Kapitel 8

Als ich daheim ankomme, schaue ich mich erstmal verwirrt um. Überall liegen Klamotten und da sogar ein BH! Nein, oder? "Luke! LUKE! Komm sofort her!" Luke kommt um die Ecke, er hat nichts an, weswegen ich mir schnell die Hand vor die Augen halte. "Was soll das?" "Tut mir leid, aber meine Freundin ist bei mir und... naja..." "Und warum bist du vor mir nackt?" "Weil... keine Ahnung." "Ihr habt aber nicht in meinem Zimmer... du weißt schon?" Er wird rot, genauso wie ich. Bei ihm ist es Scham, bei mir pure, ungezügelte Wut. "Sag mal, spinnst du? Ich habe dir angeboten, dass du hier wohnen kannst und du hast nichts besseres zu tun, als hier mit deiner Freundin zu schlafen? Verpiss dich!" Er will etwas sagen, doch seine Freundin kommt um die Ecke. "Das ist garnicht dein Haus?" "Nicht ganz, meine Süße." "Was soll da heißen nichtganz? Das ist mein Haus und ihr zieht euch jetzt beide an und verpisst euch dann!" Luke schaut mich genervt an, zieht sich dann aber an und verschwindet. Ich gehe in den Garten um zu schreien, und sehe da einen riesigen Pool. Komisch, den habe ich davor noch gar nicht bemerkt. Ich beschließe, statt jetzt wie eine verrückte zu schreien, lieber in den eiskalten Pool zu springen. Mit Klamotten. Als ich wieder auf tauche, spiegelt sich der Mond im Wasser. Auch einige Sterne sind erkennbar. Ich lege mich auf den Rücken und lasse mich treiben, während ich in den Himmel schaue. Was sollte den der Scheiß? Ich schließe die Augen und genieße das dämmrige Licht und das kalte Wasser. Jetzt wo ich so darüber nachdenke, ist es mir fast zu kalt, weswegen ich wieder aus dem Wasser gehe. Bibbernd laufe ich nach drinnen und werfe mich in ein großes Handtuch und einen Bademantel drüber. Fuck ist mir kalt! Im Wohnzimmer ist ein kleiner Kachelofen, den ich jetzt anheize und mich dann davor setze. Das Knistern des Feuers beruhigt mich ein wenig, doch ich schrecke auf, als es an der Tür klingelt. Ich ziehe mir schnell eine Jogginghose und ein Top an und renne dann zur Tür. Tezzko steht vor mir und lächelt mich schüchtern an. "Komm doch rein!" "Nein, ich wollte dir nur dein Handy bringen. Das hast du liegen lassen!" "Danke! Sicher, dass du wieder gehen willst?", ich schaue ihn ein wenig traurig an, was bis jetzt immer geholfen hat. Er seufzt kurz und sagt dann:"Dann bleibe ich hald ein wenig. Aber nicht lange, ok?" Zufrieden gehe ich ein Stück zur Seite, damit er an mir vorbei gehen kann. Als er nicht rein geht, verdrehe ich die Augen und ziehe ihn einfach rein. Zum Glück war er so überrascht, hätte er sich geweigert, hätte es ausgesehen als würde eine Ameise versuchen einen Berg hinter sich her zu ziehen. Ja, der Vergleich ist komisch. Na und? Ich drücke ihn auf das Sofa und setze mich dann wieder vor den Kachelofen. Als er das sieht, lacht er rau und oh mein Gott, ich liebe dieses Geräusch. "Warum redest du so wenig?" "Weil es keinen Grund dazu gibt!" "Wenn du meinst. Hast du durst?" "Ja, schon. Kann ich bitte eine Coke haben?" "Klar! Einen Moment!" Ich stehe auf und gieße zwei Gläser voll mit Cola, danach stelle ich ihm ein Glas hin. "Wie viel hat die Villa gekostet?" "Ich weiß es nicht, aber ich wüsste es gerne. Ich wüsste auch gerne, von wem ich sie hab. Ich will mich wenigstens bedanken!" "Und du wohnst hier alleine?" "Eigentlich ja." "Eigentlich?" "Ja. Ich hatte meinen Freund Luke hier, aber als er dann der Meinung war, er müsste in meinem Zimmer mit seiner Freundin schlafen, habe ich ihn rausgeworfen." "Jungen sind Idioten, hm?" "Nein, nicht alle. Auch wenn ich eigentlich nie viel mit ihnen zu tun hatte." "Warum nicht?" "Weil ich nicht gerade eine Schönheit bin. Naja, eigentlich egal." Darauf sagt er nichts. "Ich sollte dann wieder los..." "Schon? Na gut... Wir sehen uns morgen." Er nickt und verschwindet dann. Keine Ahnung warum, aber jetzt fühl ich mich besser und mir ist auch nicht mehr so kalt. Zufrieden lege ich mich in ein Bett und meine Gedanken schweifen von Luke über Sarah zu Tezzko, warum weiß ich auch nicht.

