#100 João & Tom: Catfight

João

Och Diego, ich weiß, dass du einen tollen Körper hast und damit im Bett sicherlich auch tolle Dinge anstellen kannst und zwei Jahre vor heute hätte ich dich auch sicherlich flachgelegt, aber bitte....

Zu meinem Glück kann Diego keine Gedanken lesen was allerdings auch bedeutet, dass er weiterhin seinen Körper - aus seiner Sicht vermutlich aufreizend - versucht in Szene zu setzen.

Dann aber erblicke ich Tom welcher sich am Pool entlang uns nähert.
Wobei er nur Augen für Diego hat und diesen mit einem Blick anstarrt, denn ich noch nie bei ihm gesehen hat.
Es ist weder ein wütender Blick noch der typische 'Nerv mich nicht'-Blick und auch keiner der Enttäuschung ausdrückt, es ist eher so ein Blick wie der von einer Raubkatze die sich an ihre Beute heranpirscht und sie dabei nicht aus den Augen lässt.

Aber Tom wird ja jetzt kaum über Diego herfallen...

Und dann fällt es mir wie Schuppen von den Augen: Tom ist eifersüchtig.
Er hat den Namen Diego Hypolito gehört und natürlich mitbekommen, wie der über ihn hinweg ist und vermutlich hat er inzwischen auch das Gesicht dazu in Erfahrung gebracht.

Tom hat seine Augenbrauen derart zusammengezogen, dass über seiner Nase zwei tiefe Furchen auftreten und sein eisiger Blick zeigt eine Mischung aus Mißtrauen und Wut, wenn Blicke töten könnten, Diego würde längst ruhig auf dem Boden liegen statt hier vor mir herumzuzappeln.

Diego allerdings merkt nicht, dass meine Aufmerksamkeit längst nicht mehr ihm gilt und er merkt noch weniger wie sich von hinten ein angepisster Onça-Pintada* in Gestalt meines Boyfriends an ihn heranschleicht.

Das Anpirschen wird allerdings jäh unterbrochen als Tom, den Blick fest auf Diego gerichtet, an Jean Wyllys vorbei muss, der wild gestikulierend in eine Unterhaltung vertieft ist. Es kommt wie es kommen muss und Jean trifft Tom an der Schulter, welcher das nicht kommen sieht und prompt in den Pool fällt.
Mühsam beherrsche ich mich um nicht laut loszulachen, aber das würde Tom mir sicher sehr übel nehmen.

Jaguare sind allerdings als schwimmende Katzen durchaus bemerkenswert und auch Tom verliert sein Ziel jetzt nicht aus den Augen.
Geschmeidig schwimmt er nun in Richtung Diego.
Dann erreicht er die Treppe die aus dem Pool führt.
Langsam, bewusst langsam steigt er sie hoch und nicht nur ich bemerke, dass der Stoff seines bißchen Kleidung durch das Wasser nahezu durchsichtig wird.
So sieht man alles als mein Freund aus dem Wasser steigt als gälte es für Botticelli ein neues Motiv zu schaffen.
Während das Wasser an ihm heruntertropft bewegt er sich mit einem leichten maliziösem Lächeln weiter auf mich und Diego zu.
Letzterer hat sich nun auch umgedreht, begreift aber noch nicht, dass er besser daran täte, jetzt den Rückzug anzutreten.
Als Tom genau neben ihm steht, schaut er nur mich an, dann schenkt er mir ein strahlendes Lächeln und haucht "Meu amado". Und Sekunden später schüttelt er sich wie eine Katze die aus dem Wasser kommt. Durchaus elegant und auch sehr effektiv, denn das ganze in seinen Haaren, seiner Kleidung und auf seiner Haut noch befindliche Wasser prasselt nun auf Diego nieder.

Der Triumph in Toms Augen, der sich garkeine Mühe macht noch etwas zu verhüllen und die Überraschung in denen von Diego, der dasteht wie ein begossener Pudel - ich kann nicht anders, ich muss lachen. Und das geht nicht nur mir so.

Verständlicherweise findet Diego das allerdings so ganz und garnicht zum Lachen und raunzt in meine Richtung:
"Eduque seu animal de estimação!*"
Tom macht eine Katzenpfoten-Bewegung mit der Hand in seine Richtung: "Chrrrr.... Não brinque com gatinhos.*" und erntet damit die nächste Lachsalve aller Umstehenden die Portugiesisch verstehen.

"Kitten be tame!" greife ich nun ein und Tom reagiert sofort.
Mit einer geschmeidigen Bewegung geht er vor mir auf die Knie, dann senkt er seinen Kopf, so dass seine Stirn gerade meinen rechten Oberschenkel berührt. Unwillkürlich fährt meine Hand in seinen Nacken und krault ihn da.

