Kapitel 43
Ich habe Tezzko zu mir rum gedreht. "Komm Deric! Gehen wir!" Gott ist der Name ungewohnt! Er schaut mich verwirrt um, weil ich ihn ja trotzdem immer Tezzko nenne, man gewöhnt sich Namen eben nicht so einfach um! Ich zupfe an seinem Shirt und drehe mich dann zum Auto um. Ich gehe los und höre kurz darauf schwere Schritte hinter mir, bevor sich ein starker Arm um meine Taille liegt. "Wie willst du dich eigentlich an Luke rächen?" "Ist mein kleines Geheimnis. Aber ich brauch dich dafür, ich hoffe, du kannst dir nochmals einen Tag frei nehmen!" "Ich versuchs, versprochen!" Ich lächle ihn an und nicke, bevor wir uns beide ins Auto setzen. Er startet den Motor an und stellt dann noch an meinem Auto rum. "Was auch immer du einstellt, du machst das später wieder rückgängig!" "Keine SOrge, du wirst das garnicht wollen!" Ich schaue ihn fragend an und als er losfährt hört man... nichts. Komisch! "Was hast du angestellt?", frage ich hysterisch. "Ich habe ihn nur leiser gestellt!", meint er dann schmunzelnd und ich schaue ihn kurz zweifelnd an, bevor ich meine Unterlippe zu einem Schmollmund nach vorne schiebe. "Mach das weg!", sage ich wie ein kleines Kind. "Was denn?", frägt er unschuldig, grinst aber wissend. So ein Idiot! Er hält kurz an, dreht seinen Kopf zu mir und meinen zu sich, bevor er mich küsst. Als er sich dann nach locker drei Minuten wieder von mir löst, schaue ich ihn fragend an. "Ich sollte es doch weg machen! Ich dachte, du meinst den Schmollmund!" Er lacht und auch ich stimme langsam mit ein! So ein Idiot, aber dafür liebe ich ihn. "Ich meinte eigentlich, du sollst machen, dass man den Motor hört, aber mit dem Kuss kann ich auch leben!" Ich lächle und drehe mich dann zum Fenster um raus schauen zu können. Häuser ziehen an uns vorbei, danach Felder und kurz darauf vereinzelte Bäume, die sich zu einem ganzen Wald ausweiten. "Wo fahren wir hin?" "Mein Geheimnis!" "Ach komm schon! Bitte bitte!" "Hm... nö! Du wirst es erwarten können!", meint er lächelnd und stellt dann den Wagen ab. Wir sind mitten im Wald und nur vereinzelt kommt die Morgensonne durch das dichte Blätterdach, sie steht einfach noch zu tief. Er steigt aus und kommt dann zu mir, um die Tür zu öffnen, doch ich war schneller und habe garnicht gemerkt, dass er versucht, ein Gentleman zu sein. Er schmollt kurz, legt dann aber seinen Arm um meine Schulter und geht mit mir los, keine Ahnung wohin. Nach einiger Zeit kommen wir an einem kleinen See an, in den ein schmaler aber hoher Wasserfall plätschert. Man hört Vogelgezwitscher und Grillen zirpen. Das Gras ist wirklich wunderschön grün und lädt schon fast dazu ein, sich rein fallen zu lassen. Ein schmaler Sandstreifen ist um den See und rahmt ihn ein. Ich schlüpfe aus meinen Schuhen und grabe meine Zehen in den schneeweißen Sand. Um uns rum stehen Eichen und Buchen, die ihre Äste in alle Richtungen strecken. Es ist wirklich wunderschön hier! "Komm!" Er greift nach meiner Hand und zieht mich mit zum Wasserfall. Was will er denn da? Er hat einen Regenschirm dabei und hält den jetzt unter den Wasserfall, weswegen dahinter eine von Kerzen beleuchtete Höhle zum Vorschein kommt. Fasziniert schaue ich ihn an, weswegen er leise kichert und mir dann bedeutet, durch zu gehen. Kleine Tröpfchen bedecken meine Haut und sammeln sich zu kleinen Perlen, die dann meinen Arm runter kullern. Wow! Ich gehe in die Höhle. Einige Kerzen stehen auf dem Boden, andere sind an der Wand befestigt. Mitten in der Höhle liegt eine Picknickdecke, auf der ebenfalls vier Kerzen stehen. Eine Schüssel mit Erdbeeren, eine mit Himbeeren und noch ein Kuchen stehen dort, zusammen mit zwei Sektgläsrn und einer ziemlich teuer wirkenden Flasche Sekt. Ein wenig überfordert gehe ich langsam auf die Sachen zu und schaue einfach von oben darauf. "Na, willst du lieber schauen als zu essen?", meint Tezzko belustigt, weswegen ich schmunzelnd die Augen verdrehe. Ich setze mich hin und warte darauf, dass er sich dazu setzt, doch er geht in die hinterste Ecke der Höhle und verschwindet dann auf einmal. Ich springe natürlich los und renne ihm nach. Wir sind auf einer kleinen Weise, in der Mitte steht in Apfelbaum, um den verschiedene Blumen ranken. Fühle nur ich mich an das biblische Paradies erinnert? Er steht bei dem Baum und schaut nach oben, wo ein relativ großes Loch ist, durch das Licht in die kleine Höhle fällt. Vom See außerhalb führt ein schmaler Bach weg, der bei dem Apfelbaum endet und ihn bewässert. "Was ist das hier?" Meine Frage hallt von den Wänden wieder und wird immer wieder wiederholt. "Früher haben wir alle hier gewohnt, also in der Nähe. Wir waren zwar auch schon reich aber noch nicht so wie heute. Als meine Mutter starb, haben wir hier einen Apfel vergraben und eine Blumensamen drum herum verstreut. Jedes Jahr wieder blühen die Blumen. Ich weiß nicht mehr, wie wir das hier gefunden haben, aber es ist wunderschön." Ich stelle mich näher zu ihm und sehe, wie er mich glücklich anlächelt. "Ich wollte dir das unbedingt zeigen!" Nuschelt er, bevor er mich küsst.
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