#17 Joao & Tom: Date
Tom
Als Marco wieder zu uns stößt und mich in der Umarmung mit Joao überrascht, ist mir das sehr unangenehm.
Doch Joao tritt auf Marco zu und die beiden unterhalten sich. Auch wenn ich nicht ein Wort verstehe, bin ich mir sicher dass es um mich geht. Mein Puls beschleunigt sich und ich fühle mich wie kurz vor einer Klausur. Dann plötzlich umarmt Marco Joao und Joao wendet sich zu mir.
"It's okay with Marco" höre ich Joaos Stimme "er gibt dich für die Nacht frei, you're mine!"
Ich brauche bis der Sinn der Worte bei mir durchdringt. Dann aber verstehe ich und die Emotionen überwältigen mich. Ich stürme auf Marco zu und falle ihm um den Hals. "Danke, Marco, Danke, dass.... dass hätte ich niemals erwartet... du musst das aber nicht... ich habe das nicht verdient.... Danke! Aber ist es wirklich okay für dich?..." stottere ich.
Marco streicht mir beruhigend über den Kopf: "Ja, es ist okay, wirklich! Tommy, weißt du, man muss die schönen Dinge auch teilen können." Nachdenklich schaut er mich an, dann fährt er fort: "Vielleicht kann dir Joao auch das geben, was du verdienst und was ich dir nicht geben kann..." Betroffen schaue ich ihn an und frage: "Wie meinst du das?" "Ich glaube Joao ist derjenige der den Panzer um deine Gefühle vielleicht knacken wird" antwortet er mir. "Da ist er schon längst dabei...." murmele ich. Ich gebe Marco noch einmal einen Kuss, dann wende ich mich wieder Joao zu.
Dieser meint nur "Let's go" und nimmt mich bei der Hand. Gemeinsam verlassen wir das Scala und fahren mit einem Taxi zurück zum Copacabana Palace.
Dort angekommen bringt Joao mich auf seine Suite.
Joao
Noch immer kann ich es nicht fassen, dass Marco mir Tom einfach so überlassen hat. Leicht ist es ihm nicht gefallen, das konnte ich ihm ansehen.
Nun will ich aber mit dem ganz schnell raus aus dem Getümmel im Scala und deswegen sind wir wieder ins Hotel zurück.
Kaum das wir in meiner Suite angekommen sind, merke ich, dass Tom plötzlich sehr unsicher und schüchtern wirkt.
"Was nun?"fragend schaut er mich an.
"Wir ziehen uns etwas anderes an und dann... " ich überlege kurz "...und dann setzten wir uns an den Strand ins Mondlicht und schauen zusammen auf das Meer?"
Tom nickt und fragt dann vorsichtig: "Also haben wir ein Date?" Dabei werden seine Wangen leicht rot.
"Ja, wir haben ein Date" sage ich und lächele ihn glücklich an.
Ich wasche ihm den Glitter vom Oberkörper und bedeute ihm Stiefel und Shorts auszuziehen. Er bekommt eine Sporthose und einen Sweater von mir. Meinen Federschmuck entferne ich ebenfalls wie auch meine Sneaker und ziehe mir ebenfalls eine Sweater über. Aus der Bar entnehme ich etwas zu trinken und ein wenig Knabberzeug, ich greife uns zwei Handtücher, dann nehme ich Tom bei der Hand. Wir verlassen meine Suite und dann das Hotel, huschen über die Avenida Atlântica und kommen auf den um dieses Zeit menschenleeren Sandstrand.
Der Himmel ist sternenklar und der Mond steht direkt über dem Atlantik am Himmel. Ich breite unsere Handtücher im weißen Sand aus. Dann setzen wir uns darauf. Der Mond erzeugt einen silbernen Weg über das Wasser welcher direkt vor unseren Füßen zu enden scheint.
Tom schmiegt sich an mich und legt seinen Kopf an meine Schultern. Plötzlich whispert er mir zu: "Ich befürchte, ich werde mich in dich verlieben müssen Joao!" "Das habe ich schon längst getan" flüstere ich zurück und lege meinen Arm um ihn.
Schweigend schauen wir auf den Ozean bis Tom zu mir sagt: "Das ist mein allererstes richtiges Date!" Er hatte noch nie ein Date vorher? Wie kann das sein? "Wie meinst du das?" frage ich ihn etwas verwundert. "Das ist mein erstes Date mit jemandem für den ich etwas empfinde" antwortet er "also mein erstes richtiges Date." "Wie alt bist du denn?" frage ich perplex. Er antwortet mir: "21".
Tom
Während ich mit Joao am Rande des Ozeans kuschele und auf die silberen Bahn des Mondes auf dem Wasser blicke, fällt mir plötzlich ein, dass dies' das erste Date meines Lebens ist, dass kein Sexdate oder ein Date mit jemandem der dafür zahlt ist. "This is my very first real date!" sage ich zu Joao. Er scheint überrascht zu sein und fragt mich: "How do you mean?" Ich antworte ich: "This is my first date with someone I feel for, so my first real date." Mit verwunderter Stimme fragt er mich: "How old are you?" "Twenty-one" antworte ich.
"Du siehst aber jünger aus" stellt er fest. Ich drehe mich zu ihm und lächele ihn an: "Ich weiß...".
"Aber du hattest doch schon mal einen Freund" fragt er mich "wie kann es dann dein erstes Date sein?" Jetzt muss ich kichern und meinte "Wir waren gemeinsam im Campingurlaub ohne dass wir voneinander wussten, dass wir schwul sind und den anderen mögen. Im Zelt kam dann das eine zu anderen. Aber ein richtiges Date gab es eben nicht".