Diego macht große Augen. "Du brauchst trockene Klamotten" stelle ich das Offensichtliche fest. "Cicero!" rufe ich nach dem Kleinen, der auch alsbald bei uns ist und belustigt auf die Szenerie schaut.
"Ja?" fragt er. "Kannst du mit Diego hoch gehen und ihm aus meinen oder Rico Klamotten was trockenes zum Anziehen raussuchen?" frage ich, obwohl es eher eine rhetorische Frage ist.
"Natürlich...." erwidert Cicero und an Diego gewandt: "Dann komm' mal mit..." Dieser trottet dann auch brav hinter ihm her während Tom noch einmal schnell den Kopf dreht und ihm einen siegesgewissen Blick hinterherschickt.

"And now for you Kitten..." wende ich mich an meinen immernoch vor mir knienden Freund dem der klitschnasse Stoff förmlich am Körper klebt, "was mach ich jetzt mit dir?"
"Du erlaubst mir, mich zu entfernen und mir etwas trockenes anzuziehen?" schlägt dieser vorsichtig vor ohne dabei aufzugucken.
"Dann mal los!" erwidere ich ihm amüsiert.
"Thanks my duke!" antwortet er sofort, dann huscht er blitzschnell davon.

"Wie hast du ewiger Fuck- und Playboy es nur geschafft so ein bezauberndes Geschöpf an dich zu binden?" meint Dustin Black mit einem Hauch von Ironie, während er mit einem Weinglas in der Hand neben mich tritt.
"Mir kann man halt nicht widerstehen" spöttele ich, "aber im Ernst: Ganz genau weiß ich das auch nicht..."
"Ich beneide dich ein bisschen" kommt es von Dustin.
"Auch für dich wird sicher noch der Richtige kommen" entgegne ich zuversichtlich.
"Du meinst, auch ich werde irgendwann meinen Tom haben?" kichert Dustin.
"Na ja, dass deiner dann auch Tom heißt, das kann ich dir nicht versprechen, aber davon mal abgesehen bin ich da sehr zuversichtlich" bekräftige ich meine Meinung.

Diego und Cici brauchen nicht lange um Diego in eine Shorts von Rico und ein Shirt von mir zu stecken, aber Tom braucht länger.

Als auch er zurückkommt verstehe ich sofort, warum er länger gebraucht hat.
Er hat eines dieser Doreanse-Shirts mit dem extrem tiefen Ausschnitt vorne und im Nacken an, welche ich ihm gekauft habe und zwar das Weiße. Dazu hat er seine Haare neu gestylt, die werden nun von einem silbernen Stirnband gehalten, dessen Enden allerdings so lang sind, dass sie bis auf seinen Po hinabreichen und bei fast jeder Bewegung die er macht um ihn herum wehen.
Dazu passend hat er ein silbernes Halsband aus Samt an und eine weiße eng anliegende Hose, welche aber an den jeweiligen Außenseiten seiner Beine ziemlich viel nackte Haut zeigt, da sie da nur mit einigen schmalen Bändern miteinander verbunden ist.
Seine Füße stecken in silbernen Sneakern und die Hose wird von einem seitlich verknoteten ebenfalls silbernen Stoffgürtel gehalten, dessen Enden bis auf Höhe seiner Knie reichen.
Dazu hat er unterhalb seiner Augen zwei Striche mit silbernen Glitter aufgemalt.

"That's Cinderella in gay" höre ich Dustin neben mir seufzen.
"But in reality, it's Pretty Woman as male" erwidere ich ohne nachzudenken.
Als ich aber Dustins entgeisterten Blick bemerke, wird mir klar, was ich da gerade rausgehauen habe.
Bevor ich aber noch was sagen kann, lächelt er milde und raunt mir dann zu: "You will make a wonderful gay Gere..."
"Das bleibt unter uns?" bitte ich ihn und er schaut mich sehr ernst an: "Selbstverständlich!"

Tom genießt seinen Auftritt, nimmt aber dieses Mal den Weg durch die Leute und nicht den am Pool entlang.
Als er allerdings Diego und Cicero passiert, macht er eine anmutige Bewegung mit dem Kopf, die auch dazu führt, dass beide von den Enden seines Stirnbandes geohrfeigt werden.
Diego sagt nichts, aber Cici mault empört: "Ey Tom!!!"
Der lächelt unschuldig und fragt mit einem naiven Stimmchen: "Ja?"
"Du hast uns dein Haarband ins Gesicht gehauen!" kommt es vorwurfsvoll von Cici.
"Uuuppsss" erwidert Tom mit treuem Augenaufschlag, "I'm sorry...."
Dann geht er weiter auf mich zu, kann aber die Schadenfreude wenig aus seinem Blick oder seinem Grinsen verbannen.

