#130 Marco & Tom/João: Fade into Darkness
Marco
"Ihr wollt wirklich in Belgien heiraten?" Mir fallen wirklich viele nette Orte und Länder ein für eine fabelhafte Hochzeit, aber Belgien?
Aber eigentlich versuche ich nur über irgendetwas zu reden. Mit Tom.
Denn der ist gerade bei mir und auch wenn es sicherlich nicht das letzte Mal ist, dass er mich besuchen kommt, es ist heute wohl das letzte Mal wo ich ihm näherkommen werde.
The last fuck sozusagen.
Obwohl ich mich einerseits sehr darauf freue versuche ich auf der anderen Seite Zeit zu schinden, weil wenn es vorbei ist, werde ich nie mehr in Toms Nähe sein und mich darauf freuen können ihm noch näher kommen zu können.
"Die haben eine echte Ehe, nicht so einen halbherzigen Partnerschaftskram, wir verstehen die Sprache und außer, dass ich zuvor drei Monate in Belgien gemeldet sein muss, sind die Anforderungen nicht so groß" erklärt mir Tom.
"Aber mal ehrlich, interessiert dich das wirklich?" Fragend schaut er mich ein.
"Nein" gebe ich zu, "ich habe nur Angst vor dem Moment in dem ich realisiere, dass ich dich nie wieder..."
Beschämt verstumme ich.
"Oh, das verstehe ich" murmelt er und schaut mich ein wenig betroffen an.
"Wir wussten beide, dass dieser Moment kommen wird" sagt er dann entschuldigend, "es tut mir leid, dass ich dir das nicht mehr geben kann nach heute..."
Er seufzt und ich sehe ihm an, dass es ihn schmerzt, dass er mir das zukünftig nicht mehr geben kann.
"Wussten wir" bestätige ich, "und du musst dich nicht entschuldigen, die meisten hätten mich doch schon viel früher abserviert."
"Ich bin trotzdem immer für dich da" bekräftigt er, "nur halt nicht mehr dafür..."
Mit einem Nicken bedeute ich ihm, dass ich mir dessen bewusst bin.
Dann lächelt er mich an und ich versinke einfach in diesem Lächeln, in seinen Augen die mich anfangen wie zwei kleine Bergseen in der Sonne.
"Ich bin ganz dein, es liegt alleine an dir, was du willst und mit mir machst" lässt mich seine liebevoll perlende Stimme wieder auftauchen.
Überfordert gebe ich ein leises, zittriges Schnaufen von mir. Es ist garnicht so einfach mit dem Gedanken, dass es meine letzte Chance ist, eine Entscheidung zu treffen, wie ich diese nutzen will.
"Ich glaube die Entscheidung fällt mir leichter wenn du weniger an hast" raune ich ihm zu und möchte mich gleichzeitig ohrfeigen für diese dämliche Anmache.
Doch er lächelt nur wissend während ich feststelle, wie niedlich doch seine Grübchen dabei sind.
Eh' ich mich versehe steht er vor mir wie Gott ihn schuf - und das scheint ihn nicht ganz kalt zu lassen wie mir ein verstohlener Blick über seine Körpermitte bestätigt.
Sich vor mir auszuziehen turnt ihn an!
Als sich nun unsere Blicke wieder kreuzen sind seine Pupillen ein wenig größer geworden und dunkler, ein klares Zeichen, dass er erregt ist und sein Körper auf das was wir vorhaben mit Verlangen reagiert.
Hastig ziehe ich mein Shirt über den Kopf.
Mit einem vielsagendem Lächeln geht er nun vor mir auf die Knie.
Geübte Finger öffnen meine Jeans, ziehen sie über meine Hüfte und lassen sie zu Boden gleiten.
Dieselben Finger schieben sich nun sanft unter den Bund meiner Undies während Tom mich von unten her anschaut wie ein Kind eine Portion besonders leckeren Eis.
Immernoch schafft er es verrucht und unschuldig zu gleich auszusehen.
Immernoch macht mich das scharf und so bin ich längst hart als er vorsichtig meine Unterhose der Jeans folgen lässt.
Sanft streicht er über meinen Bauch bis hinab zu meinen Lenden während ich mich dem Gefühl der leichten Gänsehaut die er damit auslöst hingebe.
