#102 Marco: Tricksen und Gewissen
"Also ich habe in die Prüfungsordnung geguckt..." sagt Tom triumphierend.
"Und?" frage ich skeptisch.
"Es steht nirgendwo, dass man, wenn man aus fremdsprachigen Quellen zitiert eine Übersetzung beibringen muss!" kommt prompt seine Antwort.
"Und was bringt uns das?" Ich verstehe immernoch nicht ganz was der Plan ist.
Tom schaut mich an, als würde einem Schaf die Relativitätstheorie erklären müssen, dann fängt er mit so einer Lehrer-für-Dummies-Stimme an zu erklären: "Wir schreiben die Hausarbeit im öffentlichen Recht zum Thema Europarecht, Fragestellung: 'Ausstieg aus der Kernenergie in Deutschland vereinbar mit Euratom-Vertrag?' - soweit kannst du mir folgen?"
"Ja natürlich, nur was hat das mit Sprachen zu tun?" erwidere ich leicht genervt.
"Nun, beim Europarecht können wir Kommentare und Rechtsprechung dazu aus ganz Europa heranziehen, kapisch?" führt er leicht ironisch aus.
"Ja logisch!" Das ist mir jetzt auch klar!
"Nun, diese sind oftmals nicht in Deutsch - und ich sehe kein Problem diese dann in der jeweiligen Sprache zu zitieren in der sie verfasst sind" meint Tom und guckt mich mit einem 'dämmert's jetzt?'-Blick an.
Nein es dämmert nicht: "Was soll das bringen?"
"Wir beide können zusammen mehr Sprachen als der Korrekturassistent. Der kann maximal Englisch und vielleicht noch Französisch. Wenn wir also italienische, spanische, niederländische et cetera Quellen zitieren, dann hat der arme Assi zwei Möglichkeiten..." erläutert Tom seinen Plan, "...entweder bemüht er ganz viel irgendeinen Translator oder er hakt es einfach ab solange unser Ergebnis vertretbar ist."
"Uuuha! Das ist aber ganz schön fies!" wende ich ein, aber fies gefällt mir.
"Italien ist übrigens aus der Nutzung der Atomkraft ausgestiegen und trotzdem im Euratom" grinst Tom, "von daher dürfen wir gerade auf Italienisch fündig werden..."
"Ach unser Ergebnis steht auch schon fest?" spöttele ich.
"So linksgrün-versifft wie diese Uni ist willst du nicht wirklich zu einem Ergebnis pro AKW kommen oder?" meint Tom stirnrunzelnd.
"Ne ne..." wehre ich ab und Tom grinst zufrieden: "Wir haben also einen Plan!"
"Auch wenn ich sicher bin, dass nach dieser Hausarbeit die Prüfungsordnung geändert wird - bin dabei" versichere ich ihm.
Ja das ist mein 'Regeln-sind-was-für-Andere'-Tom.
Nicht nur im Straßenverkehr scheint Tom mit Regeln sehr selektiv umzugehen. Manchmal habe ich den Eindruck für Tom sind Regeln und Gesetze nur unverbindliche Handlungsempfehlungen.
Auf der anderen Seite hat Tom in der Schulzeit wohl leidvoll gelernt, dass man sich von einem braven Befolgen der Regeln nichts kaufen kann. Und sowas prägt ja fürs Leben.
Auch wenn ich befürchte, dass Tom sich damit irgendwann einmal eine blutige Nase holt.
Aber dann keilt ihn João da wieder raus...
"Mit den Zwillingen habt ihr dann was gemacht?" Ich glaube ich habe mich verhört, ich mein' ich weiß ja, dass Tom und João keine Kinder von Traurigkeit sind, aber...
"...einen Gangbang" grinst Tom dreckig über beide Ohren.
"Und wer wurde gebangt?" frage ich obwohl ich mir die Antwort wirklich schon denken kann.
"Das ganz brave Kitten natürlich" sagt Tom anzüglich.
"Natürlich" erwidere ich, als wenn das selbstverständlich wäre, "ich glaub' dir kein Wort!"
Sein Grinsen wird noch breiter wie wenn er damit gerechnet hätte, dann kontert er mit honigsüsser Stimme: "Ham sogar einen Film davon gemacht..." Bitte was, wenn der in die falsche Hände gerät, sind die denn irre?
"...willst du sehen?" macht er mir ein teuflisches Angebot
Verdammt natürlich will ich den sehen, aber wenn ich jetzt sofort ja sage, dann komme ich doch wie der letzte notgeile und untervögelte Depp daher...