"Dann bin ich also wirklich der Erste mit dem du auf ein romantisches Date gegangen bist?" freut sich Joao. Ich strecke meine Hand zu seiner freien aus und halte sie ganz fest. "Ja und das erfüllt mich im Moment mit sehr viel Glück" strahle ich ihn an.
Dann werde ich aber auch ein bisschen neugierig und frage ihn "Wie alt bist denn du?" "22" lautet seine Antwort. "Und, was machst du, wenn du nicht gerade die Herzen anderer Männer brichst?"will ich wissen. Er lacht und erwidert: "Ich studiere Wirtschaftswissenschaften an der Universität von Sao Paulo. Aber eigentlich komme ich aus Belo Horizonte. Und was machst du?" "Ich studiere Rechtswissenschaften an der Universität von B." antworte ich seufzend. "Macht dir wohl keinen Spaß?" fragend schaut er mich an "Warum dann?" Ich zucke die Schultern: "Weiß ich auch nicht so richtig.... ...aber Themawechsel bitte."
"Weiß es deine Familie?" fragt mich Joao. "Nein...." antworte ich "und deine?" "Die weiß es, ist kein Problem" sagt Joao "warum nicht bei dir?" "Ich weiß nicht wie sie reagieren und habe einfach keine Lust, dass ich da dann verletzt werde...." antworte ich und versuche meine Stimme nicht schwanken zu lassen.
Wieder schauen wir eng aneinander gekuschelt und still auf den Ozean hinaus.
"Du wurdest schon oft verletzt oder?" unterbricht Joao plötzlich die Stille. Ich muss schlucken und kann dann nur nicken.
Plötzlich dreht Joao sich zu mir, zieht mich an sich heran und umarmt mich kräftig. Dann flüstert er mir ins Ohr: "Ich werde dich davor beschützen. Das verspreche ich dir!"
Er wird mich davor beschützen. Und während ich das in meinem Kopf wiederhole und wiederhole, steigert sich die Musik in meinem Kopf zu einer wahren Jubelarie.
Dennoch muss ich jetzt etwas klären. "Marco hat dir bestimmt erzählt, dass ich.... ähm... wie ich Geld verdiene?" flüstere ich in sein Ohr. Joao schieb mich ein bisschen von sich, so dass er mir in die Augen schauen kann. Ich weiche seinem Blick aus und meine Hände fangen an zu zittern. Er wird dich nicht wollen, deswegen! Doch er schaut mich ruhig an: "So lange da keine Gefühle im Spiel sind, ist es mir egal. Aber wenn du Hilfe brauchst bin ich da. Ich erwarte aber nicht, dass du dich sofort von mir abhängig machst was das angeht." "Ehrlich?" sage ich und hebe meinen Blick wieder. Er nickt. "Okay" sage ich "denn ich möchte dich nicht verletzen oder enttäuschen. Bitte sage es mir wenn ich etwas anders, besser oder schöner machen kann!"
"Oh Tom" liebevoll schaut Joao mich an "du bist gut so wie du bist..." er macht eine kurze Pause und sein Blick auf mich wird besitzergreifend und ein wenig dominant "aber es kann natürlich nicht schaden wenn du auf mich hörst." Ohne nachzudenken antworte ich: "Sim senhor!" Ein zufriedenes Lächeln geht durch sein Gesicht, dann sagt er "My angel!"
Joao
Er hat Angst, dass ich ihn wegen seiner Escort-Sache nicht haben will. Dabei stößt mich das keineswegs ab, im Gegenteil, irgendwie macht mich das sogar ein bisschen an. Er kann mich nicht einmal anschauen als er mich deswegen befragt und ich sehe, dass seine Hände zittern. Ich schaue ihn ruhig an und versichere ihm: "So lange da keine Gefühle im Spiel sind, ist es mir egal. Aber wenn du Hilfe brauchst bin ich da. Ich erwarte aber nicht, dass du dich sofort von mir abhängig machst was das angeht."Überrascht schaut er mich an und hakt noch einmal nach: "Really?" Ich nicke noch einmal bekräftigend. Da sagt er mit zitternder Stimme: "Okay, denn ich möchte dich nicht verletzen oder enttäuschen." Um dann im flehenden Ton fortzufahren: "Bitte sage es mir wenn ich etwas anders, besser oder schöner machen kann!" Bittend schaut er mich an.
Wenn du wüsstest wie süss du bist, wenn du dich sorgst anderen zu mißfallen.
"Oh Tom" sage ich und bemühe mich um eine Stimme die meinen Gefühlen für ihn Ausdruck verleiht "du bist gut so wie du bist..." Dann jedoch fällt mir etwas ein, wie er wohl darauf reagiert wenn ich ihn dominiere? Ich ändere meinen Blick und meine Stimme entsprechend und fahre fort: "aber es kann natürlich nicht schaden wenn du auf mich hörst!" Seine Antwort kommt sofort und in einem devoten Ton: "Ja, Herr!" Ich bin überrascht wie bereitwillig er sich mir unterordnet, aber es erfüllt mich auch mit großer Zufriedenheit und mit Stolz in meiner Stimme nenne ich ihn erstmals "My angel!"
Er schaut mich an und sein Blick verspricht mir, dass er alles für mich tut, wenn ich ihm dafür nur ein wenig meiner Liebe schenke. Kurz erschrecke ich mich angesichts diesem Schrei nach Zuneigung, der mich da aus ihm entgegenströmt. Dann aber überläuft mich eine Welle der Euphorie. Er ist mein. Ob er das selber schon weiß? Ich bezweifle es. Aber ich werde ihn schonend daran gewöhnen.
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