#41Z Alle/Mirko: Zusammen

Tom

Zäh schleppt sich die Zeit durch den Juni und in den Juli hinein. Da für mich wie für Marco noch drei Klausuren zu schaffen sind, sind auch unsere Treffen mehr auf das Lernen fokussiert, der Sex ist eher unspektakulär und mehr so "Muss man halt nicht Wichsen"-Style.

Zu der Jugendgruppe ist Mirko hinfort ohne mich gegangen, da er ja nun Lucas bereits besser kennt, war das auch kein Problem. Mir ist das durchaus Recht, denn diese Abwertung seitens Lars hat mich noch tagelang ziemlich runtergezogen.

Joao hat mich zwar damit aufgemuntert in dem er diverse Methoden diesen Lars qualvoll dahinscheiden zu lassen, sehr plastisch und detailliert geschildert hat, wegen des Sommers hat er sich aber konsequent nicht in die Pläne schauen lassen.

Marco

Die Klausurvorbereitung stresst mich, Toms Depriphase stresst mich, meine Eltern stressen mich, Vergil und Konsorten stressen mich auch. Einerseits freue ich mich auf die Semesterferien, andererseits beschleicht mich das unbehagliche Gefühl, dass Tom bei Joao sein wird und ich am Ende mit Vergil und den Anderen noch was unternehmen muss. Der Gedanke stresst mich auch. Hoffentlich bestehe ich wenigstens die Klausuren, sonst wird der Stress noch mehr. Mein einziger Lichtblick ist, wenn Tom da ist und wir nicht mit Lernen beschäftigt bin. Und selbst da stresst mich, dass ich meiner Meinung nach viel zuviel für ihn empfinde. Ich sollte mir einen Psychotherapeuten suchen. Nur wie erkläre ich das meinen Eltern?

Joao

Davi hat sich natürlich bei Ricero ausgeheult und beide haben mich deutlich spüren lassen, dass sie mich für um idiota halten. Selbst das gemeinsame Lernen hat Ricardo eine Zeit lang ausgesetzt, er hat mich richtiggehend geschnitten. Und das obwohl Klausuren anstehen und ich wegen meiner Planungen für den Sommer die in diesem Semester alle bestehen muss, damit ich im folgenden Semester mir etwas mehr frei nehmen kann.

Nach dem Desaster mit Davi habe ich aber auf Handbetrieb umgestellt, auch wenn ich vor einem halben Jahr jeden für verrückt erklärt hätte der sowas behauptet hätte. Dass Tom weit weg ist und, soweit ich das mitbekomme, ziemlich Down ist weil ihn irgendwer mobbt, lässt mich auch nicht gerade besser drauf sein. Anders als ich kann er sich ja nicht auf den Winter freuen. Also bei ihm natürlich der Sommer, andere Seite des Äquators. Ich verrate ihm ja nichts.

Dabei habe ich mir von meinen Eltern unsere Ferienresidenz für gute zwei Monate gesichert. Zwei Monate die ich da mit Tom verbringen werde. Aber damit werde ich ihn überraschen.

Mirko

Das Date mit Lucas hat mich in einen euphorischen Zustand versetzt der selbst am Montagmorgen noch deutlich bemerkbar ist.