"João hat dich ernsthaft von anderen nehmen lassen?" hake ich nach.
"Yepp" erwidert Tom, "und darf ich dich daran erinnern, dass zu den Anderen die das dürfen auch immernoch ein gewisser Marco Lyrssen gehört?" Sein Blick verrät, dass er genau weiß in was für ein Dilemma sein vergiftetes aber sehr verlockendes Angebot mich gebracht hat.
"Und dann hat er das noch gefilmt?" lasse ich nicht locker.
"Nein, das hat Cédric gemacht" kommt es von Tom unbekümmert und fügt kokett hinzu: "João kann das brave Kitten ja dabei nicht allein lassen..."
Äh, ja klar, das geht natürlich garnicht...
Wir hocken bei Tom auf dem Ausklappsofa und alleine der Gedanke daran was Tom erlebt hat macht mich mehr als wuschig.
"Natürlich willst du den sehen, dein Schwanz sagt schon ja!" grient Tom und deutet auf das Zelt was meine Shorts inzwischen bilden.
Und dann erscheint ein nahezu nackter Tom auf dem Bildschirm der offensichtlich ziemlich needy ist und dem João gerade die Hände fesselt...
...was ich dann zu sehen bekommen macht jedem hochqualitativem Porno alle Ehre, es muss eine echt teure Kamera gewesen sein, denn die Bilder sind trotz der fragwürdigen Beleuchtung gestochen scharf und das was sie zeigen macht mich scharf.
Und ich habe den Hauptdarsteller neben mir sitzen und immer öfter huscht mein Blick vom Bildschirm zu ihm herüber.
Er sitzt in einem dieser Shirts die ihm sicher João besorgt hat, welche ziemlich locker fallen und ziemlich viel von Rücken und Brust freigeben, neben mir und ist in sein Handy vertieft.
Verdammt, ich will ihn, ich will ihn bangen, ich will ihn jetzt!
Langsam lehne ich mich zu ihm herüber und beiße ihn ganz sanft in den Nacken.
Hörbar zieht er die Luft ein und ich spüre, wie sich seine Haare aufstellen.
Er legt das Phone weg und dreht seinen Kopf ein wenig zur Seite, als wolle er mich auffordern weiter zu machen.
Ich knabbere an seinem Ohr und verteile Küsse auf seinem Hals, merke wie seine Atmung sich beschleunigt und sein Puls ebenfalls.
Immer wieder erstaune ich, wie sein Körper auf mein Tun reagiert.
Dann spüre ich seine Hand auf meiner Shorts, sie reibt meine Latte durch den Stoff und läßt mich begierig aufstöhnen.
Ohne ein Wort zu verlieren wirbelt er herum, kniet sich zwischen meinen ausgestreckten Beinen und zerrt am Saum meiner Shorts. Schnell hebt ich meinen Po, er entfernt das störende Stück Stoff und dann spüre ich seine weichen Lippen an meiner Eichel.
"Ohhh Toomm..." seufze ich auf und er stellt ganz emotionslos fest: "Du hast mich vermisst" bevor er meinen Schwanz bis zum Anschlag in seinen Mund aufnimmt.
Und obwohl ich seinen Rachen an meiner Spitze spüre, verwöhnt er mich mit seiner Zunge und lässt mich stöhnen, laut stöhnen.
Bevor ich komme aber lässt er von mir ab. Er streift seine Shorts ab und dreht sich um, präsentiert mir seinen Po, kniet vor mir, den Kopf nach unten gebeugt.
Ich will es und er weiß, dass ich es will.
Und er will es auch.
Ich knie mich hinter ihn, stütze mich mit den Händen an seiner Taille an und dann dringe ich vorsichtig in ihn ein.
Er stöhnt leise und drückt sich mir weiter entgegen, er will mich ganz.
Härter stoße ich in ihn und dann überkommt es mich und ich nehme ihn hart, während ich mich an seinem lustvollen Gewimmer ergötze. Mit einer Hand greife ich um ihn herum, nach seinem Schwanz und beginne ihn hart zu pumpen.
Sein Stöhnen intensiviert sich und vermischt sich mit dem klatschenden Geräusch, dass der Anprall meiner Lenden auf seinen Pobacken erzeugt.
Als er den Kopf hebt und seinen Rücken durchdrückt weiß ich, dass er bald soweit ist.
Die Muskeln seines heißen Loches ziehen sich um mein Härte zusammen und ich spüre wie die ersten Wellen meines Orgasmus heranlaufen.
