Kapitel 30
*Tezzkos Sicht*
Nervös kaue ich auf meinen Fingernägeln und gehe den Gang auf und ab. Luke versucht jetzt schon seit drei Stunden mich zu beruhigen, allerdings hilft das nicht. Jetzt ist sie schon ganze drei Stunden im OP und ich weiß nicht mal, ob sie noch lebt! Ich versuche vergeblich, mich zu beruhigen aber diese Unwissenheit raubt mir der Verstand! Luke zieht mich genervt auf einen Stuhl, der neben seinem steht und schaut mich dann entnervt an. "Jetzt hör doch mal auf! Deine Hektik macht die Situation nicht besser!" Ich grummel zustimmend ab trotzdem fällt es mir schwer, nicht wieder auf zu springen und zum nächstbesten Arzt zu stürzen, um ihn zu Scars OP zu befragen. "Wenn du nicht bald aufhörst binde ich dich an dem verdammten Stuhl fest!", meint Luke jetzt drohend, weswegen ich ihn nur skeptisch anschaue. Er ist zwar auch nicht gerade schwach, aber ich habe doch ein wenig mehr Muskeln wie er. Obwohl. Eigentlich kommt es ja darauf an, wie man seine Kraft verwendet, oder? Ich trippel mit meinen Füßen und schlage mit meiner Faust komische Rhythem auf den kleinen Tisch neben mir. "Gehören sie zu Scarlett Blaise?" Sofort springe ich auf und schaue den Arzt erwartungsvoll an, doch in dem ausdruckslosen Blick kann man keine Trauer erkennen, aber auch keine Freude. Wie verstecken Ärzte ihre Emotionen so gut? "Es tut mir leid, ihnen mit zu teilen müssen, dass wir nicht wissen, ob sie das Ganze übersteht. Die Operation ist fast reibungslos verlaufen, aber es wirkt so, als würde ihr Körper das neue Herz nicht so ganz akzeptieren. Wir tun alles, was in unserer Macht steht, um sie am Leben zu erhalten, aber ich kann ihnen nichts versprechen." Bei der monotonen Tonlage dauert es erstmal, bis ich begreife, was der Idiot von sich gibt. "K-können wir zu ihr?", frage ich mit brüchiger Stimme. "Gehören sie zu ihrer Familie?" "Nein, ich bin ihr Freund!" "Und der da?" "Ist ihr bester Freund! Bitte! Lassen sie uns zu ihr!" Widerwillig nickt der Arzt und führt uns dann zu ihrem Zimmer in der Notstation. Es ist ein anderes wie letztes mal, aber es ist immerhin der gleiche Gang. Juhu, welch ein Trost... Durch eine Glasscheibe kann ich Scar mit blassem Gesicht und blauen Lippen in einem Bett liegen sehen. Es sieht beinahe so aus, als wäre sie schon tot, aber das stetige Piepsen der Maschiene beweist mir etwas anderes. "Sie können eine Stunde bei ihr bleiben, dann muss ich sie leider wieder weg schicken." Ich nicke und öffne dann leise die Tür. "Sie ist noch betäubt. Durch den hohen Blutverlust wird sich das auch nicht so schnell ändern, aber sie versteht, was sie sagen!" Ich öffne die Tür und eine Träne kullert meine Backe runter, als ich sie direkt vor mir sehe. Sie wirkt so gebrechlich, viel stärker noch wie eine Glaspuppe. Ich setze mich an die Bettkante und schaue sie besorgt an. "Hi Scar! Ich habe mir ganz schön Sorgen um dich gemacht, weißt du? Die Ärzte haben gesagt, dein Körper akzeptiert das Herz noch nicht ganz aber ich brauche dich! Wenn du jetzt stirbst, werde ich dich eigenhndi ins Leben zurück holen! So schnell kommst du mir nicht davon!" Scar reagiert nicht, aber trotzdem weiß ich, dass sie mich hört, woher auch immer. Nein, nicht weil der Arzt das gesagt hat! Luke kommt auch ins Zimmer und setzt sich auf die andere Seite von ihr. Aber er redet nicht mit ihr, er schaut sie einfach mitleidig an. Irgendwie tut mir dieser Blick weh, wahrscheinlich weil mir dadurch erst klar wird, wie schlecht es ihr wirklich geht. Eine meiner Tränen tropft auf ihr Gesicht und es schaut fast so aus, als wäre es ihre. Ich habe mir ihre Hand gegriffen und dann kleine Kreise auf ihren Handrücken gezeichnet, bis der Arzt wieder kam. Ich kann den Typen nicht leiden, ganz ehrlich! "Sie müssen jetzt wieder gehen!" Mit einem letzten sehnsüchtigen Blick zu Scar, stehe ich auf und schlurfe zur Tür raus, allerdings stelle ich mich dann an die Glasscheibe, sodass ich sie trotzdem noch sehen kann. Bitte wach endlich auf! Ein Piepsen macht sich in meinen Ohren breit, dass immer schnell wird, doch was könnte das sein? Als ich auf den Monitor schaue, wird ihr Puls immer schneller. Ist das normal? Wohl eher nicht! Ich stürme los und suche panisch einen Arzt und meinetwegen auch den einen Typen, aber immer wenn man sie doch mal braucht, sind sie nirgends auffindbar! Als ich dann fast in einen rein renne, geht mein Atem schon rasselnd. "Sie müssen schnell kommen! Das Herz meiner Freundin schlägt viel zu schnell!" "Dann führen sie mich zu ihr! Ich habe da eine Befürchtung..." Ich will gerade los laufen, aber von wo bin ich denn jetzt gekommen? "Wissen sie die Zimmernummer?", werde ich von dem Arzt gefragt, der scheinbar meine Hilflosigkeit richtig deutet. Gefrustet schüttel ich den Kopf und schaue mich verzweifelt um. "Der Name?" "Scarlett Blaise!" "Mir nach!" Der Arzt rennt los und da kommt mir der Gedanke, dass das doch der Typ war, der sich nach ihrem Unfall um sie gekümmert hat,oder? Als wir dann in ihr Zimmer stürzen, werden wir nicht von einem schnellen Piepen, sondern einem langen, schrillen Ton empfangen. Puls: 0
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