Aufgeweckt werde ich nicht von den Sonnenstrahlen, sondern von einer Person, die sich über mich beugt. Eigentlich kann da niemand sein, weil ich Luke den Schlüssel wieder abgenommen habe, als wer ist da und wie ist er hier rein gekommen. "Morgen mein Schatz!" "MOM! RAUS HIER!" "Sei nicht so unhöflich!" "Wie bist du hier rein gekommen?" "Ich habe dem Schlüsseldienst gesagt, ich habe meinen Schlüssel im Haus vergessen." "WAS?! Mom, verpiss dich!" "Aber Schatz!" "Nenn mich nicht Schatz! Auf deine Schleimerei kann ich verzichten!" Sie schaut mich kurz beleidigt an, bis sich mich hinterhältig angrinst. "Weißt du, eigentlich ist das mein Haus. Das alles hier gehört mir und ich werde dich jetzt raus werfen!" "Das ist mein Haus!" "Was glaubst du, von wem du es geschenkt gekriegt hast?" "Nicht von dir! Du weißt nichts über mich, also wie hättest du die Post-its schreiben können? Und jetzt verpiss dich!" "Aber du bist noch 17! Du darfst ohne meine Erlaubnis nicht ausziehen!" Scheiße, was mach ich denn jetzt? Aber warte mal! "Mom, du hast mal wieder meinen Geburtstag vergessen. Ich bin seit gester stolze 18 Jahre alt!" Sie stampft wütend mit den Füßen auf und geht dann tatsächlich. Tja, Bitch. Du hast verloren! Wenn sie nicht gegangen wäre, hätte ich die Polizei geholt, aber wahrscheinich kämpfen die gerade mit ein paar Alkoholikern oder Drogensuchtis. Da wäre mein Fall wohl eher uninteressant. Ich richte mich auf und lasse meine Füße aus dem Bett baumeln. Ich bin 18 und habe es noch gar nicht mitgekriegt! Ich springe ausmanhmsweise mal aus dem Bett und ziehe mich schnell um, bevor ich in die Küche laufe, um mir Pancakes zu machen. So eine art Tradition und die musste ich schon immer alleine machen. Zählt das dann zu der Tradition dazu? Der Vorteil diesesmal: mein Dad ist nicht hier und kann mir nicht alle wegessen. Ja, normalerweise hat er immer meine Pancakes gegessen und ich durfte hungrig in die Schule! Nach dem Essen stehe ich auf, schnappe mir meine Tasche samt Autoschlüssel und steige in meinen schwarzen Lamborghini. Ich liebe dieses Auto! Ich starte den Motor und fahre schon kurz darauf zur Schule und bin dabei in Gedanken versunken. Als ich kurz nicht auspasse, kommt aus einer Gasse ein Auto gerast. Ich höre noch gedämpfte Stimmen und wie jemand hysterisch herum schreit, danach ist alles schwarz.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top