Vor mir bleibt er stehen und schaut mich kurz sehr selbstzufrieden an, dann geht er auf die Knie - dieses Mal aber so wie es Sportler gerne machen mit nur einem Knie auf dem Boden - und senkt seinen Kopf.

"Der ist ja putzig!" meint Dustin anerkennend, "Und du hast ihn echt gut im Griff!"
"Er macht das weil er mich liebt" erkläre ich ihm und fahre Tom durch die Haare, "Stimmt's Kitten?"
"Yes, my Duke!" kommt es sofort von Tom.
"Levante-se!" befehle ich ihm und er steht sofort auf und stellt sich an meine Seite.
"Musstest du den armen Diego so anfallen?" frage ich ihn schmunzelnd.
Bei der Erwähnung des Namens wird sein Blick eisig und leicht zickig respondiert er: "Ja! Und wenn der sich nicht zurückhält, dann singe ich noch etwas für ihn was ihm nicht gefallen wird!"
"Tom!" sage ich mahnend was aber dadurch konterkariert wird, dass Dustin lachend anmerkt: "Den Song würde ich ja nur zu gerne hören.

.
Tom

Und das ist der Grund warum man niemals mit etwas drohen soll, das man garnicht hat.
Was wenn João mir wegen Fucking Dustin Lance Blacks Neugierde nicht verbietet, was gegen Diego zu singen?
Ja, ich habe geblufft weil ich davon ausgegangen bin, dass João strikt nein dazu sagt. Und nun zeigt sich dieser Amerikaner neugierig.
Das ist nicht gut, das ist garnicht gut...
...denn ich habe keinen Song den ich gegen Diego auffahren kann.

Also bitte João, jetzt sag schon, dass du solchen Beef auf deiner Party nicht duldest. Bitteeeee!

Flehend schaue ich João an.
Und zu meinem Glück sagt der: "Auch wenn Mister Black neugierig ist und du bittend guckst, Diego hat jetzt genug abbekommen."
Fast hätte ich mich bei ihm bedankt, aber so nicke ich nur zustimmend und versuche jegliches Anzeichen von Erleichterung zu unterdrücken.

"Ihr geht ja sehr offen mit eurer Beziehung um" kommt es anerkennend von Dustin.
"Verstecken ist nicht so unser Ding" erwidere ich, "obwohl ich verstehen kann, dass es in vielen Bereichen immernoch notwendig ist."
"Verstecken ist okay" meint der Filmemacher dazu, "aber Leute die darüber Lügen, die verlieren meinen Respekt!"
"Das sagt sich leicht wenn man keine aggressive und skrupellose Yellowpress an den Hacken hat. Also bei Fußballern verstehe ich schon ein wenig wenn sie lügen" meint João dazu, "und auch aus deiner Branche hört man ja immer wieder, dass man es nach einem Outing schwerer hat..."
"Stimmt das, sind die Produzenten und Studios heute immernoch so konservativ?" will ich wissen.
"Homophobie von Seiten der Studios ist mir noch nicht untergekommen" erwidert Dustin darauf, "es sind die Agenten und Manager, die eine sehr altmodische Ansicht über den Wert eines Schauspielers haben, den dieser hat, wenn dieser kein Hetero ist."
"Hmm, ja, beim Fußball wird das Problem ja auch oft mehr bei den Agenten und der Werbebranche verortet" gibt João zu bedenken.
"Da stellen aber auch die Fans noch einem gewichtigen Teil des Pronlemes da" werfe ich ein.
"Das Problem dabei ist, wenn von 'unserer Seite' niemand den Mut hat dagegen anzukämpfen, dann verändert sich auch nichts" resümiert Dustin.
"Nicht jeder ist halt so privilegiert wie du oder ich" meint João an unseren amerikanischen Diskussionspartner gerichtet, "wir können kämpfen ohne wirklich was zu riskieren."
"Nobility obliged, my Grace!" lacht der daraufhin.

"Und deswegen werde ich jetzt meinen Engel ein wenig herumführen und noch mit anderen Anwesenden bekannt machen". Mein Freund sagt es und legt seinen Arm um meine Taille.
Bevor er mich wegführt, wende ich mich noch schnell an Dustin: "It was very nice to meet you!"