Denn gleich in der ersten Pause stürmen Lisa, Laura und Vanessa auf mich zu und nehmen mich ins Verhör. "Wie war dein Wochenende?" will Lisa wissen, "Bei deinem Dauergrinsen hattest du ein Date" stellt Vanessa fest und Laura verlangt: "Erzähl uns alles!" und Lisa übertrumpft alles mit der Frage: "Hast du jetzt endlich was mit diesem Tom?" "Mein Wochenende war toll, ja ich hatte ein Date, nein nicht mit Tom und natürlich erzähle ich euch alles" antworte ich hastig bevor sie mich mit Fragen begraben. "Also, er heißt Lucas, ist 17, ich habe ihn am Freitag in so einer Jugendgruppe kennengelernt und am Samstag waren wir im Kino und dann noch im Flußtor. Und ich hatte meinen erste Kuss!" bei der Erinerung daran muss ich unwillkürlich anfangen zu grinsen. "So wie du grinst war der gut" kommt es von Vanessa, Lisa fragt "Und, gibt es mehr Dates?" während Laura wissen will: "Zeigst du uns mal ein Bild?" "Ich denke schon, dass es mehr Dates gibt" erwidere ich, dann zücke ich mein Smartphone und zeige ein Bild von Lucas. "Knuffig" findet Laura während Lisa meint "Der sieht aber eher jünger aus als du!" "Und er wohnt in Starkhausen und geht aufs August-Lyrssen..." übertrieben dramatisch rolle ich meine Augen, "...aber man kann halt nicht alles haben." "Bestimmt ein Einzelkind mit so übertrieben verständnisvollen linksliberalen Eltern..." vermutet Vanessa. "Zumindestens wohlhabender und verständnisvoller als meine..." seufze ich. "Ob er Geschwister hat, keine Ahnung, das sage ich euch sobald ich es weiß..." erwidere ich um dann noch nachzuschieben: "Whatever, es fühlt sich richtig an. Wenn ich ihn haben kann, was brauche ich da noch eine Kackbratze wie Sebi." Die Girls lachen und Vanessa fragt erstaunt nach: "Ehrlich, Sebi?" "Er war bis dahin mein bester Freund..." entschuldige ich mein Tun fast schon. "Ach Scheiß auf den, jetzt hast du uns und Lucas" Lisa nimmt mich in den Arm und es tut gut.

***

In jeder freien Minute hänge ich am Smartphone und schreibe Nachrichten mit Lucas. Mein Gesichtsausdruck dabei muss sehr verräterisch sein, denn meine Mutter, mein Vater und inzwischen auch meine ältere Schwester hauen andauernd Bemerkungen raus wie: "Die hat dich aber voll erwischt!", "Uhhhh Teenager in Love" oder "Lernen wir die mal kennen?". Ja, wenn die nicht ein er wäre, dann wäre das kein Problem. Aber auf dieses Drama habe ich im Moment sowas von keine Böcke.

Aber ich weiß inzwischen, dass er tatsächlich Einzelkind ist. Sein Vater ist Professor an der Uni, seine Mutter Lehrerin. Für mich klingt es sehr danach als würde Vanessa mit ihrer Einschätzung sehr richtig liegen. Immerhin ist er daheim geoutet und in der Schule auch. Aber ob dass auch heißt, dass seine Eltern mit einem Freund aus dem Stadtteil Siede einverstanden sind? Siede und Starkhausen, da liegen Welten zwischen. Andererseits, sollte ich mir nicht mehr Gedanken um das Problem 'meine Eltern' machen?

***

Aufgeregt stehe ich vor dem Hauptbahnhof und warte darauf, dass die nächste Tram der Linie 4 kommt. Nein, eigentlich warte ich auf Lucas den ich in dieser Straßenbahn vermute. Erhoffe. Herbeiwünsche! Da ich heute ohne Tom in die Jugendgruppe gehe habe ich Lucas dazu überredet sich mit mir am Hbf zu treffen und dann gemeinsam da hin zu fahren. Was heißt überhaupt überredet, ich habe nur kurz angemerkt, dass ich da nicht alleine auftauchen will und er ist darauf angesprungen als gälte es den Weltuntergang abzuwenden. Wenn ich schnipse springt er, haha...

