Kapitel 41
Nach dem Unterricht packe ich die Bücher, die ich nicht für die Hausaufgaben brauche, in den Spind und gehe dann zu meinem Auto. Ich rase davon und stehe kurz darauf bei mir daheim. Ich steige aus, schließe die Tür auf und erstarre. Steht da wirklich Tezzko oder habe ich halluzinationen?! "T-tezzko?" "Hallo, Scar!" Ich reiße die Augen auf und renne im nächsten Moment auf ihn zu, kurz darauf liege ich in seinen Armen. "Ich habe dich so vermisst!" "Ich dich auch, Süße!" Ich kuschel mich an ihn und atme seinen Duft ein. Verdammt habe ich ihn vermisst! "Scar, es tut mir leid, aber ich kann nicht lange bleiben!" Ich schaue zu ihn mit betrübtem Blick an. "Wann musst du den wieder los?", murmel ich deprimiert. "Morgen nachmittag..." Meine Augen füllen sich wieder mit Tränen und ich drücke mich an ihn, so fest ich kann. "Ich habe mitgektiegt, was in der Schule los ist und will es jetzt allen erklären. Du hast soetwas nicht verdient und es tut mir leid, dass ich dich so im stich gelassen habe!" "Du kannst doch nichts dafür, dass dein Vater dich mitgeschleppt hat..." "Ich wollte mich melden, aber ich habe eine neue Nummer und mein Vater hat meine alte SIM Karte zerstört. Normalerweise habtte ich deine Nummer auf kurzwahl und wusste sie deshalb nicht auswendig..." "Schon gut. Kannst du mir deine neue Nummer geben?" "Klar!" Ich gebe ihm mein Handy und er gibt sie ein, dann setzen wir uns aufs Sofa. "Wie hast du es geschafft, dass dein Vater dich raus lässt? Besser gesagt zu mir?" "Ich habe ihn die ganze Zeit genervt. Kann ich heute hier schlafen?" "Klar! Da brauchst du doch nicht fragen! Wahrscheinlich hätte ich dich sowieso nicht weg gelassen!" Er lächelt mich warm an und legt seine Arme um mich, bevor er mich verlangend küsst. "Das habe ich so sehr vermisst!", nuschelt er an meine Lippen und ich schmelze förmlich dahin. "Ich auch!" Wir kuscheln ein wenig, bleiben dabei aber stumm. Es ist keine unangenehme, bedrückende stille, sie hat eher etwas befreiendes oder auch beruhigendes. "Hat Luke dir eigentlich geholfen?", bricht Tezzko die Stille und ich spüre, wie ichmich ein wenig verspanne. "Also nein." "Du wusstest es, oder?" "Was wusste ich?" "Dass er mich nur ins Bett kriegen wollte!" "Nein..." "Du hast mir im Auto gesagt, er ist nicht der, der er zu sein scheint. Also musst du doch etwas gewusst haben!" "Stimmt schon, ich wusste es..." "Warum hast du es mir dann nicht gesagt?" "Hättest du mir denn geglaubt? Außerdem hatte ich gehofft, mein Vater würde mich bei dir lassen...", den letzten Teil flüstert er eher zu sich selbst, weswegen ich nicht darauf eingehe. "Wahrscheinlich nicht. Er hat nicht gewirkt wie so jemand..." "Ich habe doch auch nicht gewirkt wie der Sohn eines Milliardärs..." "Naja, manchmal schon. Du hast manchmal voll genäselt!" "Pfff!" Er tut beleidigt und zieht mich dann noch näher an sich, sodass ich auf seinem Schoß sitze. "Ich werde morgen alles klären und dann mit dir etwas unternehmen!" "Aber ich habe Schule!" "Ich habe dich befreien lassen. Du hast morgen frei und ich will etwas mit dir machen, bevor mich mein Vater wieder hinter die Mauern zerrt..." "Hinter die Mauern?", frage ich, weil ich mir nicht ganz sicher bin, ob er das so meint wie ich es verstehe. "Unser Haus ist von meterhohen Mauern umgeben, um uns vor Verbrechern und dergleichen zu schützen. Es fühlt sich aber eher an, als wären wir geschnappte Verbrecher." Ich lächle schwach über seinen Witz und schaue dann zu ihm auf. "Ich habe dich so vermisst!" "Ich dich auch Prinzessin. Aber jetzt hast du ja meine Nummer und wir können uns schreiben!" Ich nicke und überlege dann. Ob es wohl wirklich seine Nummer ist? Oder ist es die eines anderen? Ich weiß es doch nicht! "Was ist eigentlich aus der Bar geworden?" "Sarah leitet sie jetzt alleine und ich stehe einsam hinter dem Tresen..." "Es tut mir leid Scar! Ich wre auch viel leiber hier, aber es war klar, dass mein Vater mich finden würde. Eigentlich dachte ich zwar, es würde später passieren und ich könnte dir noch erzählen, wer ich wirkich bin. Tut mir leid, dass du es so rausfinden musstest. Ich hatte einfach Angst, du würdest mich dann nur wegen dem Geld lieben..." "Wie kommst du denn auf solche Gedanken? Ich habe dich auch schon geliebt, bevor ich es wusste und daran hat sich nichts geändert!" "Dann geht es mir ja gut! Können wir heute Pizza bestellen?" Ich schaue ihn zwar ein bisschen verwirrt an, stimme aber zu. "Tut mir leid, das muss komisch wirken. Ich will nur mal wieder bestellte Pizza und nicht irgendwelche komischen Eigenkreationen von unserem Koch..." Ich fange an zu lachen, weshalb er mich kurz mit Schmollmund anschaut, aber dann auch anfängt zu lachen. "Gehen wir in den Pool?" "Ist es dafür nicht schon ein wenig zu dunkel?", gebe ich nach einem Blick nach draußen zu bedenken. "Das geht schon! Und jetzt hopp, ich habe extra Badesachen mitgebracht!" Schließlich gebe ich mich doch geschlagen und renne rüber in mein Zimmer, wo ich mich schnell umziehe. Die FAT Narbe ist inzwischen tatsächlich weg, aber die von der OP noch nicht ganz. Ich gehe runter, fühle mich aber bei seinem Blick etwas unwohl. Es wirkt so, als hätte er mehr trainiert und er ist auch etwas stärker gebräunt, aber das müsste natürlich sein, also nicht vom Sonnenstudio. "Was ist denn los? Ist es wegen der Narbe?" Stumm nicke ich und schaue ihn dann an, allerdings nicht direkt in die Augen sondern auf die Nasenspitze. Ich habe mal wo gelesen, dass das für einen gegenüber so wirkt, als würde ich ihm in die Augen schauen. "Habe ich was auf der Nase?", stellt er dann belustigt eine Frage und ich werde rot. Mist, es fällt also doch auf! "Scar, die Narbe muss dir nicht peinlich sein! Sie wird weggehen, lass dir nur ein wenig Zeit. Und jetzt komm, ab ins Wasser!" Ich nicke und renne kurz darauf mit ihm in den Pool. Ja, wir rennen einfach weiter, als wäre noch normaler Boden unter uns, so weit es geht zumindest! Ich habe ihn so vermisst und ich bin traurig, dass er morgen schon wieder gehen muss, aber ich freue mich, dass er extra gekommen ist, um mir zu helfen! Vielleicht kann ich ja seinen Vater überreden, uns zu lassen!
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