João führt mich in eine Gruppe aus vier jüngeren Brasilianern und zwei älteren Amerikanern die sich angeregt unterhält - und das zu meiner stillen Erleichterung auf Englisch.
Bevor ich dazu kommen, den Gesichtern auch Namen von der mir eingeprägten Gästeliste zuzuordnen, wird João aber schon aktiv.

"Darf ich euch meinen Boyfriend Tom vorstellen?" stellt er mich vor, dann wendet er sich an mich: "Tom, das sind Rubem und Sam aus Florida..." Der Sam kommt mir bekannt vor, aus dem Fernsehen vielleicht? "...David und Glenn aus Rio, Jean, auch aus Rio und Marcielo, der im Moment in Mexiko arbeitet..."
Ich grüße freundlich in die Runde und gebe eine höfliche Floskel von mir: "I am very pleased to make your acquaintance."
Dieser Sam antwortet mir ebenso höflich: "I think I speak for everyone when I say that we are also very pleased."
Dann allerdings bricht die ganze Formalität weg, als sein Partner Rubem einwirft: "Um ehrlich zu sein, wir sind alle fucking neugierig auf dich..."
"Auf mich?" frage ich überrascht nach.
"Na klar, du bist der Typ der uns allen den Caxias weggeschnappt hat" lacht Marcielo.
"Oh, haben sich denn soviele von euch Hoffnungen gemacht?" will ich wissen.
"Wir haben uns längst keine Hoffnungen mehr gemacht, dass João sich mal verlieben würde" spottet David.
"Ah - okay...." jetzt bin ich verwirrt. Irgendwo muss ich Ironie übersehen haben - oder Sarkasmus.
"Also, sag uns schon, wie hast du es geschafft, das Herz von João zu rauben, wo wir doch alle dachten, er habe garkeins!" fragt Jean und die anderen lachen.
Ich gucke zu João, aber der scheint das nicht ganz so lustig zu finden.
"Ich weiß nicht, wir sind uns begegnet und dann hatte er meins" erkläre ich.

Als wenn ich das wüsste, ich muss mich ja selbst regelmäßig kneifen um mich zu versichern, dass ich nicht träume!

"Ach, ich hatte schon gehofft wir könnten zusammen ein Buch schreiben 'Wie angelt man sich einen Herzog?'" sagt eine amüsierte Stimme hinter mir.

Ich drehe mich um und ein weiterer sehr junger Brasilianer steht hinter mir und zwinkert mir zu.

"Das ist Fernando" höre ich João sagen, "Tom - Fernando, Fernando that's Tom!"

"So you're a writer?" frage ich ihn.
"Unter anderem auch..." erwidert der.
"Fernando hat schon mit 15 beim Radio eine Jugendsendung gehabt und mit 16 bereits Artikel für Magazine, auch den Playboy übrigens, geschrieben" erklärt mir João.
"Ich hätte auch alleine mit mir angeben können" mault dieser, grinst aber sehr zufrieden vor sich hin.

"Ja im Vergleich mit euch bin ich eher unscheinbar" erwidere ich, "ich studiere Jura - weil mir nichts besseres eingefallen ist - und das war es dann auch schon...."

"Er ist die loyalste Person die ich kenne" wirft João plötzlich ganz ruhig ein, "ich empfinde es als sehr große Ehre, dass Tom mir so sehr vertraut, wie das der Fall ist."

Nach seinen Worten wird es still in der Runde und ich merke wie das Blut in mein Gesicht schießt, ich werde also rot.

"Oh mein Gott ist der cute" durchbricht Glenn mit ehrlicher Begeisterung plötzlich die Stille.
Ich allerdings merke, dass jetzt auch meine Ohren sich rot färben.

Warum nur machen mich Komplimente so verlegen?

"Ihr werdet heiraten..." sagt Rubem und es ist weniger eine Frage sondern mehr eine Feststellung.

Im selben Moment sehe ich wie Diego zu uns hinzu tritt.

"Davon ist auszugehen!" erwidere ich und starre Diego herausfordernd an.
João wirft mir einen überraschten Blick zu und meint dann: "Irgendwann sicher, ich lasse mir doch so jemanden nicht wieder wegnehmen."

Da räudiger Diego, nimm' das!
Ich werde heute bestimmt noch gefickt, bei dir bin ich mir nicht so sicher...

Ich unterdrücke aber meinen Drang diesem Diego die Zunge herauszustrecken und begnüge mich damit, ihm noch ein paar triumphierende Blicke zuzuwerfen.

João zieht mich in seine Arme und flüstert mir ironisch zu "Du bist dir seit meinem Geplapper an Silvester aber sehr sicher..."
Seine Worte bohren sich wie ein eisiger Hauch in mein Hirn und unwillkürlich fange ich an zu zittern.

