric, mon préféré des Français" ruft er überschwänglich, "tu me fais un chocolat chaud avec de la crème?*"
Der antwortet amüsiert: "Tu n'as pas eu assez de crème hier nuit?*"
Kurz schauen sich beide an, dann können sie sich nicht mehr halten vor Lachen und ihr fröhliches Gelächter schallt durchs Haus.

Wenn die Dunkelheit an dir zerrt, klettere immer wieder zurück ins Licht! denke ich, dann greife ich nach der Hand von meinem Lucas und drücke sie fest.

*Cédric, mon préféré des Français, tu me fais un chocolat chaud avec de la crème? = Cédric, mein Allerliebster unter den Franzosen, machst du mir eine heiße Schokolade mit Sahne?
*Tu n'as pas eu assez de crème hier nuit? = Hattest du letzte Nacht nicht genug Sahne?

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