Tatsächlich ist Lucas in der vermuteten Tram und hat mich auch schon gesehen bevor er ausgestiegen ist. Mit einem breiten Lächeln kommt er auf mich zu und ich denke er will mich umarmen, aber kurz vor mir erfasst ihn Unsicherheit, er fährt sich verlegen mit einer Hand durch die Haare und sagt mit unsicherer Stimme: "Hi..." Nur seine Augen zeigen deutlich, dass er sich unbändig freut mich zu sehen. "Du darfst mich schon anfassen" frozzele ich und grinse ihn frech an. Und Lucas gewinnt schnell sein sicheres Auftreten zurück: "Überall? Nur zu gerne..." Wie gerne er das würde, zeigt das Brodeln in seinen Augen. Boy du bist needy! Anstatt, dass er mich nun wenigstens umarmt ruft er "Wir verschieben das, unsere Bahn kommt". Mich umdrehend sehe ich, dass er Recht hat. Dennoch fühle ich mich ein wenig enttäuscht.

In der Straßenbahn sitzen wir nebeneinander und ich ergreife die Gelegenheit. Vorsichtig drehe ich seinen Kopf zu mir, dann beginne ich einen intensiven Kuss. Leider zieht sich Lucas unerwartet abrupt zurück und dreht seinen Kopf mit roten Wangen und schwer atmend weg. "War das nicht okay?" frage ich verwirrt, er antwortet: "Doch... ...es war viel zu okay..." Verlegen murmelt er: "Will gleich nicht mit der Mega-Beule da reinkommen." Was er meint wird mir schlagartig klar, als ich meinen Blick auf den Bereich zwischen seinen Beinen wende. "So sehr gefalle ich dir also?" necke ich ihn und verlegen druckst er herum: "Ja schon..." "Das ist doch schön" erwidere ich und aus großen, begehrlichen Augen schaut er mich dankbar an. Also entweder ist der total untervögelt oder er ist total in mich verknallt! Das erstere würde mich nicht stören, das Letztere würde mir sehr gefallen. Denn bin ich das nicht längst auch in ihn?

Angekommen vor dem Räumlichkeiten in denen die Jugendgruppe sich trifft, greift Lucas nach meiner Hand und hält sie sehr besitzergreifend fest als wir eintreten. Meine Hochstimmung bekommt allerdings einen Dämpfer als der Gruppenleiter mich fragt: "Heute ohne diesen Tom? Das ist gut!" "Gut - wieso?" will ich wissen und mein Ton verrät, dass ich das alles andere als gut finde im Moment. Bevor er antworten kann bemerke ich sehr von oben herab: "Ach, eigentlich will ich's garnicht wissen, mit welchen Gerüchten und Dreck du ihn besudeln willst, alles was du sagen könntest würde an meiner Meinung eh nichts ändern. Also behalte deine Meinung doch bitte einfach für dich." Damit wende ich mich von ihm ab nur um noch im Weggehen rauszuhauen: "Das ist also die vielbeschworene Solidarität in der Community..." Vereinzeltes Gekichere zeigt mir, dass mein Schuß sein Ziel nicht völlig verfehlt hat. Dann fällt mir ein, dass Tom mit dem beim letzten Mal länger alleine vor der Tür stand. Ob das wirklich Heuschnupfen war? Und war Tom nicht am Tag danach ziemlich down... Ich glaube ich mag diesen Typen nicht.

"Dem hast du es gegeben" whispert Lucas mir schadenfroh zu, zu meinem Ärger aber fährt er fort "trotzdem hätte mich interessiert was er über Tom weiß..." Das glaube ich dir sofort, aber nur weil du meinst eifersüchtig sein zu müssen, lasse ich nicht jemanden der gut zu mir war durch den Dreck ziehen! "Weißt du Lucas, ich mag dich wirklich sehr" erwidere ich und streiche ihm dabei sanft über seinen Unterarm, "mach es nicht kaputt in dem du Konkurrenz siehst wo keine ist." Er schluckt und wirft mir einen seltsamen Blick zu, aber er sagt nichts weiter.