Das war ein Fehler, ich hätte vor anderen das nicht als sicher hinstellen dürfen! Er hat mir ja noch nicht einmal einen Antrag gemacht.

"Nein... ich wollte nur..." stammele ich, "wegen Diego... ich wollte keinen Zweifel aufkommen lassen... Du und ich..."
"Du bist eifersüchtig" stellt Joao fest und es scheint ihn zu amüsieren.
"Ja, sorry, bin ich, sorry" rede ich konfus daher.

João Griff um mich verfestigt sich und eine seiner Hände streicht mir beruhigend über den Rücken, dann beugt er sich vor und haucht mir einen Kuss auf die Stirn.
"Don't panic my angel!" sagt er mit ruhiger Stimme, "atme tief ein, langsam aus..."
Ich schließe die Augen und konzentriere mich auf seine Worte und langsam beruhige ich mich.

"Ich habe kein Problem damit, wenn du um mich kämpfst" raunt er mir liebevoll ins Ohr, "wenn es zuviel wird bremse ich dich schon."
"Ich.... ich liebe dich einfach so sehr..." seufze ich und verstecke mein Gesicht an seiner Brust.
"Das weiß ich doch" erwidert er, "und weißt du was? Ich liebe dich auch so sehr!"

Irgendwann lösen wir uns voneinander und João führt mich weiter herum.
Das nächste Paar, dem er mich vorstellen will, erkenne ich aber sofort von der Liste.
"My Lord" deute ich eine Verbeugung vor Lord Mountbatten an, dann begrüße ich seinen Begleiter "Nice to meet you Mister Coyle" und amüsiere mich über João, der seine Überraschung nicht ganz verbergen kann.
Aber immerhin stellt er mich noch vor: "Gentlemen, my boyfriend Mister Thomas Keran".
"So you are the future Duchess?" grinst der britische Adelige mich an.
"Ja, in etwa so wie Mister Coyle die zukünftige Lady Ivar Mountbatten ist" habe ich auch mal meinen schlagfertigen Moment.
"Wo das schon Thema ist" mischt sich João ein, "also wenn ihr mal heiratet sofern ihr mal heiraten könnt irgendwann, wie wäre denn dann die korrekte Anrede von James?"
"Das ist eine gute Frage" erwidert der Lord, "so wirklich weiß das keiner..."
"Na ja Lord Ivar Mountbatten kann ich ja schlecht werden..." scherzt besagter James.
"Irgendwann werden wir das wissen..." grinse ich, "obwohl, mit einem Herzog in meinem Nachnamen könnte ich mich arrangieren."
"Solange du dich mit einem Herzog in deinem Bett arrangieren kannst" zieht João mich auf und irgendwie scheine ich meine Viertelstunde der Schlagfertigkeit zu haben, denn mit anzüglicher Stimme erwidere ich: "Oh, ich kann mich sogar mit einem Herzog in mir arrangieren."
Alle Drei verstehen sofort und ich ernte lautes Gelächter.

"Wo so gelacht wird, wird gelästert" mit diesen Worten gesellt sich Perez Hilton zu uns. Und leider auch Etienne.

Kurz bin ich in Versuchung auch ihn mit den Enden meines Stirnbandes bekannt zu machen.
Aber ich begnüge mich damit, ihm einen angewiderten Blick zuzuwerfen und schweigend auf die andere Seite von João zu wechseln.
Mein Freund greift nach meiner Hand und drückt sie fest: "Ignorier' ihn einfach, ja?"
"Ja" erwidere ich knapp.
"Er ist nur hier weil die Lagrandes nicht ganz unbedeutend sind. Aber ich hätte das nicht über dein Wohlbefinden stellen dürfen" entschuldigt er die Anwesenheit von Etienne.
"Schon okay, man muss auch zu ungeliebten Gästen gute Miene machen können" beruhige ich ihn, "so lange er mich nicht anfasst ist das kein Problem."
"Das wagt er nicht nochmal" versichert er mir.

Und dann versorgt uns Perez erstmal mit dem neuesten Tratsch aus Amerika.
Also wenn nicht über einen selbst getrascht wird kann das schon ganz unterhaltsam sein.

Eines aber wird mir heute Nacht auch noch einmal deutlich klar: Ich bin gerne unter Leuten. Aber es ist auch anstrengend.

*Onça-Pintada = Jaguar (Tier)
*Eduque seu animal de estimação! = Erzieh mal dein Haustier (besser)!
*Não brinque com gatinhos = Leg dich nicht mit Kätzchen an.

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