Weiter wandern seine Finger bis zu meiner Schwanzwurzel, streicheln meine Länge hinauf und entlocken mir ein leises Keuchen bevor er ihn vollständig umfasst.
Erneut gleitet seine Hand an meiner Länge hinauf bevor er behutsam anfängt meine Vorhaut auf und ab zu bewegen.
Mein Körper fühlt sich an als würde er vor Verlangen vibrieren und mein Atem geht zittrig.
Dabei schaut er mich wieder von unten herauf an mit dieser Mischung aus Notgeilheit und Kind das einen Lolli sieht.
Dann legt er seine Lippen um meine Spitze, verharrt kurz bevor er seine Wangen einsaugt und damit auch meine Erektion an der er nun hinabgleitet bis die Spitze seiner Nase gegen meinen Bauch stupst.
Seine Augen aber bleiben dabei unverwandt auf auf meine gerichtet.
Erregt kralle ich mich in seine Haare und mit einem lauten "Wooaaa" mache in dem was von meinem Schwanz ausgehend nun in mir aufwallt Luft.
Unwillkürlich schiebe ich meine Hüfte vor und zwinge ihn ungewollt zu einem Deep Throat, so das er kurz würgen muss.
Noch während ich hastig "Sorry" murmele, erzeugt er in seinem Rachen einen sanften Unterdruck der mich laut Aufstöhnen lässt.
Seine Zungenspitze reibt sich an der Unterkante meiner Eichel, dann tastet er vorsichtig nach meinen Hoden um sie sanft zu massieren.
Oh Tom du übertriffst dich selbst, willst du es mir noch schwerer machen damit, dass ich auf das hier, auf dich so, verzichten muss?
Wenn er jetzt so weiter macht, dann...
"Stop bitte" keuche ich und er hält sofort inne.
Auch wenn ich mir Viagra besorgt habe und es vorhin klammheimlich eingeworfen habe, von daher also heute sicherlich mehr als einmal kann, möchte ich nicht jetzt schon kommen.
Ich halte Toms Kopf weiterhin an seinen Haaren fest und ziehe mich langsam aus seinem Mund.
Ohne ein Wort zu sagen dreht Tom sich um und beugt sich über den Tisch in dem er sich mit seiner Brust auf die Tischplatte legt.
Dann spreizt er seine Beine und streckt mir seinen Knackarsch aufreizend entgegen.
Ich stelle mich hinter ihn so dass unsere Beine sich berühren, beuge mich vor und lecke mit meiner Zunge einmal über seine Wirbelsäule. Vom Nacken herab bis zur Oberkante seines Pos.
Nun seufzt er lustvoll aus und ich sehe wie die Erregung in kleinen Wellen von Gänsehaut vom Ereignisort weg über seinen Körper rauscht.
Dann wage ich mich mit meiner Zunge weiter hinab zwischen seine Pobacken und bis hin zu dem Muskelring der seinen Eingang bewacht.
So intensiv wie er reagiert bereue ich sofort das nicht früher gemacht zu haben.
Als ich mit meiner Zungenspitze vorsichtig in ihn eindringe, zittert er vor Lust und wimmert leise während er sich für mich öffnet.
Dann richte ich mich auf und mein Glied rutscht sofort in seine Ritze, so dass meine Spitze sein gerimmtes Loch berührt.
Vorsichtig drücke ich seinen Rücken etwas weiter durch, dann dringe ich langsam in ihn ein.
"Fuck yeah..." seufzt er zufrieden.
Vorsichtig beginne ich mich in ihm zu bewegen und fühle mich ihm dabei so unfassbaren nah.
Das weniger weil ein - ziemlich erregter - Teil von mir in ihm steckt, sondern weil diese Art wie er sich mir hingibt, noch immer so intim ist wie bei unserem ersten Mal, wie bei meinem ersten Mal überhaupt.
Ich mache mich auf die Suche nach dem richtigen Winkel und als ich ihn gefunden habe verrät es mor nicht nur sein hin und her zuckender Kopf sondern vor allem die schönen Töne der Lust die von seinen Lippen strömen.
Mich jedes Mal fast gänzlich aus ihm herausziehend, dringe ich dann wieder hart und schnell in ihn ein, jedes Mal zielgenau auf seinen süßen Punkt stoßend.
