Kapitel 2
1.April:
Heute war schon wieder einer dieser Tage, wo man nicht aufstehen kann und sich einfach in seinem Zimmer einschließen will. Ein richtig mieser Tag, den man am liebsten einfach aus seinem Leben verbannen würde. Leider stand das nicht in meiner Macht, also stand ich gequält und schon jetzt am Ende, auf, zog mich an, packte meine Schultasche und machte mir einen Kaffee, um den Tag einigermaßen hinter mich bringen zu können. Dann schaute ich auf den Kalender und dort stand etwas was mich nun völlig verstörte. Ich wäre fast umgefallen, als die Nachricht, dass heute mein Geburtstag ist, langsam in meinem verschleierten Kopf ankam. So eine Scheiße! Jetzt muss ich mich auch noch damit rumschlagen. Wie der Introvert, welcher ich nun mal war, überlegte ich einfach wieder ins Bett zu gehen und krank zu spielen. Vielleicht ist es ja ein Versuch wert...
"BUMM" Meine Tür flog plötzlich auf, während eine laute Stimme brüllte: " Herzlichen Glückwunsch, mein aller bester Freund auf der großen weiten Welt!"Kurz nach der gewaltigen Stimme folgte eine riesige Gestalt, welche mich an sich drückte. Beinahe wäre mein Kaffee, welchen ich neben den Kalender gestellt hatte, durch den plötzlichen Windstoß, der durch das Zimmer fegte, umgefallen.Ich möchte euch meinen besten Freund vorstellen: Steph
Er ist sozusagen mein komplettes Gegenteil und ein wahrer Sonnenschein. Wir haben uns hier, im Heim kennengelernt. Ich habe bis heute keine Ahnung, wie dieser menschliche Golden Retriever auf mich aufmerksam geworden ist, aber um ehrlich zu sein bin ich sehr froh darüber. Vielleicht sage ich es ihm nicht oft, aber dieser Junge bedeutet mir wirklich sehr viel. Sowohl mit seiner sonnigen Art und seinen Wegen mich wieder nach einem anstrengenden Tag aufzuheitern, als auch mit der Fröhlichkeit, die er überall verbreitet und seinen blonden Locken, die sein Gesicht umrahmen wie ein Heiligenschein.
Trotzdem drückte ich mich nun weg von ihm und versuchte irgendwie wieder in mein warmes Bett zu kommen. "Ach, komm schon. Es ist dein 17 Geburtstag. Das ist ein Grund zum Feiern!", versuchte mich Steph wieder aus dem Bett zu bekommen, doch das konnte er sich sowas von abschminken. Also zog ich mir meine Decke einfach wieder über den Kopf und gab ein unwirsches Brummen von mir. "Das werde ich jetzt einfach mal als Ja interpretieren!",erwiderte er mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Plötzlich wurde ich, immer noch in die Decke gewickelt, angehoben und einfach aus dem Raum getragen. Wie konnte er es nur wagen. Ich wusste wirklich nicht ob ich jetzt sauer oder beleidigt reagieren sollte, da gerade schon wieder unser Größenunterschied so stark betont wurde,dass es schon fast lächerlich war. Ich weiß ich bin klein, aber wie kann irgendein lebendes Wesen nur so groß wie Steph sein. ( Wahrscheinlich übertreib ich gerade schon wieder, aber trotzdem:()
" Hey, alles ok, Bro?"
Ich hatte wohl so lange nachgedacht, dass er nun etwas nervös geworden war. Das nutzte ich natürlich aus und hustete. " Steven, es tut mir leid, aber ich glaube mir geht es nicht so. Kann sein, dass ich heute nicht in die Schule kann." Nun kam das schwierigste an meinem halbfertigen Plan. Langsam verzog sich mein Gesicht zu einer traurigen, schmerzverzerrten Grimasse. Steph sah mich schockiert an und ich war schon fast drauf und dran eine kleine Party in meinen Gedanken zu schmeißen, als sich plötzlich Misstrauen in seine Augen schlich. Langsam verfolgte ich seinen verändernden Gesichtsausdruck und dann sah ich es.
Er hatte es erkannt. Schnell sprang ich und versuchte wegzukommen. "Versuch dich nicht zu drücken weil du Geburtstag hast. Das ist echt kein Grund!" Ich wurde erwischt!!!" NEINNNN!!!!!!! GEBURTSTAGE SIND SCHEIßE!!"
"Komm jetzt" Und das war das letzte was er sagte, bevor er mich tatsächlich einfach aus dem Raum zog, ohne auf meine Proteste zu achten.
" NEINN!!!"
So ein Doofi:')
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