Kapitel 28

Als ich aufwache, sehe ich zweibesorgte Gesichter vor mir. Sie sitzen in einem weißen Raum und ich liege in einem unbequemen Bett. Nicht schon wieder im Krankenhaus! "Alles ok?" "Jaja. Mir geht es so weit gut, aber was ist passiert?" "Ich habe dich in den Pool geworfen und dann hat deine Wunde wieder angefangen zu bluten..." Misstrauisch schaue ich ihn an, bis ich anfange zu reden. "Aber das ist nocht nicht alles! Also was ist los?" Uff, tut mir gerade meine Brust weh! "Du... du hast innere Blutungen gehabt und deswegen funktioniert dein Herz nicht mehr richtig..." Hat er das jetzt wirklich gesagt? Was soll das denn bitte bedeuten? Seine Augen schimmern und ich fürchte, dass das nicht gut ist! "W-was bedeutet d-das?", frage ich mit erstickter Stimme und schaue ihn dabei ängstlich an. "Das bedeutet, dass sie ein Spenderherz brauen!", meint jetzt ein Arzt, der gerade das Zimmer betreten hat. Tezzko und Luke drehen sich zu ihm um und schauen ihn mit hoffnungsvollem Blick an. "Sie sind auf Platz 17, also kann es noch ein wenig dauern, bis sie die Chance auf eines erhalten. Und ich will nicht lügen: Wenn es zu lange dauert, werden sie sterben!" Ich schlucke hörbar und versuche, meine Tränen zu unterdrücken. "Die Wunde auf ihrer Brust war schon eine Narbe, nicht wahr?" Stumm nickt ich und schaue ihn verwirrt an. "Beim ersten Mal muss der Schnitt tiefer gewesen sein, denn ihre Rippen und ihr Herz haben Kratzer. Die am Herz sind gestern ein wenig aufgerissen und dadurch hatten sie dann innere Blutungen. Wenn wir ihnen nicht bald ein neues Herz einpflanzen, werden sie an dem Blutverlust sterben!" "Und was ist mit Transfusionen? Sie können sie doch nicht einfach sterben lassen!", schreit Luke hysterisch und schaut geschockt zu dem Arzt, der ihn entschuldigend anschaut. "Wie gesagt. Sie braucht ein Spenderherz und wir werden alles mögliche tun, um sie am Leben zu erhalten, aber wir können für nichts garantieren!" Eine Träne kullert meine Wange runter, bei dem Gedanken, Tezzko zu verlassen. Auch wenn es nicht ganz freiwillig wäre... Tezzko geht mit geballten Fäusten auf den Arzt zu, der ihn ängstlich anschaut. Ob er ihn wohl kennt? Die Adern an Tezzkos Hals treten deutlich hervor und er zerrt Luke und den Arzt mit sich aus dem Raum. Ich kann hören, wie sich die Drei streiten und kurz darauf hört man, wie zwei weg gehen. Tezzko kommt wieder rein und setzt sich mit besorgtem Blick zu mir. "Was habt ihr geredet?" Meine Stimme klingt rau und ich kann spüren, wie unsicher ich bin. Er legt sich neben mich, weswegen ich ein wenig zur Seite rutsche, um ihm Platz zu machen. Er legt einen Arm um meine Taille und lächelt mich gezwungen an. "Keine Angst, es wird alles wieder gut! Du musst nur durch halten!" "Tezzko, viele andere Menschen brauchen dieses Spendeherz dringender! Ich habe Kraft genug, um lange durch zu halten, wenn du nur bei mir bist!" "Versprochen!", flüstert er mir ins Ohr, bevor er sanfte Küsse an meinem Hals plaziert. Ich beruhige mich langsam wieder und auch das Piepsen der Monitore wird ein wenig langsamer. Besorgt schaut er mich an, doch ich lächle ihn an. "Warum hat dein Herz so schnell geschlagen?" "Mich kotzen diese Monitore an! Jeder weiß was gerade in mir vorgeht...", grummel ich aber Tezzko hat es scheinbar gehört. "Ist doch egal! Dann muss ich dich wenigstens nicht aus dir heraus quetschen!" "Na ganz toll." Er lächelt mich an und drückt mich dann an seine Brust, sodass ich seinen Herzschlag hören kann. "Da, schau! Jetzt wißt du auch was in mir vorgeht!" Meint er mit einem leisen lachen und an meinen Mundwinkeln zupft ein lächeln. "Es ist schon spät, du solltest schlafen!" "Bleibst du bei mir?" Er nickt und schließt dann seine Augen. Ich lege meinen Kopf auf seiner Brust ab und lege meine Hand auf seinen Bauch. "Gute Nacht!" "Gute Nacht!" Er gibt mir einen letzten Kuss auf die Stirn und kurz darauf schlafe ich schon tief und fest.

Als ich aufwache liege ich alleine im Bett. Mir tut mein Herz weh und mir ist ein wenig schwummrig. Als sich die Tür öffnet, kommt Tezzko mit einem entschuldigenden lächeln rein. In seiner Hand hat er ein Tablett, das mit Orangensaft, Waffeln und Pancakes voll beladen ist. Ich richte mich auf und lehne mich mit dem Rücken an den hinteren Teils des Betts, weswegen ich erst mal von einem stechenden Schmerz gelähmt werde. Er schaut mich besorgt an, traut sich aber nicht, sich zu mir zu setzen. Als der lähmende Schmerz nach einer Weile vergeht und ich nur noch spüre, wie sich bei jedem Herzschlag ein unangenehmes stechen ausbreitet, allerdings nur kurz. Ich lasse mir den Schmerz nicht anmerken und greife mit einem dankbaren lächeln nach dem Tablett. Ich winke ihn zu mir und bedeute ihm, sich zu mir zu setzen, was er dann macht. Ich gebe ihm den Teller mit den Waffeln und lehne mich dann an ihn, um zu essen. Es fühlt sich komisch an und irgendwie schmecke ich beim Schlucken immer Blut, aber ansonsten sind die Pancakes gut. "Wie geht es dir?" "Gut. Warum?" "Lüg mich nich an! Deine Gabel hatte Blut dran, außerdem bist du blass! Tut dir dein Herz weh?" "Ein bisschen..." "Wie war das mit den lügen? Scar, du hast ausgeschaut als wärst du vor Schmerzen gelähmt!" Beschämt schaue ich zur Seite, als Luke rein kommt. "Wie geht es dir?" "Sie will es mir nicht sagen! Sie hat gegessen und getrunken, aber trotzdem schaut sie noch übel aus..." "Ich bin noch hier, Jungs! Warum redet ihr über mich als wäre ich nicht da?", frage ich genervt. "Weil du dich nochmal ausruhen solltest!"

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