Er ist heiß und noch immer so unfassbar eng während er sich unter meinen Stößen lustvoll wimmernd windet.
Langsam baut sich mein Höhepunkt in mir auf, dann komme ich mit einem kehligen Grollen und spüre wie sich meine Sahne heiß um meine Schwanz und in Toms Darm verteilt.
Tom hebt seinen inzwischen schweißglänzenden Körper von der Tischplatte und kaum, dass er erspäht hat, dass ich weiterhin hart bin geht er wieder vor mir auf die Knie und nimmt ihn erneut in den Mund.
Dieses Mal ist die Reizung unbeschreiblich intensiv und so jaule ich aufgegeilt auf bevor ich in ein lautes und heiteres Stöhnen verfalle.
Als er merkt das ich hart bleibe löst er sich von mir, greift meine Hand und zieht mich ungeduldig ins Schlafzimmer.
Dort angekommen schubst er mich rückwärts aufs Bett und schwingt sich über mich.
Kurz kann ich ein Blick auf sein geweitetes Loch erhaschen aus dem ein wenig meines Spermas rinnt, dann senkt er seinen Hintern und pfählt sich selbst auf meiner Latte.
Mit seinen Händen stützt er sich seitlich auf dem Bett ab, dann beginnt er seinen Po zu heben bis ich fast aus ihm gleite, nur um ihn dann wieder energisch abzusenken und sich jedes Mal mit der Gesamtheit meiner Länge aufzuspießen.
Er braucht nicht lange bis er es schafft, dass jede seiner Selbstpfählungen auf mir auch den einen Punkt in ihm trifft.
Während ich daliege und einfach nur geniesse keucht er vor Anstrengung und vor Lust.
Und dann kommt er ohne das ich ihn oder er sich selbst berührt hat.
Heiß schießt sein Sperma aus ihm heraus und strömt über meine Brust.
Gleichzeitig zieht er sich enger um mich zusammen.
Obwohl er gekommen ist hält er nicht inne und als ich spüre, wie der Druck in mir erneut aufbaut, fasse ich mit meinen Händen unter seine Pobacken, hebe ihn ein wenig an und beginne meinerseits hier von unten in ihn zu stoßen.
Als ich merke, das die Wellen meines zweiten Höhepunktes anrollt, fasse ich an seine Taille und presse ihn hart hinab auf meinen Schwanz.
Tief dringe ich in ihn ein und laut entflieht ihm ein "Fuuuuuck Marco!" als ich mich zum zweiten Mal tief in ihm ergieße.
Kurz halten wir inne, nur unser lautes Atmen erfüllt den Raum während Tom der Schweiß von der Stirn tropf.
Dann rollt er sich seitlich von mir herab, beugt sich über meine Brust und beginnt sein Sperma von mir abzulecken. Als er damit fertig ist wendet er sich meinem Schwanz zu und leckt auch ihn sorgfältig sauber.
Dieses Mal aber lässt meine Erektion trotz der davon ausgehenden Reizung nach.
Sanft streichelt er über meine Brust während ich meinem Herzen lausche, dem dämliche Ding, dass noch immer voller Liebe zu ihm in meiner Brust hämmert.
"Ich darf kurz ins Bad?" wispert entschuldigend.
Leise verschwindet er und genauso leise ist er wieder da.
"Kuscheln?" fragt er liebevoll, wartet aber garnicht meine Antwort ab sondern legt sich zu mir und schmiegt sich fest an mich.
"Wenn er wieder aufwacht, machen wir noch eine Runde" raunt er mir verheißungsvoll ins Ohr.
Trotz dieses Versprechens schlafe ich ein und werde erst dadurch wach, dass Tom mein inzwischen wieder erwachtes Glied mit seinem Mund verwöhnt.
Dieses Mal lass ich ihn gewähren bis ich mich laut stöhnend in seinen Mund ergieße.
Er grins dreckig und zeigt mir kurz meine Sahne durch seine leicht geöffneten Lippen, dann schluckt er und leckt sich den Mund.
Der Moment wo ich ihn gehen lassen muß mit der Gewissheit, dass er nie wieder so zu mir zurückkehren wird ist gekommen.
Mit schwerem Herzen sehe ich ihm zu, wie er sich anzieht, dann haucht er mir noch einen Kuss auf die Stirn bevor er leise entschwindet.