Wir bringen uns in die Themen der Gruppe ein und als sich das Treffen dem Ende zuneigt frage ich Lucas unverblümt aber mit der süssten Stimme die ich hervorbringen kann: "Möchte mich mein hotter Richboy vielleicht noch auf ein Getränk einladen?" Er zieht eine Augenbraue hoch und mustert mich so, dann fängt er an zu lachen: "Aber wie könnte ich bei so einem Angebot denn nein sagen?" "So wenig, wie ich zu einem weiteren Date morgen nein sagen kann." werfe ich schlagfertig ein, was dazu führt, dass mir Lucas einen sehr glücklichen Blick zuwirft. Ein Blick, der bei mir ein gewisses Kribbeln aktiviert. Bin ich nur verknallt oder habe ich mich schon verliebt?

Da es quasi um die Ecke liegt, landen wir wieder im selben Café wie bei unserem ersten Date. Und wieder unterhalten wir uns als würden wir uns ewig kennen und könnten gegenseitig unsere Gedanken lesen. Wir mögen dieselben Games, dieselbe Musik und sogar dasselbe Essen. Es kommt mir vor, als hätte das Leben plötzlich einen Zwillingsbruder für mich hervorgezaubert. Einen bezaubernden im Übrigen. Die Zeit vergeht wie im Flug, aber dieses Mal achte ich auf die Uhr und mache mich nach einer Serie mehr als nur intensiver Küsse um 23:00 Uhr nach Hause. Auch weil mir klar ist, dass es bei Lucas nicht gut ankäme, wenn mich Tom erneut abholen würde.

***

"Also ich würde sie ja wirklich irgendwann kennenlernen..." seufzt meine Mutter. "Erstmal möchte ich sie richtig kennenlernen und dann irgendwann..." entgegne ich ihr schlagfertig. "...und dann irgendwann lässt sie dich hoffentlich ran?" wirft meine Schwester spöttisch ein. Zum Glück ist Papa nicht auch noch da, sonst hätte der auch noch einen tollen Kommentar. Ich muss hier weg, bevor ich irgendwen erwürge! "Ist ja schön, dass die Damen meines Haushaltes wieder nur an Sex denken" ätze ich süffisant "aber ich besuche tatsächlich nur einen Kumpel zum gamen und so." Das ist ja nicht komplett gelogen. "Hat der Kumpel auch einen Namen?" fragt meine Mutter und schaut mich mißtrauisch an. "Ja hat er" entgegne ich vielleicht eine Spur zu zickig "er heißt Lucas." "Aha" hebt meine Mutter an "und dieser Lucas..." "Ich bringe dir heute Abend ein komplettes Datenblatt von Adresse über Größe, Gewicht, Schulnoten, Schuhgröße bis hin zu...ähm..." Mist, beinahe wäre mir jetzt Schwanzlänge rausgerutscht. "...Alter und Familienstand mit" schiebe ich schnell hinterher und ohne eine weitere Antwort oder Frage abzuwarten mache mich mit "Muss jetzt los" ganz schnell vom Acker.

Erneut treffen wir uns am Hauptbahnhof, dieses Mal allerdings vor dem Haupteingang. Als ich eintreffe ist Lucas noch nicht da und ich stelle mich einfach in die Sonne, genieße die Wärme ihrer Strahlen in meinem Gesicht und auf meinem Körper - und das warme Gefühl, was jeder Gedanke an Lucas in mir auslöst.

Das Gefühl einer kalten Hand in meinem Nacken holt mich zurück aus meiner Tagträumerei, erschrocken reiße ich meine Augen auf - und blicke direkt in die Augen von Lucas, er steht vor mir und hat mir eine Hand um den Nacken gelegt. Bevor ich etwas sagen oder tun kann zieht er mich vorsichtig zu sich heran und küsst mich liebevoll. Ich schließe meine Augen und lehne mich an ihn und verliere mich in diesem Kuss. Vorsichtig löst sich Lucas von mir, aber ich weigere mich meine Augen zu öffnen und gebe ein bedauerndes Moanen von mir. Dann höre ich die Stimme des Jungen, der mir in nur einer Woche so wichtig geworden ist: "Wach auf Großer, wir können zu mir und da gleich weitermachen..." Vorsichtig öffne ich meine Augen und sehe in die erwartungsvoll mich anstarrenden von Lucas. "Hmm" murmele ich zustimmend und fasse nach seiner Hand, "bringe mich zu dir!" Sein strahlender Blick verbrennt mich fast und löst wieder dieses warme Gefühl in mir aus, ein Gefühl von Vertrauen und Schutz.