Dann kommt er mit einem spitzen Schrei und heftigem Erzittern seines Körpers.
Oh wie sehr habe ich das vermisst, wie sehr habe ich dich vermisst!
Und dann komme ich tief in ihn und völlig überwältigt von meinen Gefühlen keuche ich laut auf und raune ihm zu: "Ich liebe dich!"
Augenblicklich spüre ich wie Tom unter mir zusammenzuckt als hätte ihn ein Stromschlag getroffen, dann wird sein Körper hart und angespannt während ich mich von ihm löse.
Ganz langsam dreht er seinen Kopf und schaut mich aus schmerzvoll-traurigen Augen an, dann haucht er ganz leise: "Bitte, das darfst du nicht..."
Rasch rappelt er sich auf und umarmt mich als müsse er mich trösten, dabei flüstert er mir zu: "Es erwächst nichts Gutes aus der Liebe zu jemandem der einem Anderen gehört..."
Erzähl mir etwas neues! Ich habe mir das alles doch auch nicht ausgesucht.
Er löst sich von mir und reicht mir ein Handtuch, dann säubert er sich mit einem und ich tue es ihm gleich.
Nachdem er seine Shorts wieder angezogen hat, schaut er mich wieder an, sein Blick spiegelt Reue und auch einen Hauch Verzweiflung wieder.
Dann fängt er mit stockender Stimme erneut an zu reden: "Es tut mir so leid... ...Es tut mir wirklich so leid, dass ich dir nicht geben kann was du verdient hast..."
Ich weiß nicht was ich darauf sagen soll und schweige.
"Wenn ich mich duplizieren könnte" fährt er mit trauriger Stimme fort, "ich würde es tun und mein anderes Ich würde alles versuchen dich glücklich zu machen. Aber ich kann es nicht und leider gehört mein Herz einem Anderen."
Ja, es gehört João und ich kann nicht erwarten, dass du es ihm nimmst und es zwingt mir zu gehören.
"Es tut weh, dass ich dich glücklich machen könnte es aber nicht kann" seufzt er.
Und ich weiß genau, dass er das nicht nur so dahin sagt.
"Um glücklich zu sein, müsste ich erst einmal mutig sein" erwidere ich, "mutig genug meinen Eltern die Stirn zu bieten, mutig genug mich zu dem bekenne der ich bin - und das alles kannst du mir nicht annehmen, egal ob du frei bist oder nicht."
"Wäre ich frei für dich, dann könnte ich dich aber mehr unterstützen" wendet er ein.
"Vorausgesetzt ich würde die Dinge dann angehen..." entgegne ich leise.
Betroffen schaut Tom mich an, dann wispert er leise: "Manchmal kommt es mir so vor als würde ich mit Erfolg nach den Sternen meines Glücks greifen und dich, ohne den es nie so weit gekommen wäre, wie unnötigen Ballast unter mir zurücklassen..."
"Du hast ein Recht glücklich zu sein, auch wenn es um dich herum Menschen gibt die nicht glücklich sind!" betone ich.
"Auch wenn es Menschen sind die mir etwas bedeuten?" zweifelt er.
"Auch dann!" bekräftige ich.
"Das fällt mir so schwer, ich empfinde so etwas immer als ungerecht" erklärt er, "und es fällt mir schwer, mich davon abzugrenzen..."
"Dann wirst du nie ganz glücklich sein können, wenn du das nicht lernst" merke ich an.
"Ich weiß" antwortet Tom, "und das macht mir Angst!"
"Nur dumme Menschen haben keine Angst, denn ihnen fehlt die Phantasie und der Verstand um sich vorstellen zu können was passieren kann und wie es anderen Menschen geht" sage ich, "kluge Menschen haben Angst und wenn sie mutig sind, überwinden sie diese."
"Ja, wenn sie mutig sind..." Ein Hauch von Bitterkeit schwingt in Toms Stimme mit.
"Das bist du mehr als ich!" versuche ich ihn aufzubauen.
"Wir bekleckern uns da beide nicht mit Ruhm, würde ich sagen" kontert Tom und ein kleines Lächeln huscht über sein Gesicht.
"Oh schön, er kann doch noch lächeln" grinse ich.
"Blödmann!" mault er und boxt mich spielerisch gegen die Brust, "schläfst du heute Nacht hier?"
"Wenn ich darf, gerne!" Was für eine Frage!
"Du darfst...." haucht er und wird tatsächlich ein bisschen rot.
Und so kommt es, dass wir am Ende geradezu aneinander geklammert einschlafen.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top