Selbst die Zufahrt fährt er behutsam hinab, dann verliert sich auch das Geräusch seines Wagens in der Dunkelheit.
In mir bleibt eine schmerzende Leere zurück und weinend rolle ich mich in meinem Bett zusammen.
Please release me, let me go
For I can't love you anymore
To waste our lives would be a sin
Release me and let me love again...
.
Tom
Es ist nach fünf Uhr in der Früh und noch immer sitze ich hier mit Meri, Manuel und Mischa und redet über Verlobung und Heirat.
Meri ist begeistert und kann es gleichzeitig noch immer nicht fassen, dass ich heiraten werde, dass ich João heiraten werde.
Aber, Hochzeiten sind ganz Meris Ding und ich werde sie, was die Planung angeht sicherlich in vielen Punkten um Hilfe bitten und ihre Meinung frage.
Kurz vor Sechs ist es als ich endlich in meinem Auto auf dem Weg nach Hause bin, als mein Handy piept.
Ich schiele während der Fahrt kurz 'rüber.
Eine Sprachnachricht von João.
Um diese Zeit?
.
João
Weit nach Mitternacht ist es als ich über die Rodovia dos Immigrantes heimwärts fahre.
Für den Kurs 'Einführung in die moderne Hafenlogistik' hat besagter Unikurs samt Professor heute - oder genauer gestern - einen Ausflug in den größten Hafen Südamerikas gemacht.
Dieser Hafen ist der Hafen von Santos, der Seehafen Sao Paulos am Atlantik.
Zufällig bin ich dort dann mit meinem Professor und dem Leiter der Libra-Terminals auf den Regionalleiter von MRS Logistica getroffen.
Die drei Herren beschlossen noch zusammen Essen zu gehen und als der Herr von MRS gefragt hat ob ich nicht dazukommen will, habe ich natürlich sofort zugesagt.
Ich weiß nämlich, dass Tom in seinem Eisenbahnfaible absolut begeistert ist von der Zahnradbahn zwischen Santos und Sao Paulo.
Und die wird seit 1996 von MRS Logistica betrieben. Hier Kontakte zu pflegen könnte es mir ermöglichen, Tom mit einer Besichtigung dieser Bahn oder sogar einer Mitfahrt auf der Lok zu überraschen.
Wie das so, insbesondere in Brasilien und bei gutem Essen, passieren kann sind wir dann ein wenig versumpft und so bin ich nun erst auf dem Weg zurück.
Zu meiner Überraschung ist die Autobahn SP-160 ab dem Kreuz Diadema in Richtung stadteinwärts gesperrt.
Es bleibt mir also wenig übrig als den Heimweg über die SP-176 anzutreten. Um Richtung Westen auf die SP-176 fahren zu können, muss ich zunächst über eine Ampelkreuzung.
Da das hier keine empfehlenswerte Gegend ist, beschließe ich die Panzerplatte hinter den Frontsitzen hochzufahren, Fenster und Hardtop meines Wagens sind schon vorher geschlossen gewesen.
Diadema ist überraschend leer. Und als ich am Metrobus-Terminal vorbei bin, auch überraschend dunkel.
Nun ja, bei einer Stadt die zu 80 Prozent Slum ist, ist die Stromversorgung natürlich auch eher wankelmütig.
Grell strahlt das Licht meiner Scheinwerfer durch die stockdunkle Avenida Cupecê.
Plötzlich knallt es. Das kommt von hinter mir. Jetzt offenbart sich ein Nachteil der Panzerplatte, sie versperrt den Blick nach hinten und Rückspiegel bringen in absoluter Dunkelheit nichts.
Aber weiteres Nachdenken erübrigt sich ohnehin, denn von hinten brettert ein unbeleuchteter Geländewagen an mir vorbei und das an diesem sichtbare Mündungsfeuer, noch mehr aber die sternförmige Rissbildung in meiner Seitenscheibe, lassen keinen Zweifel daran, dass hier geschossen wird - und zwar auf mich.
Ich drücke den Alarmknopf. Mein Wagen übermittelt jetzt meinen Standort und eine Alarmmeldung an die Policia Militar, an die Sicherheitsorgane der CVRC und das Büro meines Vaters.
Als einzige Quelle von Licht biete ich hier leider eine sehr gute Zielscheibe.