Fest meine Hand mit seiner haltend, läuft Lucas los, noch immer funkeln seine Augen vor Glück, so als hätte er sie gegen zwei Diamanten ausgetauscht. Und das löse ich in ihm aus? Wie wohl meine Augen für ihn aussehen? Wir laufen durch den Hauptbahnhof, unter den Gleisen durch, hinten 'raus und weiter Richtung Starkhausen. Er rennt und zieht an mir, ich komme mir vor als würde ich einen ungestümen Hund ausführen der ununterbrochen an der Leine zieht. Bei dem Gedanken muss ich kichern und zu meiner Überraschung hört Lucas das und bleibt abrupt stehen: "Was'n los?" "Nichts - alles gut." versuche ich mich aus der Affaire zu ziehen, aber Lucas glaubt mir nicht: "Du kicherst doch nicht wegen nichts?" "Okay - du ziehst mich so durch die Gegend, ich musste an einen Hund denken der an der Leine zerrt..." gebe ich ein wenig verlegen zu. Zu meiner Überraschung amüsiert ihn das, denn er kichert auch bevor er dreckig grinsend meint: "Wuff, du willst mich als Puppy?" "Als wenn du auf Kommandos hörst..." weiche ich aus, "außerdem, meinst du nicht, dass wir erstmal normal anfangen sollen, bevor du schon Fetisch-Fantasien ausbrütest?" "Du hast nicht 'nein' gesagt" feixt Lucas, legt dann aber seinen Arm um meine Hüften und setzt den Weg mit mir in deutlich gechillterem Tempo fort.

Irgendwann gelangen wir vor einer der für Starkhausen typischen Stadthäuser an. Ein hübsches Gebäude in hellgrauem Stein mit weißen Verzierungen, ganz sicher aus dem vorletzten Jahrhundert stammend. "So, da wären wir" sagt Lucas, dann steigt er die Treppe zur Haustür hoch. Bevor er jedoch die Tür öffnen kann, fasse ich ihn an der Schulter und halte ihn zurück. "Muss ich irgendwas beachten" frage ich ihn, "sind deine Eltern da?" Der Gedanke gleich seinen Eltern zu begegnen ist nicht gerade ermutigend. Mit liebevollem Blick schaut er mich über seine Schulter hinweg an: "Keine Angst, sei einfach du selbst." Dann öffnet er die Tür und wir gehen in das Haus. Zu meiner klammheimlichen Freunde ist sonst niemand da und ich komme erst einmal darum herum seinen Eltern vorgestellt zu werden.
"Hast du Hunger oder Durst - oder geh'n wir gleich hoch zu mir?" bemüht sich Lucas ein guter Gastgeber zu sein, doch man merkt ihm an, dass er jetzt sehr gerne sofort mit mir in sein Zimmer verschwinden würde. "Alles gut, zur Not vernasche ich dich!" grinse ich ihn an und sehe wie die Freude über meine Antwort kurz durch seine Mimik huscht. Dann wendet er sich zur Treppe und geht nach oben und dann nochmal ein Stockwerk höher. Ich folge ihm wortlos.

Sein Zimmer ist ein typisches Jungenzimmer. Eigentlich wie meins, nur mit etwas teureren Möbeln.