Aber das Spiel kann ich auch spielen.
Ich aktiviere die Night Vision und mein Auto versinkt ebenfalls in Dunkelheit.
Nur die Aufnahmen der Infrarotkamera werden nun auf einem Display angezeigt und erlauben es mir, mich im Dunklen zu orientieren.
Der Geländewagen hat in einer gewissen Distanz schräg vor mir gehalten und deutlich kann ich im Night-Vision-Display sehen, dass zwei Personen ausgestiegen sind.
Zu meiner eigenen Überraschung bin ich ziemlich ruhig, eher sogar ein wenig angepisst.
Ich lasse mich hier doch nicht von ein paar Favela-Pistoleiros überfallen!
Dann trete ich auf das Gaspedal und halte auf die beiden ausgestiegenen Personen zu.
Sie hören mich, aber als sie mich kommen sehen ist es zu spät.
Den einen erfasse ich frontal, der andere gerät irgendwie ganz ungünstig zwischen meinen Wagen und seinen.
Kurz touchiere ich den Geländewagen vorne, mein Wagen schlingert kurz, dann verschwinde ich auf der dunklen Avenida.
Um einen Caxias auszurauben müsst ihr schon früher aufstehen, ihr erbärmlichen Ganoven!
Mein Hochgefühl endet aber jäh als hinter mir Scheinwerfer auftauchen.
Der Verlust von zwei Mann hält die Irren offenbar nicht davon ab mich zu verfolgen.
Jetzt beschleicht mich langsam ein mulmiges Gefühl.
Womöglich habe ich es hier mit einer der großen Gangs zu tun.
Oder einem der Todesschwadrone.
Ich befehle meinem Handy eine Verbindung zum Sicherheitschef meines Vaters herzustellen.
Er meldet sich sofort: "Dom João, wir haben ihren Alarm erhalten."
"Adhemar, schicke mehr, dass hier ist mehr als nur eine kriminelle Aktivität, ich hab da ein ganz ungutes Gefühl!"
"Ich schicke einen Helikopter, halt durch!"
Auf dem Display taucht ein vor mir quer stehendes Fahrzeug auf, ich reiße das Lenkrad herum und biege mit heulenden Reifen nach links in eine Seitenstraße ein.
Auch von dem querstehenden Fahrzeug aus werde ich beschossen, mein Wagen kassiert Treffer auf der rechten Fahrzeugseite.
Das hier ist kein normaler Überfall, das ist eine Falle.
Und sowas bekommt nur eine gut organisierte und mächtige Organisation hin. Oder eine mit guten Beziehungen zur Polizei und den Behörden.
Die Seitenstraße führt mich direkt in eine noch üblere Gegend, das Scheinwerferlicht hinter mir zeigt aber deutlich, dass ich verfolgt werde.
In den engen Gassen schramme ich an zwei geparkten Autos entlang, dann presche ich über ein herumstehendes Mofa und während ich in die Kurve gehe, bricht das Heck meines Fahrzeuges aus und pflügt durch die Ecke der dort stehenden Wellblechhütte.
Indessen hinter mir die Hütte zusammenstürzt und deren Bewohner panisch das Weite suchen gebe ich Gas und mein Auto wirbelt Stücke von Wellblech und Bruchteile von billigen Interieur durch die Gegend, lässt es prasselnd auf die danebenstehenden Hütten niedergehen.
Ruckartig prescht mein Wagen zurück auf die Straße, schlingert nach links, schrappt an einem weiteren geparkten Fahrzeug entlang und bringt einen Strommast zu Fall.
Aber der Strom ist ja eh schon ausgefallen.
Ich fahre nun meinen Verfolgern entgegen und als sie näher an mich kommen, blende ich voll auf.
Der entgegenkommende Wagen zieht in der engen Gasse etwas nach links und rutscht an mir vorbei.
Trotzdem werden weitere Schüsse auf meinen Wagen abgegeben, einige davon treffen auch die bereits getroffene linke Seitenscheibe, von der sich nun ein paar Splitter nach innen lösen.
Das ist nicht gut, das ist garnicht gut denke ich und ziehe meinerseits nach links und erwische das gegnerische Fahrzeuge so am Heck, dass es zur Seite wegkippt und eine Schneise der Verwüstung durch die Wellblechhütten zieht.
Während ich das Licht meines Wagens wieder ausschalte und mich auf das zweite, jetzt entgegenkommende Fahrzeug meiner Verfolger konzentriere, sehe ich im Rückspiegel wie hinter mir Feuer ausbricht.
Der umgestürzte Wagen ist wohl in Flammen aufgegangen und nun fängt die Favela Feuer
Der zweite Wagen zieht scharf nach Links und will mir querstehend den Weg abschneiden. Ich beschleunige und ramme ihn aus voller Fahrt in die Beifahrerseite, dann setze ich zurück, nehme erneut Anlauf und wiederhole das Manöver.
Beim zweiten Aufprall schiebt sich die Front meines Fahrzeug unter den höherliegenden Geländewagen, hebelt ihn aus und lässt ihn umstürzen.
Leider allerdings ist auch meine ohnehin angeschlagene Seitenscheibe dieser Belastung nicht mehr gewachsen und verabschiedete sich mit einem fiesen Knirschen.
Ich trete weiterhin das Gaspedal durch und schiebe das nun auf der Seite liegende Auto vor mir her bis ein weitere Strommast den Weg versperrt.
Mit einem ekligen Ächzen knickt das Dach des Fahrzeuges ein als ich es gegen den Strommast ramme.
Erneut setze ich zurück.
Laut hupe und schalte die Warnsirene ein ich bevor ich wieder vorwärts beschleunige und mit weiterhin heulendem Alarm mir einen Weg an dem zerstörten Wagen vorbei durch die Hütten bahne.
Als ich wieder auf der Fahrbahn bin zieht mein Wagen eine Schleppe aus Tüchern, Kleidung, Möbelresten hinter sich her, den alte Röhrenfernseher auf der Motorhaube werfe ich in der nächsten Kurve ab.
Leider kostet mich das auch eine der Infrarotkameras, ich schalte das Licht wieder ein und zu meiner Überraschung funktioniert mindestens ein Scheinwerfer.
Mit halsbrecherischer Geschwindigkeit mache ich mich auf den Weg zurück zur Hauptstraße.
Mit einem Gefühl der Erleichterung biege ich wieder in die SP-176 ein.
Dann treffen mich zwei heftige Schläge an der Schulter und seitlich meiner Brust.
Mir ist sofort klar, dass ich getroffen wurde.
Trotzdem fahre ich weiter Richtung Sao Paulo, aber bald geht das nicht mehr, ich verliere die Kontrolle über meinen Körper und damit auch über mein Fahrzeug.
Ich spüre keinen Schmerz. Aber ich spüre meinen rechten Arm nicht mehr. Und meine Beine auch nicht.
Obwohl mir bewusst ist, dass das kein gutes Zeichen ist bleibe ich ganz ruhig.
Du könntest daran sterben sagt mir mein Gehirn. Aber ich verspüre keine Angst.
Du wirst sterben, sagt es mir wenig später.
Weiterhin verspüre ich keine Angst.
Du hast Tom versprochen, dass du ihn nicht verlässt! Voller Schmerz verkrampft sich mein Herz!
"Sprachnachricht an Tom!" befehle ich meinem Smartphone.
Als der Piepton mir verrät, dass es bereit ist, fange ich an zu sprechen:
"Hello my beloved friend, my sun, my Tom, my Angel, my kitten!
You must remember that I once promised you something on the beach of Juan-les-Pins?"
Das Atmen fällt mir zunehmend schwerer, aber ich mobilisiere alle Kräfte die ich noch habe.
"I am infinitely sorry, but I am afraid I may not be able to keep that promise.
I hope you will be able to forgive me.
Whatever happens, please don't do anything rash and remember what you swore to me in Antibes!"
Wieder muss ich nach Luft ringen.
"Remember, I love you, I have loved you and I will never stop loving you."
Schnell kommandiere ich "Senden!" dann überkommt mich ein heftiger Husten.
Kurz darauf erscheinen die Hubschrauber der Policia Militar am Himmel, Suchscheinwerfer zielen auf mein Fahrzeug, aus anderen Helikoptern wird mit schwerem Gerät in die umliegenden Favelas, Straßen und Gebäude gefeuert.
"Diese Nacht wird viele Leben kosten" denke ich noch, dann verliere ich das Bewusstsein.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top