Lucas setzt sich auf sein Bett und fordert mich auf: "Komm' setzt dich!" Seinem Wunsch komme ich nur zu gerne nach und setze mich direkt neben ihn. Er greift zu einer Fernbedienung und schaltet seine Anlage ein, dann startet er einen Song, er gefällt mir, aber ich kenne ihn nicht. Auf meinen fragenden Blick hin erklärt er: "Hercules & love affair, Blind..."
Seine Blicke beginnen wieder mich auszuziehen und dann beugt er sich zu mir herüber. Vorsichtig beginnt er mich zu küssen, liebevoll, nicht mehr so fordernd wie vorher.
Mir wird warm, so als hätte jemand meinen Blutkreislauf mit einem Heizungskreislauf verbunden und das wohlige Kribbeln in meinem Bauch hebt wieder an, als ich seine Küsse sanft erwidere,
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Hier mussten zwei Absätze leider entfernt werden.
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Er ist jedoch damit beschäftigt sich seines Shirts zu entledigen und der Anblick seines Oberkörpers lässt jedes Gefühl der Enttäuschung sofort verschwinden. Was Lucas mir sofort ansieht denn er lächelt mich verschmitzt an und flüstert: "Nicht sabbern Schnucki..."
Dann fasst er vorsichtig mit seinen Händen an den Saum meines Shirtes um es nach oben zu schieben.
Sanft streichen seine Finger über meinen Rücken, als er plötzlich erstarrt und tief ausatmet.
Ruckartig zieht er das Shirt über meinem Kopf bevor er hinter mich rutscht. Ich spüre wie seine Finger dort vorsichtig über die Spuren fahren die der Schlauch dort hinterlassen hat. "Was ist das?" fragt er mit gepresster Stimme.
Meine Stimmung bricht zusammen wie ein Kartenhaus. Nicht mehr Lust sondern Panik rauscht durch meine Adern. Er wird das hässlich finden. Er findet dich abstoßend. Er will dich nicht mehr!
Unwillkürlich fange ich an zu zittern und ohne, dass ich etwas dagegen machen kann laufen die Tränen.
"War das in deiner Schule" fragt Lucas erschrocken. "Oh mein Gott, du zitterst ja" stellt er fest. Plötzlich umfassen mich seine Arme fest von hinten und er presst seine Brust an meinen Rücken während sein Kinn auf meiner rechten Schulter zum liegen kommt.
"Nicht weinen mein Schnucki" raunt er in mein Ohr, "es tut mir so leid..."
Ich schluchze und noch immer fließen meine Tränen.
"Das hätte nie passieren dürfen" fährt Lucas fort, "aber jetzt bin ich ja da und passe auf dich auf!"
Moment, er macht nicht Schluss?
"Es tat so weh und ich war so alleine!" bricht es aus mir heraus, aber mein Zittern lässt nach. "Halte mich einfach fest und lass' mich bitte nie wieder los" flehe ich und Lucas lacht leise in mein Ohr: "Hatte nicht vor dich wieder herzugeben."
Und so verharren wir während ich mich langsam beruhige.

Bis unten im Haus eine Türe knallt und Lucas mit "Shit, meine Eltern" aufspringt und mich dabei fast vom Bett stößt.

Schnell ziehen wir unsere Shirts wieder an. Bevor er zur Tür rausstürmt, halte ich ihn fest: "Warte, weißt du, ich glaube ich habe mich in dich verliebt." Seine Augen leuchten auf und er erwidert: "Ich weiß, ich auch..." Bevor er sich umdrehen kann frage ich schnell: "Eins noch, wie heißen du und deine Eltern mit Nachnamen?" Erst überrascht, dann amüsiert antwortet er: "Groh." Dann reißt er sich los und stürmt lachend die Treppe hinab.
Ich folge ihm ins nun Unvermeidliche, nämlich dass ich nun Professor Groh nebst Gattin vorgestellt werde.

Aber das heißt wohl auch, dass Lucas und ich nun offiziell ein Paar sind.

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